Corona-Aufarbeitung „Wir haben keine gute Fehlerkultur“ Der Tübinger Landrat Joachim Walter spricht im Cicero-Interview über die Folgen der Corona-Politik und die aus dem Lot geratene Debattenkultur in Deutschland. Er fordert, die Fehler der Pandemie-Politik einzugestehen und die Polarisierung zu stoppen. INTERVIEW MIT JOACHIM WALTER
Verrohung der politischen Sitten : Wenn „Oma Courage“ die Contenance verliert Wer die oft hysterisch geführten Debatten unserer Zeit beklagt, sollte selbst mit gutem Beispiel vorangehen. Das gilt insbesondere für Politiker und auch für Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Ein Mandat ist kein Freibrief für schlechtes Benehmen. VON BEN KRISCHKE
Empörungskultur : „Dummheit ist eine Entscheidung“ In einer Mediendemokratie setzen sich zumeist die empörten Schreihälse durch. Im Interview empfiehlt die Autorin Sineb El Masrar weniger diskursive Lautstärke – und auch Extremisten richtig zuzuhören. INTERVIEW MIT SINEB EL MASRAR
Ende der Debattenkultur : Zu sensibel für die Demokratie Immer mehr Menschen haben Angst davor, in der Öffentlichkeit ihre Meinung zu äußern. Was als Zunahme von Hass und Diskriminierung gewertet wird, kann auch Anzeichen für übersteigerte Verletzlichkeit sein. Besteht die eigentliche Gefahr für die Demokratie in einem neuen Zartgefühl? VON RALF HANSELLE
Höhenflüge des politischen Niedergangs : Stadt, Land, futsch Das Kabinett präsentiert sich stoisch und staatsmännisch. Bloß, wenn gut und richtig regiert würde, warum ist dann überall die Stimmung so schlecht? Weil die Deutschen immer schon zu Missmut neigten? Oder ist es vielleicht doch besser, gar nicht regiert zu werden, als schlecht regiert zu werden? VON DOMINIK PIETZCKER
Totalitäres Denken : Die gefährliche Wiederkehr von Freund-Feind-Bildern Jemandem die „richtige“ oder „falsche“ Gesinnung zu bescheinigen und ihn damit für den politischen Diskurs insgesamt zu (dis)qualifizieren, ist ein Merkmal ideologischer Totalitarismen aller Couleur. Eine Auseinandersetzung respektvoll und sachbezogen zu führen, ist in der Demokratie alternativlos. VON PATRICK OELZE
Passiv-aggressive Gesellschaft : Das Weselsky-Prinzip Auseinandersetzungen, ideologische Debatten und Streiks gab es schon immer. Aber die derzeitige Kommunikationsverweigerung ist besorgniserregend. Wir sind zu einer passiv-aggressiven Gesellschaft mutiert. KOLUMNE: GRAUZONE
Medien und Debattenkultur : Über den Fall Gil Ofarim und die Inquisitionsgesellschaft Gil Ofarim hat vor Gericht eine Falschaussage eingeräumt und sich entschuldigt. Unwahrscheinlich, dass viele Rädchen der Empörungsmaschinerie von damals es ihm gleichtun werden. Kritische Selbstreflexion passt leider nicht zur Inquisitionsgesellschaft. VON BEN KRISCHKE
Streitgespräch : Wie zerrissen ist die Gesellschaft? Zeigt sich ein Trend zur Polarisierung? Oder ist die vielbeschworene Spaltung nur eine Chimäre? Das kommt auf die Perspektive an. Im Streitgespräch analysieren der Makrosoziologe Steffen Mau und der Sozialforscher Wolfgang Merkel den Diskurszustand unserer Gesellschaft. STREITGESPRÄCH MIT STEFFEN MAU UND WOLFGANG MERKEL
Debattenkultur : Ritualisierte Plattitüden Deutschland versinkt in Ambivalenzverweigerung. Die Debatte um das Interview von Alice Weidel und die Abstimmung der CDU im thüringischen Landtag sind aktuelle Beispiele. Doch in einer Demokratie haben die Bürger einen Anspruch auf Debatten, die die Komplexität der Dinge widerspiegeln. KOLUMNE: GRAUZONE
Debattenkultur : Über das konstruktive Streiten Inhaltliche Diskussionen über kontroverse Themen sind heute schwierig zu führen. Dabei ist konstruktives Streiten gar nicht schwer, wenn man sich nur auf wenig Grundsätzliches verständigt und manches vor Augen führt. Die Philosophie hilft dabei. VON BEN KRISCHKE
Cicero-Buch zum Thema Migration : „Probleme, die wir nicht lösen, kommen wieder“ Der CDU-Fraktionsvize Jens Spahn warnt vor „Empörungsreflexen“ in der Migrationsdebatte. Er vermisse Sachlichkeit und das Suchen nach Lösungen. Diese Einengung der Debatte sei gefährlich, weil sie den Falschen nutze. Spahn äußerte sich heute bei der Vorstellung eines neuen Buches aus der Reihe Cicero Edition im Verlag Herder. VON ALEXANDRE KINTZINGER
Der Fall Aiwanger und die politische Kultur : Aus diesem krummen Holze Der Skandal um ein jahrzehntealtes Pamphlet aus dem Hause Hubert Aiwangers ist ein Lehrstück über die politische Kultur in diesem Land. Jugendliche Verfehlungen sollen in die Gegenwart verlängert werden, um Politiker zu delegitimieren. VON ALEXANDER MARGUIER
Negative Campaigning in Bayern : Alle 11 Minuten schmutzkübelt ein Sozialdemokrat über Twitter Eine aktuelle Studie wirft ein Schlaglicht auf die politische Diskursfähigkeit von SPD und Grünen in Bayern. Demnach betreiben die Parteien deutlich mehr Negative Campaigning rund um die anstehende Landtagswahl als die Konkurrenz. VON BEN KRISCHKE
Lina E. und ihre Unterstützer : Markieren und Jagen Wer Solidarität mit der gewalttätigen Linksextremistin Lina E. propagiert, lehnt das Gewaltmonopol des Staates ab. So ließe sich aber nicht nur Gewalt gegen Rechtsextremisten legitimieren, sondern auch gegen jeden, der nur konsequent genug als „Nazi“ markiert wird. VON BEN KRISCHKE