Cicero im März - Schweigen ist Gold

Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Diese Weisheit hat Olaf Scholz ins Kanzleramt gebracht. Wie exklusive Cicero-Recherchen in unserer März-Ausgabe zeigen, könnte er mit dieser Methode im Fall Cum-Ex jedoch noch scheitern.

Welche Rolle spielt Bundeskanzler Olaf Scholz im Cum-Ex-Skandal? / Illustration Jan Feindt
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Alexander Marguier ist Chefredakteur von Cicero.

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Olaf Scholz ist ein Meister darin, kritische Fragen einfach an sich abperlen zu lassen. Man könnte auch sagen: Bei ihm findet die ostentative Kommunikationsunwilligkeit seiner Amtsvorgängerin zur Vollendung. Tatsächlich hat Scholz es mit dieser Methode bis ins Kanzleramt geschafft – was ihn in der Einschätzung bestärkt haben dürfte, dass Reden allenfalls Silber, Schweigen aber allemal Gold ist. Insbesondere in jener heiklen Sache, die den Bundeskanzler seit seiner Zeit als Erster Bürgermeister in Hamburg verfolgt. Es geht um enorme Summen sowie um die Frage, ob der Warburg-Bank die Rückzahlung ergaunerter Cum-Ex-Millionen erlassen wurde. Und zwar mit ausdrücklicher Billigung, mutmaßlich sogar aktiver Unterstützung durch die Politik in Person des heutigen Bundeskanzlers.

Olaf Scholz, so viel steht inzwischen fest, hat im Zuge dieser Affäre mehrfach wichtige Dinge verschwiegen und, davon sind Oliver Schröm und Ulrich Thiele als Autoren unserer Titelgeschichte überzeugt: auch gelogen. Ausgestanden ist die Sache für ihn noch längst nicht, im Gegenteil. Mit den Dokumenten, die Cicero exklusiv vorliegen und die hier erstmals öffentlich gemacht werden, dürften ihn etliche Halb- und Unwahrheiten, die er den Parlamenten in Hamburg und Berlin aufgetischt hat, noch einholen. Es geht um nicht mehr und nicht weniger als die Glaubwürdigkeit des deutschen Regierungschefs, der sich ausgerechnet als Sozialdemokrat offenbar schützend vor ein betrügerisches Geldinstitut gestellt hat – und zwar auf Kosten der Steuerzahler.

Podcast-Premiere

Premiere bei Cicero: Mit Erscheinen dieser Ausgabe startet auf unserem Onlinekanal cicero.de der erste Podcast – und markiert damit den Start in ein journalistisches Format, bei dem Sie unmittelbar dabei sind, wenn meine Kollegen und ich mit Persönlichkeiten ins Gespräch kommen, die wirklich etwas zu sagen haben.

Den Auftakt mache ich selbst mit einem Gespräch, das ich mit dem Ex-Bild-Chefredakteur Julian Reichelt geführt habe. Es geht um die Umstände seines Rauswurfs aus Deutschlands größter Boulevardzeitung und um Reichelts Blick auf die deutsche Medienlandschaft. Am Freitag folgen dann Salon-Ressortleiterin Ulrike Moser und Matthias Politycki; im Interview erzählt der Schriftsteller unter anderem, warum er Deutschland unlängst den Rücken gekehrt hat. In regelmäßigen Abständen folgen weitere Podcasts zu den Themen Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Wir freuen uns, wenn Sie dabei sind!
 

Dieser Text stammt aus der März-Ausgabe des Cicero, die Sie jetzt am Kiosk oder direkt bei uns kaufen können.

 

 

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