Extremismus - Setzt sich Höcke durch, implodiert die AfD

Innerhalb der AfD herrscht ein Machtkampf. Sollte dieser vom rechten Flügel gewonnen werden, könnte die Partei bundespolitisch implodieren, schreibt NZZ-Chefredakteur Eric Gujer in einem Kommentar. Das habe vor allem zwei Gründe

Wird die AfD an dem „Flügel“ unter Björn Höcke zerbrechen? / picture alliance
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Eric Gujer, Chefredakteur der „Neuen Zürcher Zeitung“, schreibt in einem Kommentar vom Machtkampf innerhalb der AfD. Dieser wird zwischen dem völkisch-nationalen Flügel und den gemäßigteren, parlamentarischen Kräften der Partei geführt. Höcke hat in diesem Gefecht bisher die Nase vorn, sein Flügel übernahm kürzlich gar die Mehrheit des nordhrein-westfälischen Landesverbandes, nachdem ein Großteil des Vorstandes wegen des Streits zurückgetreten war.

Die These von Gujers Kommentar lautet: Es gehe bei dem Machtkampf um die Existenz der Partei. Setzt sich der „Flügel“ um Björn Höcke durch, werde die AfD bundespolitisch wohl implodieren. Das liege an der deutschen Geschichte – immer, wenn sich eine neue Partei etablieren wollte, gelang dies nur, wenn die radikalen Elemente abgestoßen wurden, so Gujer. Als Beispiel dienen dem Schweizer Chefredakteur die Grünen sowie die Linke. Als zweiten Grund nennt Gujer die politische Sozialisierung der Deutschen, die grundsätzlich Mittewähler seien. Daher müsse die Partei den Streit alsbald beilegen. Denn schon jetzt hätte sich die Machtbalance zugunsten der Hardliner verschoben.

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