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Bekommt die Linke ihre radikalen Elemente in den Griff?

Ramelow, Riexinger & Co. - Wie radikal ist die Linke?

Bei der erneuten Wahl zum Ministerpräsidenten in Thüringen stellt sich wieder einmal die Frage, ob die Linkspartei in Regierungsverantwortung gehört. Steht sie im Kreis der gemäßigten Parteien? Oder hat sie ähnlich wie die AfD radikale Elemente in ihren Reihen?

Autoreninfo

Jannik Wilk ist freier Journalist in Hamburg. 

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Die Hölle ist los. Seit den politischen Beben in Thüringen müssen wir alle darin schmoren. Es gibt kein Entrinnen und es ist sehr heiß. Das Feuer entfacht sich – unter anderem – an einer bestimmten Partei: Die Linke. Es geht um die Frage, ob sie in den Kreis der gemäßigten Parteien gehört, ob sie in Regierungsverantwortung kommen sollte, und darum, ob sie mit der AfD vergleichbar ist.

Die einen halten die Linkspartei für eine legitime, demokratische Partei. Die anderen nennen sie nur „die SED“. Ausgeglichene Stimmen? Selten. Gehen wir dem nach: Wie radikal sind die Genossen wirklich? Der Versuch einer Differenzierung.

Wuff, wuff! 

Kennen Sie Attila, den Jack-Russell-Terrier? Es ist der Hund von Bodo Ramelow, ehemaliger – und vielleicht erneuter – Ministerpräsident in Thüringen. Ramelow spricht gerne über Attila. Der Vierbeiner hat sogar ein eigenes Profil auf Twitter. Doch Klein Attila ist nicht bloß ein Hund: Er ist ein Symbol. Er steht für die umfassende Bürgerlichkeit von Herrchen Ramelow, für den mittegewordenen Linkspolitiker in spe.

Es stimmt: Bodo Ramelow ist herrlich normal, zumindest für einen Politiker der Linkspartei. Würde man nicht ständig daran erinnert, welches Parteibuch der 64-Jährige trägt –– der politische Beobachter könnte ihn in der SPD vermuten. Ramelow steht für eine seltene Art in der Linkspartei: gemäßigt, pragmatisch. Die Art Politiker, mit der man auch mal dreißig, ja vierzig Prozent holen kann. Für seine Partei ein absurd hohes Ergebnis. Einer, neben dem sich die Bundesvorsitzende Katja Kipping gerne auf der Bühne feiern lässt, wenn es bei anderen Landtagswahlen nicht so lief.

„Kotzen ohne Ende“

Er ist auch einer der wenigen, die sich glaubhaft mit der SED-Vergangenheit ihrer Partei auseinandergesetzt haben. 1999 kandidiert Ramelow als Spitzenkandidat der PDS in Thüringen –– so hieß die Linke da noch. Damals war er erst seit vier Wochen Mitglied. Er gestand, dass er „kotzen muss ohne Ende“, wenn sich alte Genossen ihre DDR-Vergangenheit schönreden. Auch wenn ihm heute der Begriff des „Unrechtsstaates“ für die DDR nicht über Lippen kommen möchte, so gibt es wenige Genossen, die sich mehr mit dem Unrecht des sozialistischen Deutschlands auseinandergesetzt haben als Ramelow. 

Zudem hat er in Thüringen eine nicht unerfolgreiche Regierung geführt. Auch wenn Rot-Rot-Grün die Mehrheit bei der Landtagswahl verloren hat: Ramelow genießt im grünen Herzen Deutschlands einen tadellosen Ruf, die Thüringer sind ihm gewogen. Diesen Ruf hat er sich ganz allein erarbeitet. Die Bundesebene seiner Partei wäre ihm da eher in die Quere gekommen.

Der Weg in die Mitte

Es gibt noch mehr Funktionäre der Linkspartei, die rationalem Denken den Vortritt lassen: Gregor Gysi ist so einer, der sich weit über Parteigrenzen mit einer klugen, unideologischen Art Freunde gemacht hat. Sahra Wagenknecht gehört dazu, die bekannt dafür ist, auch mal über Parteilinien hinauszudenken. Dietmar Bartsch darf sich dazuzählen, der kürzlich dafür plädierte, die Linke solle den Anspruch haben, eine Partei „für ganz normale Leute“ zu sein. 

