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(Christian Thiel) WE-Chef Jürgen Großmann: „Deutschland will Industrieland bleiben"

Jürgen Großmann - RWE-Chef warnt vor hohen Strompreisen

Im Interview mit CICERO ONLINE verteidigt der RWE-Vorstandsvorsitzenden Jürgen Großmann die Klage des Energiekonzerns gegen den Atomausstieg, fordert bezahlbare Strompreise, damit Deutschland ein Industrieland bleiben kann und spricht über die Ziele der Zusammenarbeit mit dem russischen Gaskonzern Gazprom

Herr Großmann, ist der Ausstieg aus der Kernenergie der schwarz-gelben Merkel-Regierung die größte politische Enttäuschung ihres Lebens?
Das Leben ist kein Wunschkonzert, dass Erwartungen nicht erfüllt werden, gehört dazu. Im Grunde fing meine Enttäuschung  im vergangenen Herbst bei der Laufzeitverlängerung an.  Denn durch die Einführung der Brennelementesteuer war schon damals klar, dass es der Regierung nicht darum ging, Zusatzgewinne aus der längeren Nutzung der Kernenergie abzuschöpfen. Fiskale Aspekte waren offensichtlich wichtiger. Der Staat wollte die großen Energieversorger für die Energiewende zu den Erneuerbaren zwar bezahlen lassen, aber den Umbau nicht dem Markt überlassen.

Aber hat sich die Situation durch die Reaktorkatastrophe in Fukushima nicht einschneidend verändert?
Ich kann verstehen, dass die Regierung nach den Ereignissen in Japan rasch die Energiepolitik ändert. Aber man sollte das möglichst überlegt und  im Dialog tun und dabei versuchen, die Schäden für alle Beteiligten gering zu halten. RWE ist von diesen Entscheidungen hart getroffen, unsere Position im europäischen Wettbewerb ist deutlich geschwächt. Sie werden sicherlich nachvollziehen können, dass das eine schwierige Situation für einen großen Energieversorger ist.

Wurden Sie von der Kanzlerin eigentlich vorab informiert, über ihren Salto rückwärts in der Energiepolitik?
Ich weiß nicht, ob man das einen Salto nennen kann. Bei einem Salto springt man doch von einer bekannten Position ab und landet auch wieder auf einer solchen. CDU, CSU und FDP, die alle noch kurz vorher die Kernenergie als einen der Pfeiler des Energiemixes der Zukunft bezeichnet haben, haben nach der Katastrophe in Japan auf dem Absatz kehrt gemacht. Dabei ist das Ereignis bis heute nicht vollkommen aufgearbeitet. Es wurde einfach unter nicht zu kontrollierendem „Restrisiko“ abgebucht. Nach heutigen Erkenntnissen war es aber kein Restrisiko, sondern die Anlage war für bekannte Risiken nicht ausreichend ausgelegt. Ein Tsunami, wie er sich im März in Fukushima ereignet hat, ist in Japan kein sehr seltenes Ereignis. Deutsche Kernkraftwerke sind gegen hier vorkommende Ereignisse wie Erdbeben und Hochwasser in einem deutlich höherem Maß abgesichert.

[gallery:Besuch bei Jürgen Großmann, Vorsitzender des RWE]

Fukushima hat aber gezeigt, dass der Einsatz der Kernenergie auch in hoch entwickelten Ländern wie Japan gefährlich sein kann.
Das kann man so sehen. Auch RWE akzeptiert völlig, dass es in Deutschland eine neue energiepolitische Ausrichtung gibt. Deutschland will Weltmeister sein mit seinen CO2-Minderungszielen und Ausbauzielen für Erneuerbare. Gleichzeitig wollen wir Industrieland bleiben und müssen darum auch für bezahlbare Strompreise sorgen. RWE arbeitet konstruktiv mit, um die Energiewende voran zu bringen. In diesem und den kommenden Jahren fließen 70% unserer Investitionen in Projekte, die der Energiewende zugute kommen. Aber wir müssen auch sagen, dass uns mit der Atomkraft ein Teil unseres CO2-freien Energiemixes fehlt. Und dass sich dieses Fehlen auch bei unseren Ergebnissen bemerkbar macht. Dieses Geld fehlt für zusätzliche Investitionen in die Energiewende. Hinzu kommt, dass auch die Kosten für die CO2-Zertifikate steigen werden. Wenn wir ab 2013 voll dafür bezahlen müssen, kostet uns das etwa 1,5 Milliarden Euro im Jahr.

