Atompilz
Atombombentest über der Wüste von Nevada / dpa

Russische Atomdrohung - „Hiroshima naht“

Der russische Außenminister Sergej Lawrow warnt vor dem Ausbruch eines Dritten Weltkriegs. Ein Bluff oder eine unverhohlene Drohung? Da Russland seine Kriegsziele offenkundig auf konventionellem Wege nicht erreichen kann, ist der Abwurf einer Atombombe auf Kiew eine reale Möglichkeit. Die einzige Autorität, die Putin von einem solchen Einsatz abhalten könnte, wäre die russisch-orthodoxe Kirche. Doch die gibt sich nach wie vor staatstreu.

Autoreninfo

Dirk Notheis ist Mitherausgeber von Cicero und Gründer des Mittelstands­finanzierers Rantum Capital.

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Nein, Wladimir Putin ist kein Psychopath, sondern ein eiskalt kalkulierender Machtpolitiker, dem jedwede Skrupel zur Verfolgung seiner Ziele fremd sind und der mit einer territorialistisch-imperialen Ideologie seine großrussische Vision von Würde und Kontrolle, ohne Rücksicht auf Verluste, umzusetzen sucht. Die faktische territoriale Größe Russlands verleiht ihm und all seinen Vorgängern bis zurück in die Zarenzeit dabei ein übersteigertes Selbstbewusstsein und eine im Kontrast zur, von der Rohstoffproduktion einmal abgesehen, marginalisierten real-ökonomischen und weltpolitischen Relevanz stehende Selbstwahrnehmung. Es ist diese tief in der russischen Seele verwurzelte gefühlte territoriale Autorität der schieren Landesgröße und die daraus erwachsende historisch hegemoniale Anspruchsideologie, die ihm im Wechselspiel mit einer hochprofessionellen Propagandamaschine bei der eigenen Bevölkerung nachhaltigen Rückhalt und Unterstützung und damit auch nach außen die nötige Legitimation für Aggression und Übermut verleihen. Über diese tiefe kausale Wahrheit sollten wir uns bei der kritischen Beurteilung der Situation niemals hinwegtäuschen.

Putin ist in der Kommunikation seiner Ziele im Übrigen sehr klar und konsistent. Wir haben als westliche Demokratien, aus welchen Motiven auch immer, hier nur nicht rechtzeitig und fokussiert zugehört, beziehungsweise, wie etwa weite Teile der Führung der deutschen Sozialdemokratie bis hin zu ehemaligen und aktuellen Kanzlern oder Ministerpräsidentinnen, getreu dem Motto „Es darf nicht sein, was nicht sein soll“, nicht zuhören wollen. Ein Wladimir Putin setzt ausschließlich auf Sieg, niemals auf Platz. Letzteres verbietet schon allein der übersteigerte, territorial aufgeladene Stolz des Kremlfürsten. Die einmal gesetzten und verkündeten Ziele nicht zu erreichen, hieße, eine Niederlage einzugestehen, und diese existiert in der Welt Wladimir Putins schlicht nicht. Man muss dazu nur den Spiritus Rector der modernen russischen Außenpolitik, den langjährigen Kreml- und Putin-Berater Sergey Karaganov, in seinem bemerkenswerten Interview mit dem Corriere della Sera vom 8. April 2022 lesen, dann werden die Dinge auch für den letzten Ungläubigen klar. Einen wie auch immer gearteten Kompromiss mit Blick auf die ausgelobten Ziele wird es mit Wladimir Putin und seinem Regime nicht geben.  

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Maria Arenz | Di., 26. April 2022 - 11:50

Dieser Analyse der politisch -militärischen Lage ist nichts hinzuzufügen. Zur Russisch-Orthodoxen Kirche nur noch eines: sie hat in der Tradition des Byzantinischen Staatskirchentums mit nur ganz wenigen Ausnahmen immer die Stiefel gesegnet, die das russische Volk lecken durfte, bevor es damit getreten wurde. Sofern der Herrscher ihre Vermögensinteressen respeltiert hat und so klug waren am Ende auch die dümmsten.

