Sven Giegold / dpa

Sven Giegold im Porträt - Habecks Steuermann

Vom Attac-Aktivisten zum Staatssekretär im Wirtschaftsministerium: Der Grünen-Politiker Sven Giegold, der schon gegen Freihandelsabkommen und für höhere Steuern kämpfte, ist ein prägender Kopf seiner Partei.

Daniel Gräber

Autoreninfo

Daniel Gräber leitet das Ressort Kapital bei Cicero.

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So mancher Wirtschaftsvertreter fasste diese Personalie als Kampfansage auf: Sven Giegold, Mitgründer des globalisierungskritischen Netzwerks Attac und regulierungsfreudiger EU-Finanzpolitiker der Grünen, schaffte es mit Beginn der Ampelkoalition in die Chefetage des Bundeswirtschaftsministeriums. Als einer von vier beamteten Staatssekretären.

Während Ex-Kollege Patrick Graichen – der inzwischen über seine Trauzeugenaffäre gestolpert ist – spätestens durch den Wärmepumpenplan schnell ins Visier der Kritiker grüner Wirtschafts- und Energiepolitik kam, schafft es Sven Giegold bislang, eher geräusch­los zu bleiben. Dabei steht der frühere Antiglobalisierungsaktivist, der gegen Freihandelsabkommen und für höhere Steuern kämpfte, genauso wie Graichen für jenen grün-orthodoxen Geist, der den Klimaschutz verabsolutiert und die Interessen der deutschen Industrie unterordnet. 

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Hans Jürgen Wienroth | Do., 8. Februar 2024 - 16:23

Der Mazzucato-Fan Habeck und der Attac-Aktivist Giegold passen doch gut zur Zerstörung der sozialen Marktwirtschaft. Man will offensichtlich mit aller Macht die Staatswirtschaft, den Sozialismus in diesem Land durchsetzen, besser noch in der gesamten EU. Dazu passt die Aussage: „Dieses wirtschafts- und energiepolitische Jahrhundertprojekt werden im Wesentlichen wir Grünen aus dem Wirtschafts- und Klimaministerium steuern.“

Der Staat soll eine grüne (Energie-) Wirtschaft lenken und finanzieren, die sich Ideologen als einfache Lösung einer Klimakrise erdachten. Zurück zur Natur, zur „natürlichen Lebensweise“. Ist das das Ziel? Daraus wird schnell ein Leben wie im Mittelalter. Aber ist das nur durch die Wähler-Stimmen für die Grünen legitimiert, die in modernen Städten leben und auf deren Annehmlichkeiten nicht verzichten wollen? Spielt Geld da keine Rolle, nimmt man das einfach weg?

Treffen sich da vermeintlich fundamentale ideologische Einstellungen mit sektenähnlichen?

Ganz einfach, in den wirtschaftlich sozialen Untergang Deutschlands, egal unter welchem Kanzler und in jeder x- beliebiger Koalition an der sie beteiligt werden ….., Nur so zur Info an die Garden der Union speziell der CDU ….
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Gefahr erkannt,aber nicht gebannt. Sie haben völlig recht mit ihren Befürchtungen. Die Gefahr ist trotz dieser Erkenntnis nicht gebannt, denn nicht nur Habeck sondern auch seine Staatssekretäre haben von Lenin gelernt, der die russische Revolution mitbestimmt hat. Lenin hat 2 Erkenntnisse in der russischen Revolution durchgesetzt. Die eine lautete: wer Kapitalisten vernichten will muss ihre Währung zerstören. Dieser Satz muss heute lauten, wer die soziale Marktwirtschaft vernichten will muss deren Wirtschaft zerstören. Habeck & Co. sind auf dem besten Weg dazu.
Dass Attac näher der kommunistischen Ideologie steht als einer sozialdemokratischen Mitte & Giegold als Repräsentant dieser Organisation angesehen werden muss macht mir eine weitere Erkenntnis Lenins sorgen die da lautet: es ist eine größte Dummheit & der unsinnigste Utopismus wolle man annehmen, dass der Übergang vom Kapitalismus zum Sozialismus ohne Zwang & ohne Diktatur möglich sei.
& solche Politiker leisten sich die Grünen!

