Gerhard Schröder in seiner Kanzlei / dpa

Der Altkanzler und Russland - Was hält Gerhard Schröder an der Seite Putins?

In seinem jüngsten Interview bekennt sich der Ex-Kanzler erneut zu seiner Freundschaft mit Wladimir Putin. Dass Schröder seine Reputation noch weiter aufs Spiel setzt, ist mit Alterssturheit kaum erklärbar. Eher dürfte es mit den Umständen zu tun haben, wie Schröder einst zu seinem Gazprom-Posten kam.

Autoreninfo

Gernot Fritz arbeitet als Rechtsanwalt. Früher war er Bundesbeamter, zuletzt bis 1999 Ministerialdirektor und stellvertretender Chef des Bundespräsidialamtes.

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Gerhard Schröder bleibt Putins verlässlicher Freund. In einem dpa-Interview gab der Altkanzler sich überzeugt, durch diese enge Beziehung zu einer Beendigung des Ukraine-Krieges beitragen zu können; Spekulationen über einen Angriff Russlands auf östliche Nato-Staaten oder einen Atomangriff seien „Quatsch“. Da muss der Westen entsprechende Andeutungen von Putin und Medwedew wohl gründlich missverstanden haben! Erstmals fand Schröder in der Ukraine-Frage lobende Worte für Bundeskanzler Scholz wegen seiner Verweigerung der Taurus-Lieferung. Und auch Rolf Mützenichs Vorschlag, den Krieg einzufrieren – was Moskaus Beute vorerst sichern würde –, fand seinen Beifall. 

Der russische Präsident dürfte sich über diesen Gruß aus Hannover zur Wiederwahl gefreut haben. Weder Putins Einmarsch in das Nachbarland noch die Gräueltaten seiner Truppen, die Zerstörung ukrainischer Städte und das Kriegsziel, die Ukraine als Nation zu vernichten, konnten Schröders Freundschaft zu Putin erschüttert. Nebenbei verweigerte er die für jeden Altkanzler nach dem Ausscheiden aus dem Amt geltende Anstandspflicht, die außenpolitischen Interessen der nachfolgenden Bundesregierung nicht zu unterlaufen. 

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Markus Michaelis | Do., 28. März 2024 - 13:48

Wie Schröder so nah an Putin kam, mag der Artikel richtig darstellen oder nicht. Jedenfalls scheint es so, dass Schröder Putin sehr nahe kam, auch "privat", soweit das zu trennen ist. Bei der Frage, warum Schröder heute noch so klar zu Putin steht, könnte dabei nicht auch eine Rolle spielen, dass Menschen, die aus Putins Sicht falsch spielen und sein Vertrauen missbraucht haben, auch mit ihrem Leben bezahlen müssen? Gilt das nur für Menschen, die ethnisch Russland oder der Sowjetunion zugerechnet werden können? Ich denke, wenn man Putin schwer enttäuscht und aus seiner Sicht angreift, ist das gefährlich, und Schröder kam ihm vielleicht zu nahe, um noch auf Distanz gehen zu können?

Vielleicht müsste er auch eher banal einfach über zuviele Schatten springen, bei denen er sich getäuscht hat, und konzentriert sich lieber auf die Aspekte, die sein Handeln stützen - davon gibt es in so komplexen Situationen auch immer genug.

Frank Klaus | Fr., 29. März 2024 - 07:00

Antwort auf von Markus Michaelis

Was glauben Sie, würde die CIA mit deutschen Politikern machen, die ernsthaft die amerikanischen Interessen gefährdeten und an die Macht kämen?
In den 50er Jahren soll die Organisation Gehlen den Amerikanern versichert haben, dass sie eine SPD-Regierung durch einen Putsch verhindern würden, weil die SPD damals gegen den Nato-Beitritt und für die Wiedervereinigung war. Gehlen soll sogar konkrete Mordpläne gegen SPD-Politiker gehabt haben, wenn sie an die Macht gekommen wären.
Ich denke, dass die CIA heute ähnliche Pläne gegen AfD-Politiker hätte, wenn sie in die Bundesregierung kämen.
Und wer weiß, was mit Schröder passiert wäre, wenn er 2005 nicht abgewählt worden wäre.
Merkel widersetzte sich mit ihrer Unterstützung von Nordstream und ihrem Veto gegen den Nato-Beitritt der Ukraine 2008 zwar auch den Plänen der Amerikaner unter Bush, aber Obama hatte Merkel dann voll in der Hand ("Abhören unter Freunden geht gar nicht").
In Deutschland geht nichts gegen den Willen der Amerikaner.