Ingo Frank | Di., 26. April 2022 - 12:00

an die ich in kleinster Weise glaube. Die r.o. Kirche hätte die Autorität auf Putin einzuwirken und einen Atomschlag zu verhindern? Wenn es die Diplomatie nicht schafft, dem irren Treiben auf beiden Seiten Einhalt zu gebieten, schafft‘s die Kirche gleich gar nicht. Die Kirche stand & steht immer den „Herrschenden“ loyal gegenüber nicht nur in Russland. Und, ausgezahlt hat sich das für die Kirche immer wie beispielsweise die Eintreibung der Kirchensteuer und sogar dann, wenn man kein Kirchenmitglied ist, aber dafür arbeitslos, wie beispielsweise in D.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Walter Bühler | Di., 26. April 2022 - 12:06

die christlichen Konfessionen und der Weltkirchenrat müssen alles tun, um den Bruderkrieg in der Ukraine möglichst schnell zu beenden. Daran gibt es keinen Zweifel (vgl. die Artikel von Herrn Giwerzew im Cicero+).

Es ist auch richtig: "Wir alle sind dazu aufgerufen, dies im Sinne der Menschheit und der Humanitas mit allen Mitteln zu verhindern. Jeder an seinem Platz!" Ich meine, das gilt auch für Frau Merkel und für Herrn Schröder in Kooperation mit unserer Regierung. Die CD(S)U muss aufhören, durch ein destruktives Misstrauensvotum die deutsche Regierung weiter zu schwächen.

Meiner Einschätzung nach wird kein russischer Präsident - auch Putin nicht - jemals eine Atombombe auf Kiew werfen: Selbst Hitler hätte niemals Wien bombardieren lassen. Rammstein in der Pfalz, der Frankfurter Flughafen, die baltischen Aufmarschplätze der NATO um Ostpreußen herum und die gesperrten Meerengen sind wahrscheinlichere Ziele für russische Nuklearwaffen. Auch die USA sind nicht mehr völlig sicher.

Ja, die USA sind in einem künftigen Weltkrieg nicht mehr sicher. Und in einem Atomkrieg sowieso nicht. Das scheinen die Washingtoner Strategen zu vergessen. Wenn es zum Weltkrieg mit Atomwaffen kommt, was ich nicht glaube, weil es im Grunde widersinnig wäre, werden die ersten russischen Hyperschallraketen, bestückt mit Atomwaffen, den Hauptgegner treffen - die USA. Wenn dann dort ein paar Städte in Schutt und Asche liegen, werden die Amerikaner ganz schnell vom Spielfeld verschwinden. Die kennen nämlich keine Kriegsschäden. Und richtig, die Orte in Europa, wo amerikanische Atomwaffen lagern, werden ebenfalls zuerst liquidiert. Und zwar ehe irgendwas unternommen werden kann. Ich fürchte, der Westen ist noch immer in uraltem Denken verhaftet: Der Russe ist doof - Nordamerika kann nicht erreicht werden - uns passiert schon nichts. Pustekuchen! Diesmal nicht. Also Vorsicht mit solchen steilen Thesen, Herr Nordheis. Ich weiß, es geht um Leserzahlen. Und mit Angst schüren gelingt das.

Joachim Kopic | Di., 26. April 2022 - 18:27

Antwort auf von Klaus Funke

...viele zu halten scheinen (ich sag nur "Wladimir Adolf Putin"), wird es zum "schrecklichen Showdown" kommen - für ALLE, also auch für das Land, dass die NATO-Osterweiterung stur verfolgt hat...
Ich hoffe immer noch, dass er diesbezüglich vernünftig bleibt, befürchte aber, er könnte jetzt von sich aus Deutschland den Gashahn zudrehen ... was würde das v.a. die Grünen freuen ... und Wirtschaft, wer braucht sowas! Geld kann man doch einfach drucken ... das bißchen Holz können wir vom Heizkontingent abzwacken.

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 26. April 2022 - 12:08

"spielt", die Separatistengebiete sichert und was die Entwicklung dieser Gebiete betrifft, der Bevölkerung dort, wie der ganzen Bevölkerung der Ukraine seinen Lauf lässt.
Sagen Sie mal Herr Notheis, ich habe schwach in Erinnerung, dass Janukowytsch gewählt und dann durch einen Putsch gestürzt wurde?
Ich beneide Sie um ihre scheints "lupenreine" Weltsicht, ich will auch nicht grundsätzlich widersprechen, ich habe dennoch Zweifel.
Mein Gott sagt mir nicht, auf welcher Seite ich stehen muss, er/sie/es steht auf der Seite aller oder bei allen.
Es wird das Forum vlt. nicht überraschen, dass mich an Frau Merkel, als ich es dann gewahr wurde, nicht so sehr ihre 180 Grad Wende zum Konservatismus störte, die Freiheit sollte jeder haben, Nein, mich störte ihr evtl. in etwa Satz, sie habe die DDR nie als ihre Heimat gesehen, was machte sie da; in Kombination mit dann der evtl. "Säuberung" der CDU?
Den Konservativen sage ich, dass ich keinen Kampf gegen Links mittrage.
RESPEKT IN FRIEDEN FÜR ALLE