sagt eigentlich vieles, wenn nicht gar alles. Intelligent? Na, das bleibt abzuwarten ... linX mit Sicherheit. Heißt aber nicht gleichzeitig intelligent. Wenn ich mir die Grün-Genossen anschaue, die in "Amt und Würden" sind, muss man tatsächlich nach Abschlüssen suchen. Fündig wird man leider sehr selten!
Bündnis 90 hätte sich rechtzeitig von den Grün-Kommunisten verabschieden müssen: Nun sind sie für den Schit dieser Grün-LinXen mitverantwortlich!
Und richtig ist: Verfassungsfeinde sind nicht AfD oder Werte-Union, sondern die Grün-Rotlinge und die unterwanderte SPD in großen Teilen (z.B. Kühnert, Esken und Klingbeil) meiner Meinung nach! Mit kommunaler "Umgestaltung" wollen sich die Grün-Roten Wahlgewinne sichern ... und das ist Wahlbetrug gegenüber dem Souverän. Deutschland wird der untergegangenen DDR immer ähnlicher ... nicht nur am maroden Straßenbelag der Städte zu erkennen!

Karl-Heinz Weiß | Do., 8. Februar 2024 - 16:57

"Sein Lebenslauf auf der Homepage des Bundeswirtschaftsministeriums macht für die Zeit von 2000 bis 2006 und zu Studienabschlüssen keine Angaben" (Quelle: Wikipedia).
Bei der Bedeutung des Amts für die Zukunft des Industriestandorts Deutschland erscheint mir dies erklärungsbedürftig.

A.W.Mann | Do., 8. Februar 2024 - 17:08

Es sind die gleichen Spindirektoren bei Attac wie bei Greenpeace. Ursprünglich durchaus sinnvolle Diskussionen, über Umweltschutz oder dem Sinn und Wert der Globalisierung, durch diese Organisationen, oder besser NGOs, wurden ins komplette Gegenteil umgewandelt. Man war dabei wohl sehr geschickt, das Narrative wurde klug gesetzt. Die üblichen Verdächtigen werden auch hier folgsam hinterher traben. Es sind einfach zu viele Erzählungen auf einmal, als daß das ein Zufall wäre. Propaganda ist mächtig, sie mag noch so dümmlich daherkommen, doch für die Masse reichts. Für die Anderen ist sie ja auch nicht gemacht.

Markus Michaelis | Do., 8. Februar 2024 - 17:59

habe Giegold aber nie kennengelernt (ich war nur "kleines Mitglied", aber ein Weile schon aktiv). Ich denke, dass Giegold, wie der Artikel auch sagt, ein sehr intelligenter und aufrechter Mensch ist. Wahrscheinlich sehe ich heute Dinge trotzdem sehr anders als er, ich bin auch nicht mehr bei Attac und kann viele Positionen dort nicht mehr teilen. Aber jede Position hat nur einen endlichen Gültigkeitsbereich und Dauer. Giegold ist schon einer der Menschen, mit denen man sich genau auseinandersetzen sollte, um seine eigenen Standpunkte zu überprüfen.

Wie kann der aufrecht sein, wenn er diesen Wahnsinn unterstützt, der auf Klimamärchen aufgebaut ist?
Kann man ein Aufrechter innerhalb eines Irr-Glaubens sein?

Bernd Windisch | Do., 8. Februar 2024 - 18:26

in der falschen Partei. What a Pitty!

Günter Johannsen | Fr., 9. Februar 2024 - 14:58

Antwort auf von Bernd Windisch

hat´s zur Glück erkannt, aber ob der jetzige Weg besser ist, bleibt abzuwarten!

Sabine Lehmann | Do., 8. Februar 2024 - 18:39

Emporkömmlinge gibt es ja viele, eine ganz besondere Sorte sind die Wunderwuzzis. Ursprünglich aus dem österreichischen Sprachraum, bezeichnet man damit sogenannte Blender, die beeindruckende Inszenierungen abgeben, die bei näherer Betrachtung allerdings weit hinter den Ansprüchen zurück bleiben.
Nun hat dieser Herr eine ansehnliche akademische Ausbildung hinter sich, nur ist das oft bei all diesen studierten Apologeten so, dass sie eher zur Spezies der Diplomtheoretiker gehören u. in der Praxis ihre Schwächen haben. Das von Herrn Giegold privat bevorzugte Lebensmodell, wie die Ökokommune schwebt ihm sicher als Zukunftsmodell für ganz Deutschland vor. Denn die von ihm u. seinen anderen Gläubigen verursachte Deindustrialisierung ist in vollem Gange. Von Insolvenzen, Betriebsschließungen, Stellenabbau bis zur Abwanderung von Fachkräften, es wird wohl Zeit den erste Survival Kurs bei der VHS zu buchen, damit wir demnächst im Hambacher Forst unseren Lebensmittelpunkt im Baumhaus suchen;-)

Heidrun Schuppan | Do., 8. Februar 2024 - 18:52

Staatssekretär-Posten wurde eigens für ihn geschaffen, jeder weiß, warum. Aus dem gleichen Grund ist Monika Griefhahn von Greenpeace zur SPD gegangen, aus dem gleichen Grund wollen die Letzte Generation-Aktivisten ins EU-Parlament wie übrigens auch Karola Rackete ... Man muss keinen Überbau konstruieren, die Gründe sind sehr einfach nachzuvollziehen. Rette sich wer kann.

