Alice Schwarzer, Journalistin, Publizistin und Gründerin, sowie Herausgeberin der Frauenzeitschrift Emma steht im Frauenmuseum in Köln.
Alice Schwarzers offener Brief kommt zu spät und wird wohl nur eine kurzweilige publizistische Randnotiz bleiben / dpa

Alice Schwarzer schreibt offenen Brief an Olaf Scholz - Wer zu spät kommt…

Prominente wie die Feministin Alice Schwarzer haben in einem Offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) appelliert, nicht noch mehr schwere Waffen an die Ukraine zu liefern. Ihre Position kann man sich allerdings nur leisten, solange man in gutbürgerlichen Verhältnissen lebt – in Friedenszeiten. Zudem kommt ihr Appell zu spät, um überhaupt noch Einfluss nehmen zu können.

Porträt Mathias Brodkorb

Autoreninfo

Mathias Brodkorb ist Cicero-Autor und war Kultus- und Finanzminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Er gehört der SPD an.

So erreichen Sie Mathias Brodkorb:

Nur einen Tag nach der überwältigenden Zustimmung des Deutschen Bundestages für die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine meldeten sich 28 Intellektuelle und Künstler in einem Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zu Wort. Die Botschaft: Der Bundeskanzler möge sich doch auf seine „ursprüngliche Position besinnen und nicht, weder direkt noch indirekt, weitere schwere Waffen an die Ukraine liefern“.

Die Initiatorin des Briefes ist die feministische Journalistin Alice Schwarzer. Sie fühlt sich durch die Resonanz bestätigt. Innerhalb von nur drei Stunden hätte er mehr als 10.000 Unterstützer gefunden. Schon heute Vormittag sind es seit einem Umzug auf die Petitionsplattform change.org mehr als 50.000. Die Petition „rennt“, wie Schwarzer sagt.

Allerdings dürfte dieser Appell ein paar Tage zu spät kommen. Nachdem mehr als 80 Prozent der Abgeordneten des Deutschen Bundestages der Regierung mit deren Billigung einen gegenteiligen Auftrag erteilt haben, ist es jedenfalls nicht allzu wahrscheinlich, dass Olaf Scholz eine plötzliche Notbremsung hinlegen wird. Und täte er es, müsste er zurücktreten. Denn der Vertreter des Souveräns sitzt nun einmal nicht in der Regierung, sondern im Parlament.

Ein „unerträgliches Missverhältnis“

Daran ändert auch nichts, dass Filmemacher wie Andreas Dresen und Helke Sander, namhafte Wissenschaftler wie Reinhard und Wolfgang Merkel oder Schriftsteller wie Martin Walser und Juli Zeh zu den Erstunterzeichnern gehören. Wer zu spät kommt, den bestraft eben das Leben. Und so wird der offene Brief wohl nichts anderes bleiben als eine kurzweilige publizistische Randnotiz. Man hätte, nachdem sich die Bundesregierung unter SPD-Führung hat von den Unionsfraktionen zu einem Bekenntnis zwingen lassen, besser geschwiegen. Oder den Text des offenen Briefes zumindest überarbeitet. Damit er noch in die Zeit passt und nicht aus ihr herausfällt.

Cicero Plus weiterlesen

  • Monatsabo
    0,00 €
    Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQs
    Alle Artikel und das E-Paper lesen
    • 4 Wochen gratis
    • danach 9,80 €
    • E-Paper, App
    • alle Plus-Inhalte
    • mtl. kündbar
  • Ohne Abo lesen
    Mit tiun erhalten Sie uneingeschränkten Zugriff auf alle Cicero Plus Inhalte. Dabei zahlen Sie nur so lange Sie lesen – ganz ohne Abo.

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Christa Wallau | Sa., 30. April 2022 - 12:44

Herr Brodkorb, ist der beste:
"In Wahrheit weiß ja heute niemand ganz genau, ob er historisch im Recht gewesen sein wird - oder auch nicht."

Ja, richtig! Und deshalb müssen jetzt a l l e Argumente sorgfältig abgewogen werden, nicht nur die, welche die von einseitiger Propaganda aufgehetzten Abgeordneten im BT mehrheitlich für sich in Anspruch genommen haben. S i e müssen ja weder selbst um Leib u. Leben fürchten noch werden sie von den wirtschaftlichen Folgen des Krieges betroffen sein.
Es ist höchste Zeit, daß wenigstens ein paar Intellektuelle u. Künstler sich mit einer anderen Meinung lautstark zu Wort melden - man mag sie teilen o. nicht.
Ich bin im übrigen überhaupt nicht davon überzeugt, daß tatsächlich eine Mehrheit meiner Mitbürger einem stärkeren deutschen Engagement beim Krieg in der Ukraine zustimmen würde, wenn man ihnen - die zu 95% nichts anderes kennen als Friedenszeiten - die wahrscheinlich zu erwartenden Folgen für sie persönlich plastisch vor Augen führte.

