Debatte um Leitkultur - „Es gibt keine Alternative“

Die deutsche Leitkultur geht über das Grundgesetz hinaus und basiert vor allem auf den Gedanken der Aufklärung und der christlich-jüdischen Tradition. Der Versuch von Mulitkulti ist gescheitert. So formulierte es Andreas Scheuer, Generalsekretär der CSU, schon 2015

Wer von Deutschland angenommen werden will, muss auch die deutschen Traditionen annehmen / picture alliance
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Autoreninfo

Andreas Scheuer ist Generalsekretär der CSU und vertritt im Bundestag den Wahlkreis Passau

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Die Anerkennung der deutschen Leitkultur ist die Grundvoraussetzung für das gesellschaftliche Zusammenleben. Wer als Flüchtling länger bei uns bleibt, muss zwingend die deutsche Leitkultur befolgen. Sonst wird Integration nicht gelingen. Die deutsche Leitkultur umfasst die Werte des Grundgesetzes: Menschenwürde, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Gleichberechtigung sowie Meinungs- und Pressefreiheit. Dass sich jeder an Recht und Gesetz halten muss, ist eine pure Selbstverständlichkeit und reicht längst nicht aus. Deutsche Leitkultur ist viel mehr als das Grundgesetz: Sie basiert auf den Werten der Aufklärung und des Humanismus, der christlich-jüdisch-abendländischen Kultur und unseren gewachsenen Traditionen.

Der Wertekanon Deutschlands

Wer als Mann seine Frau mit der Burka auf die Straße schickt oder einer Frau den Handschlag verwehrt, verstößt nicht gegen das Grundgesetz, aber missachtet unsere Leitkultur. Wer Frauen als Ärztinnen, Lehrerinnen, Verkäuferinnen, Krankenschwestern nicht akzeptiert, der greift den Wertekanon in unserem Land an. Zu unserer Kultur gehören die christlichen Feiertage und zugleich die Toleranz für andere Religionen. Wir bekennen uns zum Existenzrecht Israels und bekämpfen jegliche Form von Antisemitismus. Dies alles macht den Wesenskern Deutschlands aus und muss so bleiben. 

Leitkultur schließt Vielfalt nicht aus

Integration kann nicht bedeuten, dass sich die einheimische Bevölkerung und die Flüchtlinge auf halbem Weg treffen und daraus eine neue Kultur entsteht. Es gibt keine Alternative zur deutschen Leitkultur – Multikulti ist gescheitert. Das Fehlen einer Leitkultur würde zu Parallelgesellschaften und zum Erodieren unseres gesellschaftlichen Miteinanders führen. Die Beliebigkeit von Werten bewirkt ein Nebeneinander oder sogar ein Gegeneinander statt eines Miteinanders. Vielfalt schließt das keinesfalls aus: Unter dem geistigen Dach einer Leitkultur kann eine kulturell vielfältige Gesellschaft gut zusammenleben. Unsere Leitkultur gibt Menschen, die zu uns kommen, Halt und Orientierung für gelingende Integration. Unsere Leitkultur ist Garant für Frieden und Freiheit in Deutschland. Das muss auch so bleiben!

Im „Cicero“-Magazin haben wir bereits im Dezember 2015 mehrere deutsche Politiker zum Thema Leitkultur Stellung nehmen lassen. Diese Beiträge veröffentlichen wir nun auch auf unserer Online-Seite in einer Serie.

Lesen Sie hier die Texte von FDP-Chef Christian Lindner, dem SPD-Fraktionsvorsitzenden im Bundestag, Thomas Oppermann, von Bundestagspräsident Norbert Lammert und der Linken-Fraktionsvorsitzenden Sahra Wagenknecht

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