Langfristig will Manuel Hagel den Grünen Landeschef Winfried Kretschmann im Amt beerben / Annette Cardinale

Manuel Hagel - Eintopf für alle

Manuel Hagel war mal ein Merkel-Kritiker, der sich für die CDU mehr konservatives Profil wünschte. Um Ministerpräsident in Stuttgart zu werden, erfindet er sich neu.

Autoreninfo

Volker Resing leitet das Ressort Berliner Republik bei Cicero. Er ist Spezialist für Kirchenfragen und für die Unionsparteien. Von ihm erschien im Herder-Verlag „Die Kanzlermaschine – Wie die CDU funktioniert“.

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Der Gaisburger Marsch ist ein schwäbischer Eintopf. Rinderbrühe, Ochsenfleisch, Suppengrün – so weit, so normal. Das Besondere aber ist, zur Stuttgarter Spezialität gehören Kartoffeln und Spätzle. Man könnte sagen, es hat etwas Unentschiedenes. Zwei Sättigungsbeilagen sind doch eine zu viel.

Manuel Hagel, der CDU-Fraktionsvorsitzende im baden-württembergischen Landtag, isst gerne den Gaisburger Marsch, zumindest ziehe er das bodenständige Gericht einem Vier-Gänge-­Menü vor, sagte er. Doch mehr noch: Mit dem Eintopf kann man wenig falsch machen. Weder die Kartoffel-Fans noch die Spätzle-Fraktion ziehen beleidigt ab. 

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Ernst-Günther Konrad | Mi., 14. Dezember 2022 - 12:32

Woher auch. Natürlich muss der junge Unionist auch mit den Merkelisten auskommen, sonst wird es nichts in der Partei. Merkel hat diese Partei so gespalten und mit ihrem THC überzogen, dass die Sucht nach Merkels Politik noch immer groß ist und die einen ohne die anderen nicht können. Richtig. Man muss kein studierter sein, um in der Politik etwas zu werden. Aber einen Abschluss, Beruf mit Erfahrung sollte jeder Politiker haben, insofern braucht sich Herr Hagel nicht zu schämen. Ob und wie er die UNION in BW wieder zu altem Glanz verhelfen kann, weiß ich nicht. Und ob er nicht auch seine Meinung zu AKWs ändert, so wie zu Merkels Politik, kann auch keiner wissen. Das gerade auch inzwischen etliche Unionisten den stetigen Wandel der eigen Sichtweisen beherrschen sieht man ja an Söder. Insofern dürfte einem zukünftig auch bei Herrn Hagel nichts überraschen. Und wie konservativ er tatsächlich ist bzw. noch ist muss er erst unter Beweis stellen, wenn er mal ein politisches Amt bekleidet.

Hans Jürgen Wienroth | Mi., 14. Dezember 2022 - 13:46

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

Es ist alles richtig, was Sie schreiben. Nur was soll ich mit einer CDU, die sich nicht von den Grünen unterscheidet? Ich habe heute Morgen die Debatte zu den Reichsbürgern im Nds. Landtag verfolgt. Dort haben wieder SPD und Grüne die AfD aus dem demokratischen Spektrum ausgeschlossen. Der grüne Redner sprach sogar davon, die rechten Verfassungsfeinde seien bereits in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Wo will die CDU da ihre Wähler gewinnen, am linken Rand werde sie ohnehin nicht gewählt.
Unser wehrhafter Rechtsstaat, der in der Diskussion immer wieder hervorgehoben wurde, zeigt sich in dem TE-Artikel „Habecks grüne Wasserstoff-Träume in Namibia“, sofern die Angaben dort stimmen.
Nur für die populistischen Kritiker hier: Ich halte die Verhaftung der Reichsbürger für richtig, man hätte es jedoch mit weniger Tamtam machen können.

Ernst-Günther Konrad | Do., 15. Dezember 2022 - 14:50

Antwort auf von Hans Jürgen Wienroth

Ich für mich weiß es. Sie nicht wählen, weil auch mögliche kleine Überflieger im vergrünten Unionssumpf untergehen werden. Und ja Herr Wienroth, ich habe diesen Artikel auch gelesen und auch da haben Sie natürlich recht. Und wo wollen die ihre Wähler noch gewinnen. Ich denke nirgends mehr.

Norbert Heyer | Mi., 14. Dezember 2022 - 13:07

Es ist derzeit völlig egal, was man in Deutschland wählt: Man bekommt Grün aufs Auge gedrückt. Jetzt hat ist CDU in NRW mit den Grünen eine Koalition eingegangen und alles wurde auf Grün getrimmt. Auch die noch bestehenden Unstimmigkeiten in der Braunkohle-Verstromung wird man im Sinne der Grünen beseitigen. Die CDU und auch die CSU ist eine Partei ohne eigenes Profil, ohne jeglichen Widerstand gegen die Deutschland-Umbauer, ständig bemüht, den Grünen da hineinzukriechen, wo es dunkel ist. Der Bayer umarmte Bäume, Merz kennt mindestens 2 Geschlechter und Strobl eiert im Mordfall des jungen Mädchens besser herum, als die Grünen es je könnten. Vergesst die Union als starke Wirtschaftspartei, als Partei für Freiheit und Familie, die gibt es nicht mehr. Sie wollen noch grüner als grün sein und schaufeln sich damit ihr eigenes Grab. Grün wird sich bald entzaubern und die Union wird nicht mehr den Weg zurückfinden, den Umfaller ohne Rückgrat und ohne eigenes Profil haben keine Zukunft mehr.