Ramelow, Gysi, Wagenknecht, Bartsch –– diese Leute stehen für den Weg der Linken in die Mitte der Gesellschaft, den die Partei in den letzten drei Jahrzehnten glaubhaft eingeschlagen hat. Es hat sich viel getan. Das gilt es anzuerkennen. 

Sie waren nie allein

Jetzt kommt das große Aber: Die Pragmatiker waren in der Linkspartei nie allein. Längst haben sich die Verhältnisse gewandelt: Der Richtungskampf zugunsten der Ideologen und Postmodernen ist seit Jahren gewonnen. Spätestens mit der Wahl der Bundesvorsitzenden Katja Kipping vor acht Jahren. Kipping rang lange mit Sahra Wagenknecht, Vertreterin des Realo-Flügels der Linken und bis 2019 Fraktionsvorsitzende im Bundestag. Kipping gewann, Wagenknecht gehört nunmehr zur zweiten Garde.

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Bettina Jung | Mi., 4. März 2020 - 14:42

Berufsgutmenschen? Aus Worten werden Taten .....
Bürger, Reiche und (Geist)Reiche hört die Signale. Stellt der Autor ernsthaft die Frage wie radikal die Linke ist?

DIE LINKE besteht - wie alle übrigen politischen Parteien - aus einer Vielzahl von Menschen mit sehr unterschiedlicher Sozialisation und politischer Erfahrung.
Die ganz überwiegende Mehrheit der linken Parteimitglieder haben bestimmte Vorstellungen von politischer Gestaltung und Entwicklung, sind jedoch nicht kriminell oder brutal.
Deshalb halte ich es für abwegig, alle Sympathisantinnen und Sympathisanten der Partei DIE LINKE gleichsam "in einen Topf zu werfen".
Musterbeispiel eines LINKEN-Politikers ist etwa Bodo Ramelow, der sich als "Landesvater" in Thüringen bewährt hat und sich auch weiterhin für seine Landsleute einsetzen möchte - ohne kriminelle oder brutale Absichten.
Gleiches gilt für tausende seiner Parteifreundinnen und Parteifreunde. Also sollte ihm die politische Nomenklatura des Landes Thüringen eine weitere Chance geben, seine politischen Ziele zu verwirklichen.

Die AfD besteht - wie alle übrigen politischen Parteien - aus einer Vielzahl von Menschen mit sehr unterschiedlicher Sozialisation und politischer Erfahrung.
Die ganz überwiegende Mehrheit der Parteimitglieder haben bestimmte Vorstellungen von politischer Gestaltung und Entwicklung, sind jedoch nicht kriminell oder brutal.
Deshalb halte ich es für abwegig, alle Sympathisantinnen und Sympathisanten der Partei AfD gleichsam "in einen Topf zu werfen".
Musterbeispiel einer AfD-Politikerin ist etwa Alice Weidel, die sich auch weiterhin für ihre Landsleute einsetzen möchte - ohne kriminelle oder brutale Absichten.
Gleiches gilt für tausende ihrer Parteifreundinnen und Parteifreunde. Also sollte ihr die politische Nomenklatura des Landes eine Chance geben, ihre politischen Ziele zu verwirklichen.

Ulrich Jarzina | Mi., 4. März 2020 - 14:55

Ich stimme dem Artikel weitgehend zu. Es gibt durchaus vernünftige Leute bei der LINKEN (wie in so ziemlich jeder Partei auch). Mit folgender Textpassage habe ich jedoch meine Probleme.

