Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Bahn AG, unterhält sich bei der Vorstellung des Gutachterentwurfs "Zukunftbündnis Schiene - für einen Zielfahrplan des Deutschland-Takts
Richard Lutz steht einer da, der auf Kritik ruhiger reagiert, der mehr Verständnis zeigt für die Nöte von Bahnfahrern / picture alliance

Deutsche-Bahn-Chef Richard Lutz - Der Fahrplaner

Die Bahn hat sich mit den Gewerkschaften nun geeinigt. Für Deutsche-Bahn-Chef Richard Lutz bleiben die Aufgaben schwer wie lange nicht. Wie will der deutlich weniger auffällig als seine Vorgänger auftretende Manager die Bahn fit bekommen?

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Brigitte Scholtes arbeitet als freie Wirtschaftsjournalistin in Frankfurt.

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Der Chef der Deutschen Bahn hat es fast so schwer wie der Fußballbundestrainer – diesen Kalauer muss sich jeder Chef der Deutschen Bahn AG anhören. Auch Richard Lutz bleibt davon nicht verschont. Bei der Bahn kann jeder mitreden. Journalisten sowieso, die sich an diesem Abend in Frankfurt um Deutschlands Schienenchef scharen. Was aber anders ist an Bahnchef Richard Lutz: Er lacht mit bei Witzen über die Deutsche Bahn, zumindest schmunzelt er – oder erträgt gelassen den leisen Spott, der immer wieder mitschwingt. Und noch etwas ist anders, anders als bei seinen Vorgängern. Während bei Bahnchef Mehdorn oder Bahnchef Grube der Titel zum Vornamen wurde, fragen sich bei Richard Lutz immer noch viele: Bahnchef wer?

Da steht also einer, der auf Kritik ruhiger reagiert, der mehr Verständnis zeigt für die Nöte von Bahnfahrern. So ruhig war Lutz wohl nicht immer, berichten Bahner, die ihn schon länger als einen kennen, der nach innen auch deutlich werden kann, wenn etwas nicht so läuft, wie er möchte. Bei der Bahn selbst kennen ihn viele. Der promovierte Betriebswirt aus Landstuhl in der Pfalz ist der erste Bahnchef, der im Unternehmen groß geworden ist. „Als es passierte, dass ich Anfang 2017 zum Chef der Deutschen Bahn wurde, habe ich von vielen gehört: ‚Endlich mal einer von uns, endlich einer, der weiß, worauf es ankommt‘“, sagt er. Das Bahngeschäft sei ein Mannschaftsspiel. Einer von außen, der Konzepte überstülpe, bringe da wenig.

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Ernst-Günther Konrad | Fr., 4. Januar 2019 - 17:39

Toll. Jetzt lese ich diesen Artikel und frage mich am am Ende, was er mir denn sagen wollte. Scheinbar ein netter Mann, einer der von innen kommt, der durchaus ehrgeizig ist und Humor hat. Ach, Familie hat er noch. Leichte Kost denke ich, wäre da nicht am Rande erwähnt, dass er viel mehr Geld braucht, um die Bahn zu modernisieren und besser zu machen. Auch bei der Bahn, wie bei fast allen staatlichen oder halbstaatlichen Institutionen wurde jahrzehnte gespart, Personal reduziert oder deren Bemessung auf Kante genäht, wanderten gute Leute in besser bezahlende Unternehmen, ließ man Gebäude, Anlagen und Fahrzeuge verfallen. Solche Missstände zu beheben, die jahrzentelang forciert wurden, geht nicht von heute auf morgen.
Erinnert mich an die Bundeswehr, auch da nicht besser. Nur dort eine völlig unfähige Ministerin, die ohne Beratung scheinbar ihr Büro nicht findet. Es fehlen die Milliarden, die für Staatsrettungen weg gingen und nicht ins eigene Land investiert wurden.