Protestierende Bauern am Brandenburger Tor / dpa

Deutschlandweite Bauernproteste - Die letzte Generation aus der Landwirtschaft

Die massiven Proteste deutscher Landwirte gegen die Ampel-Regierung versetzen besonders die Grünen in helle Empörung. Vizekanzler Robert Habeck warnt schon vor vermeintlichen Verfassungsfeinden. Aber der Aufruhr ist die Konsequenz aus politischer Respektlosigkeit.

Alexander Marguier

Autoreninfo

Alexander Marguier ist Chefredakteur von Cicero.

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Jetzt also die Landwirte. Hier in Berlin konnte ich die anrückenden Traktoren gestern Abend schon von meiner Wohnung aus hören – sie liegt nicht weit von der Straße des 17. Juni entfernt, die bereits häufiger Auffahrgelände für protestierende Bauern war.

Heute dann das große Defilee mit schwerem Gerät; blockierte Autobahnauffahrten und Staus allerorten. Und offenbar, anders als bei den Aktionen der „Letzten Generation“, eine gewisse Solidarisierung nicht unerheblicher Teile der Bevölkerung – zumindest wird den Landwirten von zahlreichen Menschen, auch von Städtern, Verständnis für ihren Frust entgegengebracht. Denn es geht nicht nur um Agrardiesel oder um eine Mautpflicht für Lastwagen. Sondern letztlich um einen Begriff, mit dem der amtierende Bundeskanzler seinen letzten Wahlkampf bestritten hat: Respekt.

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Tomas Poth | Mo., 8. Januar 2024 - 15:18

Da ist einfach nur ideologische Verblendung am Werk, kombiniert mit Klientelpolitik zur Selbstbereicherung.
Man hat es in Regierungsämter geschafft, nun wird abgegriffen und das befreundete Umfeld gesponsert was das Zeug hält.

....hat schon einen großen Teil der Macht gewonnen.

CDSU und SPD haben sehr viel Medienmacht mit den Jahren an Links und besonders an Linksgrün abgegeben so, dass sich die Ampel momentan noch halten kann.

Mit Meldungen wie -Bauernbewegung wird von Rechtsradikalen unterwandert- verunsichern nicht mehr ganz so viele Leute wie noch vor einem Jahr."

Zu oft hat sich herausgestellt, dass diese Unterwanderungen nicht stattgefunden haben oder von Linken-Gruppen (NGOs) vorgetäuscht wurden.

AfD-Leuten wird man wohl kaum ernsthaft den Makel „rechtsradikal“ anheften können.

Mehr und mehr verlieren die politiknahen Medien ihre Glaubwürdigkeit.

Hoffentlich bleibt die Bevölkerung bis zur nächsten Wahl trotzdem noch besonnen.

Manfred Sonntag | Mo., 8. Januar 2024 - 15:47

Es ist diese Mischung aus Dilettantismus, Arroganz und Bevormundung, welche schon sehr deutlich in dem Roman "Zwischen Welten" von Juli Zeh & Simon Urban beschrieben wurde. Eine Bauernschaft welche durch Berge von Bevormundung und Vorschriften von ihren Verbänden und den Regierungen traktiert werden, sehen sich auch noch den überheblichen, arroganten, gendernden Besserwissern und Berufsrevoluzzern aus den Schreibstuben der Mainstream-Medien ausgesetzt. Seit Jahren hat sich ein unlösbarer Konflikt zwischen den selbsternannten, aber unfähigen "Eliten" sowie der arbeitenden Menschen entwickelt. Diese Herrschaften in ihren Regierungssesseln handeln nach dem Motto "Wir sind für 4 Jahre gewählt, unser Geschwätz von gestern interessiert uns nicht, wir machen was wir wollen, totalitär sind die "Andersdenkenden", und nach 4 Jahren werden die unliebsamen Neubewerber für unsere Posten einfach verboten, BASTA!". Und der Mainstream küsst deren Füße, das nenne ich mafiöses Verhalten.

Urban Will | Mo., 8. Januar 2024 - 16:03

war nicht anders zu erwarten.
Wie einst die absolutistischen Sonnenkönige hocken die Ampelisten in ihren Schlössern aus Arroganz, Naivität und Vorsatz und pflegen ihre Bigotterie.
Noch haben sie die Macht und noch nutzen sie sie aus, das Land ist ihnen noch ausgeliefert.