Zitat: "Die Linke hält sich bisher an die demokratischen Spielregeln und spricht Mitmenschen nicht ihre Daseinsberechtigung ab, gilt nicht als politischer Arm des Linksterrorismus wie etwa eine hetzerische AfD dem Rechtsradikalismus dient. "

Wirklich? Was ist mit dem Verhalten der blumenstraußwerfenden Linken nach der letzten MP-Wahl in Thüringen? Das war nicht gerade ein Musterbeispiel für die Akzeptanz demokratischer Spielregeln. Und wie war das nochmal mit dem 1%, das man erschießen müsse? Über die Verbindung von Teilen der LINKEN zur Antifa wäre auch einmal zu reden.

Der Autor steht mit der von Ihnen kritisierten Einschätzung nicht alleine. Der Politikwissenschaftler "Korte bescheinigt der Linken, sie habe 'sich in Wahrheit durch ihre Häutungen erhebliche Verdienste um die deutsche Demokratie erworben und den ostdeutschen Protest als Partei in das parlamentarische System integriert'. Man könne sie nicht auf eine Stufe mit der AfD stellen: Die Linke bewege 'sich längst innerhalb der etablierten demokratischen Strukturen'."

Zitiert in: SZ, 12.02.2020

Ein hingeworfener Blumenstrauß ändert daran m. E. gar nichts. Viel problematischer finde ich, dass die Linkspartei sich nicht deutlicher von Gruppierungen distanziert, die Gewalt nicht ausdrücklich ablehnen.
Die von Ihnen zitierte Äußerung ("Reiche erschießen") war vielleicht nicht ernst gemeint, ist aber völlig inakzeptabel! Riexinger hat eingeräumt, dass seine Reaktion unangemessen war.
Ist schon gut, dass solche Strömungen innerhalb der AfD und der Linken überwacht werden.

Andreas Zimmermann | Mi., 4. März 2020 - 14:57

Ja, das fast es sehr gut zusammen. Fehlen tut natürlich die Finanzierung von Linksextremisten und Terroristen wie die Antifa über verschiedenste Projekte im K(r)ampf gegen Rechts, die Finanzierung der Amadeu Antonio Stiftung zur Einschränkung der Meinungsfreiheit unter der Ex-Stasi Frau Kahane und der Zusammenschluss von etwa 70 Aktions"künstlern" im Zentrum für "Politische Schönheit" welche mit so aufsehenerregenden Aktionen wie die Störung der Totenruhe von Holocaustopfern mittels "Kunst" in Erscheinungen traten. Die Liste ließe sich wahrscheinlich endlos fortsetzen und das alles betrifft beileibe nicht nur die ehemalige SED-Linke sondern auch die Olivgrünen und den letzten Rest der Sozialdemokraten. Aber ich beschränke mich mal auf meine Heimatstadt Berlin.

Stefan Bosel | Mi., 4. März 2020 - 15:17

Die Linke ist trotz mehrfacher Umbenennung auch personell noch immer die SED von einst. Wir kennen diese Partei aus täglichem Erleben in der DDR. Ich gehörte ihr einst selber an, ehe ich sie im Sommer 89 freiwillig verließ. Man erzähle mir nichts, sie hätte sich demokratisiert usw. - diese Partei hat sich nicht geändert. Sie verfügt noch über die einstigen DDR-MIllionen, sie hat sich nie öffentlich distanziert von ihren einstigen Verbrechen. Zum großen Teil befinden sich unter ihrem Dach noch immer die alten Kader zuzüglich einiger westdeutscher Konjunkturritter. Solange diese alten Kader vorhanden sind, wird sich die LINKE niemals ändern, sie träume noch immer vom Staatssozialismus. Sie sind es, die den Staat BRD abschaffen wollen, notfalls mit Gewalt. Wer diese Partei wählt, hat nichts begriffen, wer sie unterstützt, wie derzeit einige politische Kräfte der SPD, der Grünen etc., der will den Umsturz und die Abschaffung der Bürgerlichen Rechte und Freiheiten.