Maria Arenz | Fr., 29. März 2024 - 09:30

Antwort auf von Markus Michaelis

und m.E. nicht von der Hand zu weisen. Ein weiterer Aspekt, der die geradezu auf Seelenverwandschaft hindeutende tiefe Sympathie der beiden ein Stück weit erklären könnte, ist ihre Herkunft. Beide kamen sozusagen aus der Gosse ganz nach oben. Die auf diesem Weg erlittenen Demütigungen deformieren zwangsläufig den Charakter und solche Leidensgenossen verstehen sich auf eine Art und Weise, die Menschen mit einer Normalbiographie vielleicht nie nachvollziehen können. Und so begründetes Vertrauen zu enttäuschen mag in der Tat lebnsgefährlich sein.

Dieses Schicksal das die beiden haben hatten damals Millionen Menschen. Da musste man die Ärmel hockrempeln und hart arbeiten viele Kinder ohne Väter und Frauen ohne Männer und viele Kinder ganz ohne Eltern. Das war nicht aus der Gosse sondern aus den Trümmern. Aber sie haben recht beides Kriegskinder die wussten was Krieg heißt das verbindet. Das Russland besonders sensibel reagiert wenn vor seiner Türschwelle die Nato sich weiter ausbreitet trotz gegenteiligem Versprechen sollte man wissen und nicht ignorieren. Ich rechne es Kanzler Schröder hoch an, dass er die Freundschaft nicht aufgibt trotz Anfeindungen und Diffamierungen wir sind nicht im Krieg mit Russland und was in der Ukraine gelaufen ist und noch läuft ist mehr als schwarz-weiß da ist sehr viel dazwischen. Seltsamerweiß haben wir nie die Freundschaft zu den USA Präsidenten in Frage gestellt trotz ihrer vielen völkerrechtswidrigen Kriege und Henry Kissinger wurde als Ehrenmann gefeiert obwohl er knietief in Blut quasi stand.

Ist das nicht ein bisschen stark übertrieben und außerdem unwahr. Und auch Primitivjargon. Welcher sozialen Hochschicht entstammen Sie denn, Verehrteste? Sie reden hier nicht von irgendwelchen Randchargen. Pardon, aber Sie zeigen da eine fatale Nähe zu hier im Forom sattsam bekannten Pöblern. Haben Sie das nötig?

Albert Schultheis | Do., 28. März 2024 - 14:07

Dass der verfehmte Ex-Kanzler eine geniale Zukunft des Win-Win für Europa und Deutschland, "diesem miesen Stück Scheiße", eingefädelt hatte ... "Vielleicht findet sich eine Antwort in Schröders [verkorkster] Vergangenheit."
Sein "kollusives Zusammenwirken" mit dem Erzfeind Russland für Frieden und Wohlstand in Gesamt-Europa passte natürlich unseren ziemlich besten Freunden in NATO und EU keinesfalls, obwohl sie alle hätten Nutznießer sein können.
"Nebenbei verweigerte er die für jeden Altkanzler ... geltende Anstandspflicht, die außenpolitischen Interessen der nachfolgenden Bundesregierung nicht zu unterlaufen." - Und was ist mit der Anstandspflicht des nachfolgenden Regimes gegenüber einem Vorgänger?
"Putins politische Visionen:„Rekonstruktion Russlands als Weltmacht, die mit den USA auf gleicher Höhe verhandelt, redet und agiert“. Schröder sah darin kein Problem" - Warum sollte man auch? Eine unangefochtene globale Pax Americana wäre eine einzige Horror-Vorstellung. Siehe Ukraine!

