Spiegel-Kolumnist - „Ich kann Robert Habeck nicht ausstehen“

Der Spiegel-Kolumnist Stefan Kuzmany regt sich über Grünen-Chef Robert Habeck auf. Und über die fast durchweg positive Berichterstattung. Dass Journalisten so persönlich werden, ist dabei durchaus ungewöhnlich. Ist das Spaß oder Ernst?

Robert Habeck: Ein „softer Super-Sympath“? / picture alliance
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Im Spiegel findet heute ein ungewöhnliches Experiment statt. Stefan Kuzmany, bekannt für seine scharfzüngigen politischen Kolumnen, greift Grünen-Chef Robert Habeck an. Aber eben nicht aus journalistischer Perspektive; stattdessen begibt er sich in die Rolle eines fühlenden Rezipienten. Mit den Worten: „Ich kann Robert Habeck nicht ausstehen. So, jetzt ist es raus“, macht er diesen Rollenwechsel überdeutlich. Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit, denn Kuzmany ist ja Journalist, dessen Aufgabe es eigentlich ist, eben nicht emotionsgeleitet und nicht von persönlicher Befindlichkeit gefärbt zu schreiben, was ist.

Der Text aber greift das auch hier schon beschriebene Phänomen auf, dass Robert Habeck penetrant in vielen Medien als „softer Super-Sympath“ beschrieben wird. Kuzmany, der sich nebenbei als Grünen-Sympathisant outet („Mit vielen politischen Ideen dieser Partei kann ich mich identifizieren.“), schreibt dann, dass er die Partei aber wegen Habeck nicht wählen könne. „Wenn ich Robert Habeck auch nur sehe, stellen sich mir die Nackenhaare auf." Seine Abneigung gegen ihn sei gänzlich unpolitisch, so Kuzmany. „Habeck ist gebildet, sagt immer das Richtige und verkörpert den modernen Mann: Soft, aber doch bestimmt. Zart, aber auch hart, wenn's drauf ankommt. Mit anderem Wort: unerträglich.“ Ganz offensichtlich, bekennt er dann, er sei nur eifersüchtig.

Eine Erklärung für den Medienhype liefert der Spiegel-Kolumnist sogar auch mit. Der Überschwang sei eine Verschwörung. Aber keine von den vielen ach so Grünen-freundlichen Journalisten. „Nein, ganz im Gegenteil: Es handelt sich dabei um ein abgekartetes Spiel der konservativen Presse.“ Und zwar weil sie es damit schaffe, immer mehr Leute so fühlen zu lassen wie Stefan Kuzmany angeblich selbst fühlt. Der perfide Plan: Robert Haback mit einer Flut „penetrant-schleimiger Beschreibungen“ unwählbar machen.

Oder ist das gar kein Vexierspiel, und Kuzmany meint das ernst? Machen Sie sich ihr eigenes Bild. 

Zur ganzen Kolumne auf Spiegel Online.

 

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