Was Habeck hier mit seiner verlogenen Predigt veranstaltet, ist widerwärtig.
Gerade Habeck, der einst den Rücktritt des demokratisch gewählten Kemmerich (der auch deshalb einknickte, weil seine Familie bedroht wurde) begrüßte („Rücktritt war das absolute Minimum. Aber damit ist längst nicht alles wieder gut“) und somit, wie viele andere auch, zeigte, was Demokratie für ihn bedeutet: demokratisch ist, wenn alles so läuft, wie wir es wollen und nur die von denen gewählt werden, die uns passen (Gewählte wie Wähler).

Habecks und vieler Links – Grünen „Demokratieverständnis“ entspricht dem von Walter Ulbricht.

Knapp zwei Jahre noch, dann sind sie Geschichte, diese Gesellen, und diese wird einst über sie richten.

Bernd Windisch | Mo., 8. Januar 2024 - 16:42

"Die Landwirte „kämpfen in diesen Tagen für die Interessen aller fleißigen Bürgerinnen und Bürger, die täglich zur Arbeit fahren und Steuern zahlen“."

Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.

Das der ÖR – Rotfunk extrem schnell wieder mal alle Register zieht um unliebsame Demonstrationen in die rechte Ecke zu stellen entlarvt ihn selbst einmal mehr als das, was er ist. Ein billiges Instrument linker Regierungskreise.

Kurt Janecek | Di., 9. Januar 2024 - 14:13

Antwort auf von Bernd Windisch

Mich würde heute einmal interessieren wie viele Leute heute noch den politiknahen Medien (z.B. ÖRR, FAZ, Focus, SZ usw.) noch Glauben schenken.
Welches Umfrageinstitut da wohl infrage käme?

Hans Schäfer | Di., 9. Januar 2024 - 17:15

Antwort auf von Kurt Janecek

Ich fürchte es sind noch sehr sehr viele. Die jahrelang betriebene Gehirnwäsche-Informationsüpolitik sitzt sehr tief.

Maria Arenz | Mo., 8. Januar 2024 - 17:11

Der Vorfall an der Fähre kommt mir vom Zeitpunkt her viel zu geschickt, als daß ich nach längerem Nachdenken "Wutbauern" noch als die einzig mögliche Erklärung akzeptieren mag. Kann man damit doch wieder dasselbe Stück aufführen, das man bei Corona gespielt hat. Man "warnt" vor Instrumentalisierung von legal -noch- nicht verbietbaren Demonstrationen durch "Rechtspopulisten und Verfassungsfeinde" und stellt damit die Protestierer unter General-verdacht, entweder selbst üble braune Gesellen zu sein oder zu doof, um zu sehen, wessen Geschäft sie da betreiben. Und schon ist der Protest an sich moralisch delegitimiert. Aber Vorsicht- wenn man ein solches Sch...spiel zu oft hintereinander aufführt, funktioniert es bald nicht mehr. Man merkt die Absicht und man ist verstimmt und dann kommt es zu einem wirklichen Kipp-Punkt. MIt richtig vielen richtig wütenden Wutbürgern, die nicht mehr so schnell zur Raison zu rufen sind.

Johannes Rausch | Mo., 8. Januar 2024 - 17:24

Der chinesische Kaiser Yong Le ließ im 15. Jahrhundert einen Aufstand der ausgepessten Bauern blutig niederschlagen. Seine Begründung: "Ich kenne den Wunsch des Himmels, wozu die Meinung der Menschen diskutieren!" Herr Habeck, sie sind im falschen Jahrhundert und im falschen Land.

Klaus Funke | Mo., 8. Januar 2024 - 17:28

Besonders Herr Habeck zeigt seinen wahren Charakter - ein Spießbürger, der plötzlich zu Macht gekommen ist. Ein Kanzler, der keiner ist und ein Profilneurotiker. Drei Spießgesellen, ein wahrhaftiges Trio Infernale zwingen ein ganzes Volk in die Knie. Das kann nicht gutgehen. Und das wird es auch nicht. Je früher wir hier ein Ende machen, desto besser für Deutschland. Mal sehen wie lange es noch dauert. Ich glaube, irgendwann, ganz schnell und überraschend wird Schluss sein. Irgendeiner von den Dreien stolpert über eine Kleinigkeit und kann nicht mehr aufstehen. Was aber werden sie dann angerichtet haben in ihrer kurzen Regierungszeit. Am meisten nehme ich es dem Lindner übel. Habeck kann nicht über seine ideologischen Schranken, der Kanzler ist hoffnungslos überfordert, nur der Lindner hätte ein Ende machen können. Er tut es nicht, aus kleinbürgerlichem Statusdenken. Seine Sylt-Hochzeit hat offenbart, was er von sich und seiner Umwelt hält. Schon damals hätte man es wissen können.