Der normale unpolitische Bürger geht seiner Arbeit nach, damit er für sich und seine Familie aus eigener Kraft etwas aufbauen kann. Er respektiert den Anderen, solange dieser ihn nicht bedroht oder belästigt.
Nicht so der Linke, er will missionieren und alle nichtlinken Mitbürger, die er entweder für unaufgeklärt oder für bestochen hält, zu einem von ihm definierten Glück zwingen. Wer nicht seiner Meinung ist, wird diffamiert, verdrängt, verleumdet. Deshalb sind Linke auch nur solange für Rechtsstaat, Meinungsfreiheit und Demokratie, wie diese ihren Zielen nutzen. Die gesamte linke Weltanschauung beruht auf Wunschdenken und wirtschaftliche Missgunst. Die Realität ist immer rechts. Früher oder später wird sich zeigen, dass die linken Spinnereien wieder einmal ins Desaster führen, aktuell in Venezuela zu beobachten.
Wer den Sozialismus kennen gelernt hat, kämpft in erster Linie um die Freiheit, von Linken und ihren Ideen in Ruhe gelassen zu werden.

Manfred Sonntag | Mi., 4. März 2020 - 15:19

Herr Wilk, Ihre Analyse kann ich nachvollziehen. Aber eines stimmt definitiv nicht, denn diese Partei spricht Mitmenschen ihre Daseinsberechtigung seit vergangenem Wochenende offen ab! Wer seit Jahrzehnten sich nicht von Hilde Benjamin, Stalin, Mao, Maduro etc. wirksam und öffentlich distanziert und stattdessen deren Ideologie und Menschenverachtung feiert, gehört in kein Parlament dieser Welt! Und das Schlimmste, sie haben scheinbar in den anderen Parteien und in den Mainstreammedien Bewunderer (z.B.: Herr Günther , CDU; Süddeutsche; Spiegel; Zeit). Der Umgang mit den sogenannten "Rändern" hat doch bei diesen "Eliten" eindeutig Schlagseite. Es ist wie Früher, dabei würde ein "Neues Deutschland" doch als Propagandaorgan reichen.

doch ins Parlament – sonst wäre sie schon längst verboten (wie die KPD). Entweder schläft das Bundesverfassungsgericht den Schlaf der Gerechten oder es sitzen dort Sympathisanten. Entweder es wird verlangt, diese Partei vom Verfassungsschutz beobachten zu lassen (wäre das Mindeste bei dem, was sich diese Partei ganz offen leistet – die Stimme für die Armen in unserem Land ist sie jedenfalls nicht!) wie die AfD – oder man behandelt sie wie andere Parteien vom Rand. Ach so, geht ja nicht. Übrigens haben sich auch GRÜNE bis heute nicht von der Sympathie für Pol Pot und Stalin (KBWler) distanziert. Wir haben wohl ein Melting Pot an Parteien – und alle werden gewählt, und auch die Extremisten in ihren Reihen sind bekannt.

Marianne Bernstein | Mi., 4. März 2020 - 15:42

Mit der Linken von Ramelow, Wagenknecht und Gysi komme ich ganz gut klar. Das Profil ist vielleicht etwas weiter links als die SPD, aber aus meiner Sicht wären das Positionen, die die SPD vertreten sollte und deshalb ist das eine völlig normale Partei, die auf dem Boden des Grundgesetzes steht.
Schwieriger ist das mit der Linken von Riexinger und Klipping. Hier sehe ich schon eher Bezüge zur radikalen Antifa und den eher westlichen Kommunisten-Spinnern. Das diese Teile vom Verfassungsschutz beobachtet werden ist nicht zu beanstanden.
Aber gerade in Thüringen und damit mit Ramelow ist das Wahltheater der CDU (und FDP) völlig unverständlich. Wenn die CDU auf ihrem "Hufeisen" besteht wird das Hufeisen brechen und die CDU durchfallen.

Rudolf Steger | Mi., 4. März 2020 - 16:05

Inhalt: „Die Linke hält sich bisher an die demokratischen Spielregeln und spricht Mitmenschen nicht ihre Daseinsberechtigung ab, gilt nicht als politischer Arm des Linksterrorismus wie etwa eine hetzerische AfD dem Rechtsradikalismus dient.“

Auch wenn eine Journalist gegen die „Linke“ argumentiert, darf er es offenbar nicht versäumen, gegen die AfD zu hetzen.
Wieso hält sich die AfD nicht an „demokratische Spielregeln“ ?
Wieso „spricht die AfD Mitmenschen ihre Daseinsberechtigung ab“ ?
Wieso gilt die AfD als „politischer Arm des Rechtsterrorismus“ ?
Wieso „dient eine hetzerische AfD dem Rechtsradikalismus“ ?