Aber hätten sich die großen Energiekonzerne das ganze Gezeter und die Probleme, die wir jetzt haben, nicht sparen können, wenn sie, vor allem auch RWE, nach dem rot-grünen Ausstieg viel konsequenter auf eine Energiewende gesetzt hätten, statt zu warten bis Schwarz-Gelb kommt und alles wieder zurück nimmt?
Grundsätzlich gilt der Primat der Politik. Für oder auch gegen die Laufzeitverlängerung. Union und FDP haben zwei Bundestagswahlkämpfe mit klaren Aussagen zur Laufzeitverlängerung bestritten. Im September 2009 war Schwarz-Gelb darum aus energiepolitischer Sicht tatsächlich die Wunschkoalition der Energiekonzerne. Außerdem müssen Sie sehen, dass es bei Unternehmen Bedenken gibt, in großem Stil auf Energiearten zu setzen, die noch nicht wettbewerbsfähig sind und mithilfe einer gesetzlich garantierten Einspeisevergütung in den Markt gebracht werden. Stellen Sie sich vor, die großen Energieversorger hätten vor zehn Jahren begonnen, großflächig Photovoltaik-Anlagen aufzubauen. Ich wette, die Politik hätte schnell Konsequenzen gezogen und das Fördersystem– unter großem Beifall der Bevölkerung – wieder gekippt.

Sie werden oft in die Rolle des Buhmanns, des ewig-gestrigen Atommanagers gedrängt. Ist es denn dann strategisch klug, sich jetzt juristisch mit allen Mitteln gegen den Ausstieg zu wehren, obwohl es in Deutschland einen breiten gesellschaftlichen Konsens gegen den Einsatz von Kernenergie gibt?
Als Vorstand müssen Sie erstens abwägen: Kann ich es mir auch im Sinne meiner Aktionäre erlauben, auf Rechtsmittel zu verzichten? Zweitens: Rechtsstaat bleibt Rechtsstaat. Wenn Behörden entscheiden, müssen gerichtliche Überprüfungen möglich sein. Verlage klagen gegen die Tagesschau wegen neuer Online-Angebote, obwohl die Bevölkerung diese kostenlosen Dienste mag. Die CDU klagt in NRW gegen den Landeshaushalt der rot-grünen Regierung. Es gibt keine „guten“ und „schlechten“ Klagen.

Angst vor einem öffentlichen Imageschaden haben Sie offenbar nicht. Umweltminister Norbert Röttgen hat Sie ja öffentlich bereits zum Paria abgestempelt, als er sagte: Diejenigen, die gegen den Atomausstieg klagen wollten, sollten sich mit der Sorge beschäftigen, „ob sie sich nicht langsam aber sicher an den Rand der Gesellschaft bewegen".
Wo kommen wir denn hin, wenn der Staat seine Bürger oder juristische Personen, die eine staatliche Handlung gerichtlich überprüfen lassen wollen, ins gesellschaftliche Abseits stellt? Das wäre das Ende des Rechtstaats. Ich finde, die Gerichte müssen entscheiden, ob Berlin rechtens gehandelt hat oder nicht. Und wenn uns rechtswidrig ein Schaden zugefügt wurde, dann muss der Staat auch dafür einstehen.

Kann man für das Moratorium schon beziffern, wie hoch der ist?
Allein das dreimonatige Moratorium hat uns etwas mehr als 150 Millionen Euro gekostet. Was die Brennelementesteuer und die Nachteile durch die Laufzeitverkürzung angeht, werden wir erste Zahlen Mitte August liefern. Im Vertrauen auf die Laufzeitverlängerungen haben wir außerdem in die geforderte weitere Nachrüstung in unsere Anlagen investiert. Wenn wir zugesicherte Reststrommengen nun nicht in den bestehenden Anlagen produzieren können, müssen wir dafür entschädigt werden.