Klaus Funke | Mo., 8. Januar 2024 - 17:28

Besonders Herr Habeck zeigt seinen wahren Charakter - ein Spießbürger, der plötzlich zu Macht gekommen ist. Ein Kanzler, der keiner ist und ein Profilneurotiker. Drei Spießgesellen, ein wahrhaftiges Trio Infernale zwingen ein ganzes Volk in die Knie. Das kann nicht gutgehen. Und das wird es auch nicht. Je früher wir hier ein Ende machen, desto besser für Deutschland. Mal sehen wie lange es noch dauert. Ich glaube, irgendwann, ganz schnell und überraschend wird Schluss sein. Irgendeiner von den Dreien stolpert über eine Kleinigkeit und kann nicht mehr aufstehen. Was aber werden sie dann angerichtet haben in ihrer kurzen Regierungszeit. Am meisten nehme ich es dem Lindner übel. Habeck kann nicht über seine ideologischen Schranken, der Kanzler ist hoffnungslos überfordert, nur der Lindner hätte ein Ende machen können. Er tut es nicht, aus kleinbürgerlichem Statusdenken. Seine Sylt-Hochzeit hat offenbart, was er von sich und seiner Umwelt hält. Schon damals hätte man es wissen können.

Naumanna | Mo., 8. Januar 2024 - 17:50

natürlich muss man den Bauern Respekt entgegenbringen und ihnen nicht die Subventionen streichen. Ich habe gelesen, dass Deutschland im Jahr 2023 - 27 MILLIARDEN !!!!!! für Asylanten/Migranten ausgegeben hat. Das Geld wäre doch nun wirklich angebrachter für die Subventionierung der Landwirtschaft in Deutschland zu verwenden - und anderes, zB Erhöhung der Renten und des Kindergeldes etc

H. Stellbrink | Mo., 8. Januar 2024 - 18:21

Habeck erinnert an Marie Antoinette und die ihr (zu Unrecht) zugeschriebenen Worte "Wenn sie kein Brot haben, dann sollen sie doch Kuchen essen!". Sie drücken die Bestürzung und persönliche Kränkung darüber aus, dass die "Menschen draußen im Land" bei der doch alternativlosen Weltrettung mit deutschem Wohlstand durch die aus der Wirklichkeit entschwebte Berliner Barolo-Elite offensichtlich nicht "mitgenommen" werden. Deren Aufbegehren ist ein Angriff auf die Demokratie, weil unsere Politiker sich dieses Land wie absolutistische Herrscher zu eigen gemacht haben. Der Pöbel bleibe zu Hause und gehorche!

S. Kaiser | Mo., 8. Januar 2024 - 18:32

Zugegebenermaßen kostet es Überwindung, sich das verlinkte Video ganz anzuschauen, wenn man kein Fan vom WM ist. Aber wenn man sich loslöst von der eigenen Meinung, die man über Habeck hat, muss man feststellen, dass er durchaus geschickt den mahnenden Erklärbär gibt. Es gibt viele Leute, die den Inhalt nicht reflektieren werden und bei denen dieser Auftritt aufgrund seiner ruhigen "Besonnenheit" resonieren wird. Und er wird multimedial entsprechend verstärkt werden. Seine Fanbase wird sicher begeistert sein und die Kanzlerambitionen werden immer offensichtlicher. Was allerdings verwundert: er betont zu Beginn, Landwirtschaftsminister in SH gewesen zu sein, und würdigt die Arbeitsleitung der Bauern. Warum ist dann gerade in SH die Kommunikation, bzw. deren Verweigerung zwischen ihm und den Bauern vor Ort eskaliert? Die müssten sich doch eigentlich von seiner früheren Amtszeit als LWM kennen? Angesichts dieses Hintergrundes erscheint diese Fähranlegerstory retrospektiv noch bizarrer.

