Buch über Nebenwirkungen - Corona-Impfung: Der erste Schock

Der Berliner Hausarzt Erich Freisleben hat auf „Cicero“ schon mehrmals über mögliche Nebenwirkungen der Corona-Impfstoffe geschrieben. Lange bevor auch andere Mediziner das Phänomen als Post-Vac-Syndrom bekannt gemacht haben, hat Freisleben von merkwürdigen Fällen aus seiner Praxis berichtet. Nun hat er ein Buch über diese Fälle veröffentlicht. Wir bringen einen ersten Auszug.

Szenen, wie sie sich millionenfach in Deutschland abgespielt haben: Impfung gegen Sars-Cov-2
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Autoreninfo

Dr. med. Erich Freisleben studierte Medizin in Berlin und Kiel und absolvierte seine Facharztausbildung zum Internisten. Seit 35 Jahren praktiziert er als Hausarzt. Er promovierte in der Geschichtsmedizin zum Thema Rassenhygiene und Rassenideologie, war als Delegierter in der kassenärztlichen Vereinigung tätig und publiziert Artikel zu gesundheitspolitischen Themen.

 

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Der folgende Text ist ein Auszug aus dem heute erschienenen Buch „Sie wollten alles richtig machen: Dokumentation eines verschwiegenen Leidens“.

Die Corona-Pandemie hat uns zuerst zusammengeschlossen, dann entzweit und zuletzt ratlos gemacht. Wie kann die Gesellschaft wieder gesunden?

Im ersten Rückblick fällt das Sortieren der Fakten schwer, denn wir alle sind noch mit Emotionen angefüllt, und kontroverse Debatten gleiten schnell in moralisierende Gefechte ab. Wenn ich nun über Nebenwirkungen der Corona-Impfungen berichte, ruft dies auf der Seite der strikten Befürworter des Pandemie-Managements leicht Widerstände hervor. Als ich kürzlich eine mir persönlich bekannte Kollegin traf, die eineinhalb Jahre auf einer Covid-Intensivstation gearbeitet hatte, wurde mir noch einmal klar, wie verschieden der Blick auf das Geschehen sein kann. 

Nach dem, was sie erlebt hatte, konnte es keine Zweifel an der Sinnhaftigkeit einer flächendeckenden Impfung geben. Das Treffen ließ die extremen Unterschiede im Erleben der Pandemie aufleuchten. Jeder scheint aus seiner Sicht recht zu haben, aber dennoch müssen wir das Mosaik der verschiedenen Aspekte zusammensetzen, wenn wir uns als Freunde, Kollegen, Nachbarn, kurzum als Mitmenschen, wieder offen und lächelnd in die Augen sehen wollen.

Bevor ich mein Thema beleuchte, möchte ich all denjenigen, die selbst schwer unter einer Corona-Infektion gelitten oder sogar Angehörige verloren haben, sagen, dass ich das Leid, welches die Krankheit mit sich bringen kann, nicht kleinrede. Ich verstehe und respektiere uneingeschränkt Ihre Gefühle und Haltung. Die Tücken dieses früher harmlosen, nun aber gefährlich gewordenen Virus sind mir sehr bewusst.

In einer Art Vorabfestlegung soll auf das Impfen kein Schatten fallen

Doch auch diejenigen, die sich aus Überzeugung, aus sozialem Verantwortungsempfinden oder unter Druck für die Impfungen entschieden haben und nun an schweren Nebenwirkungen leiden, möchten gesehen und verstanden werden. Vor allem brauchen sie Hilfe. Sie leiden unter einer Asymmetrie im gesellschaftlichen Denken und im medizinischen Fokus. Denn in einer Art Vorabfestlegung soll auf das Impfen kein Schatten fallen. Im kritischen Diskurs wird schnell eine Gegnerschaft gewittert. Können Sie sich vorstellen, was dies für jemanden bedeutet, der sich im guten Glauben impfen ließ und auf Grund der Tatsache, dass er mit Nebenwirkungen zu kämpfen hat, nahezu automatisch in die Ecke der „Querdenker“, der „Schwurbler“, der „Verschwörungstheoretiker“ oder sogar der „Nazis“ gestellt wird? Ganz weit nach außen, fernab der Mehrheitsgemeinschaft?

[...] Wenn ich hier aus dem lebendigen „Dorfbrunnen“ meiner Hausarztpraxis preisgebe, was mir zu Augen und Ohren gekommen ist, muss ich zugestehen, dass mein Bericht nicht ganz ausgewogen sein kann, denn es kommt eine Seite verstärkt zur Geltung. Es ist diejenige, von der Sie so gut wie nichts in den Medien gehört haben. Meine Fokussierung dient also insgesamt der Ausgewogenheit des Ganzen. Ich bilde außer dem Licht auch den Schatten ab. So, dass Sie umfassendere Informationen für Ihre Entscheidungen erhalten. Vor allem weise ich auf die ungeklärten Fragen hin, die es zu beantworten gilt. Nach zwei Jahren spontanen Manövrierens muss nun die kritische Überprüfung folgen, denn es geht vor allem um die Zukunft.

[...] Das Thema Corona und der Umgang damit haben für mich viele Fragen offengelassen. Trotz gewisser Unsicherheit bezüglich der Verträglichkeit des mit heißer Nadel gestrickten Impfstoffs impfte ich etwa siebenhundert Mal Patienten, die aufgrund ihres Alters oder ihrer Vorerkrankungen als verletzlich galten. Bei den Jüngeren war ich mir nicht sicher, ob es wegen ihrer relativ geringen Sterbewahrscheinlichkeit gerechtfertigt sei, das Risiko von möglichen und bisher unbekannten Nebenwirkungen einzugehen.