Genau das wäre die Frage wie groß wäre die Zustimmung bei der Frage "wären sie bereit wegen der Ukraine selber oder ihre Kinder und Enkel in den Krieg zu zu schicken?" oder wären sie eher dafür durch Diplomatie und Verhandlungen diesen Krieg so schnell als möglich zu beenden?". Aber ich denke diese Fragen wird nie gestellt werden denn die Antwort wäre nicht im Sinne der Kriegstreiber und der Profiteure dieses Krieges.

Liebe Frau Wallau!
Bisher habe Ihre Leserbriefe gern gelesen, aber was Sie jetzt abliefern, unterirdisch!
Einem Killer, Schlächter und Intriganten auch nur ein Jota Rechtfertigung in irgendwelcher Form zuzubilligen, ist völlig daneben.

Karl-Heinz Weiß | Sa., 30. April 2022 - 13:00

Pardon, aber diese sogenannten Intellektuellen sehe ich in der Tradition zB eines Günter Grass: seine Mitgliedschaft in der Waffen-SS verschweigen (sonst wäre wohl der Nobelpreis ausgeblieben), aber sich jahrzehntelang als moralisches Gewissen der Nation
zu präsentieren.

Urban Will | Sa., 30. April 2022 - 13:06

„Friedensbewegung“, zumindest derjenigen, die sich selbst als solche bezeichnet hat.
Über 75 Jahre Frieden (mit wenigen Ausn) haben das Streben nach ihm abgeschliffen, längst hat die Moral die Vernunft und auch den Realismus besiegt. Das kam nie wirklich zum Vorschein, bis Putin zum Angriff blies.
Jetzt haben wir einen Krieg auf der einen und die große Masse der Empörten auf der anderen Seite, der Autor gehört dazu. Dass er nur Spott für die Frage zum Hintergrundes dieses Krieges übrig hat, spricht Bände.
Der Angreifer ist der alleinige Schuldige, man bastelt ja nun allenthalben an der passenden Geschichte, ganz so, als hätten während der letzten 20 J nur blinde Deppen mit Russland interagiert und all die Klugen, die heute genau wissen, warum und wie das alles gekommen ist, durften nichts tun.
Den Initiatoren des Briefes spreche ich großen Respekt aus. Natürlich wird er nichts bewirken.
Aber sollte tatsächlich die Bombe ins Spiel kommen, werden auch die Worte der Moralisten zu Staub.

Klaus Damert | Sa., 30. April 2022 - 13:17

Zum Thema hat sich Gottfried August Bürger schon 1793 erschöpfend geäußert, als er in seinem "Straflied beim schlechten Kriegsanfange der Gallier" feststellt:
Wer nicht für Freiheit sterben kann,
Der ist der Kette wert.
Ihn peitsche Pfaff' und Edelmann
Um seinen eignen Herd!

W.D. Hohe | Sa., 30. April 2022 - 13:48

in Zukunft es bessr gewusst zu haben.
Sollte ich dies "in der Zukunft" nicht bestätigen, dann wird/ist es die Ausnahme der selbst zwanglos erschaffenen Grundsatzregel.
Fragte doch auch "ZDF-Koll" den ukrainischen Botschafter nach "Dessen" Leidensgrenze. Machte ihn mithin für jeden getöten unkrainischen Bürger persönlich verantwortlich.
So ist`s wenn geistige Vorleber des besseren Menschen sich nur in im Bade eigener Weisheit und Welt um sich drehen.
Zwanglos.

den Stockholm-Syndrom sollte man zum German-Syndrom umbenennen/aktualisieren. Ich würde lieber für meine Freiheit kämpfen, als sich auf russisch entnazifizieren lassen. ✌

Romuald Veselic | Sa., 30. April 2022 - 13:49

Ich finde dieses Schreiben absolut feig und unwürdig der D-"Intelligenzija", als würde man einem Krüppel erzählen, er soll doch Krüppel bleiben, weil es kann für ihn noch schlimmer werden/sein. Ich empfinde nur Verachtung diesbezüglich. D macht sich zum Paria in EU. Die Nibelungentreue ist ein typisch D-Syndrom. Andere Form vom Suizid/Selbstvernichtung. Und daraus abgeleitete "Jedem das Seine".
Vor allem, dass Dieter Nuhr unter den 28 Signataren ist, enttäuscht mich gewaltig, da ich seine Show im ARD, für die beste hielt u. ihn als Entertainter. Damit ist basta.
Der andere Aspekt ist, dass es "nur" 28 "Feiglinge" u. "Verräter" sind, die der Ukraine in den Rücken fallen. Die Frage ist, wie viele es unterschreiben werden. Ich als Underdog, lehne solche Schriftstücke kategorisch ab, weil sie totalitär abscheulich sind. Russland no, Ukraine si.

Dank des medialen Trommelfeuers (Das OK der Bild-Zeitung gibt bekannt) ist es mittlerweile eher mutig, an die Vernunft zu appellieren.

Die Ukraine wurde überfallen, wahrscheinlich wurden tausende ermordet, insofern ein Kriegsverbrechen Russlands. Mittlerweile wird auch russisches Hoheitsgebiet von der Ukraine angegriffen, absolut verständlich. Nur nennt man es jetzt Krieg. Auch die Kämpfe im Danbass verstoßen möglicherweise gegen Minsk II, was die Ukraine unterschrieben hat, jedoch nie ratifiziert.

