Online-Sprechstunde bei Mario Zerbaum / Anja Lehmann

Telemedizin - Auf dem Sofa in die Sprechstunde

Online-Videochat statt Arztbesuch: Corona hat der medizinischen Versorgung in Deutschland einen digitalen Schub gegeben. Doch Telemedizin wird schon seit Jahren als Allheilmittel gegen den Ärztemangel angepriesen. Aber ist sie das wirklich?

Autoreninfo

Julia Tappeiner, geboren 1993 in Südtirol, ist freie Journalistin. Sie hat in Deutschland und Estland Politikwissenschaft studiert und schreibt über Politik und Gesellschaft, insbesondere in Italien, Deutschland und dem russischsprachigen Osten.

So erreichen Sie Julia Tappeiner:

Mario Zerbaum sieht nicht aus wie ein typischer Hausarzt. Eher wie der CEO eines Berliner Start-ups. Mit knallgrünem T-Shirt sitzt der 39-Jährige vor seinem Apple-Computer, die Möbel seiner Praxis tragen denselben Grünton. Gerade geht ein Videoanruf ein. Etwas wackelig wegen des Handys, durch das die Patientin spricht, erscheint sie auf Zerbaums Mac-Bildschirm. Die Halsschmerzen seien schlimmer geworden, klagt sie. Letzte Woche hatte sie die Praxis persönlich aufgesucht. Zerbaum stellt ein paar Fragen zur Art der Schmerzen, dann sagt er: „Ich schreibe Ihnen ein Medikament in den Chat.“ Dabei haut er so schnell in die Tasten, als beherrsche er seit Kindestagen das Zehnfingersystem.

Zerbaums Praxis war eine der ersten in Brandenburg mit digitalem Angebot – neben den Videosprechstunden sind auch Terminbuchungen seit 2018 online möglich. Besonders seit Corona sei die Nachfrage gestiegen, berichtet der Arzt. Gingen vor der Pandemie nur ein bis zwei Videoanrufe im Monat ein, berät Zerbaum mittlerweile am Tag schon mal zehn Patienten über die Computerkamera. 

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Yvonne Stange | Fr., 25. Februar 2022 - 17:00

Mit Maske vor dem Bildschirm, das wird Karlchen aber freuen.... Danke für den Lacher, es wird immer irrer....

Ronald Lehmann | Sa., 26. Februar 2022 - 00:45

Antwort auf von Yvonne Stange

Millionenstädte, aber eine Vereinsamung der Menschen & diese werden auch schneller krank, egal welche Beschwerden.
Und vor allem Hartz 4-Menschen oder Ältere.

Hauptproblem
Menschen haben heutzutage 666 Fernsehprogramme, tausenden an Giga-Bytes an Video-Material & Musik, PC-Spiele für mehrere Jahre
& viel ungesunde Nahrung

haben aber kein Partner oder Partnerin & wenig Luft wie Sport.
(Corona begünstigt dies!)

Liebe wird heutzutage als Date bezeichnet.
Nach dem Date kann er/sie an der Haltestelle lesen:
"juckt es nach dem Date, dann gehe zum Arzt".
Er/ Sie in der Str.-B./Bus/Bahn holt Smartphone aus der Tasche & ganz vertieft & gebannt nur der Blick darauf.

Und das alles soll gesund sein & glücklich machen?

Sorry, manchmal komme ich mir persönlich vor, als wenn ich von einen anderen Planeten komme.

PS: Hinzu Straßenbahn spät Abends - kaum besetzt, aber Maskenpflicht.
Wieso eigentlich Abstand von 1,5 Meter, wenn die Maske hilft? Konnte mir bisher auch noch keiner beantworten.

Joachim Kopic | Sa., 26. Februar 2022 - 10:06

Antwort auf von Yvonne Stange

... oder war es eine also britische Studie, kann nicht ausgeschlossen werden, das auch Monitore (nicht die Sendung der ÖRlichen gemeint ;) gefährliche Viren verbreiten!
PS sitze ohne Maske vor dem Bildschirm ... oh gott ... hoffentlich werden keine Minus-Punkte gespeichert.
Ironie zum Wochenende

Kath. Bäumener | Sa., 26. Februar 2022 - 11:49

Antwort auf von Yvonne Stange

??? genau das war auch mein erster Gedanke. Vielleicht sollte man dem Telemediziner erst mal erklären, dass Masken nicht gegen PC-Viren helfen ?

Dr.Andreas Oltmann | Fr., 25. Februar 2022 - 21:20

Frau Stange, das war auch mein erster Gedanke! Erinnert an die Radfahrer mit Maske..
Medizin, früher gab es auch mal das Schlagwort von ganzheitlicher Medizin, bedeutet, dass ein Arzt den Patinten sieht, hört, anfasst, sich ein Bild macht unter Nutzung seiner Sinnesorgane. Und es bedeutet auch, dass der Patient sich auf den Weg macht, sich beraten und untersuchen lässt. Schon die Möglichkeit, sich ohne persönliche Vorstellung krankschreiben zu lassen, widerspricht ärztlicher Sorgfaltspflicht und Ethik. Es gibt natürlich Hautveränderungen, Röntgenbilder, Laborbefunde, die man auf dem Weg der Telemedizin interpretieren kann. Aber einen Kranken als krank zu erkennen, oder einen Leidensdruck einzuschätzen, die gesamte Situation einschließlich non- verbaler Kommunikation zu beurteilen, das wird die Elektronik noch lange nicht schaffen. Und die Bequemlichkeit sollte uns nicht als Vorwand gelten, ärztliche Grundregeln außer Acht zu lassen.

Astrid Schmidt | Sa., 26. Februar 2022 - 09:50

Komfort hat einen Preis, den Service der mächtigen Digitalkonzerne zahlen wir mit unseren Daten.
In der neuen Gesundheitswirtschaft ist das nicht anders.
Die Einführung der digit. Gesundheitsversorgung wurde von BGM Spahn mittels Zwangsvernetzung aller Kassenärzte in D eingeführt. Strafzahlungen und drohendes Berufsverbot ( Entzug der Zulassung) haben ca. 90% der Ärzte „überzeugt“
Die Datenverarbeitung erfolgt in der staatlichen Gematik (51%Staatsanteil) zentral gespeichert.
Gepaart mit KI und sogen. Leitlinien zur Therapie kann nunmehr die medizinische Behandlung standardisiert gesteuert werden. Kostengünstig, Möglichkeit zur Sanktionierung von Risiken auf Patientenseite ( Rauchen, Übergewicht, Risikosport, Impfstatus.) inbegriffen.
Versicherer wie Arbeitgeber können über die e Akten der Bürger Risiken selektionieren.
Argumente wie „ Daten sind sicher und anonymisiert“ haben zahlreiche Leckagen der TI entkräftet.
Infos: freie-aerzteschaft.de, dpng.de
Informieren Sie sich!

Ernst-Günther Konrad | Sa., 26. Februar 2022 - 11:52

Der Arzt auf dem Bild wäre nicht mein Hausarzt. Dieser Mann hat nichts verstanden, aber auch gar nichts.