Günter Johannsen | Mi., 14. Dezember 2022 - 13:21

Schlimm genug, dass man heute den grün-linken Moral-Elitären zu Kreuze kriechen muss, um politisch einen Fuß auf die Erde zu bekommen. So war das auch in der untergegangenen SED-Diktatur der DDR. Genau deshalb wurde der vorhersehbare Untergang des Regimes beschleunigt!

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 14. Dezember 2022 - 13:32

in einem anderen Kommentar nicht so klein schreiben sollen.
Ich wollte hauptsächlich die CDU seit/mit Kohl ff beschreiben.
Andererseits zeigt der Artikel ja auch andere Politiker und Politikerinnen der CDU.
Die Beliebtheit von Herrn Kretschmann ist mir ein Rätsel, besonders für BadenWürttemberg, das ich sehr mag, das mir seit Kindertagen vertraut ist.
Es durfte wohl vor allem niemand von der SPD sein?
Ich wünsche dem jungen Mann alles Gute, aber nach Herrn Kretschmann kommen hoffentlich insgesamt in meinen Augen fähige Politiker/innen.
Ist es das evtl. und überspitzt "betulich Oberlehrerhafte" des Herrn Kretschmann, das Baden Württemberg verzaubert?
Es ist nicht entscheidend, welches Amt man innehat, sondern wie man seines ausfüllt.
Nicht Demoskopen sollten Kandidaten bestellen, sondern eine Partei und ihre Mitglieder sollte sie ausmachen.
Das Wichtige wäre also aus meiner Sicht, dass Herr Hagel bei der CDU bleibt, als was auch immer.

Tomas Poth | Mi., 14. Dezember 2022 - 14:33

Der rotgrüne sozialistische Polit-Eintopf, in Deutschland und in der EU, den uns die Alt-Parteien seit Merkel angerührt haben, wird uns leider noch lange verfolgen.
Selbst wenn die nächsten Wahlen in Land und Bund eine Kursänderung in die Nähe einer Möglichkeit bringen sollten, so blieben noch etliche Jahre, um diesen ganzen sozialistischen Sumpf trocken zu legen.
Aber nicht verzagen, anpacken!

Günter Johannsen | Mi., 14. Dezember 2022 - 17:55

Antwort auf von Tomas Poth

ist die einzig richtige Devise. Danke, Herr Poth!
“Die Menschen glauben viel leichter eine Lüge, die sie schon hundertmal gehört haben, als eine Wahrheit, die ihnen völlig neu ist.” (Alfred Polgar)
Dem muss man aber entschieden entgegenwirken, auch wenn es nicht bei allen -besonders nicht bei den links-verbissenen Betonköpfen - hilft!

Karl-Heinz Weiß | Mi., 14. Dezember 2022 - 17:28

Die CDU in BW ist seit den Zeiten gespalten, als Erwin Teufel Frau Schavan erfolglos gegen Herrn Oettinger positionierte und sich dann beleidigt zum Philosophiestudium zurückzog. Herr Hagel in Ehren, aber in seinen Auftritten wirkt er wie eine Kopie von Herrn Strobl. Die erfahrenen MdBs aus BW werden sich erst dann aus der Deckung trauen, wenn der zunehmend als Oberlehrer auftretende MP Kretschmann abtritt. Noch ist der aber vom Merkel-Syndrom der Unentbehrlichkeit befallen.

Günter Johannsen | Mi., 14. Dezember 2022 - 18:15

ist durch und durch Kommunist. Warum das gerade in BW keiner begreift, ist mir schleierhaft!
Das ganze Land ist seit seiner Regentschaft auf Kontrolle und (Staats)Sicherheit gebügelt! In jedem Dorf mit 20 Einwohnern gibt´s ´nen Blitzer: alles unter Kontrolle. Auch die Gesinnung!

Ingo Frank | Mi., 14. Dezember 2022 - 18:49

„…als Jurist gilt man bereits als Intellektueller, als Filialleiter (einer Bank) nicht.“
Aber Spaß bei Seite. Die Spätzle & Karfoffelfraktion können sich durchaus befrieden. Aber eine CDU kann nicht zweigleisig fahren. Entweder sie entscheidet sich, die Anzeichen mehren sich immer weiter, den „Modernisierungskurs“ in d Links Grüne Richtung fortzusetzen oder sie entscheidet sich sich auf ihre Konservative Wurzeln zu erinnern und diese wieder mit Leben zu füllen. Eine Tolerierung beider Ströme gegenseitig ist nicht möglich, das das konservative Wurzelwerk bis auf wenige Haarwurzeln vertrocknet ist. Der Baum hat schon erkennbaren Schaden genommen und wird wahrscheinlich verrotten, es sei denn er wird radikal zurückgeschnitten, Nähstoffe & Wasser zugeführt, dann könnte er zu neuen Blüte gedeihen. Aber ein Sachkundiger der diesen Schnitt wagt, ist leider nicht in Sicht. Und die Möglichkeit des Abstiegs a La Italien wird immer wahrscheinlicher.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republ