Demokratisch an die Macht gekommen zu sein rechtfertigt nicht zwangsläufig den Machtmissbrauch. Hätte der 20. Juli geklappt, wäre der 2. Weltkrieg auch vorab beendet worden. Es bleibt zu hoffen, dass die russische Generalität Schlimmstes verhindert.

Markus Michaelis | Di., 26. April 2022 - 12:21

Man muss wohl inzwischen diese Möglichkeit in Betracht ziehen - zumindest wenn für Putin klar wäre, dass eine große Atombombe seine Ziele erreichte, andere Mittel nicht, würde er sie wohl einsetzen.

Aber was kann er realistisch erreichen - wirtschaftlich und demografisch wird Russland dadurch nicht stärker? Viele Staaten, die jetzt neutral oder positiv gegenüber Russland sind, weil sie selber keinen zu starken Westen wollen, würden sich abwenden, weil das Risiko selber Opfer in einem solchen Powerplay zu werden zu groß wird.

Der Westen wird ohnehin relativ gesehen schwächer, neue "Feinde" für Putins Russland liegen auch in Asien und sonstwo. Der Schritt einer großen Atombombe wäre für Putin ein unkalkulierbares Risiko sein Russland moralisch, politisch, international zu zerstören. Und das für eine geringe Chance auf lanfristige Gewinne in einer sich unkalkulierbar für alle schnell ändernden Welt? Hängt Putin wirklich so fix an seinem alten Feindbild "Westen"?

Urban Will | Di., 26. April 2022 - 12:25

belächelt werden. Die gleichen Schlafwandler (auch ich gehörte zu diesen Schlafwandlern, aber das ist irrelevant), die Putin diesen Krieg nicht zutrauten, obwohl er seit Jahren deutliche Worte sprach, werden nun abwimmeln, den Einsatz d Bombe als Säbelrasseln eines unterliegenden Regimes abkanzeln.
Die Rufer in der Wüste, die einen Sieg und die Freiheit – beides unbestreitbar ihr voll und ganz zustehend – der Ukraine als geringwertiger ansehen als einen Atomkrieg, werden sich wieder den üblichen Spott anhören müssen.
Ich glaube auch, dass wir die Bombe sehen werden, aber ich habe eingesehen, dass die Mehrheit dies ihrer Moral unterordnet und diese Schlacht weiterführen möchte. Man ist in der Sackgasse.
Auf den Einfluss der Kirche gebe ich nicht viel.
Die eigentliche Frage ist die: wie lange machen Selenskyj und seine Leute weiter? Wie viel ist ihnen die Freiheit ihres Landes wert? Was wollen sie mit einem Land, das nach der Bombe eine Freiheit nicht mehr brauchen wird?

... muss man es wiederholen: Wenn Putin sich einfach so mit der Atombombendrohung die Ukraine schnappen kann, kann er sich ganz Europa schnappen. Was ist nicht begreiflich daran, dass solche Leute so lange weitermachen, bis es faktisch nicht mehr geht? Hitler hatte 42/43 verloren, doch das Morden ging noch 2,5 JAHRE weiter. Stalin, Mao, Hitler - erst wenns rum ist, ist es rum. Ob Tod oder faktischer Machtverlust. Warum sollte Putin sich mit der Ukraine zufrieden geben, wenn er auch abpressen könnte, Mittelosteuropa aus der NATO (und somit aus der Schutzwirkung) herauszulösen? Dann könnte er sich ein Land nach dem nächsten holen. Man kann es nur Tausend Mal wiederholen, wir sitzen knietief im Morast und streiten uns über Windräder, und ob es sinnvoll wäre, nur ganz vielleicht die Wehrpflicht wieder einzuführen. Grotesk!