"Putins politische Visionen:„Rekonstruktion Russlands als Weltmacht, die mit den USA auf gleicher Höhe verhandelt, redet und agiert“. Schröder sah darin kein Problem" - Warum sollte man auch?"

Es gibt keine Recht auf dieser Welt (auch nicht für Russland) als Weltmacht akzeptiert und wahrgenommen zu werden. Das muss man sich als Staat erst einmal verdienen! Und zwar in Form vom wirtschaftlicher und militärischer Stärke. In dieser Kombination fallen mir definitiv nur die USA und China ein. Ein Land, dass eine wirtschaftliche Kapazität zwischen Spanien und Italien besitzt, sich seit über zwei Jahren abmüht, einen viel kleineren und vermeintlich schwächeren Gegner in einem konventionellen Krieg zu besiegen, sich seine Schwarzmeerflotte unterm Hintern wegschießen lässt, kann keine Weltmacht sein und kann noch viel weniger einen Anspruch darauf haben, mit den USA auf einer Augenhöhe zu reden und zu agieren. Wie sagte einst Helmut Schmidt: "Ein Obervolta mit Atomwaffen". Mehr nicht!!

Urban Will | Do., 28. März 2024 - 14:09

Artikel.
Herr Fritz scheint vergessen zu haben, dass noch kurz vor der Wahl 2005 Merkel haushoch vor Schröder lag und dieser – eh schon ein begnadeter Wahlkämpfer – seinen wohl besten, fulminantesten Kampf hinlegte.
Am Ende gewann Merkel, die sich sogar noch in der legendären, vom feuchtfröhlich berauschten Schröder dominierten Elefantenrunde, von diesem lächerlich machen ließ, mit gerade mal einem Prozent Vorsprung.
Ein wirklich amtsmüder, schon auf den nächsten Posten schielender Schröder hätte so etwas gewiss nicht gemacht.
Männerfreundschaften sind für Außenstehende vielleicht manchmal schwer verständlich. Einem besten Freund vergibt man vieles und wie Schröder heute mit Putin (unter zwei Augen) spricht, bzw. gesprochen hat, gerade im Hinblick auf den Krieg, weiß niemand.
Ich kann nachvollziehen, warum Schröder an Putin festhält.
Dass der einfältig einseitige, gesinnungsverpflichtete Mainstream dies nicht kann, verstehe ich allerdings.

Christoph Kuhlmann | Do., 28. März 2024 - 14:53

Diese Melange aus Moral und finanziellen Interessen findet man ausgerechnet bei den "Gutmenschen" extrem häufig. Ich will da nichts beschönigen, aber der Deal sieht im Nachhinein extrem anrüchig aus. Möglicherweise hat er Putin dazu verleitet den Westen für schwach und dekadent zu halten. Nun hat er ein Messer im Bauch und Gerhard Schröder ist ihm sicher gerne behilflich es schonend wieder herauszuziehen, wenn Putin keine Chance für einen Sieg mehr sieht.

Klaus Funke | Do., 28. März 2024 - 15:16

Kennt man die Freunde von Joe Biden? Die USA haben keine wie Mr. Kissinger mal gesagt hat: Die USA haben nur Interessen. Oder die Freunde von Macron? Oh ja, von denen hat man gehört - die Buberln kennt man. Bloß auf solche kann man nicht zählen. Schröders Freundschaft zu Wladimir Putin hat Deutschland nicht geschadet. Im Gegenteil, sie wird noch nützlich sein. Aber das erkennen die Verblendeten natürlich nicht. Alles Gute und Wertvolle wird von den Dummbatzen geschäht. Freundschaft ist etwas Gutes und Wertvolles, auch in der Politik. Na Lenz? Haben Sie Freunde? Kann man sie vorzeigen? Oder Hügle, wer ist mit Ihnen befreundet? Herr Haldenwang? Soll er nur machen, der Schröder, ist schon recht.

