Marcel Fratzscher / Agentur Focus

Marcel Fratzscher im Porträt - Der einarmige Ökonom

Als Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung liefert Marcel Fratzscher stets das, was Rot-Grüne hören wollen. Dass er damit oft falschliegt, stört sie nicht.

Daniel Stelter

Autoreninfo

Daniel Stelter ist Gründer des auf Strategie und Makroökonomie spezialisierten Diskussionsforums „Beyond the Obvious“. Zuvor war er bei der Boston Consulting Group (BCG). Zuletzt erschien sein Buch „Ein Traum von einem Land: Deutschland 2040“.

So erreichen Sie Daniel Stelter:

US-Präsident Harry Truman hatte einen Wunsch: „Geben Sie mir einen einhändigen Ökonomen. Alle meine Ökonomen sagen ‚einerseits …‘, dann ‚aber andererseits …‘.“ Kein Wunder, denn differenzierte Aussagen machen es Politikern schwer, Entscheidungen zu treffen und zu begründen, könnte man ihnen doch hinterher vorhalten, falsch gehandelt zu haben.

Besser noch als ein einhändiger Ökonom ist einer, der verlässlich die eigene politische Position unterstützt. Zur Freude von SPD, Grünen und den meisten Medien in Deutschland gibt es genau einen solchen – und er scheut auch nie die Bühne. Die Rede ist von dem von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung als „Claqueur der SPD“ bezeichneten Präsidenten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin, Professor Marcel Fratzscher. Keine Talkshow ohne ihn, kein Thema, zu dem er nicht etwas sagen könnte. 

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Karl Kuhn | Mo., 20. Mai 2024 - 17:26

für einen einarmigen Ökonomen ist Paul Krugman. Der Economist (glaube ich mich zu erinnern) hatte über den mal einen Artikel mit genau dem gleichen Titel ('The one-handed economist'). Krugman redet wie auch Fratzscher exakt dem linksökologischen Zeitgeist nach dem Mund, Überraschungen komplette Fehlanzeige. Im Fall von Krugman aber erst, als er eine Kolumne bei der NYT bekommen hatte, vorher, in seinem akademischen Milieu, musste er sich geistig noch etwas mehr anstrengen. Den Nobelpreis haben sie ihm dann trotzdem noch hinterhergeschmissen.

"Fratzscher ist weder Experte noch neutral."
Treffend.
Genau wie:
"Paul Krugman hat den Welthandel neu erklärt und dafür den Wirtschaftsnobelpreis bekommen." Quelle: FAZ
Das Manager Magazin veröffentlicht über Krugman 2008:
"Nie bleibt er neutral, lieber polarisiert er", schrieb sein deutscher Fakultätskollege Markus Brunnermeier in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Seit einem kurzen Intermezzo im Beraterteam von Präsident Ronald Reagan 1983 (wo seine Ansichten nicht gefragt waren) greift Krugman am liebsten aus der Distanz in aktuelle politische Auseinandersetzungen ein."
Vielleicht hat Fratzscher sein Handwerk ja bei Krugman abgekupfert .... 😉

Egal welcher Kategorie wird, ähnlich den vielen Lteraturpreisen, auch nur noch nach politischen, nicht nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten vergeben, entsprechend wertlos ist er geworden.

Volker Roth | Di., 21. Mai 2024 - 21:11

Antwort auf von Achim Koester

Literaturnobelpreise werden wohl kaum nach wissenschaftlichen Kriterien vergeben.Aber nun zu dem Titelhelden hier...Die VDG hält sich ja bekanntlich nicht an Könner.F. ist ein Schönwetter"Ökonom"...Einer wie für die VDG bereitgestellt.Er ist dumm und einfältig.Echt dummes,dogmatisch-sinnbefreites Gerede.Er ist ein Hochstapler,er kann sonst nichts.Seine Aufgabe ist der VDG-Vodoo-Wirtschaftsideologie eine Tüte zu repräsentieren,aus der man sprechen kann.

Das Nobelpreiskomitee sollte mal in diesem Forum vorbeischauen.

Hier sitzen die wirklichen Experten....

Dass der wirtschaftsliberale Economist in der wissenschaftlichen Debatte nicht mit Paul Krugman übereinstimmt, ist keinerlei Werturteil. Da treffen schlicht zwei unterschiedliche Schulen aufeinander (Keysianer vs. Friedman-Monetaristen).