Gunther Freiherr von Künsberg | Mo., 8. Januar 2024 - 18:39

sind die Landwirte zu den Grün-Ideologen. Dies wird auch unterstützt von den ÖRR-Medien, die in den Reportagen Ungleiches mit Gleichem verwechseln. Dies fängt z.B. bei dem Begriff Subvention an. Die Regierung subventioniert die Bauern nicht mit der Agrardiesel-Regelung; sie zockt die Bauern nur weniger ab als andere. Auch sind die Arbeitszeitangaben nur bedingt richtig. Ein Landwirt der Tiere hält, d.h. Schweine oder Rinder hat letztendlich einen 24 Stunden-Tag, weil er auch außerhalb der Fütterungs- und Melk-Zeiten auf seine Tiere aufpassen muss z.B. bei Geburtsvorgängen. Rechnete man dies auf den Stundenlohn nach den“ Sozialengerechtigkeitsmaßstäben“ der Ampel um, läge wegen der erheblichen Unterschreitung des Mindestlohns Verfassungswidrigkeit vor . Auch kann der Bauer nicht Urlaub machen wann er will, sondern wenn die Jahreszeit und die Fruchtfolge es ihm ermöglichen. Auch eine Freiheitseinschränkung, die zur Unatraktivität dieser Berufsgruppe beiträgt.

Gerhard Lenz | Mo., 8. Januar 2024 - 22:24

die Grünen und besonders Habeck im Cicero nicht die Alleinschuld für alles mögliche serviert bekommen, möchte ich mal erleben - alleine, es wird wohl beim Wunsche bleiben.

So wundert es auch nicht, dass auch diese "Einsparversuche" wieder nur verkürzt als grüne Dummheit dargestellt werden, obwohl Lindner und Scholz natürlich gleichfalls beteiligt waren. Überhaupt: Während nach dem Gerichtsurteil des obersten deutschen Gerichtes im Bund das Geld fehlt, lässt er seine Gefolgsleute im Volk verbreiten, man habe kein Einnahmeproblem - soll heissen: Nur keine Steuererhöhungen! Nicht mal der Abbau von Subventionen, die in tatsächlich nicht mehr zu rechtfertigen sind (Dienstwagen etc.) sind mit der FDP zu machen.

Was die Bauern angeht: Agrarökonomen behaupten, das von den Landwirten geforderte Opfer wäre durchaus vertretbar.
Dass die jedoch sofort zurückschlagen, um ihre Pfründe zu verteidigen, ist nachvollziehbar.

Uli | Di., 9. Januar 2024 - 09:13

Antwort auf von Gerhard Lenz

Bleiben Sie einfach in der grünen Traumwelt aus der Sie uns stets Geschichten ala Kinderbuch Autor vortragen. Dann ist doch alles schön (grün).

Hans Schäfer | Di., 9. Januar 2024 - 10:25

Antwort auf von Gerhard Lenz

Mainstreamlügner, Schuld sind natürlich die, die zwar nie in Entscheidungsverantwortung gestanden haben, allein durch ihre Existenz.
Dadurch sind unsere Kinder im Bildungsniveau gegenüber Russland und allen Schurkenstaaten zurückgefallen. Alleine dieser Punkt -alle aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen- zeigt die ganze Respektlosigkeit dieser Politik auf.
Sie verkaufen und verraten die Zukunft Deutschlands, die liegt in unseren Kindern.
Aber das zu verstehen, dazu fehlt bei Ihnen etwas: Nicht nur Verstand, sondern Respekt. Respekt kann man nicht lernen, behaute ich, sie ist wesentlicher Bestandteil der Erziehung.

Klaus Funke | Di., 9. Januar 2024 - 11:27

Antwort auf von Gerhard Lenz

Ihr erster Satz, verehrter Herr Lenz, zeigt, was in Ihrem Kopf los ist: Sie wünschen sich demnach, dass im Cicero die Grünen die Alleinschuld serviert bekommen...
Das kommt davon, wenn man drauflos plappert, ohne das Hirn eingeschaltet zu haben, denn ganz sicher wollten Sie das genaue Gegenteil sagen. Ein klassischer Freud´scher Versprecher. Ich danke Ihnen dafür.

Ernst-Günther Konrad | Di., 9. Januar 2024 - 09:48

Wer rot und grün mischt bekommt was? Genau. Die Farbe die niemand mehr in politischer Verantwortung sehen will. Wer die Ampelpolitik, wer speziell grüne Politik kritisiert, hinterfragt und deren Politiker verbal stellt wird sofort als "brauner" Mopp abgetan. Es nützt Euch nichts mehr. Immer mehr Menschen wachen auf und lassen sich nicht mehr so einfach mit brauner Soße übergießen. Sie erkennen immer mehr, die Staatsdelegitimierer sitzen vor allem in der Regierung.