Romuald Veselic | Do., 28. März 2024 - 15:21

wusste noch mehr, als das, wie dumm und dämlich die D-Politakteure sind, die aus der Geschichte nichts lernen wollten oder es als osteuropäische Marotte abgetan hatten. Aus Ländern, die 40 Jahre unter dem sowjetischen (russischen) Joch lebten und seine Halbkolonien waren. Ungarn: 1956, CSSR: 1968 u Polen: 1980 m Solidarnosc.

Und dann kamen die Figuren wie Schröder & Co in die int. Politik und erzählten einem von dem lupenreinen Demokraten. Und wollen ungefragt die ganze Welt belehren/retten, neulich im Tandem v Politclowns, wie Olaf der Vergessliche, Bob die Wärmepumpe u feministische Annalena, die den Unterschied zw Kobalt & Kobold nicht kennt. Menschen, die in freier Marktwirtschaft höchstens für die "Guten Tag" Ansage zuständig wären. Schade, dass der Liftboy-Beruf abgeschafft wurde.

Sie haben kein russ. Gas zum Heizen genutzt? Also ich schon, und es hat mir nicht geschadet. Der Verzicht darauf heute: der schadet mir massiv. Aber Hauptsache, Sie fühlen sich unter unserer jetzigen wirklich glorreichen Regierung wohl. Vorwärts immer....

Ernst-Günther Konrad | Do., 28. März 2024 - 15:31

Warum sollte das in der großen Politik anders sein als im Familienunternehmen? Nur wird sich bei Schröder über etwas aufgeregt, was etliche Politiker schon immer taten. Erst seinen Salär im Staatsamt gesichert und anschließend ist man in die sog. freie Wirtschaft, hat sein Wissen und sein Netzwerk mitgenommen und sich denen angedient, die man vorher als Minister oder Kanzler zum Gegenspieler hatte. Natürlich ist die Gazprom Geschichte mehr als anrüchig. Nur war das anfangs auch für Merkel doch sehr dienlich, wenn man über den Gas Gerd unter der Hand einiges regeln konnte. Nun aber ist PUTIN in Ungnade gefallen, da müssen alle die ihn kennen, mögen oder sonst wie in Verbindung mit ihm stehen natürlich sofort und gleich ihn verachten und die Freundschaft mit ihm kündigen. Nicht man selbst bestimmt seinen Umgang und sein Beziehungsgeflecht, nein, die politischen Gutmenschen wollen bestimmen, wer mit wem Freund sein darf. Ob man nicht irgendwann doch Gerds Freundschaft wieder braucht?

Gerhard Lenz | Do., 28. März 2024 - 15:43

Verschwörungstheoretiker würden behaupten: Der Schröder hängt selbst tief im mafiös-korrupten, russischen Sumpf, d.h. er hat irgendwie von Putins "Großherzigkeit" profitiert - eine Großherzigkeit, die natürlich nur auf Kosten der russischen Bevölkerung möglich ist.

Wahrscheinlicher: Da gibt es irgendeine pervertierte Form von Männerfreundschaft zwischen einem Altkanzler, der irgendwie sinnbefreit durch die Lande taumelt, und einem Kriegsverbrecher, der gerade "Weltfeldherr" spielt.

Denn wieso sollte man einem charakterlich verrohten Typen wie Putin, der jeglichen Kontakt zur Wirklichkeit verloren hat und seine tyrannische Regentschaft wohl mit der Vergrößerung seines Reiches krönnen will, die freundschaftliche Treue halten?

Selbst bei einem zunehmend wirr erscheinenden Schröder kann ich mir nicht vorstellen, dass er die Bluttaten Putins einfach auf die Seite schiebt, weil sie - sozusagen - keinen Einfluss auf die Freundschaft der Beiden hätten....