Aber dabei geht es um fachliche Diskussionen. Nicht bloß um Phrasen (links-ökologischer Zeitgeist).

Stefan Jarzombek | Di., 21. Mai 2024 - 18:13

Antwort auf von Gerhard Lenz

Die Expertise Herr Lenz, das heißt
Eigenschaften, Fähigkeiten oder Wissen, das eine Person zu einem Experten auf einem Gebiet macht.
Sind sie Experte für politische Fragen?
Ich bin's nicht und ich glaube sie auch nicht.
Ich weiß nur was für mich persönlich richtig und falsch ist.
Anderen,auch ihnen lasse ich die gleiche Freiheit.
Im Bezug auf den Nobelpreis denke ich im Fall der Literatur schon des öfteren, daß es politisch motiviert ist.
Und was Fratzscher betrifft, so hat mich sein Nichtskönnen und Steigbügelhalten vollends überzeugt kein gutes Haar an ihm zu lassen.
Der Artikel im Cicero hier ist schon richtig Herr Lenz.

Ich beobachte Paul Krugman seit Jahren auf den einschlägigen US-Plattformen und kann Ihrer Einschätzung nur beipflichten. Der Mann wird immer nur wie ein Pawlowscher Köter durch die immer wieder gleichen Stimuli gereizt und fängt dann an, seinen links-woken Sabber abzusondern.

A.W.Mann | Mo., 20. Mai 2024 - 18:51

In diesem korrupten Staatssumpf die Frösche befragen ? Es ist völlig gleichgültig, um welches Thema es gerade geht, ob Ethik, Wirtschaft, Gesundheit, Politik, Militär oder Geld. Falls ich irgendwo Expertise suche, ist es relativ einfach sich diese zu holen, wer etwas versteht, oder zumindest zu verstehen versucht ist fast immer mit dem Adjektiv umstritten gekennzeichnet, erst dann lohnt sich für Ratschläge zumindest das Lesen.
Ob nun die ständig präsentierten Experten nur feige, opportunistisch und korrupt sind, oder ihr geistiger Horizont mit der Nulllinie korreliert entzieht sich meiner Kenntnis, bin keine Ornithologe und muss daher nicht jeden Vogel persönlich kennen, mir reicht schon sein mediales Gezwitscher.

Tomas Poth | Mo., 20. Mai 2024 - 20:07

"Hört auf die Wissenschaft" schreit dann die rotgrüne Gurkentruppe!
Das können und sollten wir an der Wahlurne ändern!!

Christoph Schnörr | Mo., 20. Mai 2024 - 20:17

… ist ein leuchtendes Beispiel, warum „Experte“ mittlerweile auf der Reputationsskala ganz unten angekommen ist. Cicero möge doch bitte mal einen Faktencheck veröffentlichen: „Experte“ Fratzscher behauptet, Tatsache ist …. Nutzen würde das aber auch nichts. Die Ampel liefert täglich den Beweis, das Lügen und ideologisches Dummplappern mittlerweile die eigene Position nicht im mindesten mehr gefährdet. „Experte“ Fratzscher ist da nur eine konsequente Randnotiz.

Bernd Windisch | Mo., 20. Mai 2024 - 21:21

Ich musste bei dem Bild "Der einarmige Ökonom" an eine weltbekanntes Spielgerät denken. Trifft die Sache eventuell sogar besser!

Christoph Kuhlmann | Mo., 20. Mai 2024 - 22:19

funktioniert nicht; wohl aber die Politisierung der Wissenschaft. Im Grunde ist es eine Frage der Stellenvergabe und des Zahlungsverkehrs. Zu trivial um seine Zeit damit zu verschwenden. Dasselbe Spiel läuft in den Leitmedien, welche diese "Expertise" unhinterfragt herausposaunen.

Stefan Jarzombek | Mo., 20. Mai 2024 - 22:27

"Der einhändige Ökonom liefert verlässlich, was Grüne, SPD und Medien erwarten."
Immer war er mit dabei, wenn die derzeit Regierenden den Bürgern Schei..e für Gold verkauft haben.
Fratzscher beschwichtigt den Markt, Fratzscher biegt alles so zurecht das es für die Regierung passt.
Nicht anders verstehe ich diesen Artikel.
Wenn es wirklich so ist, wem kann der mündige Bürger in den Talk-Sendungen Maischberger, Klammroth etc.überhaupt noch trauen.
Fratzscher einer der Dauergäste der für das Publikum offenbar alles so gedreht hat das es für die Ampel passt.
Einer muß den Job ja machen.
Es wird immer besser in dieser Republik.
UNGLAUBLICH.