Für die Bundesregierung galt bis zu den Machtworten aus Ramstein: Keine Waffen, insbesondere keine schweren, in Krisen- und Kriegsgebiete! Ok, wurde häufig genug unterlaufen. Nicht nur D-Land, sondern der ganze Westen, müsste alles daran setzen, einen Waffenstillstand zu vermitteln. Das Gegenteil ist der Fall! Aber Frau Bearbock hat uns ja immer brav und verantwortungsvoll das Risiko geannt, nämlich die Auslöschung Deutschlands. Ich lach mich tot.

Viele Grüße aus Lustigland.

Sie sind unerträglich in ihrem Kriegswahn, es ist für mich ein Paradoxum, was sie 28 vernünftigen Menschen vorwerfen, praktizieren sie mit ihrer totalitären und unter die Gürtellinie gehenden Ablehnung.

Sie kennen vielleicht den Spruch (von Böll?) : "Stell Dir vor es ist Krieg und keiner geht hin". Kennen Sie auch den 2.Satz?" Dann kommt der Krieg zu Dir". Vielleicht nicht gerade bis nach Deutschland. Aber wird er bis zu den ehemaligen Ostblockstaaten kommen ? Wer weiß schon wann Putin genug hat.

Dorothee Sehrt-Irrek | Sa., 30. April 2022 - 13:58

weil er Kanzler Scholz dazu bewegen möchte, nicht weitere schwere Waffen in die Ukraine zu liefern und neben vielen verständlichen Argumenten dafür, doch auch andere Perspektiven auf den Konflikt zu beachten.
Ich kann beides aushalten, den Mehrheitsbeschluss meiner Partei und die wohl gesellschaftliche Minderheitenposition des offenen Briefes.
In der Debatte um diesen Brief mag es langfristig andere Beurteilungen geben, aber so eine Debatte ist nur möglich, wenn einmal jemand etwas sagt. Man muss nicht alles vom Ende her, als etwas Letzthinniges sprechen.
Habermas hat ja keinen Aufruf gestartet, aber seine Argumentation scheint mir in eine ähnliche Richtung zu gehen.
Der Artikel ist eine kluge Widerrede.
Hoffentlich kommen alle damit weiter auf dem Weg zum Waffenstillstand und zuletzt Frieden.

Die Haltung dieses Briefes drückt im Kern lediglich den Vorzug der Kapitulation vor dem Feind aus, statt Kampf und Gegenwehr. Der Gegner, der Aggressor hat überhaupt keine Motivation mit seinem Angriffsziel Friedensgespräche zu führen oder über Waffenstillstand zu verhandeln, wenn dies nicht auf Augenhöhe geschehen kann. Zahnlose Tiger beißen nicht.
Dieser bequeme Sofa-Pazifismus fände bei den betreffenden Protagonisten sicher ein jähes Ende, würde man sie auf ein Wochenend-Ausflug in den Donbas schicken. Das gilt auch für Sie, Frau Sehrt-Irrek. Wieviel Mut hatten eigentlich die Alliierten?
Fragen Sie sich mal, wie heuchlerisch es scheint, die eine Art von Waffen zu den "Guten" zu kategorisieren und die anderen "schwereren" zu den "Schlechten"? Wo ziehen Sie dann als "Pazifist" die heuchlerische Grenze? Oder ist es doch eher dieser Giftzwerg im Osten, dessen Berechenbarkeit so wahrscheinlich daher kommt wie russisches Roulette? Herrliches Wortspiel! Die Hand am Knopf heißt Putin!

mit Sonderverträgen und einem Nichtangriffspakt mit Russland.
Wovon reden Sie überhaupt?
Ich bin Pazifistin nicht im Sinne von Selbstaufgabe, aber der Donbass und die Krim wären Ukraine, wenn die Ukraine nicht die Minsk-Verträge umsetzte?
Nicht Verhandeln, einfach virtuell besetzen und alles "niedermachen" und als Aggression verschreien, wenn gegen einseitige Gesetze verstoßen wird?
Ich kann mir leider mittlerweile erklären, wie dieser Krieg zustande kam.
Glauben Sie, ich hätte einer gewaltsamen Teilung des ehemaligen Deutschen Reiches zugestimmt?
Einsicht und Umsicht ersetzt hoffentlich Gewalt und Revanchismus.
Auch die ehemalige DDR wurde von mir nicht vereinnahmt.
Die neue Bundesrepublik ist hoffentlich das fortwährende Ergebnis einer friedlichen Wiedervereinigung und eines Wandels durch Annäherung.
Preussisch und föderal, das braucht Zeit und Vertrauen.
Sehe gerade "Crash Landing on You" Nord- und Südkorea treffen sich. Ich sehe die Protagonistin den Norden aufbauen helfen...
I