Aber nach einem Bericht des Spiegel haben RWE-interne Berechnungen ergeben, dass der Ausstieg sogar zu höheren Gewinnen bei RWE führen könnte, weil der Strompreis steigt und RWE mit dem in Kohlekraftwerken produzierten Strom die Verluste aus dem Ausstieg überkompensieren könnte.
So monokausal ist die Strompreisentwicklung nicht. Investitionen in Erneuerbare sind richtig, sind Investitionen in die Zukunft. Aber im Moment sehen wir, dass der ungedeckelte und unsystematische Ausbau der Erneuerbaren den freien Markt immer weiter zurückdrängt. Das hat zur Folge, dass die Verbraucher höhere Preise zahlen müssen wegen der garantierten Einspeisevergütung für die Erneuerbaren. Gleichzeitig laufen konventionelle Kraftwerke aber auch weniger Stunden am Tag, was beispielsweise in den Mittagsstunden, wenn viele Photovoltaikanlagen Strom ins Netz einspeisen, zu sinkenden Strompreisen an der Börse führt.

Und das nennt sich dann Liberalisierung des Strommarktes?
Von der ist kaum mehr etwas zu spüren. Das aktuelle System führt aber dazu, dass keine Preissignale für neue Investitionen gesetzt werden. Die Regierung hat angekündigt, dass in Deutschland als Ersatz für die Kernkraftwerke und zur Wahrung der Netzstabilität neue Gaskraftwerke gebaut werden müssen. Es will aber niemand eins bauen, weil es sich nicht rechnet. Und der russische Gaslieferant Gazprom geht davon aus, dass der Preis bis Ende des Jahres auf bis zu 500 Dollar für 1000 Kubikmeter ansteigen wird. Selbst beim jetzigen Gaspreis ließe sich ein neu zu bauendes Kraftwerk in Deutschland aber nur dann rentabel betreiben, wenn der Strompreis an der Börse bei fast 8 Cent pro Kilowattstunde liegen würde – derzeit sind es 6 Cent – beziehungsweise das Kraftwerk deutlich mehr Stunden am Netz ist, als es jetzt im Durchschnitt der Fall ist.

Und wer soll dann die Gaskraftwerke bauen?
Das werden wir sehen. Es kann sein, dass künftig Betreiber nicht mehr dafür bezahlt, dass sie Strom erzeugen und verkaufen, sondern auch dafür, dass sie Kapazität vorhalten. Eine abstruse Situation. Die hoch geförderten Erneuerbaren können die Versorgungssicherheit noch lange nicht garantieren. Nun muss zusätzlich eine Reservekapazität am Markt vorbei finanziert werden. Das wäre ein weiterer lenkender Eingriff in die freien, funktionierenden Märkte.

Die RWE-Aktie hat, seitdem Sie auf dem Chefsessel Platz genommen haben, knapp zwei Drittel ihres Wertes verloren. Durch den Ausstieg aus der Kernenergie müssen Sie jetzt dem Aufsichtsrat ein neues Geschäftsmodell verkaufen. Was werden Sie dem Gremium erzählen?
Was den Aktienkurs angeht, möchte ich eine Gegenfrage stellen: Wo läge der Kurs denn, wenn unsere Braunkohle in Tschechien und die Kernkraftwerke in Frankreich lägen. Wir haben kein Level playing field in Europa. Auch das muss man bedenken.