Urban Will | Fr., 29. März 2024 - 09:04

Antwort auf von Gerhard Lenz

haben. Anders kann ich Ihr Auftreten und Ihr Geschreibsel nicht erklären.
Ihre Einstellung zu Putin und diesem Krieg sind allenthalben hier bekannt und es ist wohl jedem hier klar, dass Sie zu der Truppe gehören, mit der man eine Diskussion über die Ursachen dieses Krieges nicht zu beginnen braucht.
Im Verbunde mit dem FDP – Schrapnell und ihrer „Russland – ruinieren“ - Truppe würden sich Ihre einzigen „Argumente“ auf „Putin – Versteher, - Verehrer“ und all den Quatsch beschränken. Mehr kam bisher nicht von Ihnen.
Eine echte Männerfreundschaft, Lenz, hält alles aus.
Und ich kann mir gut vorstellen, dass Putin und Schröder viel über diesen Krieg geredet und ersterer letzterem genau erklärt hat, warum er ihn begann. Und enge Freunde kennen sich gut genug, um zu wissen, wer wann lügt und selbst das können sie sich ins Gesicht sagen.
Schröder weiß sicher mehr als viele andere und mag vielleicht mehr erreichen, als Ihnen und Ihrer Endsieg - Truppe lieb sein kann.
Nämlich Frieden.

Will, für Sie wäre ein massenmordender Freund noch immer ein guter Freund. Für den Sie auch weiterhin wohl buchstäblich "durchs Feuer gehen würden". So geht "richtige Männerfreundschaft.." Verstand aus.

Und moralische Skrupel sind Leuten wie Ihnen sowieso völlig fremd. Das kann man so ziemlich jedem Ihrer Kommentare entnehmen.

Urban Will | Fr., 29. März 2024 - 15:11

Antwort auf von Gerhard Lenz

was ich von Ihnen vermutet habe, hinzuzüglich noch meinen schon öfters geäußerten Verdacht, dass Sie von sehr beschränktem Verstand sind.
Weder behaupte ich, dass ich einen „Massenmörder“ (wobei nach Ihrer Definition hierunter auch George W oder Obama fallen, eigentlich, wg d Beteiligung am Jugoslawienkrieg, sogar Schröder selbst…) als Freund akzeptieren würde, noch sind Sie imstande, zu verstehen, dass Schröder Putin in Sachen Krieg eben gerade nicht zugestimmt hat und seinen Einfluss auf d Freund weiter nutzen möchte. Freundschaft, Lenz, schließt bedingungslose Unterstützung aus.
Aber wie gesagt, in der beschränkten, von Vorurteilen und lächerlichen Unterstellungen zersetzten Lenzschen Welt, kommen solche Gedanken nicht vor.
Der herrscht plumpe Banalität und da gibt es auch keine Freunde.
Armer Mensch.
Trotzdem, Schöne Ostern 🐣

Henri Lassalle | Do., 28. März 2024 - 15:54

sich selbst treu geblieben: Ein selbstbezogener und skrupelloser Opportunist, der er immer war und bleibt. Dabei war er nach seiner Abwahl und den Hartz-Gesetzen nahezu Persona non Grata in Deutschland, auch für die Wirtschaft war er nun nicht mehr interessant. Dann kam der Retter Vladimir.....

nur mal so zur Info, als gut gemeinter Tip für die Allgemeinbildung: Schröder hat aus dem kranken Mann Europas wieder einen starken Mann gemacht. Danach ging es, bis heute, wieder abwärts. Was glauben Sie, von welcher Substanz wir die ganze Zeit gelebt haben? Und nein, ich bin wahrhaftig kein Schröderfan!!

Merkel konnte sich nur 16 Jahre an der Macht halten, weil Sie sich auf dem soliden, von Schröder gelegtem Fundament der Agenda 2010, ausruhen konnte. Und der wenig verbliebene Rest an Grundlagen hat die Grüne Sekte unter Stillhalten der SPD und der FDP nun endgültig in den letzten gut 2 Jahren verplempert. Jetzt ist endgültig alles aufgebraucht und Ende Gelände.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Aber Schröder kam beim Volk gut an, wesentlich besser als seine damaligen SPD-Konkurrenten Scharping oder Lafontaine.

Seine hemdsärmelige Art war halt bei Menschen beliebt. Politisch wichtig und richtig war es lediglich, DE aus dem Irak-Krieg herauszuhalten; allerdings war das offenkundig persönliche Interesse von Bush jr. an dem Krieg auch ziemlich deutlich. Ansonsten schwamm er auf der Welle von "New Labour", die mehr Marktorientierung in der sozialdemokratischen Politik forderte. Und am Ende damit grandios scheiterte.