Maria Arenz | Sa., 30. April 2022 - 14:31

Zu einem klaren Standpunkt habe ich erst gefunden, als ich mich fragte, ob wir in - noch- sehr gemütlichen westeurpäischen Demokratien wirklich am Ende ganz Ost-und Mitteleuropa das Recht absprechen dürfen, von einer dem Volk verantwortlichen, regelmäßig selbst in freien Wahlen gewählten Regierung regiert zu werden oder von Schießbudenfiguren von Moskaus Gnaden à la Lukaschenko, Janukowitsch etc. samt ihrer OligarSchen-Blase mit all der systemischen Korruption, Rechtlosigkeit und Mißwirtschaft wie auch in Rußland. Wer von den besonnenen Friedensfreunden entscheidet ggf. , ob nur das Baltikum "sich nicht so anstellen soll", oder ob Selbstverteidigung erst dann wieder erlaubt und Bündnissolidarität wieder gefragt ist, wenn Russland auch mit dem kürzlich von Lawrow geäußerten Standpunkt Ernst macht, auch die Deutsche Wiedervereinigung sei "illegitim" gewesen. Das ist doch jetzt die Frage, um die es geht. Und nicht, wer wieviel "Schuld" an der russischen Raserei trägt.

Robert Hausdorf | Sa., 30. April 2022 - 14:35

Gestern hörte ich den Mitunterzeichner Alexander Kluge im DLF sinngemäß sagen: Die Politiker der Ukraine sollten kapitulieren, Kapitulation sei nichts Schlimmes, er selbst habe die Kapitulation der Nazis vor den Amerikanern 1945 als erfreulich erlebt.

Gibt es noch Fragen?

Enka Hein | Sa., 30. April 2022 - 16:16

Antwort auf von Robert Hausdorf

....diesen Spruch nicht schon vor Jahren den Palästinensern unter die Nase gehalten.
Dann wäre da unten Ruhe.
Und falls wirklich schon 50000 Unterzeichner da sind, so sind es nur 0.06% der D Bevölkerung.
Wau.
Aber man kann sehen wie Meinungsmache funktioniert.
Eine homöopathische Anzahl was auch immer, wird durch einseitige Berichterstattung
hoch stilisiert zur Mehrheit.
Gaga.

Kurt Kuhn | Sa., 30. April 2022 - 18:12

Antwort auf von Robert Hausdorf

...aber Herr Kluge sollte bitte mal mit Personen reden, die nach der von ihm erfreulich erlebten Kapitulation in sowjetischer Kriegsgefangenschaft bzw. in Arbeitslagern gelandet sind.
Oder mit Personen, die nach der Kapitulation kriminalisiert, ausgeraubt, zwangsumgesiedelt, jeder Perspektive beraubt und Jahrzehnte später an D (frei)verkauft wurden (Beispiel: Rumänien; mit konkreten Fällen in meiner Verwandtschaft).
Dann würde Herr Kluge vielleicht nicht mehr so "klug" daherreden.
Das gilt auch für andere Befürworter einer Kapitulation vor dem Russen.

Walter Bühler | Sa., 30. April 2022 - 14:53

Ehemalige Minister und im ÖRR (und bei anderen Leitmedien) tätige Journalisten leben gewiss gut bürgerlich. Deshalb feiert die Hauptstadtpresse ihren Bundes-Kriegs-Ball ja im mehr als gutbürgerlichen Adlon.

Diese Leute kennen die Interessen der weniger betuchten Deutschen nicht aus eigener Erfahrung. Sie quatschen nur darüber.

Herr Brodkorb, der noch ein wenig nach jungem weißen Mann duftet, gehört selbst dazu. Er hat die Konversion friedensbewegter Geister in eigener Person durchlaufen, von der PDS, über die SPD bis zum heutigen SPD-Kanzler-Fresser. Kratzt man von seinem Text das sprachliche Fett ab (War ER ein Held und hat selbst zur Waffe gegriffen, als seine Frau vergewaltigt wurde? Hat ER in seine Wohnung ukrainische Flüchtlinge aufgenommen und auf die großzügige Subventionierung durch die Steuerzahler verzichtet?), so bleibt die hundsgewöhnliche Parteinahme für die Kriegspartei übrig, die in Deutschland praktisch von jedem Leitmedium unterstützt wird.

Welch ein Heldenmut!

Worin besteht denn Ihr persönlicher Heldenmut, Herr Bühler? Wer so tief ins Nähkästchen spuckt, der sollte doch mehr zu bieten haben als ein paar Wortspielereien und schlechte Metaphern.
Wie sähe denn ihre geschätzte Haltung aus als Ukrainer im Donbas? Oder in Bottrop-Kirchhellen, wenn der Russe an ihre Tür klopft, Ihre Familie erschießt und Ihre Frau vergewaltigt? Wie sähe denn dann Ihre Rhetorik aus? Oder wären Sie froh über eine Panzerfaust mit der Sie oder die Soldaten den nächsten Angriff bekämpfen könnten?
Wissen Sie was der Unterschied zwischen früher und heute ist? Früher zählte das Erreichte. Heute reicht das Erzählte.

Ja dann würde ich ihm eine schmackhafte Bouillabaisse servieren, meine letzten verbliebenen französischen Sprach-Kenntnisse reaktivieren und wir hätten einen unterhaltsamen Abend. Vorausgesetzt, er käme ohne Panzer und Haubitze. Was dachten Sie denn, Herr Windisch?

