Neue Umfrage - Müller farblos, Rot-Rot-Grün sicher

Die Erosion der Volksparteien wird nun auch im Berliner Abgeordnetenhaus deutlich. Für eine Große Koalition reicht es laut einer Umfrage im Auftrag von Cicero nicht mehr, dennoch sind die Verluste an die AfD weniger dramatisch als in Mecklenburg-Vorpommern

Die Spitzenkandidaten Ramona Pop (Grüne), Frank Henkel (CDU) und Michael Müller (SPD) bei einer Fernsehdebatte / picture alliance
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Eine rot-rot-grüne Koalition wird immer wahrscheinlicher in Berlin. Nach einer aktuellen Insa-Umfrage im Auftrag von Cicero kommen SPD, Linke und Grüne zusammen auf 54 Prozent der abgegebenen Stimmen. Die SPD bliebe mit 22 Prozent zwar stärkste Kraft, würde aber genau wie die CDU im Vergleich zur Abgeordnetenhauswahl 2011 deutlich verlieren. Die derzeit amtierende Große Koalition hätte demnach keine Mehrheit mehr.

Da ohne die SPD keine Koalition gebildet werden könnte, bliebe der Regierende Bürgermeister Michael Müller sicher im Amt. Der SPD-Spitzenkandidat scheint für die meisten Wähler jedoch keine Rolle zu spielen. Nur jeder dritte Befragte gab an, seine Wahlentscheidung vom Regierenden Bürgermeister abhängig zu machen.

CDU und Grüne kämen laut der repräsentativen Telefonbefragung auf jeweils 18 Prozent, Linke und AfD lägen ebenfalls gleichauf bei 14 Prozent. Die FDP könnte 6 Prozent der Stimmen auf sich vereinen.

Während die beiden Volksparteien, SPD und CDU, gegenüber dem letzten Ergebnis Prozentpunkte einbüßen müssten (-6,3% und -5,4%), würden Grüne, Linke und FDP leicht dazugewinnen (Grüne: +0,4%, Linke: +2,3%, FDP: +4,2%). Die AfD würde aus dem Stand den Sprung ins Parlament schaffen.

Andere Koalitionsoptionen

Eine Alternative zu Rot-Rot-Grün wäre ein Bündnis aus SPD, CDU und Grünen (58%) wie in Sachsen-Anhalt. Auch für eine Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP (46%) wie in Rheinland-Pfalz oder eine Deutschland-Koalition aus CDU, SPD und FDP (46%) würde es reichen.

Spannend bleibt, ob die Grünen vor der CDU und die AfD vor den Linken landen werden. Jeder Fünfte, der an der Wahl am 18. September teilnehmen will, weiß noch nicht, für wen er stimmen will.

Das Umfrageergebnis (erhoben vom 5. bis 9. September) für die bevorstehende Abgeordnetenhauswahl in Berlin von Insa im Auftrag von Cicero:

SPD 22%, CDU 18%, Bündnis90/Die Grünen 18%, Linke 14%, AfD 14%, FDP 6%, Sonstige 8%. 

Für die repräsentative Umfrage wurden 1000 Wahlberechtigte telefonisch befragt. Die maximale Fehlertoleranz liegt bei +/- 3 Prozentpunkten.

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