Massenschlägerei auf Berliner Alexanderplatz - Wenn zwei Youtuber ihren „Battle“ auf die Straße tragen

Sie nennen sich „ThatsBekir“ und „Bahar al Amood" und bekämpfen sich in den sozialen Medien. Doch jetzt ist der Streit der Youtuber in die reale Welt gekommen. Und hat in Berlin eine Massenschlägerei ausgelöst, wie der „Tagesspiegel“ berichtet

Die Massenschlägerei auf dem Berliner Alexanderplatz / picture alliance
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Der eine nennt sich „ThatsBekir“ und lebt in Stuttgart. Er hat auf Youtube über 250.000 Abonnenten. Der andere firmiert in den sozialen Netzwerken unter dem Namen „Bahar al Amood" und hat auf Youtube rund 14.000 Abonnenten. Seine Videos sind in Berlin gedreht. In einem Film heißt es, er sei 17 Jahre alt. Zwischen den beiden ist ein bizarrer Streit entbrannt, wie das öfter unter sogenannten Influencern auf Youtube, Facebook oder Instagram geschieht. Das kann man als Normalbürger gepflegt ignorieren, schließlich spielt es sich in Filterblasen ab, mit denen man sich nicht weiter beschäftigen muss. Eigentlich. Doch in diesem Fall hat sich der Streit in die wirkliche Welt übertragen. Und hat im Zentrum der Hauptstadt, auf dem Berliner Alexanderplatz, eine Massenschlägerei ausgelöst. 400 Personen haben sich dort geprügelt, berichtet die Polizei. 100 Polizisten waren im Einsatz, setzten Tränengas ein und verhafteten 9 Personen.  

„Al Amood" stammt aus arabischer Großfamilie

Der Tagesspiegel ist der Geschichte nachgegangen. Und die wird immer bizarrer. „Al Amood" gehört nach Tagesspiegel-Informationen zu einer arabischstämmigen Großfamilie aus Berlin. In den Clips der vergangenen vier Wochen ist der Streit nachzuverfolgen, der zwischen „Al Amood" und „ThatsBekir“ im Internet enbrannnt ist. Vor allem „Al Amood"  beschimpft seinen Kontrahenten heftig und spricht Drohungen aus. Worum es konkret geht bei der Auseinandersetzung wird aber nicht deutlich. Doch das Ganze eskaliert, als die Youtuber sich gegenseitig vorwerfen, ihre Handynummern im Netz veröffentlicht zu haben.  Die Prügelei am vergangenen Donnerstag haben wiederum andere Youtuber im Netz dokumentiert.

Norbert Cioma, Vorsitzender der Berliner Polizeigewerkschaft, sagte dem Tagesspiegel dazu:  „Wir sehen in der Rapperszene und zunehmend auch bei anderen Influencern, dass es scheinbar Mode wird, ganz bewusst Pulverfässer aufzumachen, um mehr Follower, Abonnenten und Klicks zu generieren." Und: „Es gibt Sinnvolleres, als seinen Bekanntheitsgrad dafür zu nutzen, jungen Gewaltbereiten eine geeignete Plattform in der Öffentlichkeit zu bieten und mit voller Absicht das Risiko einzugehen, dass die Lage eskaliert." 

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