Achim Koester | Di., 21. Mai 2024 - 08:05

Da ist nicht nur Marcel Fratzscher, sondern auch die grüne Großinquisiteuse Claudia Kemfert, die total ideologiebestimmt ist, ungeachtet eventueller Differenzen mit der Realität..

Alexander Brand | Di., 21. Mai 2024 - 09:45

mit den Fakten nicht deckt“

Diesen Satz kann man auf alles übertragen was Grünrot macht, es wird nur faktenbefreit/-fern gehandelt!

Fratzscher hat sich spätestens dann als (ernstzunehmender) Ökonom disqualifiziert, als er der AfD die Schuld für die wirtschaftlichen Probleme Deutschlands gab. Als wäre die AfD je in der Lage gewesen, politische Entscheidungen zu beeinflussen oder gar zu treffen! Er ist nichts als ein grünroter „Aktivist“ der seine Stelle mißbraucht, um der Politik in die Hände zu spielen.

„Wirtschaft, wie alle sozialen Phänomene, ist nicht eindeutig, sondern komplex.“

Das ist das Problem, die Protagonisten von Grünrot verfügen allesamt nicht über ausreichend mentale Fähigkeiten um mit komplexen Dinge zurecht zu kommen, darum wird bis zur Unkenntlichkeit vereinfacht und ideologisiert!

Der Mann ist wie alles in diesem Grünlinkssystem, eine Zumutung für denkende Menschen und für Deutschland! Von „Wissenschaft“ kann bei ihm keine Rede sein.

Ernst-Günther Konrad | Di., 21. Mai 2024 - 12:57

Ein staatlich bestellter und bezahlter "Experte, Fachmann, Spezialist" der sich nicht zu schade ist, keine Neutralität an den Tag zu legen oder wenigstens deutlich Vor- und Nachteile von bestimmten Vorgängen und Maßnahmen zu benennen. Und dann auch noch ständig falsch zu liegen müsste doch eigentlich ein Gefühl von Peinlichkeit und Scham erzeugen. Eigentlich. Aber Fratzscher ist da in bester Gesellschaft. Die von ihm "beratenen" Politiker kennen Peinlichkeit und Scham auch nicht. Und das inzwischen ganz offen gelogen wird bestimmt den Alltag. Und wer die Lüge benennt ist ein Rechtspopulist, AFDler oder Nazi. Ich habe im Focus gerade einen Bericht von Prof Sinn gelesen, der eine völlig gegenteilige Meinung vertritt wie Fratzscher. Ich gebe zu, ich verstehe nichts von Wirtschaft und verlasse mich häufig darauf, was alternativ angebotene "Experten" sagen, eben weil ich generell dieser Regierung nicht traue und sie offen lügt und betrügt. So wie ihrer Experten für Wirtschaft und Corona.

S. Kaiser | Di., 21. Mai 2024 - 14:28

Ja, stimmt. Wir werden ihn aber trotzdem nicht loswerden, u.a. auch weil er so sinnbefreite Aussagen trifft wie diese zum Thema 'Bezahlkarte': es würde auch Menschen abschrecken, die nicht als Geflüchtete nach Deutschland kämen: „Das Einzige, das wir mit der Bezahlkarte bewirken, ist, dass die IT-Programmiererin aus Indien oder der Ingenieur aus Brasilien sagen: ‚Das tue ich mir nicht an. Ich gehe lieber dahin, wo ich als Mensch ordentlich behandelt werde.'" Völliger Blödsinn. Arbeitnehmer auf diesem Qualifikationsniveau und im internationalen Setting schauen sich ganz andere Dinge an: Steuerbelastung, Härte der Landeswährung, öffentliche Sicherheit, Qualität der Schulen, Gesundheitsversorgung, aber sicher nicht ob Sozialleistungen bar oder auf Karte erfolgen. Allein schon durch solche Statements disqualifiziert sich dieser Typ als ernstzunehmender Teilnehmer in relevanten Debatten und seriöser Ökonom. Herr Stelter sollte seinen beef mit ihm ruhen lassen. Es führt zu nichts.

Ingofrank | Di., 21. Mai 2024 - 19:03

nach den Prinzipien der Offenheit und der Unabhängigkeit. Weiß Brot ich ess‘ des Lied ich sing‘.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik