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() Hans Lafontaine und Zwillingsbruder Oskar in Jugendjahren
Der Lafontaine-Zwilling

Fünf Minuten vor Oskar erblickte Hans das Licht der Welt.

Bildergalerie: Oskar Lafontaine Wer käme auf die Idee, in der Saarbrücker Försterstraße, wenige Schritte nur entfernt von Spelunken und Bordellen, das Büro von Oskar Lafontaines Bruder zu suchen. Zwecklos, man würde es nicht finden. Denn während zwei andere Anwälte in dem schmucklosen Geschäftshaus mit den üblichen Tafeln an der Fassade von ihrem Tun künden, versteckt sich die juristische Kompetenz von Hans Lafontaine hinter einem vergilbten Klingelschild mit dem Aufdruck „Rechtsanwälte“. Hans Lafontaine kam fünf Minuten vor seinem berühmten Bruder zur Welt. Vor Oskar war er bei den Jusos, nach Oskar verließ er die SPD. Inzwischen ist auch Hans Mitglied der Linkspartei. Sie hätten einander wenig zu sagen, urteilen Bekannte der beiden. Schon zu gemeinsamen Konviktszeiten in Prüm sei der eloquente Oskar dem ruhigeren Hans überlegen gewesen, das habe sich später nicht geändert. Im Sommer 1992 behauptete die Zeitschrift Stern, Rechtsanwalt Lafontaine habe sich mit juristischen Aufträgen von Landesvater Lafontaine über Wasser gehalten, die „Einnahmequelle Staat“ sei jedoch versiegt, da er, wie die Zeitschrift Anwaltskollegen zitierte, „praktisch jeden Prozess verloren“ habe. Hans Lafontaine wandte sich gegen diese Unterstellung mit einer Gegendarstellung, in der er sich nicht etwa gegen den unterschwelligen Vorwurf des Nepotismus wehrte, sondern feststellte: „Richtig ist, dass ich keinen einzigen Prozess saarländischer Ministerien verloren habe.“ In den vergangenen Jahren hat Hans Lafontaine seine juristische Kompetenz der Linkspartei zur Verfügung gestellt. Als Organisator von Hartz-IV-Sprechstunden und als Wahlkreismitarbeiter von Hans-Kurt Hill, einem Banknachbarn des kleinen Bruders im Deutschen Bundestag. „Selbstverständlich“ habe er sein Können als Rechtsanwalt eingebracht, sagt Hill auf Nachfrage. Er sei ein „ganz normaler“ Wahlkreismitarbeiter gewesen. Insbesondere Während sich Oskar Lafontaine erneut um das Amt des saarländischen Ministerpräsidenten bewirbt, macht sein großer Bruder Regionalpolitik: Mit dreizehn Genossen kümmert sich sein Linke-Ortsverband Eschberg/St.Johann schwerpunktmäßig um Bäderpolitik und die Feinstaubbelastung der Saarbrücker Innenstadt. Foto: Picture Alliance

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