Greta Thunberg - Schützt ihre Jugend sie vor kritischen Fragen?

Greta Thunberg hat der BBC ein Interview gegeben. Darin blieben kritische Fragen aus. Ihr Alter scheint wie ein Schutzschild zu wirken, der sie unangreifbar macht. Der britische „Spectator“ zählt vier Fragen auf, die der 16-Jährigen hätten gestellt werden sollen

Wird von den härtesten Interviewern mit Samthandschuhen angefasst: Greta Thunberg / picture alliance
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„Wer in die Öffentlichkeit tritt, hat keine Nachsicht zu erwarten und keine zu fordern“, schrieb einst die österreichische Aphoristin Marie von Ebner-Eschenbach. Gilt dies auch für Greta Thunberg? Als eine politische Ikone konnte sie inzwischen Tausende von Jugendlichen für ihren Protest für besseren Umweltschutz mitreißen. Ross Clark vom Spectator betrachtet dies allerdings als ein Ergebnis geschickter PR. Die BBC interviewte Thunberg in ihrem Morgenprogramm.

Der normalerweise fast inquisitorisch interviewende Nick Robinson stellte ihr keine einzige schwierigere Frage. Möglicherweise, weil er befürchtet, als ein Mann mittleren Alters gesehen zu werden, der eine 16-jährige Schülerin mit Asperger-Syndrom mobbt? Wäre ein erwachsener Umweltaktivist befragt worden, wäre mit ihm wohl kaum so sanft umgegangen worden, bemängelt Clark.

Er zählt vier Fragen auf, die Thunberg hätten gestellt werden sollen:
1.    Glauben Sie wirklich es ist möglich, die Kohlenstoffemission bis 2025 zu beseitigen, ohne die globale Wirtschaft zusammenbrechen zu lassen?
2.    Wenn Regierungen angeblich wissenschaftliche Erkenntnisse ignorieren, wie erklären Sie dann, dass die selben Regierungen vor mehr als 30 Jahren den Weltklimarat initiierten, damit dieser sie über den Klimawandel berät? Und wie erklären Sie dann, dass die Regierungen seinen Rat immer noch suchen?
3.    Sie wollen einen Generalstreik. Wie wollen Sie Arbeiter überzeugen, daran teilzunehmen, wenn die Ziele dieses Streiks zu ihrer Arbeitslosigkeit führen würden?
4.    Sie sagen, Sie können die Probleme klarer erkennen, weil Sie die Dinge nur in schwarz und weiß sehen. Aber ist nicht genau das das Problem? Brauchen wir, um zwischen den Bedürfnissen der Umwelt und den wirtschaftlichen abzuwägen, nicht Leute, die die Welt in einem reichen Spektrum an Farben wahrnehmen?

 

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