Hetzjagden in Chemnitz - Kritik an der Hauptstadtpresse

Der Welt-Journalist Robin Alexander kritisiert die Berichterstattung vieler Medien zu den Ausschreitungen in Chemnitz. Der Begriff Hetzjagden beschreibe eine behauptete Tatsache, die überprüft hätte werden müssen

Steffen Seibert sprach von Hetzjagden in Chemnitz / picture alliance
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Die Diskussion darüber, ob es nun Hetzjagden in Chemnitz gegeben habe oder nicht, wird immer heftiger geführt. Der Präsident des Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, widerspricht offen der Darstellung von Merkels Regierungssprecher Steffen Seibert. Maaßem hat bislang allerdings selbst auch keine Beweise vorgelegt. In einem Interview mit dem Medien-Branchendienst Meedia kritisiert der Welt-Chefreporter Robin Alexander nun die Hauptstadtpresse. Diese habe sich in diesem Zusammenhang nicht mit Ruhm bekleckert, sagt er. Der Journalist kritisiert, dass diese Tatsachenbehauptung von Seiten vieler Journalisten und auch von der Regierung selbst, überwiegend nicht kritisch geprüft worden sei.

Insofern sei das Verhalten vieler Medien in diesem Fall ein negatives Beispiel dafür, warum Journalisten das Vertrauen verspielen. Lobend erwähnt er den Chefredakteur der Freien Presse, der nach den Vorfällen geschrieben hatte: „Der offen zu Tage getretene Hass, der die Proteste auf den Straßen in Chemnitz am Sonntag begleitet hat, war schrecklich genug. Er bedarf keiner Dramatisierung.“

Unsere Titelgeschichte von Anfang des Jahres Fehler im System vom Journalistik-Professor Michael Haller.

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