Also ist die Politik an allem Schuld?
Aktienkurse beinhalten die Ergebniserwartungen der kommenden Jahre. Wir haben in den vergangenen Jahren Rekordergebnisse erzielt, und der Kurs ist trotzdem weiter gefallen, weil die Politik hierzulande den Energiekonzernen in Teilen ihre Geschäftsgrundlage entzieht. Aber wir haben auch aus unternehmerischer Sicht Fehler gemacht: Vor der Finanzkrise haben Analysten bemängelt, unsere Bilanz sei zu eigenkapital-lastig und so haben wir unser Wachstum stärker mit Fremdkapital finanziert. Jetzt, nach der Krise, werfen uns die vorsichtiger gewordenen Ratingagenturen genau das vor.

Diskutieren Sie deswegen jetzt auch über eine Kapitalerhöhung?
Wir haben uns den Erhalt unseres Ratings zu einem wichtigen Ziel gemacht. Wir müssen nun sehen, ob die geplanten Maßnahmen – Desinvestments, Kostensenkungen – ausreichen. Alles Weitere besprechen wir aber zunächst mit dem Aufsichtsrat.

Und wie laufen Ihre Gespräch mit Gazprom?
Wir haben inzwischen eine Absichtserklärung unterschrieben. Wir wollen Gespräche mit zwei Verhandlungssträngen aufnehmen. Erstens wollen wir die Verhandlungen über die Gaslieferverträge zu einem für beide Seiten zufriedenstellendem Ergebnis führen. Zum anderen wollen wir prüfen, ob wir im Kraftwerksbereich in Deutschland, Großbritannien und den Beneluxländern ein gemeinsames unternehmerisches Wachstum erreichen können.

Verlangen die Russen denn dann im Gegenzug, dass Sie  aus dem Pipeline-Projekt Nabucco aussteigen, das Gas aus Zentralasien nach Europa bringen und die europäische Abhängigkeit von russischen Lieferungen verringern soll?
Wir werden keine Projekte aufgeben, die sich rechnen, nur weil ein anderer Geschäftspartner sich das wünscht. Auch politisch wurde viel in Nabucco investiert.

[gallery:Besuch bei Jürgen Großmann, Vorsitzender des RWE]

Wenn in Deutschland keiner mehr RWE mag: Wäre es dann nicht konsequent, sich noch stärker vom Heimatstandort abzuwenden?
Bei unternehmerischen Entscheidungen geht es weniger um „Gemocht werden“ als um gute Rahmenbedingungen für die Geschäfte. Trotzdem: Was heißt denn hier noch stärker. In den vier Jahren, in denen ich jetzt bei RWE in der Verantwortung bin, sind 55 Prozent unserer Investitionen nach Deutschland geflossen. 45 Prozent gingen ins Ausland. Auch wenn RWE internationaler wird – das würde ich nicht als Abkehr von Deutschland bezeichnen.

Beim Thema Windkraft sieht das etwas anders aus. In Europa zählen Sie zusammen mit Eon zu den größten Offshore-Windpark-Betreibern, während Sie sich, ähnlich wie Eon, in Deutschland auf diesem Gebiet noch stark zurückhalten.
In Deutschland sind wir mit 445 MW der zweitgrößte Betreiber von Onshore-Windanlagen. Auch bei Offhore wollen wir eine führende Rolle in Deutschland und Europa spielen. Hier treffen wir jedoch in anderen Ländern auf einfachere Bedingungen. In England können Sie die Windräder in einer Wassertiefe von etwas mehr als 10 Metern  installieren, sehr nah an der Küste. In Deutschland müssen die Windparks sehr viel weiter draußen gebaut werden, denn wir wollen Wattenmeer und Natur schützen. In einer Wassertiefe von bis zu 40 Metern ist der Neubau natürlich wesentlich aufwendiger und teurer. Aber wir engagieren uns auch sehr stark in Deutschland. Im Herbst bekommen wir zwei große Errichtungsschiffe, die Turbinen mit bis zu 6 Megawatt in Nord- und Ostsee aufstellen können. Das zeigt, dass wir langfristig an dem Geschäft mit der Windenergie interessiert sind.