Solche komplexen Gerinnungsvorgänge waren mir noch nie begegnet

Schon nach wenigen Wochen der Impfkampagnen in den verschiedenen Ländern tauchten Berichte über solche möglichen Folgen auf. Schwere Blutgerinnungsstörungen wurden beobachtet, an denen man sogar versterben kann. Die ersten Meldungen kamen aus dem Ausland, und nach anfänglichen Relativierungen wurde diese Nebenwirkung auch in Deutschland als sehr seltene anerkannt. Nicht anders verlief es bei den Fällen von Herzmuskelentzündung, die sich zuerst im Impfmusterland Israel als Impffolge offenbarten.  

[...] Am 5. Mai 2021 besuchte ein zweiundsechzigjähriger Patient meine Sprechstunde. Er hatte schon seit vielen Jahren Rezepte für seine blutdrucksenkenden Medikamente aus meiner Praxis abgeholt, benötigte darüber hinaus aber nur sehr selten meine Hilfe. Eine kardiologische Routineuntersuchung hatte ihm im Februar des Jahres eine gute Herz-Kreislauffunktion bescheinigt. Er reichte mir das Entlassungsschreiben des Krankenhauses über den Schreibtisch. Diagnose: Lungenarterienembolie. Bei genauerem Lesen wurde deutlich, dass gleichzeitig mehrfache Thrombosen der Bauchgefäße, insbesondere der Pfortader stattgefunden hatten. Solche komplexen Gerinnungsvorgänge waren mir in den Jahrzehnten meiner ärztlichen Tätigkeit nie begegnet!  

Nachdem sie sich unter Medikamentengabe aufgelöst hatten, war er nach sechs Tagen mit einem gerinnungshemmenden Medikament entlassen worden. Es plagten ihn leichte Kopfschmerzen, darüber hinaus brachte der genügsame, wohlgemute Herr keine Klagen vor. Am 9. Mai erreichte mich ein Anruf seiner Ehefrau. Sie sorgte sich bezüglich seiner Kopfschmerzen, die mehr und mehr zunahmen. Ich veranlasste die sofortige Aufnahme in ein anderes Krankenhaus. Da der Patient wegen einer Phobie keine Magnetresonanztomographie akzeptierte, wurde ein kontrastmittelgestütztes Computertomogramm des Gehirns durchgeführt. Als dieses keinen krankhaften Befund erbrachte, wurde er nach Hause entlassen.

Am 10. Mai bestimmte ich seine Laborwerte. Die Blutplättchen lagen mit 96.000 immer noch niedrig, die D-Dimere, die Bestimmung für Gerinnungsspaltprodukte, lagen anstelle des oberen Normalwerts von 500 bei 1360. Verglichen mit der horrenden Erhöhung beim ersten Krankenhausaufenthalt von 36.000, schienen sie gut zurückgegangen zu sein. 

Es ist ein Problem, autoimmunologische Phänomene zu unterschätzen

Am Freitag, den 11. Mai, veranlasste ich wegen nahezu unerträglich werdenden Kopfschmerzen erneut ein MRT des Kopfes, das aus dem gleichen Grund wie zuvor in ein Computertomogramm umgewandelt wurde. Vor dem Wochenende erreichte mich noch die zunächst beruhigende Nachricht des Röntgeninstituts, dass auch hierbei keine Erklärung für die Symptome gefunden worden war. 

Am Montag darauf rief mich ein neurochirurgischer Oberarzt an. Wegen heftigster Kopfschmerzen war mein Patient am Samstag bei ihm aufgenommen worden. Das notfallmäßig durchgesetzte MRT zeigte eine Sinusvenenthrombose. Trotz umgehender Operation war der Mann am Sonntag verstorben. Die Witwe machte sich heftige Vorwürfe. Die letzten Worte ihres Mannes bei der Einlieferung hatten gelautet: „Sag allen, sie sollten sich nicht impfen lassen.“ Ihr Ehemann hatte es nicht gewollt, und sie hatte ihn aus Sorge um seine Gesundheit dazu überredet, ein Impfzentrum aufzusuchen.

Es brauchte mehrere lange Gespräche, ihr zu helfen, dieses schwere Schicksal zu ertragen und die Last ihrer Selbstvorwürfe von ihr zu nehmen. Die statistisch scheinbar doch so beruhigende Seltenheit einer schwersten unerwünschten Impffolge hatte Einzug in meine Praxis gehalten! Das rüttelte mich wach. In der Reflexion des fatalen Ablaufs der Krankheit trotz der Einbindung von Krankenhäusern, der Laborparameter und hochtechnischen Untersuchungen, dämmerte mir, dass ein Problem darin lag, autoimmunologische Phänomene zu unterschätzen.

Ein anderes war, dass wir uns auf Untersuchungen wie die Computertomographie verließen, die offensichtlich Durchblutungsstörungen, die im Bett der kleinsten Gefäße, den Kapillaren, ihren Anfang nehmen, schlichtweg nicht erfassen kann. Beides erinnerte an die Besonderheiten des Virus selbst, welche den Ärzten auf den Covid-Stationen auch erst mit der Zeit deutlich geworden waren. Wenn also bekannt gewesen wäre, dass schwere Impfnebenwirkungen Ähnlichkeiten mit problematischen Covid-Verläufen haben können, wäre der Patient nach den Lungen- und Eingeweidethrombosen zusätzlich zum Blutverdünnen mit Kortison behandelt und wohl gerettet worden [...].

 

Erich Freisleben: Sie wollten alles richtig machen: Dokumentation eines verschwiegenen Leidens. Cajus, München 2022. 260 S., 16,95 €. 

 


 

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