Christoph Kuhlmann | Di., 26. April 2022 - 12:26

nicht jenseits des westlichen Denkens. Und was die Kirchen betrifft. Staatskirchen vertreten immer den Zeitgeist. Im Westen wie im Osten, oder das was sie dafür halten. Wenn man darüber phantasiert muss Russland mit dem Einsatz geheimer biologischer Waffen durch die Ukraine rechnen, die Putin immer unterstellt. Es ist kein Problem irgendwelcher Killerviren tief im Feindesland freizusetzen. Bei dem beklagenswerten Zustand des russischen Gesundheitswesens hätten diese genug Zeit sich zu verbreiten. Nur, mit solchen Waffen schafft sich die Menschheit halt selber ab, früher oder später. Es zeigt allerdings, dass Gewalt ihre Tücken hat und sich schlecht eingrenzen lässt. In Russland fliegen bereits 150 Kilometer vor der ukrainischen Grenze die Treibstoffdepots in die Luft. Sind es nun Drohnen oder Agenten? Niemand weiß es. Der Herr des atomaren Schreckens bekommt es langsam mit der Angst zu tun und das macht ihn aggressiv. Nichts ist mörderischer als destruktive menschliche Intelligenz.

Tomas Poth | Di., 26. April 2022 - 12:27

Die Ukraine wird im Demokratieindex als Hybrides Regime geführt. Auch kein Wunder bei der Oligarchen-Herrschaft mit ihrer Demoratie-Marionette Selenskij.
Also wer unter solch einer falschen Annahme schreibt sollte seinen Artikel vielleicht noch einmal überdenken.
Allerdings kann man nur hoffen daß es nicht zum Hiroshima-Moment in diesem Konflikt kommt!
Der "Westen" könnte dazu beitragen indem er die Ukraine nicht als Kanonenfutter für den eigentlich dahinter stehenden Konflikt USA vs. Russland benutzt.
Es gibt das Minsker Abkommen, daß muß bloß umgesetzt werden, wird aber von der Ukraine mit freundlicher Unterstützung der USA blockiert!

Christa Wallau | Di., 26. April 2022 - 12:34

nur zustimmen.
Genau dort sind wir gelandet, wo Sie uns verorten: Vor der realen Möglichkeit eines dritten Weltkrieges!
Und Ihre Aussage, daß in dieser Lage einzig und allein noch g e i s t i g e Autorität eventuell das Schlimmste abwenden kann, stimme ich auch zu.
Möglichst alle Führer christlicher Kirchen auf der
Welt müssen sich zusammentun, um das Inferno durch eindringliches Einwirken auf die Herzen und Seelen aller Menschen, die sich "Christen" nennen, die drohende Katastrophe noch abzuwenden. Sie alle berufen sich doch auf Jesus, dessen Worte und Wirken im Neuen Testament immerhin so unmißverständlich beschrieben sind, daß wirklich nur Unbelehrbare daraus die Rechtfertigung eines Krieges herauslesen können.

Ich bete dafür, daß es zu einem solchen Akt der
Menschenliebe u n d der Vernunft im Namen des Glaubens kommt.

Martin Falter | Di., 26. April 2022 - 12:36

und leider war es sehr wahrscheinlich das es mal so kommen musste, dass ein Wahnsinniger die Welt mit Atomwaffen erpresst.

Kein Ziel und keine Version von was auch immer, rechtfertigt den Einsatz dieser Waffe.

Trotzdem gilt auch hier, niemals dem Erpresser nachgeben, denn letztendlich wird er die Waffe doch einsetzten.

Bernhard Marquardt | Di., 26. April 2022 - 13:00

Der Abwurf von Atombomben ist zunächst nur eine Drohung.
Viel wahrscheinlicher, wenn es denn den Herrschaften gefällt, ist ein „Betriebsunfall“ in einem der ukrainischen Atomkraftwerke. Möglichst im Westen der Ukraine, z.B. Chmelnyzkyj.
Etwa infolge eines Stromausfalls oder einer unerwarteten Störung in der Software des Meilers. So ein Pech aber auch...
Natürlich werden die Verbrecher entrüstet jede Schuld von sich weisen, wie immer.
Der Putin-Fanclub der SPD wird bis zum definitiven (schwierigen) Beweis die Unschuld ihres Idols beteuern.
Und übrigens: Putin muss sich keineswegs sich um den Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche, Kyrill I, bemühen. Der Patriarch von Moskau wird von der Regierung eingesetzt, also von Putin.
Insofern ist die Hoffnung Illusion, Kyrill würde irgendwie einen mäßigenden Einfluss auf Putin ausüben. Er segnet täglich die Kriegsgräuel seines Despoten ab.
Der öffentliche Umgang Putins mit der Kirche ist nur kalkulierte Show fürs gläubige Landvolk.