Dann springen Sie also auch auf den Subventionszug auf. Wie sollen wir in Deutschland eigentlich jemals aus dieser „Subventionitis“ für die Erneuerbaren Energien wieder herauskommen?
Noch einmal: Investitionen in Erneuerbare sind Investitionen in die Zukunft. Aber wir müssen die als Anschub gedachten Subventionen Schritt für Schritt reduzieren. Doch im Moment beschleunigt sich der Wahnsinn ja noch durch den ungebremsten Zubau an Photovoltaik. Bei der Abwrackprämie beispielsweise hat der Staat einen Betrag festgesetzt, so ist es richtig: Dann geht das Windhund-Rennen los, weil man nicht nur förderungswürdig sein muss, sondern auch über die Ziellinie kommen muss, bevor das Geld ausgegeben ist. Bei den Erneuerbaren Energien macht der Staat dagegen eine Subvention zu Lasten Dritter, weil die Einspeisevergütung auf alle Verbraucher umgelegt wird und heute kein Ende der Förderung abzusehen ist. Das hat absurde Konsequenzen, weil der Niedriglohn-Empfänger in Berlin über seine Stromrechnung dem Zahnarzt in Bayern das Solardach finanziert. Ein weiteres Problem ist, dass das boomende EEG-Umlagesystem die Stromkosten für die deutschen Endkunden in die Höhe treibt. Das schadet am Ende auch der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie.

Jetzt spricht der Eigentümer des Stahlwerks Georgsmarienhütte in Ihnen. Reichen ihnen die Ausnahmetatbestände, die die Bundesregierung in ihrem Gesetzespaket für energieintensive Betriebe vorgesehen hat, nicht aus?
Die 500 Millionen Euro, die als potenzielle Hilfe dafür vorgesehen sind, werden nicht reichen. Benötigt wird ein Vielfaches. Außerdem sind diese Regelungen europarechtlich bedenklich. Und selbst wenn die EU das durchgehen lässt, holt sie es sich an anderer Stelle wieder. Ich halte es aber generell für hochgefährlich, alle diese Fragen, über Ausnahmetatbestände zu regeln. Das macht alles immer nur noch komplizierter – ein weiterer Schritt in Richtung staatlicher Lenkung des Energiesektors.

Sie wollen nächstes Jahr definitiv aufhören. Sind Sie zuversichtlich, dass der Aufsichtsrat pünktlich einen Nachfolger findet? Auf Ihren für diesen Sommer angekündigten Stellvertreter warten wir bisher vergebens.
Der Sommer läuft bis zum 23. September.

Sie haben keine Lust weiterzumachen?
Es ist keine Frage der Lust. Bereits bei meinem Amtsantritt hatte ich gesagt, dass ich nur für eine Amtsperiode zur Verfügung stehe. Meine Frau hat jetzt auch mal das Recht, sich über ihren Mann zu ärgern, wenn er da ist, und nicht nur, wenn er nicht da ist.

Was muss denn der Nachfolger mitbringen, um RWE erfolgreich zu führen?
Unternehmerisches Gespür, Entscheidungsfreude und politisches Fingerspitzengefühl. Und ein bisschen Teflon auf der Haut kann auch nicht schaden.

Und wird er erneut von außen kommen, oder hat auch Ihr Favorit, Leonhard Birnbaum eine reelle Chance?
Also, erst einmal, Sie sollten nicht alles glauben, was in der Zeitung steht. Das Aktienrecht legt ganz klar fest, dass der Aufsichtsrat den Vorstand bestellt, und dabei wollen wir es auch belassen. Und ich bin sicher, dass es sowohl innerhalb wie außerhalb des Konzerns höchst geeignete Persönlichkeiten gibt.

Und in den Aufsichtsrat wollen Sie auch nicht wechseln?
Auch das hängt nicht von mir ab. Es gab ja mal jemanden, der am Tor des Kanzleramts gerüttelt und gerufen hat: Ich will hier rein. Mein Rütteln in meinem Leben liegt noch länger zurück: Ich wollte mal Vorstand eines großen Stahlunternehmens werden. Das habe ich habe ich geschafft, danach habe ich nirgends mehr gerüttelt.

Das Interview führten Til Knipper und Michael Naumann

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