Video - Russland kämpft gegen die Drogensucht

In Russland wird so viel Heroin konsumiert wie in keinem anderen Land weltweit. Nirgendwo sonst sterben so viele Menschen an einer Überdosis. Die Stiftung „Stadt ohne Drogen" setzt auf kalten Entzug

Sogar von 6- und 9-jährigen Süchtigen berichten die Drogenfahnder
Anzeige

Autoreninfo

So erreichen Sie Deutsche Welle:

Anzeige

Die Statistiken zum Drogenkonsum in Russland sind alarmierend: Jeden Monat sterben mehr als 5.000 Menschen an Drogen. Nach Expertenschätzungen ist Russland der mit Abstand größte Verbraucher von Heroin weltweit. Hier werden 20 Prozent der weltweiten Bestände umgesetzt. Das ist im Vergleich dreieinhalb Mal mehr als in den USA und Kanada zusammen oder doppelt so viel wie in China. Und die Drogensüchtigen werden immer jünger. Trotz der drakonischen Strafen für Drogendelikte ist keine Besserung in Sicht. Im Gegenteil: In den letzten 15 Jahren hat sich die Zahl der Suchtkranken in Russland beinahe verdoppelt.

Jetzt sind zudem Designerdrogen wie „Spice“ auf dem Vormarsch. Die Zutaten stammen aus China und überschwemmen den russischen Markt. Man kauft per Mausklick. Im sogenannten Darknet, dem Teil des Netzes, der auch für illegale Geschäfte missbraucht wird, bekommt man fast alles. Die Stiftung „Stadt ohne Drogen“ in Jekaterinburg versucht, Heroinabhängige beim Entzug zu helfen. Auf einem Hof der Stiftung in den Wäldern von Jekaterinburg sind sie ganz auf sich allein gestellt. Sie müssen überleben, ohne Hilfe von Außen. Und ohne Medikamente: sozusagen „kalter Entzug“. Denn der Staat kümmert sich wenig um die Abhängigen, Therapien für Süchtige oder Ausgabestellen für saubere Spritzen gibt es kaum.

Anzeige