Umfrage - Der Staat soll Facebook-Daten einsehen dürfen

In Zeiten der erhöhten Terrorgefahr wiegt das Sicherheitsbedürfnis offenbar schwerer als der Datenschutz: Die Mehrheit der Deutschen befürwortet einen umfassenderen staatlichen Zugriff auf private Daten in sozialen Netzwerken. Das ergab eine Insa-Umfrage im Auftrag von Cicero

Facebook als Datenquelle für die Sicherheitsbehörden? Das wünschen sich 61 Prozent der Befragten / picture alliance
Anzeige

Autoreninfo

Hier finden Sie Nachrichten und Berichte der Print- und Onlineredaktion zu außergewöhnlichen Ereignissen.

So erreichen Sie Cicero-Redaktion:

Anzeige

Sechs von zehn Befragten wünschen sich einen umfassenderen Zugriff der staatlichen Sicherheitsorgane auf die Daten von sozialen Netzwerken. Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa im Auftrag von Cicero hervor. 26 Prozent der Befragten sprachen sich dagegen aus. 13 Prozent waren unschlüssig oder machten keine Angabe.

Die Zustimmung zu Zugriffen der Sicherheitsorgane steigt mit dem Alter. Bei den 18- bis 44-Jährigen befürwortet sie nur jeder Zweite, unter den 45- bis 64-Jährigen sind es schon zwei Drittel der Befragten und bei den über 65-Jährigen immerhin 75 Prozent.

Auch die, die sich für Politik interessieren, befürworten eher staatliche Zugriffsrechte, und das über die Parteigrenzen hinweg. Am größten ist die Zustimmung bei Wählern der CDU/CSU (74 Prozent) und FDP (70 Prozent), am geringsten bei denen der Grünen und der AfD (beide 52 Prozent).

Für die Umfrage wurden im Insa-Meinungstrend in der Zeit vom 06.01. bis 09.01.2017 online insgesamt 2054 Menschen befragt.

Hinweis: Cicero hatte in einer früheren Version des Artikels einen Zusammenhang zwischen der Umfrage und dem Umgang mit Fake News hergestellt. Der aber besteht nicht. Hintergrund der Befragung war die Verbrechensbekämpfung durch den staatlichen Zugriff auf soziale Netzwerke. Wir bitten, das zu entschuldigen.

Anzeige