Unvergessen, wie Schröder am Tag der Wahlniederlage gegen Merkel besoffen im Fernsehstudio herumlallte. Heute wird Schröder höchsten noch von ein paar Putin-Freunden ernstgenommen, der SPD dagegen wird er zunehmend peinlich.

Echte Freunde kann niemand trennen trällerte einst der Kaiser Franz Beckenbauer.
Die Betonung liegt auf "Echte".
Wenn dies bei den Beiden wirklich so ist, habe ich großen Respekt davor.
Einen wirklich "echten" Freund haben die wenigsten Menschen.
Und so eine Freundschaft hält dann auch die schlimmsten Diffamierungen aus.
Man sollte sie endlich in Ruhe lassen, denn es gibt genug Vergiftungen und Spaltung der Gesellschaft.

Hans Süßenguth-Großmann | Do., 28. März 2024 - 16:13

Er warnte davor, dass sich Deutschland „wieder an die Rockschöße amerikanischer Außenpolitik klammert. Mit verhängnisvollen Folgen für die Interessen Deutschlands in Europa und Europas in der Welt.“
Das trifft den Nagel auf den Kopf, der Krieg in der UA ist gegen deutsche Interessen.

Stefan Jarzombek | Do., 28. März 2024 - 16:27

In Deutschland ist der Bürger entweder auf der Seite der Guten oder eben auf der Seite der Schlechten.
Dazwischen gibt es nichts.
Gerhard Schröder ist das "Dazwischen".
Er beißt ebenfalls nicht in die Hand die ihn genährt hat.
Das tun aktuell viele Frauen und Männer die meinen das Rad im Bezug auf Energien und Wirtschaft neu erfinden zu müssen.
Friedrich Merz ist dabei sich auf die Krönung zum Kanzler vorzubereiten, wer sind eigentlich seine Freunde? 🤔
Die Leute von BlackRock, Laurence Douglas „Larry“ Fink? Die Chinesen? Derzeitiger Handelsminister der Volksrepublik China ist beispielsweise Wang Wentao.
Sind das seine Freunde?
Warten wir mal ab was da kommt. Jedenfalls war Putin stets der Garant für günstige Energien, das hat Schröder erkannt und es war den Deutschen zum Vorteil.
Das sollten wir alle ihm nicht vergessen.
Vergessen sollten wir auch nicht den Bückling von Habeck bezüglich Energien aus Arabien. Da liegen Welten dazwischen zumindest was das Format betrifft. 😉

für den normalen Bürger. Danke, Herr Schröder. Gas aus Katar, liebend gern vom Herrn Habeck mit Kusshand genommen, teuer und nicht nachhaltig – aus ideologischen Gründen russisches Gas verschmähen. Dem Ganzen vorangestellt: Unsere verantwortlichen Politiker, die an das Wohl der Bürger zuletzt denken. Aktuell weiter Russland als Teufel an die Wand malen, die Gefahr durch den Islam jedoch ignorieren – all das wäre unter Schröder undenkbar gewesen.

Ralf Grotesiel | Do., 28. März 2024 - 16:47

Schröder war der Kanzler der Osterweiterung. Er hat die Autobahn für den Nato-Durchmarsch gebaut. Selbstverständlich, wie sich das gehört, ohne uns zu fragen.
Was für eine Welt ist das, wo man sich zwischen Baerbock und Schröder entscheiden muss?

Armin Latell | Do., 28. März 2024 - 17:43

nachfolgenden Bundesregierung“ waren die der Merkel und Tauruslieferungen standen nicht zur Debatte. „ Er warnte davor, dass sich Deutschland wieder an die Rockschöße amerikanischer Außenpolitik klammert“, Donnerwetter, da hatte Schröder schon weit in die Zukunft schauen können, denn genau so ist es ja. “seiner Partei, die ihn nicht liebte, sondern nur brauchte“, ähnlich wie bei Scholz, der nicht mal Parteivorsitzender aber Bk werden durfte. Mit Schröder als Bk haben die grünen damals nur mitregiert, im Gegensatz zu heute. Nach Schröder kam Merkel, die Mutter des deutschen Niedergangs. Sie hat Schröders Erbe, ganz sozialistisch, verlebt.
Gernot Fritz arbeitet als Rechtsanwalt. Früher war er Bundesbeamter, zuletzt bis 1999 Ministerialdirektor und stellvertretender Chef des Bundespräsidialamtes.
Wird hier spät aber neidvoll nachgetreten?