Sollten sich Journalisten in den Medien nicht besser an einer sachlichen Argumentation gegen die AfD beteiligen, anstatt an „Hass und Hetze“ von „Links“ ?

Aber vielleicht muss das selbst ein Kritiker der „Linken“ tun, um nicht als „Nazi“ oder „Faschist“ ausgegrenzt zu werden.

und gerne noch mal: Die Linke hat sich in dreissig Jahren demokratisiert, die AfD in nur sechs Jahren radikalisiert. Auch wenn es bei den Linken noch ein paar unbelehrbare Dogmatiker gibt, die zu recht vom VS beobachtet werden: Im Vergleich zur AfD handelt es sich bei den Linken fast schon um Bilderbuchdemokraten. Die wohl demnächst anstehende Überwachung grosser Teile der AfD wird den gewaltigen Unterschied, was demokratische Tugend angeht, deutlich machen.

Heinz Maier | Do., 5. März 2020 - 13:03

Antwort auf von Gerhard Lenz

dann können die Linken ja in die CDU oder SPD eintreten, ihr Parteiprogramm und ihre Unterorganisationen abschaffen und die ANTIFA Schlägertruppen verbieten lassen.

helmut armbruster | Mi., 4. März 2020 - 16:36

wer von radikalen ideologisch verblendeten Eltern abstammt, muss sich mindestens fragen lassen wie viel und ob ein solches "Elternhaus" ihn geprägt hat.
Das gilt für links und für rechts.
Und besteht auch nur der geringste Zweifel, dass doch etwas von der elterlichen Prägung hängen geblieben sein könnte, dann ist er nicht wählbar.
Persönliche Ausnahmen mag es geben. Menschen, denen nichts vorzuwerfen ist. Ein gewisses, allgemein gefühltes Unbehagen gegen solche Nachfolgeparteien verschwindet aber nicht so einfach.
Nicht für jemand, der in freiheitlichen Verhältnissen leben möchte.

Gisela Fimiani | Mi., 4. März 2020 - 17:35

Kennen Sie,(hieß sie nicht) Heidi? Die Hündin Hitlers, welche „als Symbol für umfassende Bürgerlichkeit“ stand. Welch absurder, der Selbstvermarktung dienender Maßstab. Es ist nicht die „Hölle“ los. Es ist (nur?) unsere Demokratie, die derzeit überaus gefährdet ist. Gefährdet, weil demokratische Politik zunehmend von ideologischen Machtkämpfen dominiert wird, die sich einen demokratischen Anstrich geben. Die Welt wird nicht untergehen, wenn Herr Ramelow MP wird. Als ernsthafte Demokraten sollten wir uns aber die Frage stellen, ob es nicht unsere vornehmste Aufgabe zu sein hat, jede! Ideologie zu bekämpfen. Sie ist immer! die Feindin der Demokratie. Mag sie sich auch noch so freundlich und bürgerlich verkleiden und „beliebte“, rhetorisch versierte Persönlichkeiten ins Feld führen. Die Wahrheit hinter der Maske ist, so man möchte, zu erkennen. Ich behaupte, dass wir die ernsthafte Bedrohung unserer freiheitlich bürgerlichen Gesellschaftsordnung stark unterschätzen. Das ist tragisch.

Rob Schuberth | Mi., 4. März 2020 - 19:55

Wer die Partei Die Linke so stark nach ihren wenigen zahmen Parteimitgliedern, resp. Funktionären zu beurteilen versucht, der macht sich m. E. freiwillig zum Zyklopen.
Mit dem entspr. (Fehl-)Urteil.

Ja, es gibt Typen wie Wagenknecht u. Ramelow, aber sie sind eindeutig nicht die Mehrheit, aber ein schönes Feigenblatt.