Manfred Westphal | Do., 8. Februar 2024 - 21:41

Habe Herrn Giegold mal auf einer norddeutschen Parteiveranstaltung kennen gelernt und konnte internen Grünen-Gespräche lauschen, da man mich für ein Mitglied hielt. Habe da einen guten Eindruck gewonnen, da er Mauschelei, gestellte Darbietungen, positives Gerede u.Ä. für die
ausrichtende Parteigruppe ablehnte.
Sein Vortrag mit Fragestunde war sehr gut, auch weil er Nachfragen zuliess.

Ronald Lehmann | Fr., 9. Februar 2024 - 00:15

Lew Nikolajewitsch Tolstoi

"Jeder denkt daran, die Welt zu verändern,
aber niemand denkt daran,
sich SELBST zu verändern"

Aber wie ich bereits tausend mal beschrieb:
Vor vier Jahren wurden meine Kommentare zu diesem Thema bei Herr Schwennicke noch ALLE gecleant.

>>> DIE DEINDUSTRIALISIERUNG von der BRD

Heutzutage hat es JEDER begriffen, aber keiner gibt es zu
>> & deshalb die Zuwanderung aus islamischen
Staaten
>> der Grant der Politik für den

VERFALL DEUTSCHER WERTE,
effizienter FORSCHUNG & INNOVATIONEN mit QUALITÄTS-GARANTIE

Game Over 😈

"Die gesichtslose Macht, ansässig über dem großen Wasser, setzt absichtlich diese Laien-Künstler als Offiziere

Ernst-Günther Konrad | Fr., 9. Februar 2024 - 09:25

Ein solches "Männchen" oder "Frauchen" hat doch fast jeder. Das ist doch in der Politik nicht anders. Glaubt denn wirklich jemand, diesen Ideologischen Schwachsinn würde nur rein allein in Politikerköpfen entstehen. Es gibt sie, die "Schlangenzungen", die still und leise, meist unbemerkt, aber dafür erfolgreich ihren "Herren" permanent einflüstern, sie im eigenen Wahn bestätigen und so ganz langsam, ihr eigenes Gift dem Empfänger der Botschaft einträufelt, es so darstellt als wäre es eigene Erkenntnis. Es hat schon auch einen tieferen Sinn, warum das häufig Verwandte, enge und "gute" Bekannte sind, die sich im Dunstkreis der Politik besonders gern betätigen und dort ihre "Dienste" anbieten. Wie heißt es so schön: "Hinter jedem starken Mann, steht eine starke Frau" und umgekehrt? Egal. Die Giegolds und Graichens und wie sie heißen, sie gibt es nicht nur bei den GRÜNEN. Fast jeder Politiker hat einen besonders guten "Berater", der ihm sagt wie es geht. Man muss nur genau hinschauen.

H. Stellbrink | Fr., 9. Februar 2024 - 10:03

Wir werden von Aktivisten regiert. Viele von ihnen weisen eine radikale politische Vergangenheit auf. Wer sich so einseitig beraten lässt, hat kein Interesse an einem ergebnisoffenen Meinungsbildungsprozess, sondern weiß alles bereits und ist nicht in der Lage, sich an die Wirklichkeit anzupassen, die mittlerweile Herrn Habeck ja umzingelt hat.
Wenn das so offensichtlich nicht geht, muss man dem Pippi-Langstrumpf-Prinzip folgen: "Ich mach mir die Welt wiedewiedewie sie mir gefällt."

Gerhad Lenz | Fr., 9. Februar 2024 - 11:39

Dort hat man den Vorteil, dass man sich mit Wirtschaftskompetenz nicht mehr belasten will.

Wozu auch, "national" reicht doch!

Selbst Frau Weidel, von Phantasten und Abenteurern als Kanzlerkandidatin ins Spiel gebracht, macht deutlich, dass das, was sie z.B. bei Goldman & Sachs sicher mal gebraucht hat - Wirtschaftswissen - in die braune Tonne gestampft hat.