Walter Bühler | So., 1. Mai 2022 - 12:17

Antwort auf von Sabine Lehmann

... musste ich nicht den Kriegshelden spielen. Ich kann mit keinen eigenen kriegerischen Heldentaten prahlen. Zum Glück konnte ich mit meiner Frau den 51. Hochzeitstag feiern. Das ist nicht mein eigener Verdienst.

Ich habe in Berlin noch nichts davon gehört oder gelesen, dass in Bottrop-Kirchhellen "der Russe" (?) an die Tür geklopft, die Ehefrau vergewaltigt und (wohl hinterher) die Familie erschossen hat. Ich kann nur hoffen, dass das nicht in Ihrem Umfeld passiert ist. Falls doch, dann hätte ich jedes Verständnis dafür, wenn Sie zu einer Waffe gegriffen hätten. Wäre ich Schöffe, würde ich dann auf Freispruch plädieren.

Ich bin kein Ukrainer, das stimmt. Ist es mir deshalb verboten, an das Schicksal meiner Kinder und Enkel, ja an das eigene Schicksal zu denken? Tun die Ukrainer nicht genau das gleiche?

Sie haben vollkommen Recht: Man darf heute nicht mit den Geschichten zufrieden sein, die von sensationslüsternen Medien erzählt werden. Wie früher kommt es auf unsere Taten an.

Stefan Forbrig | So., 1. Mai 2022 - 13:24

Antwort auf von Sabine Lehmann

...aber Sie bringen aus meiner Sicht etwas durcheinander.
1. Meine Haltung als Ukrainer im Donbas sähe tatsächlich anders aus, weil es dann direkt MEIN Krieg wäre und ich bzw. mein Land persönlich angegriffen würde.
2. In Bottrop klopft der Russe nicht an die Tür, denn dann wäre es ein Bündnisfall und auch hier wäre ich persönlich betroffen und ich würde auch jede Panzerfaust nehmen, die ich kriegen kann. Es wäre hier auch MEIN Krieg.

Ist es aber alles nicht. Jedes Land, das angegriffen wird, hat das Recht und auch die Pflicht, sich zu wehren. Es geht um Einmischung in Kriegshandlungen. Kein Mensch kann und sollte mir einen Vorwurf machen, wenn ich mich bei Kriegen neutral verhalte und auf Verhandlungen setze, auch wenn die im ersten Moment noch nicht wirken.
Wo ist Ihre Solidarität im Jemen, in Mali? Ist ein ukrainisches Leben mehr wert als eins im Jemen? Wollen Sie dort nicht auch mal schwere Waffen hinliefern? Sie sehen, es ist nicht so einfach, wie man glaubt.

Jens Böhme | Sa., 30. April 2022 - 15:02

Das Problem des Pazifismus ist die Herangehensweise vom Ende her. Man siegt mit dem Pazifismus über den Aggressor oder Kriegstreiber nachdem dieser Haus, Hof und Familie zerstört habe. Hier lugt das überhöht Religiöse hervor, dass allein die Erscheinung des Pazifismus Krieg und Gewalt besiege bzw. gegen diese stärker sei. In Nazideutschland hatte man keine Wahl, da man nichts mehr verteidigen konnte und gewaltfrei so gut es ging, um nicht entdeckt zu werden, Gutes tat (siehe Maximilian Kolbe). Die Rettung der Pazifisten in Nazideutschland übernahmen Krieger aus anderen Völkern und Staaten, da eine friedliche, diplomatische Lösung mit Nazideutschland fern utopisch war.

Sabine Lehmann | Sa., 30. April 2022 - 15:31

Aber das eine schlägt schneller. Die Zweifel hat fast jeder, eine Gewissheit gibt es nicht. Wir alle müssen helfen, mit allem, auch mit Waffen. Es daran festzumachen, bis zu welcher Schwere dieser Waffen eine "Einmischung" noch durchgeht und ab wann nicht mehr, ist intellektuelle Abstraktion. Im übrigen bleibt es der Willkür und den Wahnvorstellungen dieses Despoten im Osten überlassen, wo diese angebliche legitime Grenze überschritten wäre. Ein Würfelspiel.
Folgendes Zeilen haben mich in diesem Kontext berührt:
"Geh nicht gelassen in die gute Nacht.
Brenne, rase, wenn der Tag vergeht.
Dem sterbenden Licht trotze, wutentfacht.
Der Weise billigt der Dunkelheit Macht,
weil kein Funke je durch sein Wort besteht,
Geh nicht gelassen in die gute Nacht.
Der Gute weint im letzten Lichte pracht.
Dem sterbenden Lichte trotze, wutentfacht,
geh nicht gelassen in die dunkle Nacht."
Die Mitglieder der "Endurance"(Interstellar) haben auch nicht aufgegeben. Ein wenig mehr Pathos täte Manchem gut.

Für mich ist SF ein fremdes Gebiet. Während mir die symbolische und pädagogische Kraft der Märchen immer eingeleuchtet hat, die ich meinen Kindern und Enkeln vorgelesen oder erzählt habe, ist mir die synthetische, stets aufs neue neu konstruierte Welt der Science Fiction mit ihrer Technikangst (und Technikfaszination) und ihrem übersteigerten Heldenkult stets fremd geblieben, obwohl (oder weil) ich Mathematik, Informatik und Physik unterrichtet habe.