Man sehe sich nur mal an welche radikalen Aufrufe Frau Henning-Wellsow so alles unterzeichnet.
Gewalt IST für sie ein Option...da ist nicht dran zu rütteln.
Leider.

Tomas Poth | Mi., 4. März 2020 - 20:15

Verstehe nicht warum immer wieder versucht wird mit der Linken zu kuscheln.
Die hat den Sozialismus im Parteiprogramm stehen. Radikaler geht es doch gar nicht, man schaue doch nur auf die DDR zurück!

Heidemarie Heim | Mi., 4. März 2020 - 22:37

So wie Herr Wilk Einzelpersonen wie Herr Ramelow, Frau Wagenknecht die Klügste unter linken Sonnen (das ist ernst gemeint!) oder den humorvollsten aller Linken Herr Gysi als Gegengewicht zu Altkadern und ideologisch standfesten Vertretern einer Revolution, also den
Kandidaten für den VS in die Waagschale wirft, so könnte man das eigentlich schon aus Gründen des Prinzips mit dem Hauptfeind aller machen. Oder sind Leute wie Höcke und noch einige Nationalverbrämte so schwergewichtig, das man
den Rest der AfD braucht um in ähnlich gelittene Gleichgewichtsverhältnisse wie die Linken zu kommen? Zumal man davon ausgehen kann, das die meisten AfD- Mitglieder/Politiker herkunftsmäßig sowie ideologisch ein bunter Strauß aus dem Reich der politischen Mitte sind. So was wie Revolution haben die meisten von denen eher weniger drauf. Frage: Wem nützt diese linksextrem-rechtsextrem-Diskussion am meisten?Gerade schau ich die wie immer ausgewogene;) Phönix-Runde. Alles klar, Frage beantwortet;) MfG

Klaus Peitzmeier | Mi., 4. März 2020 - 23:10

Solange es nicht ein Beispiel dafür gibt, wo Kommunisten u Rechtsradikale, wenn sie erst einmal annähernd die Mehrheit erlangten, eine bessere Gesellschaft u keine brutale Diktatur errichteten, solange muß man doch nicht über gute und schlechte Kommunisten und Rechtsradikale diskutieren. Weder in Russland, Nicaragua, China, Nordkorea, Zimbabwe noch sonstwo haben Kommunisten einen freiheitlichen Staat geschaffen. Gleiches gilt für die Rechtsradikalen u fanatischen Muslime. Es ist doch ganz offensichtlich ein Gesetz, daß Links- u Rechtsradikalität u fanatische Religiosität immer ins gesellschaftl. u menschliche Unheil führen. Wie vieler Beweise bedarf es denn noch, um das zu kapieren? Ramelow ist doch nur der nützliche Idiot, der den lauernden, undemokratischen Kommunisten zur Macht verhelfen soll.
Eine Zusammenarbeit mit diesen Gruppen sollte weitestgehend vermieden werden.

Helmut Bachmann | Do., 5. März 2020 - 00:02

Richtig, die Partei "gilt" nicht als politischer Arm des Linksterrorismus. Ob das auch zurecht so ist, untersucht ja der Verfassungsschutz hoffentlich. Ich bin da nicht so sicher.

helmut armbruster | Do., 5. März 2020 - 10:04

Ramelow gibt Höcke nicht die Hand als dieser ihm zur Wahl gratuliert.
Eine Brüskierung und eine gewollte Provokation.
Denn Höcke und seine Partei sitzen völlig legal im Thüringer Landtag, sind nicht etwa durch eine illegale Hintertür da rein gekommen.
Insofern ist die Verweigerung des Handschlags nicht nur eine verächtliche Geste ggü Höcke, seiner Partei und deren Wählern, sondern auch ggü der demokratischen Institution des Landstags.
Ist das nun radikal oder nicht?

