Linke Sammlungsbewegung - Inside „Aufstehen“

Sahra Wagenknechts Bewegung „Aufstehen“ erfährt großen Zuspruch. Doch nur wenige kennen den Kopf dahinter: Den Theatermacher Bernd Stegemann. Seinem Ruf folgen zahlreiche Künstler und Intellektuelle, wie in der „Zeit“ beschrieben wird. Sie alle eint die Kritik an der kosmopolitischen Linken

Wie passend, dass im Hintergrund ein Dramaturg wirkt: Sahra Wagenknecht auf dem Weg zur Bühne / picture alliance
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Christoph Schwennicke war bis 2020 Chefredakteur des Magazins Cicero.

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Adam Soboczynski beschreibt in einem lesenswerten Artikel in der Zeit, was der neu gegründete „Aufstehen Trägerverein Sammlungsbewegung e. V.“ ist, wer mitmacht und vor allem wer im Hintergrund die Fäden in der Hand hält: der bestens vernetzte Dramaturg Bernd Stegemann. Die Idee für eine neue linke Sammlungsbewegung stammte nämlich nicht von Wagenknecht allein. Inspiriert haben sie vielmehr die Essays des kritischen Theatermanns. Darin klagt Stegemann unter anderem eine „wohlmeinende bürgerliche Klasse“ an, die „mit Rührung auf das Elend der Welt“ blicken würde und dabei blind sei für die sozialen Nöte im eigenen Land. Der Klassenkampf sei vorbei, es gehe nur noch um die „biopolitische Perfektionierung des Alltags und die Sprachregelungen der Political Correctness“. Das gefiel Wagenknecht und aus einem Treffen der beiden in ihrem Abgeordnetenbüro wuchs die Idee einer Sammlungsbewegung.

Jetzt könnte linke Kritik an der derzeitigen Flüchtlingspolitik und an der kosmpolitischen Ausrichtung des eigenen politischen Lagers also eine politische Heimat bekommen. Stegemann hat zahlreiche Intellektuelle und Künstler für Wagenknechts Bewegung gewonnen. Laut Oskar Lafontaine beläuft sich die Zahl der Unterstützer insgesamt bereits auf 50.000.

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