Hochrechnungen zu Landtagswahlen in Hessen und Bayern - Faesers Hessen-SPD extrem schwach, Söders CSU siegt in Bayern

Die ersten Hochrechnungen zu den Landtagswahlen in Hessen und Bayern liegen vor. Die CSU wird wie erwartet stärkste Kraft, die SPD scheitert mit Spitzenkandidatin Nancy Faeser dagegen spektakulär in Hessen. Die AfD darf sich über große Zuwächse freuen.

Nancy Faeser scheitert spektakulär in Hessen / dpa
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Laut Prognosen von ARD und ZDF vom Sonntag liegen die Christdemokraten von Ministerpräsident Boris Rhein deutlich vor dem Koalitionspartner Grüne und vor der SPD. Die AfD rangiert je nach Prognose ungefähr gleichauf oder vor den anderen beiden. Der Wiedereinzug der FDP in den Landtag steht auf der Kippe. Die Linke scheitert voraussichtlich an der Fünf-Prozent-Hürde ebenso wie die Freien Wähler.

Nach den Hochrechnungen der ARD (gegen 18.48 Uhr) liegt die CDU bei 35,5 Prozent. Die Grünen kommen auf 15,3 Prozent, die SPD auf 15,9 Prozent. Die AfD verbesserte sich deutlich auf 16,4 Prozent und ist damit zweitstärkste Partei. Die FDP kratzte am Abend mit 5,0 Prozent an der 5-Prozent-Hürde und musste im Verlauf der Auszählung um den Einzug in den Landtag bangen. Linke und Freie Wähler kommen auf 3,5 und 3,4 Prozent.

Die hessische SPD-Spitzenkandidatin Nancy Faeser hat sich von den Verlusten ihrer Partei bei der Landtagswahl schwer enttäuscht gezeigt. „Wir hatten viel Gegenwind, wir haben es in den Umfragen gesehen. Deswegen ist es auch nicht ganz so überraschend, aber trotzdem sehr enttäuschend“, sagte Faeser, die auch Bundesinnenministerin ist, am Sonntagabend mit Blick auf das schwache Ergebnis ihrer Partei. Die SPD sei mit ihren Themen leider überhaupt nicht durchgedrungen, sagte Faeser. Sie habe als Spitzenkandidatin natürlich eine besondere Rolle. „Mit dieser konnte ich euch leider nicht helfen in diesen Tagen“, sagte sie vor Parteimitgliedern.

CSU siegt in Bayern mit historisch schlechtem Ergebnis

Die CSU von Ministerpräsident Markus Söder ist bei der Landtagswahl in Bayern mit großem Abstand stärkste Kraft geworden, aber mit einem historisch schlechten Ergebnis. Nach den 18-Uhr-Prognosen von ARD und ZDF lag sie am Sonntag vor Grünen, AfD und ihrem Koalitionspartner, den Freien Wählern, die sich ein enges Rennen um den zweiten Platz liefern. CSU und Freie Wähler könnten ihr Regierungsbündnis damit wie angestrebt fortsetzen.

Nach den Prognosen kommt die CSU auf 36,5 bis 37,0 Prozent. Damit würde die Partei, die im Freistaat seit 65 Jahren den Regierungschef stellt, noch unter das für sie desaströse Ergebnis von 2018 (37,2 Prozent) rutschen. Die Freien Wähler verbessern sich auf 14,0 Prozent (2018: 11,6). Die Grünen verlieren auf 15,5 bis 16 Prozent (2018: 17,6). Die AfD gewinnt stark dazu auf 15,0 bis 16,0 Prozent (10,2). Die SPD erreicht dagegen nur magere 8,5 Prozent (9,7). Die FDP fliegt mit 3,0 wohl aus dem Parlament (5,1).

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