Mit ihren Dexit-Vorschlägen wollte sie Hoecke & Co. wohl versichern, dass ihr beispielsweise in hübsche Uniformen gekleidete Buben, die artig am Straßenrand AfD-Fähnchen winken, wichtiger sind als wirtschaftlicher Wohlstand.
Ist die Dexit-Idee - die völkische Bewegung dankt - alleine schon einem ökonomischen Suizid vergleichbar, setzte sie noch eins drauf. Am nächsten Tag meinte sie, für einen Ausstieg aus der Euro-Zone wäre es zu spät.
Ich fasse zusammen: Raus aus der EU, aber den Euro behalten.
Das ist einfach nur noch wirr. Aber der AfD ist es ja, wie schon gesagt, egal. Wirtschaftskompetenz? ist wahrscheinlich "woke".

Sabine Lehmann | Fr., 9. Februar 2024 - 15:20

Antwort auf von Gerhad Lenz

Tja Herr Lenz, es kann ja nichts schaden, wenn man sich in der EU, der Euro-Zone und der Währungsunion etwas auskennt.
So mag es Ihrem umfänglichen Wissensschatz entgangen sein, dass es sowohl Länder gibt, die zwar in der Währungsunion sind, aber nicht Mitglied der EU sind, als auch Mitgliedsländer der EU, die nicht Mitglied der Euro-Währungsunion sind. Macht aber nichts, Herr Lenz, gut, dass "wir(r)" mal drüber gesprochen haben. Und ich bin froh, dass Sie immer so nachvollziehbare Einordnungen zum politischen Geschehen und den damit verbundenen Diskussionen abgeben. Was würden wir nur ohne Sie machen? Man fühlt sich einfach wohl mit Ihnen;-)

Günter Johannsen | Fr., 9. Februar 2024 - 15:56

Antwort auf von Gerhad Lenz

linXdrehender Käse!
Hüglenzle, ihre Platte hat einen Sprung, hat einen Sprung, hat einen Sprung, .....

Günter Johannsen | Fr., 9. Februar 2024 - 15:59

Antwort auf von Gerhad Lenz

Hier noch ein schöner Liedtext von Ihrem Lieblingsdichter W. Biermann:
Die Lehrer, die Rekrutenschinder
Sie brechen schon das Kreuz der Kinder
Sie pressen unter allen Fahnen
Die idealen Untertanen
Gehorsam - fleißig - geistig matt
Die hab ich satt!
Gehorsam- fleissig- geistig matt
Die hab ich satt!
Der Dichter mit der feuchten Hand
Dichten zugrunde das Vaterland
Das Ungereimte reimen sie
Die Wahrheitssucher leimen sie
Dies Pack ist käuflich und aalglatt
Die hab ich satt!
Dies Pack ist käuflich und aalglatt
Die hab ich satt!"
Ist das nicht zutreffend??!

Tomas Poth | Fr., 9. Februar 2024 - 12:26

Daher also der besoffene Kurs, komplett die Peilung verloren!
Dabei weiß jeder Patentinhaber, daß Alkohol am Ruder verboten ist.
Was also hat er intus, illegales Zeugs?

Gisela Hachenberg | Fr., 9. Februar 2024 - 15:15

Guter Artikel, lieber Herr Gräber. Ich vermute mal, dass den Grünen Giegold nicht viele kannten . Ich kann mich jedoch noch gut an eine Gegebenheit, die allerdings ein paar Jahre zurückliegt, erinnern. Damals war Giegold noch bei der EU. Bei einer Diskussion hielt er eine flammende Rede gegen das Fliegen, hauptsächlich Kurzflüge! Kurz nach dieser Rede wurde er von einem pfiffigen Reporter, der sich wohl schlau gemacht hatte, auf dem Berliner Flughafen gesichtet und interviewt. Auf seine Rede im EU Parlament angesprochen, gab G. die übliche Floskel von sich, er habe Termine, und mit dem Zug wäre er nicht pünktlich gewesen. Kennen wir ja, auch von v.d. Leyen nach ihrem halbstündigen Flug! Termine, Termine, ohne Fliegen nicht zu schaffen! Seit diesem Vorfall ist mir der Name Giegold in leider unangenehmer Erinnerung. Ansonsten ist mir der Typ mit seinem bescheuerten
Haarpony schnuppe. Ideologischer Grüner halt! Attac wusste ich nicht, aber passt!!!