Frank A. Meyer im DLF - Demokratie als Anti-Utopie

Je komplexer die Welt wird, umso verlockender erscheinen einfache Antworten. „Cicero“-Kolumnist Frank A. Meyer aber sieht im Fragenstellen, in der Sehnsucht nach der Antwort, den eigentlichen Kern des Lebens. Der Deutschlandfunk sendet sein Plädoyer für Freiheit und Demokratie

„Die Demokratie ist das Gegenteil eines Heilsversprechens“ / Antje Berghäuser
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Manche haben schon ihr Ende vorhergesehen, andere zumindest tiefgreifende Reformen verlangt. Cicero-Kolumnist Frank A. Meyer aber verteidigt in seiner Rede beim Literaturfest „Eventi Letterari Monte Verità“ im schweizerischen Ascona die Demokratie. Sie sei die „einzige denkbare Antwort auf die Fragen dieser Zeit und dieser Welt – und sie ist dies aus einem ganz einfachen Grund: Weil die Demokratie selbst keine Antwort enthält!“

Die Kultur der Fragen bestimme die westliche Zivilisation, auch wenn das „Ende all der Fragerei“ mitunter erleichternd und verlockend erscheine. Diesen Wunsch machten sich unterschiedlichste Ideologien zu Nutze: die nationalistisch-völkische, die islamische, die radikal-ökonomische und die digitale.

Dabei ist Meyer klar, dass Demokratie anstrengend ist, banal und unspektakulär – eine Sisyphusarbeit. Dennoch: „Nur die Kultur der Fragen wird der Sehnsucht des Menschen gerecht. Sie verschüttet sie nicht, sie löscht sie nicht aus durch eine kollektive Antwort, durch eine Utopie.“

Die Rede von Frank A. Meyer können Sie am Karfreitag, den 14. April, um 17.05 Uhr in der Sendung „Kulturfragen“ im Deutschlandfunk hören.

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