Claudine Gay vor dem Ausschuss für Bildung und Arbeit im Repräsentantenhaus / dpa

Plagiatsvorwürfe gegen Uni-Präsidentin Claudine Gay - Die moralische Bankrotterklärung der Harvard University

Die Plagiatsvorwürfe gegen Claudine Gay, die Präsidentin der Harvard University, sind gravierend. Dennoch steht der Aufsichtsrat der Universität ihr zur Seite. Doch das ist nicht der einzige Grund, warum Gay als Universitätspräsidentin ungeeignet ist.

Autoreninfo

Shantanu Patni studiert Osteuropa-Studien an der Freien Universität Berlin. 

So erreichen Sie Shantanu Patni:

Vor knapp einem Monat saßen die Präsidentinnen von drei der besten Universitäten der Vereinigten Staaten, und damit der Welt, vor dem US-Kongress und konnten oder wollten die Frage „Verstößt der Aufruf zum Völkermord an den Juden gegen den Verhaltenskodex (Ihrer Universität)?“ nicht mit „Ja“ beantworten. Die Anhörung, die für viel Aufruhr sorgte, wurde vom Ausschuss für Bildung und Arbeit im Repräsentantenhaus durchgeführt, um die Präsidentinnen der Harvard University (Claudine Gay), des Massachusetts Institute of Technology (Sally Kornbluth) und der University of Pennsylvania (M. Elisabeth McGill) zu fragen, welche Maßnahmen diese Institutionen treffen, um jüdische Studenten zu schützen, die seit dem 7. Oktober auf dem Campus gewalttätigen Konfrontationen und Einschüchterungen ausgesetzt sind.  

Auf die einfache Frage des Abgeordneten Elise Stefanik versuchten alle drei Universitätspräsidentinnen, legalistische, nuanciert klingende Erklärungen zu geben. „Es hängt vom Kontext ab“, meinten sie einstimmig, ob ein Aufruf zum Genozid an den Juden als „Belästigung“ einzustufen sei. An einer anderen Stelle schienen sie zu argumentieren, dass konkrete Maßnahmen vonseiten der Institution erst dann zu ergreifen seien, wenn solche Aufrufe in tätliches Verhalten übergehen. Besonders ironisch klang die Behauptung, dass Universitäten ein Ort für den freien Austausch von Ideen und Meinungen sind – als wäre nicht seit Jahren die eingeschränkte Meinungsfreiheit an westlichen Universitäten ein Thema. Diese wird jetzt ausgerechnet dann verteidigt, wenn es um Hetze gegen Juden geht.

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Tomas Poth | Fr., 29. Dezember 2023 - 17:59

Das Linke System ist per se Bankrott, es geht mit Wunschdenken und Erlösungs-Fantasien hausieren die es nicht erfüllen kann, aber um so mehr zu einem Unterjochungssystem zum eigenen Nutzen ausbaut. Herrsche und versklave und überzeuge durch Propaganda das alles seine Richtigkeit hat. Das ist die Methode.

Thomas Hechinger | Fr., 29. Dezember 2023 - 18:20

Claudine Gay.
„Denn selbst ohne die Plagiatsvorwürfe sind ihre akademischen Leistungen bei weitem nicht ausreichend, um Präsidentin einer Universität zu werden, geschweige denn einer der bekanntesten der Welt.“
Sie sagen es doch selbst, Herr Patni: „Sie ist schwarz und gehört dem weiblichen Geschlecht an.“
Das qualifiziert sie offensichtlich dafür, einer der ehemals bedeutendsten wissenschaftlichen Institutionen vorzustehen. Im Ernst: Sämtliche Geisteswissenschaften sind ein einziger Sumpf. Gibt es wirklich einen Gedanken, den nicht schon Karl Marx, Immanuel Kant, Thomas von Aquin, Aristoteles oder Lao-Tse⁠ geäußert haben? (Wie gut, daß mir am Schluß noch der Chinese eingefallen ist! Sonst wäre das so was von eurozentrisch-rassistisch-kulturinsensibel geworden...)
Man könnte wohl die geisteswissenschaftlichen Fakultäten auf 10 % ihrer jetzigen Kapazität zusammenschrumpfen, ohne etwas Wertvolles zu verlieren. Es reicht, wenn die übrig bleiben, die tatsächlich neue Gedanken einbringen.

Hans v. Weissensand | Fr., 29. Dezember 2023 - 19:40

....was soll die Aufregung? Die Frau ist bunt, das sollte genügen, wer braucht schon fachliche Eignung!

Chris Groll | Fr., 29. Dezember 2023 - 19:44

Wünsche jenen Abgeordneten im Repräsentantenhaus, die die Angelegenheit mit neuem Eifer verfolgen, ganz viel Erfolg.
Und nicht nur bei dieser Frau, deren akademische Leistungen bei weitem nicht ausreichen, um eine Universität zu leiten.Es würde mich ebenso zutiefst freuen, wenn sie mit Eifer bei diesen woken und nur durch die Ideologie (die Führungspositionen insbesondere mit Angehörigen vermeintlich benachteiliger oder unterdrückter Gruppen zu besetzen) in ebendiese Führungspositionen gekommen sind.

Chris Groll | Fr., 29. Dezember 2023 - 19:46

Auch habe ich bei MenaWatch gelesen:
"Zu einem ihrer größten Geldgeber gehört die Qatar Foundation, die mit der Muslimbruderschaft verflochten ist (sie finanziert auch die Hamas und den bekannten europäischen Islamisten Tariq Ramadan). Eine Untersuchung des U.S. Department of Education, die in Zusammenarbeit mit dem Justizministerium geführt wurde, kam im Oktober zu dem Schluss, dass die führenden US-Universitäten die aus dem Ausland (von Katar, China, Russland anderen im Bericht als „ausländische Gegner“ bezeichneten Akteuren) erhaltenen Geschenke „eklatant zu niedrig angegeben” hatten – es geht um mindestens sechs Milliarden US-Dollar."

Maria Arenz | Fr., 29. Dezember 2023 - 20:19

Bei all den auf dem Schwarzen Wunderteppich (Affirmative Action genannt) ganz nach oben Geschwebten sind ihre "wissenschaftlichen" Leistungen eh egal- ob selbst zusammen- fabuliert oder von Autoren, die grad "in" sind abgeschrieben. Hauptsache Frau, Hauptsache Schwarz und dann dazu noch DER Nachname- wer kann dazu schon Nein sagen? In diesen Zeiten ist so ein Herzchen unkaputtbar.