Heinz Maier | Do., 5. März 2020 - 12:57

haben diese "Musterlinken". Das Ziel der Linken ist glasklar. Abschaffung aller bürgerlichen Freiheiten,
Abschaffung des Privateigentums (erst an Produktionsmitteln und dann überhaupt), Abschaffung des Parlamentarismus etc., also nichts anderes als Kommunimus reloadet, nur diesmal soll es angeblich besser funktionieren.
In anderen Worten, nicht Reichtum für wenige, sondern Armut für alle. Die Kommunisten lieben nicht die Armen, sondern hassen die Reichen.
Solange man nicht die ganze Macht hat, heißt es taktieren. Und das heißt im Moment, sich als die bessere SPD zu präsentieren.
Der Kernsatz der Verfassung der USA , das Menschenrecht auf Streben nach individuellem Glück, soll zugunsten der Partei (die immer Recht hat) ausgemerzt werden.

Andreas Zimmermann | Do., 5. März 2020 - 15:50

Antwort auf von Heinz Maier

im zarten Alter von 6 Jahren, den ersten politischen Rüffel meines Lebens, von meinem Klassenlehrer ein. Der erste von vielen kleinen und großen Beeinflussungsversuchen welche mich in eine politisch genehme Richtung drängen sollten und zu einer sozialistischen Persönlichkeit (de)form(ier)en sollte. Gott sei Dank, kam was dazwischen und nach mehrjähriger Orientierungslosigkeit fand ich zu demokratischen Werten und persönlicher Freiheit. Nun als älterer Mann nehme ich mit Staunen zur Kenntnis das die alten Geister nie weg waren, sondern nur versteckt auf eine neue Chance warteten, der Welt wieder mit kollektivistischen und versklavenden Ideologien zu "beglücken". Ich kann nur alle davor warnen, dieser Ideologie eine neue Chance zu geben sich zu etablieren. Es dürfte lange dauern bis die Deutschen so ein System wieder abschütteln, die DDR hat trotz des freien Westens 40 Jahre ihr Unwesen treiben können. Vorsicht vor den Linken, die dürfen nie zu stark werden! Bsp. Stalin, Mao, Pol Pot...

Armin Latell | Fr., 6. März 2020 - 07:51

aber möglicherweise haben Sie in Ihrer Euphorie einfach Ihr Wissen darüber ignoriert, dass Ramelow sich nicht davon überzeugen ließ und lässt, die DDR öffentlich als das zu bezeichnen, was sie tatsächlich war: ein terroristischer Unrechtsstaat. Offensichtlich hat er sich nicht genug mit der sozialistischen Vergangenheit der DDR befasst. Ist er nicht abgewählt worden trotz seines „tadellosen“ Rufes? Gysi hat sich offiziell gefreut, dass alle Deutschen(die Nazis) aussterben. Von allen Ihren Vorzeigelinken hat sich keiner von ihrer kriminellen Antifa distanziert, im Gegenteil. Mit welcher Berechtigung, Herr Wilk, besteht Ramelow darauf, wieder MP zu werden? Merkelmachtwort? SHW hat bei der Wahl Kemmerichs deutlich gezeigt, was Die Linke von Demokratie hält. Blumenstraußwurf oder eine protokollierte Wahl, damit man sieht, wer „richtig“ gewählt hat. Ihre typischen journalistischen undifferenzierten Mainstream Behauptungen zum Thema AfD will ich nicht kommentieren, die sprechen für sich.

Heinrich Dompfaff | Fr., 6. März 2020 - 21:09

„Die CDU hat glaubhaft gemacht, dass Linke und AfD nicht gleichgesetzt werden. Die Linke hält sich bisher an die demokratischen Spielregeln und spricht Mitmenschen nicht ihre Daseinsberechtigung ab, gilt nicht als politischer Arm des Linksterrorismus wie etwa eine hetzerische AfD dem Rechtsradikalismus andient. „
Wenn Mitglieder einer Partei auf einer Strategietagung darüber sprechen, dass man Bevölkerungsanteile erschießt, spricht man ihn dann nicht auf sehr drastische Weise ihre Daseinsberechtigung ab? Hab ich irgendwas falsch verstanden? Oder könnte es sein, dass der Autor dieses Textes die letzten Entwicklungen und die Linkspartei entweder nicht gehört oder nicht verstanden hat?