Jochen Rollwagen | Do., 28. März 2024 - 18:31

Wenn man aus der Geschichte eines lernen kann, dann ist es daß die Deutschen i.d.R. auf der falschen Seite derselben stehen, und das mit erstaunlicher Verve und - sprichwörtlich - ohne Rücksicht auf Verluste, Anstand oder Menschlichkeit. Das ist quasi die deutsche DNA. Insofern macht die "Männerfreundschaft" des Ex-Kanzlers mit einem verurteilten Kriegsverbrecher, der die Verschleppung zehntausender ukrainischer Kinder organisiert hat absolut Sinn. Daß er sich als "Vermittler" anbietet zeigt: da gibt es keine Grenze nach unten. Sprichwörtlich ist bekanntlich auch die deutsche "Nibelungentreue", die Beiträge hier im Forum bestätigen das.

Wie das mit den Nibelungen ausgegangen ist ist bekannt.

Nicht gut.

Armin Latell | Fr., 29. März 2024 - 20:33

Antwort auf von Jochen Rollwagen

Verschleppung zehntausender ukrainischer Kinder? Welche BEWEISE haben Sie dafür? Genau, keine. Ausschlißlich Behauptungen aus dem ms. Erklären Sie doch bitte deren "Verschleppung", den taktischen oder strategischen Sinn! Können Sie nicht? Wo sind diese Kinder jetzt, wie geht es ihnen? Werden sie vom "bösen Russen" gerade gefressen? Von Ihnen, Herr Rollwagen, erwarte ich tatsächlich keine Antwort. Der ms hat es nicht beantwortet, dann können Sie es eben auch nicht. Da müssen wir wohl noch etwas warten, bis jemandem da irgendwas einfällt.

Uli | Do., 28. März 2024 - 18:34

Soll er vielleicht den Pfleger für Biden geben damit er ins linksgrüne Narrativ passt?

Inana | Do., 28. März 2024 - 19:43

Wenn diese Sache mal etwas mit historischem Abstand betrachtet wird, wird man Schröder eins zu gute halten. Seine Strategie des Ausgleichs mit Russland entsprach mehr der alten deutschen Staatsräson von Bismark zu Kohl als die heutige. Es gab eine gewisse, nicht zuletzt ökonomische Passung zwischen D und R - und dazu kommt, dass die Gefahren für uns auch zu guten Teilen im Süden liegen. Dazu war es auch nicht unbedingt in unserem Interesse R ins iranische und chinesische Lager zu treiben. Was wir dagegen an der Dauer-Erweiterei der EU überhaupt gewinnen sollen, ist deutlich weniger klar.

Daniela Möller | Do., 28. März 2024 - 22:54

Einer von Wenigen, der sich nicht vom Getöse der Bellizisten beeindrucken lässt. In deren Augen setzt er seine Reputation aufs Spiel? Er hat’s doch eh schon bis in alle Ewigkeit versch….n, er pfeift drauf. Gut so!

Keppelen Juliana | Fr., 29. März 2024 - 09:34

war der letzte Kanzler der seinen Eid "zum Wohle Deutschlands" ernst genommen hat. Er war weltweit geachtet und respektiert und auf Augenhöhe mit Russland. Heute haben wir kläffende Zwergpinscher an der Leine von Onkel Sam die geduldet werden aber nicht respektiert.