Das Gedicht von Dylan Thomas beschäftigt sich aus meiner Laiensicht mit dem Sterben, und zwar mit einem deutlichen christlichen Bezug (letzte Strophe). Der Tod soll nicht akzeptiert werden, er soll selbst im Sterben bekämpft und überwunden werden. Das hat durchaus etwas Heldisches oder Pathetisches, aber eben zugleich auch etwas außerordentlich Privates. Mit dem heroischen Tod im guten Kriege gegen den bösen militärischen Feind hat das Gedicht in meinen Augen eigentlich nichts zu tun.

Nun ja.

Stefan Kreppel | Sa., 30. April 2022 - 16:04

Die Entscheidung ist gefallen. Nun bleibt abzuwarten ob das gewünschte Ziel erreicht wird.

Gerhard Lenz | Sa., 30. April 2022 - 17:16

die mir fortschreitendem Alter zu Merkwürdigkeiten neigen.

Die gerade mal 25 Köpfe zählende "Intellektuellen-Riege", vorne die reichlich nostalgisch anmutende Frauenbefreite Schwarzer, daneben der eiserne Kämpfer gegen die PC Dieter Nuhr, die Impfgegnerin Zeh, der durchaus zu fragwürdigen Formulierungen neigende Walser, oder der ewige Klampfen-Friedensbarde Reinhard Mey sorgen sich darum, dass der Vernichtungskrieger Putin Hilfe zur Selbsthilfe (=Verteidigung) an die Ukraine uns Deutschen übel nehmen könnte.
Und da der Durchgeknallte im Kreml bei schlechter Laune Europa in eine atomare Wüste verwandeln könnte, sollte man ihn doch bloss nicht ärgern.
Schlimmer noch: Die Verteidigung der Ukraine wird fortan zur "Chefsache" (des Deutschen Bundeskanzlers) ernannt, der doch gefälligst endlich einen Kompromiss vorschlagen soll.

Putin würde darüber laut loslachen.

Fast schon erbärmlich, wie schnell russische Drohungen fast wortgleich zu Forderungen angeblich Friedensbewegter werden.

... liegt aber vielleicht nicht an "Vorstufen-Demenz" (...die kann man übrigens auch schon in jüngeren Jahren bekommen), sondern daran, dass genau die Älteren noch gute Erinnerungen, wenn nicht sogar persönliche Erlebnisse am letzten großen Krieg in der Welt haben ... besser ausgedrückt: An den Schäden (seelisch, körperlich und materiell)! Ein weiterhin friedvolles Deutschland!
Und einen Tipp/Wunsch hätte ich noch: Ihre "schönen" Eigenschaftswörter dürfen Sie gerne selbst behalten ;)

@J.Kopic: Das haben Sie richtig erkannt, man erinnert sich. Nur leider fehlt das wesentlichste Erinnerungsstück.
Denn beendet wurde das Grauen nicht durch Hände in den Schoß legen und Kapitulation, sondern durch Gegenwehr und Hilfe durch die Alliierten, durch Krieg gegen Hitler, gegen Deutschland. Denn wenn uns dieser Krieg eines gelehrt hat, dann doch das, dass man Irre nur besiegen kann, wenn man sie bekämpft und eliminiert. Was glauben Sie denn, wie die Welt, wie Europa, wie Deutschland heute aussehen würde ohne die vielen Widerstandskämpfer und die Alliierten? Mit Teebeuteln und schöner Rhetorik haben sie es jedenfalls nicht geschafft.

... jüngere Menschen -unsere Kinder und Enkel - endlich wieder zum Kampfe in die Schlacht schicken wollen, während sie selbst im Fernseh-Sessel sitzen bleiben: solche alten weißen Männer gibt es tatsächlich auch in Deutschland wieder.

Wie dünn erweist sich bei manchen die Schicht der zivilisierten Vernunft, die sich nach dem Faschismus in unserem Lande so mühsam herausgebildet hat. Bei der ersten Bewährungsprobe platzt der Lack ab, und der alte Germane kommt wieder hervor.

Lieber Salonpazifist als Salon-Kriegshetzer.

@Walter Bühler:
Wer Menschen, die sich gegen Gewalt und Krieg wehren, als Kriegshetzer bezeichnet, verdreht die Kausalitäten auf das Zynischste.
Wer Menschen, die anderen in Notwehr zur Hilfe eilen und beistehen, als Kriegshetzer bezeichnet, ist der denkbar beste Erfüllungsgehilfe des einzigen Aggressors und Kriegsverbrechers mit Namen Putin.
Und wer lieber "Sofa-Pazifist" ist, der meint in Wahrheit etwas anderes:
Feigheit ist besser als Gegenwehr. Da lob ich mir den "alten Germanen", bei dem der "Lack" aus Bequemlichkeit, Ignoranz und Feigheit abgeplatzt ist!

