Drama an der EU-Außengrenze - Wo Europa aufhört

Tausende Migranten aus der Türkei warten an der Grenze zu Griechenland auf eine Gelegenheit, um in die EU zu fliehen. Es sind überwiegend junge Männer, die es bis hierher schaffen. Die Hilfsbereitschaft der Einheimischen ist nackter Angst gewichen.

Mit dem Bus ins Niemandsland: Der türkische Präsident Erdogan schickt Migranten in eine Falle / picture alliance
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Es sind hässliche Bilder, die das Fernsehen dieser Tage aus dem Niemandsland zwischen der türkischen und griechischen Grenze sendet.  Zehntausende Migranten harren dort gerade im Freien aus. Sie sind gefangen in einer Falle. Der türkische Präsident hat sie über die Grenze gelassen oder sogar mit Bussen dort hinkarren lassen. Er hat ihnen erzählt, Europa stehe ihnen offen. 

Tatsächlich hört Europa dort auf. Auf der griechischen Seite der Grenze stehen Polizisten. Sie setzen Tränengas und Wasserwerfer ein, um die Grenze zu schützen. Griechenland, das ist Europas „Schild" im Kampf gegen die Menschenkolonnen, die die Türkei in Richtung EU verlassen. So hat die neue EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die Rolle des Mittelmeerstaates beschrieben. Was das für die Migranten und die Bewohner des griechische Grenzgebietes bedeutet, beschreibt eine Reportage im Tagesspiegel. 

„Und plötzlich brennt das ganze Haus“

Einheimische verfolgen fassungslos, wie die Lage dort eskaliert, weil die EU Griechenland mit den Migranten allein lässt. „Warum halten wir nicht besser zusammen?“, fragt eine Frau, die griechische Soldaten mit selbstgebackenen Kuchen versorgt. Das Ende von Europa, das ist das Ende der Mitmenschlichkeit. Vom „Prinzip mitfühlender Härte“ spricht der Autor. Es seien überwiegend junge Männer, die es bis hierher schaffen, erfährt man in der Reportage – weniger Familien mit Kindern, wie es andere Berichte gerne suggerieren. Einzelnen von ihnen gelinge es immer wieder, die Grenze zu passieren. „So viele Polizisten kann man ja nicht postieren.“

Das aber wirft die Frage auf, ob das Narrativ von den in Idlib ausgebombten „Bürgerkriegsflüchtlingen“ überhaupt stimmt. Die Reportage benennt zwar nicht die Nationalität der jungen Männer. Andere Quellen berichten aber übereinstimmend, nur ein geringer Prozentsatz von ihnen seien Syrer, die Mehrheit komme aus Afghanistan, dem Irak oder dem Iran. Den Einheimischen dürfte ihre Herkunft egal sein. Ihre Gastfreundschaft  ist nackter Angst gewichen. Einige haben sich zu Bürgerwehren zusammengeschlossen. Junge Männer, so heißt es in der Geschichte, brechen in verlassene Häuser ein, um sich aufzuwärmen. „Und plötzlich brennt das ganze Haus." 

Die vollständige Reportage lesen Sie hier.

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