Sturm aufs Kapitol - Wer sind diese Typen?

Wer sind die Leute, die das Kapitol stürmten? Einige konnten mittlerweile identifiziert werden. Fünf von ihnen stellen wir Ihnen vor. Eine Galerie der Verhaltensauffälligen.

Wer steckt hinter den Kapitolstürmern? / dpa
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Autoreninfo

Jakob Arnold hospitierte bei Cicero. Er ist freier Journalist und studiert an der Universität Erfurt Internationale Beziehungen und Wirtschaftswissenschaften. 

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Die Bilder vom Sturm aufs Kapitol gingen um die Welt. Doch wer sind die Demonstranten, die auf den Bildern zu sehen sind? Unter den Teilnehmern befanden sich Teilnehmer rechtsextremer Gruppen, wie etwa der gewaltbereiten „Proud Boys“. Zu welchem Schaden diese Gruppen in der Lage sind, zeigt sich allein darin, dass um das Kapitol herum mindestens ein Sprengsatz gefunden wurde, der jedoch entschärft werden konnte.

Es konnten jedoch bereits auch andere Demonstranten identifiziert werden. Es sind teilweise so skurrile Gestalten, dass man ihre Gefährlichkeit schnell vergisst. Sehen Sie hier eine Zusammenstellung.

Büffel-Mann

Büffel-Mann / dpa

 

 

 

 

 

 

 

Er ist zum Gesicht des Protests geworden. Der Mann mit der Fellmütze und den markanten Büffelhörnern. Er schaffte es bis auf das Podium des Senats. Mittlerweile wurde er als Jake Angeli identifiziert. Der 32-jährige stammt aus Arizona und träumt von einer Karriere als Schauspieler oder Sänger. Nebenbei ist er auch noch Anhänger von QAnon. QAnon ist ein wirrer Verschwörungsmythos, der behauptet, es gäbe ein global operierendes, elitäres Netzwerk zum Handel und Missbrauch von Kindern. 

Sein Auftritt im Parlament verschaffte ihm weltweit Aufmerksamkeit. Das Büffel-Kostüm kam nicht zum ersten Mal zum Einsatz. Bereits im Februar 2020 trug es Angeli bei einer Demonstration in Phoenix – offenbar ohne Erfolg. Die Hoffnung, dass es diesmal mit einem Angebot aus Hollywood klappt, kann er sich jedoch abschminken. Wenn das Telefon bei ihm klingelt, ist es wohl eher die Polizei. 

 

 

Wie der Des Moines Register berichtet, handelt es sich auch bei Doug Jensen um einen QAnon-Anhänger. Der 41-jährige aus Iowa soll zu den ersten gehört haben, die ins Kapitol eingedrungen sind. Er scheint richtiggehend stolz auf seine Teilnahme am Sturm zu sein, denn er postete gleich mehrere Bilder von sich in den sozialen Medien unter Klarnamen. Um noch auf seine Frage einzugehen: Nein Doug, wir mögen dein T-Shirt nicht.

Rednerpult-Dieb

 

 

Auch der Dieb, der mit dem Rednerpult durch die Galerie stolziert, konnte identifiziert werden. Nach dem Bredanton Herald handelt es sich bei dem Mann um den 36-jährigen Adam Christian Johnson aus Florida. Nach Angaben der Zeitung ist Johnson Hausmann mit fünf Kindern.

Seine Frau ist Ärztin, während er sich mit der Herstellung und dem Verkauf von Möbeln etwas dazu verdient. Ein Möbelstück wie das geklaute Rednerpult mit dem Siegel der Sprecherin des Repäsentantenhauses, Nancy Pelosi, dürfte sein bekanntestes sein.

Auf Twitter gibt es jedoch auch bereits andere Ideen, was der Mann mit seinem Souvenir anstellen könnte:

 

 

Elizabeth aus Knoxville

Revolutionen sind kein Zuckerschlecken. Elizabeth aus Knoxville bekam das am eigenen Leib zu spüren. Angesprochen von einem Reporter, wer sie denn sei und was sie hier mache, reagiert sie mit schmerzerfüllter Stimme. „Ich bin Elizabeth aus Knoxville, Tennessee und ich wurde mit Tränengas besprüht. Ich war nur mit einem Fuß drin und wurde gleich angesprüht.“ Die Nachfrage, was sie denn im Kapitol wollte, kann sie gar nicht nachvollziehen. „Wir stürmen das Kapitol. Das ist eine Revolution.“ 

Man stelle sich vor, welchen Verlauf die Geschichte genommen hätte, wenn das Tränengas schon 1789 erfunden gewesen wäre. Der Sturm auf die Bastille hätte unmöglich stattfinden können. 

Sehen Sie hier das Originalvideo von Elizabeth aus Knoxville:

 

 

Jon Schaffer

 

 

Haben Sie diesen Mann schon einmal gesehen? Jon Schaffer – Hobbies: Harley Davidson fahren und der Amerikanische Bürgerkrieg – ist in den USA relativ bekannt. Er ist Gitarrist und Gründer der Heavy-Metal Band Iced Earth. Ein Exzentriker mit einem Hang zu Verschwörungstheorien. Hinter der Corona-Pandemie wittert er Eliten, die das Virus nur für ihren eigenen finanziellen Nutzen inszenierten. Für das Metropolitan Police Departement of the District of Columbia gilt er seit dem Sturm aufs Kapitol als „Person of Interest". Als Person, die Informationen über ein Verbrechen haben könnte. Wenn Sie ihn sehen, lassen Sie sich nichts anmerken. Rufen Sie gleich die Polizei an. Für Hinweise, die zu seiner Verhaftung führen, gibt es eine Belohnung von bis zu 1.000 Dollar

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