Gisela Hachenberg | So., 1. Mai 2022 - 13:54

Antwort auf von Sabine Lehmann

Sie sind eine mutige und kluge Frau, sehr geehrte Frau Lehmann. Ihnen scheint es so zu gehen wie mir. Wenn ich manche Kommentare lese, kribbelt es in meinen Händen und ich muss antworten. Ihre Beiträge zu diesem Thema unterstütze ich voll und ganz! Diese vielen Unterstützer von dem Kriegstreiber in Moskau erstaunen und bestürzen mich immer wieder. Die meisten kenne ich und lese ihre Kommentare nicht mehr. Umso mehr freue ich mich über mutige und intelligente Beiträge von Ihnen und einigen anderen Lesern hier im Forum!
Ich vermisse im Übrigen die immer sehr lesenswerten, klugen und doch süffisanten Beiträge von Herrn Muhlack. Ich habe lange nichts mehr von ihm gelesen. Er fehlt! Ich hoffe, es geht ihm gut. Falls er dies liest, grüße ich ihn ganz herzlich.

wenn Kritik an dem nachweislichen "Faschistenfreund" Adolf Putin als Faschismus bezeichnet wird.

Appeasement gegenüber einem zündelnden Brandstifter, der sich oder "sein Land" zu größerem berufen sah, hat schon mal die halbe Welt in Chaos und Leid gestützt.

Brandstifter stoppt man nicht durch das Wegwerfen der eigenen Waffen, sondern nur dadurch, dass man sich ihnen - in welcher Form auch immer - in den Weg stellt.

Putin dürfte das Zaudern und Zähneklappern im Westen mit Wonne zur Kenntnis nehmen, und die Drohschraube noch ein wenig anziehen - damit "plötzlich" Friedensbewegte (die vielleicht schon früher viel Verständnis für Herrn Putin zeigten) noch weniger ihn und noch mehr eigene Politiker kritisieren.

Aber mich würde schon interessieren, welchen Kompromiss die "kriegs-gegnerischen (Sprich: sich gegen die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine wehrenden) Halb-Pazifisten Herrn Putin vorschlagen würden.

Ich schätze mal: Total-Vereinnahmung der Ukraine und weiterer Staaten.

Hans Süßenguth-Großmann | Sa., 30. April 2022 - 17:55

Herr Brodkorb, dass sie Aristoteles zitieren, dass das Leben nicht das höchste der Güter sei, wird die Unterzeichner des Briefes nicht überzeugen, mich auch nicht.
Zum Krieg: Es ist einfach so , je länger der Krieg dauert desto mehr Tote desto mehr Zerstörung. Die Logik der Eskalation führt dazu, dass sie nicht mehr beherrschbar ist. Stichwort Atombombe. Zum Beispiel 1914 hätte man sich Verdun 1916 nicht vorstellen können.
Man hätte 1914 schon Frieden schließen können, wenn die Regierenden den Mut und die Einsicht dazu gehabt hätten. Im Fall des aktuellen Konflikts vermag ich bei den regierenden Akteuren den Mut und die Einsicht zum Friedenschluss auch nicht zu erkennen. So werden sie sich zu einen Waffenstillstand der sich vom "status quo ante" nicht wesentlich unterscheidet , als wahrscheinlichsten Kriegsausgang, hinschleppen.
Im übrigen hat Tino Chrupalla recht, für den Krieg in der Ukraine, sind wir nicht zuständig.

Gunther Freiherr von Künsberg | Sa., 30. April 2022 - 18:42

Alice Schwarzer sei Dank. Die führende Köpfin des Kriegsgeschehens auf der heimischen Feministinenscene, hat sich mit ihrem offenen Brief an Scholz auf fremdes Terrain gewagt.
Endlich formuliert jemand nachvollziehbar und glaubwürdig, dass die kriegerische Handlung der Notwehr ebenso zu abzulehnen wie das Gebot Hilfeleistung zu erbringen, wenn ein Dritter in Not ist. Endlich formuliert jemand mal worin konsequente Friedenspolitik besteht. Scholz. hätte Frau Spiegel durch A. Schwarzer . als ideale Familienministerin ersetzen sollen. Dann wäre jetzt die Verhältnisse klargestellt. Vor allem wäre dann auch klargestellt, daß Notwehrrechte illegal ausgeübt werden. Vor allem wäre der Straftatbestand der unterlassenen Hilfeleistung nicht mehr zur Anwendung gekommen. Das wäre echte Friedenspolitik gewesen

Werner Zillig | Sa., 30. April 2022 - 22:41

... Dantzig? Kiev?

Es gibt ein paar Dinge, die, wiewohl einfach, offenbar in den Zeitungen und der westlichen Politik nicht durchdacht werden:

1. Was ist der Unterschied zwischen 1939 und 2022? 1939 war ein regulärer Krieg -- mit schrecklichen Folgen -- möglich. Man konnte für Danzig sterben. Viele Menschen überlebten. Heute stirbt die Welt und die Menschheit als Ganzes, wenn sie versucht, für Kiew zu sterben.

2. Was wäre, wenn die Ukraine die Russen hätte kommen lassen, ohne einen einzigen Schuss abzugeben? Wäre dann die Ukraine einfach "ein Vasall" Russlands? Und was heißt das? Kein Land ist auf Dauer aus der Fremde zu steuern.