Dieser Gedanke, besser vielleicht ungeheuerliche Fantasie kam mir schon auf bei den ersten Bombardements in Kraftwerksnähe oder als die Russen den Sarkophag in Tschernobyl samt Personal annektierten. Ich dachte so bescheuert bzw. suizidal kann doch keiner sein, jedoch gibt es inzwischen natürlich nicht bestätigte Gerüchte, dass sich nicht wenige der scheinbar ahnungslosen Besatzer schwerste Strahlenschäden zugezogen haben sollen. Was denjenigen, die sie dort hin befehligt haben wahrscheinlich null den Schlaf raubt.
Was Skrupel im Umgang und den Einsatz von Atomwaffen betrifft, habe ich einiges Interessante über den Piloten der Enola Gay, so hieß die Mutter von Colonel Tibbets, der "Little Boy" über Hiroshima aus dem Schacht ließ. Gefragt nach seinem mit weit über 100000 Menschenleben belasteten Gewissen antwortete er stets, er hätte keine Minute schlecht geschlafen und schob ein aktuell ebenso bekanntes Argument hinterher, nämlich das man damit weiteren Tod/Krieg verhindert hätte! MfG

Bernhard Marquardt | Mi., 27. April 2022 - 10:34

Antwort auf von Heidemarie Heim

Warum eilten Putins Mannschaften so auffällig hastig nach Tschernobyl?
Meiner (beschränkten) Information nach haben die russischen Truppen in der Nähe des Atommeilers ein riesiges Logistikzentrum installiert.
In der berechtigten Erwartung, dass der Gegner mit Rücksicht auf die Folgen dort wohl kaum leichtfertig Bomben oder Granaten einsetzen würde?
Warum in der Reaktorruine jemand sinnlos einer massiven Strahlung ausgesetzt worden sein sollte, erschließt mir allerdings nicht.
Aber vielleicht hat man ja auf ausdrücklichen Wunsch eines lupenreinen Demokraten Alexej Nawalny dorthin geschleppt .....

Ernst-Günther Konrad | Di., 26. April 2022 - 17:11

Inzwischen halte ich nichts mehr für ausgeschlossen. Dennoch glaube ich nicht, das Putin tatsächlich eine Atombombe auf die Ukraine steuern wird. Sie selbst sagen, es ist eine Waffe gegen die Zivilbevölkerung. Militärisch würde es ihm nichts bringen. Ja, vielleicht könnte der Rückhalt im überlebenden Teil der Bevölkerung schwinden oder aber genau das Gegenteil erzeugen. Man sieht es ja jetzt schon, wie die Ukrainer zusammenstehen und gar aus dem Ausland Ukrainer in den Krieg ziehen für ihr Land. Wäre die Atombombe auf Kiew der Auslöser für einen WK III? Könnte Putin das überstehen? Wenn die Meldungen stimmen, dass er sich personell, wie logistisch bereits übernommen hat, könnte er sich gegen NATO/USA tatsächlich einen weiteren viel größeren und eine noch viel gefährlichere Ausweitung des Krieges militärisch erlauben? Ihm fehlen bereits jetzt Soldaten und Ausrüstung/Versorgung. Würden das alle russ. Militärs so hinnehmen oder fände sich ein Stauffenberg in den Reihen der Generalität?

Gerhard Weißenberger | Di., 26. April 2022 - 17:43

Die Frage ist nur, ob über verbrannte Erde und Millionen verkohlter Leichen oder eine gesichtswahrende Lösung.
Die Ukraine hat unentwegt den großen Bären bis aufs Blut gereizt und vertrauend auf die hohlen Versprechen der NATO und EU versäumt
die passenden Waffen zu beschaffen. Ein Sieg ist jetzt nur noch auf die Gefahr des Untergangs zu erreichen.
Fassungslos macht die Idee westlicher Bellizisten, man müsse die Ukraine weiter so aufrüsten, dass sie Putin militärisch an die Wand drücken kann.
Diese Idioten kapieren einfach nicht, dass sie durch Geld- und Waffengeschenke an die Ukraine Kriegspartei werden und keinesfalls nur einen Logenplatz bei diesem Stellvertreterkrieg
reserviert haben.