Dietmar Philipp | Fr., 29. März 2024 - 09:55

Ich erinnere an die sehr guten freundschaftlichen Kontakte Kohl und Gorbatschow, warum wird bei Schröder und Putin hässlich gelästert? Alle stimmten zu 2001 Putin im Deutschen Bundestag sprechen und sagen zu lassen: "Der kalte Krieg ist nun vorbei, ICH REICHE DEUTSCHLAND DIE HAND". Diese Hand ist nie ergriffen worden, warum eigentlich? Es hätte auch hier eine totale Zeitenwende gegeben, wo weltweit alle Menschen profitiert hätten und die jetzt vorhandene und total übertriebene Kriegseuphorie hätte es nie gegeben, wahrlich eine neue Friedensperiode wäre eingetreten. Es haben die versagt, die jetzt mit Hass und Kriegsgetümmel umgehen, die Lügner sind am Werk und vertuschen ihr Versagen!!!

vor 23 Jahren mal was Freundliches im Bundestag gesagt, und schon bekommt er von der Putin-Fangemeide in diesem Forum einen Heiligenschein. Was seitdem geschehen ist, und besonders, was in der Ukraine passiert, scheint keine Rolle zu spielen.

Putin war schon immer ein lügender Schwätzer. Wer damals, auch angesichts seiner "netten" Worte hoffte, Russland wäre unter seiner Regierung ein kooperativer, friedensliebender Partner der zivilisierten Welt, hat sich grundsätzlich geirrt.

Übrigens: Auch Hitler hat mal Kinderköpfe gestreichelt.....War wohl auch nur ein netter Onkel.

Dorothee Sehrt-Irrek | Fr., 29. März 2024 - 11:45

Nicht immer leicht zu ertragen für seine Partei, die SPD.
Andere Weltpolitiker wurden in ihren Parteien gar nicht erst gewählt, ich erinnere an Schäuble.
Ob die SPD ihn noch rausschmeissen wird, die Bundesrepublik ihm vielleicht den Pass aberkennt...ich weiss es nicht.
Schröder sei daran erinnert, dass er, wie einige in diversen Sparten, von richtiger und falscher Wirtschaftspolitik sprach.
Schröder hat hoffentlich die Kraft, in die Geschichte einzugehen.
Ein Pre/usse?
Möglich.
Vielleicht kann er für uns andere da etwas bewegen bei Putin/Russland?
Vielleicht für Korea ff.

Ronald Lehmann | Fr., 29. März 2024 - 15:06

auch wenn diese ideologisch nicht auf der gleichen Scholle wie ich mich bewegen, aber wo ich in bestimmten Aussagen von denjenigen

wie z. B. Nein zu Busch & Kriegsbeteiligung

ICH den allerhöchsten Respekt zeige,
zumal die Charaktere zu Gunsten der Möchtegerne immer rarer werden

Klose | Fr., 29. März 2024 - 20:28

Lenz liegt in seinen Kommentaren oft falsch.
Zu Schröder liegt er zu großen Teilen aber richtig.
Will reagiert geradezu gnadenlos unfair gegen ihn. Warum diese Überreaktion?
Wo bleibt sein Verständnis für Meinungsfreiheit? In einer sonst überwiegend fairen,politisch überzeugenden Runde.

Petra Horn | Fr., 29. März 2024 - 20:56

Ich könnte mir vorstellen, daß sich die beiden gut unterhalten können.
Was spricht dagegen?
Wären Bush, Clinton oder Obama besser?
Und falls ja, warum

Eberhard Klose | Fr., 29. März 2024 - 22:43

Freund Wladimirowitsch hat den eitlen Gerd als Aushängeschild benutzt. Was beweist daß ein gewitzter Russe schlauer sein kann als manche deutsche Politgrösse. Man hat nicht erkannt ,daß der zuerst freundlich entgegenkommende Herr Putin nur ein Ziel hatte Rußland wieder ganz nach vorne zubringen. Jelzin wußte wen er damals favorisiert hatte.Im Kader des KGB ausgebildet.Hemmungslos im töten von Gegnern und verbreiten von Lügen und Falschmeldungen..
Die deutschen Fachleute haben wiedermal nichts mitbekommen.
Allen voran der sich geschmeichelt fühlende,überschätzte Gerd Schröder,der geglaubt hat er könnte Putin beeinflussen.