Aus 2. folgt m. E.: Man hätte besser abwarten sollen, bis Putin stirbt, abgesetzt oder ermordet wird, und man hätte vorher Kontakt zu vernünftigen Russen aufbauen sollen. Der Hirnriss liegt ja wohl im Kopf eines einzigen Mannes.

Werner Zillig | Sa., 30. April 2022 - 22:48

Diesen Hinweis kopiere ich. Ich habe ihn vor Tagen schon einmal geschrieben uns muss nur geringfügig anpassen.

--

Die Offener-Brief-Schreiberinnen gehen von einem rationalen System und rationalen Entscheidungen aus; davon können sie aber nicht unbedingt ausgehen. Irgendwo hat mal jemand gefragt, ob Putin wohl zum Mitnahme-Suizid neigt. Das will ich nicht entscheiden. Aber wir wissen – solche Menschen gibt es. Die Selbstmord begehen wollen und ein Flugzeug voller Menschen mit in den Tod reißen. Was macht sie, Unterzeichnerinnen, so sicher, dass Putin nicht einer von der Sorte ist? Er hat nicht nur ein Flugzeug, er hat Europa und im Zweifelsfall die ganze Welt. Ist es für ihn eine Verlockung zu sagen: "Wenn ich sterbe, stirbt mit mir die Welt"? Was, wenn das hinter Putins Vorgehen steckt?

Inana | So., 1. Mai 2022 - 01:55

Wenn eins an diesem Text auffällt, dann ist, dass er auf das Kernargument der Autoren dieses bösen Briefes eigentlich nicht eingeht.
Sondern er redet von den großen Werten und Verantwortung und darum, dass es darum ginge, Russlandan den Verhanldungstisch zu bringen.
Nur das Problem ist, das es eher unwahrscheinlich ist, dass das wirklich das Ziel der USA ist. Das Ziel wird absoluter Sieg der Ukraine mit Rückholung der Krim und Regime Change in Moskau sein. Was man öffentlich auch schon gesagt hat.
Und dabei sind Eskalationsgefahren sehr wohl real. Und das ist das Problem.
Man hat als Bürger nicht den EIndruck, dass die Politik sich ernsthaft damit auseinander setzt. Sondern man will dabei sein, auch Waffen liefern und ist durchdrungen von den großen Werten.
Aber das halte ich für zu wenig und darum finde ich den Brief ganz richtig.

Hans Schäfer | So., 1. Mai 2022 - 11:44

die Freiheit wert ist?

Wem meinen Sie mit Westen? Die westl. Politiker? Oder die westl. Bevölkerung, die sie vertreten sollen? Stellt dem Volk die "richtigen Fragen". Man wird sich wundern!
Wenn Künstler oder solche, die sich dafürhalten, Waffenlieferungen fordern, werden Sie namentlich in den Mainstream-Medien hoch und runter genannt.
Dieser Brief wurde dagegen im Mainstream nur am Rande erwähnt.
Das nennt man manipulative Berichterstattung.

<…Die Frage ist nur: Wer hat eigentlich darüber zu befinden, wann das der Fall ist?...>

Im Falle von Waffenlieferung durch D., sollte die Frage sein:
Sind die vielen im BT sitzenden Fanatiker*innen u. Idealisten*innen
insbesondere von den Grünen. Viele von ihnen Studienabbrecher, ohne weitere Berufs- und Lebenserfahrung, die meisten nicht vom Volk gewählt, sondern Listenvertreter, deren Qualifikation darin besteht, Parteimitglied zu sein,
NICHT überfordert die Frage,
in der es um "Leben und Tod“ geht zu
entscheiden? N

Nicola Chauvin | Mo., 2. Mai 2022 - 18:25

Frau Schwarzer war auch der festen Überzeugung, dass Kachelmann ein Vergewaltiger ist. Auch an Frau Schwarzer geht Zahn der Zeit folgenlos vorbei nicht vorbei.
Die Auflage Ihrer Hetzzeitschrift erlebt den Frühling!

Bernhard Kaiser | Mo., 2. Mai 2022 - 20:32

"Die Frage ist nur: Wer hat eigentlich darüber zu befinden, wann das der Fall ist? Die Ukrainer selbst oder deutsche Intellektuelle und Künstler?" Die Frage ist viel eher, wer eigentlich "die Ukrainer selbst" sind! Der korrupte Oligarchen-Zögling Zelinskyi oder sein nicht weniger korruptes Parlament, das er inzwischen selbstherrlich durch das Verbot sämtlicher Oppositionsparteien ausgeschaltet hat?! Sind es die Menschen in der West-Ukraine samt ihrer ultranationalistischen bis hin zu offen nationalsozialistischen Politiker und Regimenter?! Oder sind es die Menschen im Donbass, die 2014 in einem Referendum entschieden haben, dass sie unabhängig sein wollen bzw. sich Russland zugehörig fühlen und deswegen seither vom Kiever Regime und den Nazi-Regimentern (Azov, Rechter Sektor) terrorisiert werden?! Ist es die ungarische Minderheit, die am liebsten samt Territorium wieder zu Ungarn gehören will?! Oder sind damit die Oligarchen gemeint, die sowieso das gesamte Land unter sich aufteilen?!