Karl-Heinz Weiß | Di., 26. April 2022 - 18:30

Ein Atombombenangriff auf Kiew, der Urzelle Russlands, erscheint mir höchst unwahrscheinlich. Eher schließt sich momentan durch US-Äußerungen ("Sieg der Ukraine möglich") das Fenster für Verhandlungen. Die Fehleinschätzungen von Joe Biden reihen sich ein in seine früheren unter Obama. Ein UN-Mandat nach dem Vorbild Zypern böte eine Lösung.

Gerhard Lenz | Mi., 27. April 2022 - 09:17

muten schon reichlich aufgeblasen an.
Man halte fest: Liefert der Westen Waffen an die Ukraine, könnte Russland das als Kriegseintritt verstehen und Atombomben Richtung Europa und USA schicken.
Beinharte Putin-Verehrer beeilen sich, der Ukraine die sofortige Kapitulation und dem Westen Unterwürfigkeit unter Putins Drohgebärden zu empfehlen: Der Mann hat schliesslich Atomwaffen!

Klartext: Der Einsatz von Atomwaffen und ein dritter Weltkrieg müssen auf jeden Fall verhindert werden.

Aber: Putin-Versteher führen die Diskussion so, als ob Russland aus einer atomaren Auseinandersetzung unbeschadet hervorgehen könnte. Was natürlich Quatsch ist. Nicht nur Europa und Teile der USA wären verwüstet und unbewohnbar, auch mindestens der europäische Teil Russlands wäre unbewohnbar, Städte wie Moskau oder St. Petersburg verstrahlte Versionen von Mariupol. Putin, und seine Großrusslandträume Vergangenheit.

Die Überlebenden würden sich wieder fragen, wie ein Putin überhaupt passieren konnte..

So muss man es wohl sehen! Albert Einstein soll einmal auf die Frage, ob es wohl einen atomaren dritten Weltkrieg geben wird, sinngemäß gesagt haben, dass er das nicht wisse, aber der vierte Weltkrieg werde mit Keulen und Steinäxten aus getragen werden.

Christoph Rhein | Mi., 27. April 2022 - 23:27

Die Wahrheit ist, daß das einzige, was noch helfen könnte, die Zerstörung der Russisch-Orthodoxen Kirche ist. Diese wäre durch ein Aufkündigung jeglicher sakramentaler Gemeinschaft und die gleichzeitige Abrogation aller Ökumenischer Anstrengungen durch die römisch-katholische Kirche seit dem Unionsdekret von 1439. Das heißt, im Prinzip müßten sich alle Christen in intoleranter Weise gegen die "Irrtümer Rußlands - Fatima 13.06.1917 - stellen, die da sind: Verweigerung des Filioque, der Realpräsens im Altarsakrament, des absoluten Primats des Papstes, der hierarchischen Ordnung der Kirche, des falschen Zaren etc...
1917 wurde das angekündigt, was sich heute ereignet. Was wurde getan, um das zu verhindern? Nichts! Und die nuklaren Möglichkeiten Rußlands sind etwa im Verhältnis 15:1 für Rußland! Noch Fragen?

Albert Schultheis | Sa., 7. Mai 2022 - 14:15

Ihr erkennt sie an ihrer Sprache: "kein Psychopath, sondern ein eiskalt kalkulierender Machtpolitiker, dem jedwede Skrupel zur Verfolgung seiner Ziele fremd sind ... ohne Rücksicht auf Verluste", "übersteigertes Selbstbewusstsein", "tief in der russischen Seele verwurzelte gefühlte territoriale Autorität", "tiefe kausale Wahrheit", "Ein Wladimir Putin setzt ausschließlich auf Sieg", "der übersteigerte, territorial aufgeladene Stolz des Kremlfürsten" - Hier ist sie! Die Sprache der Propaganda! Wie aus dem Lehrbuch. So wirbt man für einen Weltkrieg. Wir Deutsche sollten das doch bitteschön durchschauen. Aber nein, unsere Schulen und Universitäten sind zu Abrichtungsanstalten für eine debile, kriegslüsterne, woke linksgrüne Ideologie verkommen. Jetzt auf einmal sollen wieder die maroden Kirchen richten, was die weltlichen Besserwisser und Experten vergurkt haben. Leider sind die Kirchen mindestens genauso vergurkt. Ja, wir sitzen in der eigenen Scheiße. und morgen wählt NRW wieder die CDU