Cicero-Rangliste 2017 - Martin Walser ist der wichtigste Intellektuelle

Zum fünften Mal kürt das Cicero Magazin die wichtigsten Intellektuellen Deutschlands. Der Schriftsteller Martin Walser führt die Liste zum ersten Mal an. Ein umstrittener Neueinsteiger kletterte bis auf Platz 5

Neue Nummer 1: Martin Walser / picture alliance
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Die Cicero-Rangliste der 500 wichtigsten Intellektuellen des deutschsprachigen Raums hat einen neuen Spitzenreiter. Der Schriftsteller Martin Walser steht nun auf Platz 1, gefolgt von dem Philosophen Peter Sloterdijk, dem Schriftsteller Peter Handke und dem Ökonomen Hans-Werner Sinn. Auf Rang 5 folgt mit dem Sachbuchautor Thilo Sarrazin der höchste Neueinsteiger seit 2006, als die Cicero-Rangliste das erste Mal erhoben wurde.

Schwarzer und Jelinek wichtigste Frauen

Wie der kompletten Liste in der Januar-Ausgabe des Magazins Cicero zu entnehmen ist, sind die wichtigsten weiblichen Intellektuellen Alice Schwarzer, Elfriede Jelinek und Margot Käßmann auf den Plätzen 7, 8 und 16. Im Vergleich zur letzten Erhebung 2013 haben sich der Schriftsteller Maxim Biller, der Archäologe und Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, und der neue Leiter des Münchner Ifo-Instituts, Clemens Fuest, am deutlichsten verbessert. Sie sind die „Aufsteiger 2017“. Am stärksten abgerutscht sind der Journalist Jörg Lau, die Kulturwissenschaftlerin Christina von Braun und der ehemalige Intendant des Westdeutschen Rundfunks, Fritz Pleitgen.

Eine regionale Auswertung der Cicero-Rangliste zeigt Berlin als führenden Wirkungsort der wichtigsten Intellektuellen. Dahinter rangieren München, Frankfurt am Main, Hamburg  und Wien. Köln und Zürich belegen die Plätze 6 und 7.

Aufwendiges Verfahren

Die Cicero-Rangliste entsteht nach einem aufwendigen Verfahren, das die Relevanz der Intellektuellen in den jeweils zehn zurückliegenden Jahren misst. Sie basiert erstens auf der Präsenz in den 160 wichtigsten deutschsprachigen Zeitungen und Zeitschriften. Zweitens werden Zitationen im Internet ermittelt, drittens Treffer in der wissenschaftlichen Literaturrecherche Google Scholar gezählt. Viertens reflektieren Querverweise im biografischen Archiv Munzinger die Bedeutung der Intellektuellen im Networking. Politiker wurden nicht berücksichtigt.

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