Industrieruinen auf dem Gelände des ehemaligen Schwermaschinenbaukombinats Ernst Thälmann in Magdeburg / dpa

Deindustrialisierung in Deutschland - „Die Abwärtsspirale beschleunigt sich“

Die Stimmung unter deutschen Unternehmern ist so schlecht wie lange nicht. Ex- Topmanager Franz Herrlein warnt vor einer schleichenden Abwanderung. Er fordert: Deutschlands Wirtschaftselite muss die wohlstandszerstörende Politik der Bundesregierung viel deutlicher kritisieren.

Daniel Gräber

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Daniel Gräber leitet das Ressort Kapital bei Cicero.

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Franz Herrlein ist Gründer und Geschäftsführer der Unternehmensberatung Alpine One. Davor war er in den Vorständen großer Banken tätig.

Herr Herrlein, die Ergebnisse der jüngsten „Elite-Panel“-Umfrage sind erschreckend: Die Mehrheit der deutschen Topmanager glaubt, dass es mit dem Land wirtschaftlich bergab geht und geben der Bundesregierung daran eine Mitschuld. Ist es das, was Sie aus diesen Kreisen auch hören?

Absolut. Wenn ich mit Familienunternehmern spreche oder mit Industrie- und Bankvorständen, die ich persönlich betreue, dann ist das eine Sorge, die alle umtreibt. Ob das jetzt ausschließlich an dieser Regierung liegt oder an einer anderen zuvor, lassen wir mal außen vor. Aber wir haben gerade eine Komplexität von Anforderungen und gleichzeitig eine Lösungsarmut.

Wenn Sie ein Land schleichend deindustrialisieren – hohe Energiekosten treiben Unternehmen nach außen, hohe Steuersätze sind ohnehin nicht unbedingt förderlich – und gleichzeitig ein demographisches Problem haben, das nicht gelöst ist ... Wir haben eine Infrastruktur, die am Zerfallen ist, wir haben eine Digitalisierung, die nicht funktioniert. Versuchen Sie mal, in der Münchner Innenstadt ins Internet zu gehen, so wie wir es als Firma machen müssen. Wenn in den ganzen Kneipen darum herum zu viele Leute sind und dort ins Internet gehen, können Sie maximal zu zweit eine Videokonferenz machen, sonst bricht es zusammen. Wenn Sie alle diese Punkte aufsummieren, und das sind ja nur einige Beispiele, wird einem eigentlich Angst und Bange.

In dieser Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut Allensbach für FAZ und Capital erhebt, sieht man auch, dass die Zustimmung zu Wirtschaftsminister Robert Habeck rapide gefallen ist, aber am Anfang seiner Amtszeit außerordentlich hoch war. Waren die Spitzenmanager zunächst naiv?

Ob sie naiv waren, sei mal dahingestellt. Wir kamen aus einer CDU/CSU-SPD-Regierung, aus einer Zeit, in der man gemerkt hat: Deutschland hat einen Erneuerungsbedarf. Die Ampelkoalition ist als sogenannte Fortschrittskoalition angetreten und hat am Anfang den Anschein erweckt, man gehe anders miteinander um, man habe eine andere Form der Kommunikation untereinander, auch im öffentlichen Auftritt. Bei allen Sorgen, die man über SPD oder Grüne haben kann, wenn es um Wirtschaftsfragen geht, war damit sicherlich auch eine Hoffnung verbunden. Weil man wusste, es muss etwas passieren. Nur es ist halt leider nichts passiert. 
   
Mit naiv meinte ich, dass sie Herrn Habecks Erzählungen vom grünen Wirtschaftswunder geglaubt haben.

Ich persönlich war da grundsätzlich skeptisch. Aber nicht, weil ich schlauer bin, sondern weil ich vielleicht ein bisschen reservierter diesen Themen gegenüber bin. Wenn Sie Kraftwerke einfach abschalten, dann funktioniert das nicht. Jetzt beziehen wir den Atomstrom eben aus dem Ausland. Das mit dem grünen Wirtschaftswunder jetzt weiterzuerzählen, kann man machen, aber es wird halt nicht funktionieren. Denn die damit verbundenen Investitionen sind am Ende ja nur Ersatzinvestitionen.

Die Stimmung ist auch unter Normalbürgern schlecht. Das zeigen Wahlumfragen. Selbst im wohlhabenden Baden-Württemberg liegt die AfD bei 19 Prozent. Müssen die Wirtschaftsvertreter nicht viel deutlicher und selbstbewusster der Politik widersprechen?

Definitiv. Ich glaube, wir sind viel zu korrekt in unserem Verhalten. Man darf eines nicht vergessen: Politiker werden von der Bevölkerung gewählt. Das ist der Souverän. Und die Wirtschaft ist es, die gemeinsam mit den Arbeitnehmern, also der Bevölkerung, dafür sorgt, dass in die Kassen eingezahlt wird. Politiker geben Geld aus, das ihnen nicht gehört. Daran sollten sie immer denken. Deswegen muss man Themen ganz klar und unmissverständlich adressieren und die Politik an ihre Aufgaben erinnern dürfen, ohne immer überkorrekt sein zu wollen.

Herrlein
Franz Herrlein / Melissa Bungartz


Deutschland geht derzeit einfach zu viele Wetten gleichzeitig ein. Wir haben die Wette, dass der Green Deal aufgeht. Verstehen Sie mich nicht falsch, das ist ökologisch wichtig. Aber es ist eine Wette. Nämlich, dass wir es schaffen, die Wirtschaft auf der Energieseite zu transformieren. Die zweite Wette ist das Rentensystem. Stabile Rentensysteme, wenn gleichzeitig die Zahl der Rentner steigt und die Zahl der Beitragszahler nicht parallel dazu nach oben geht, verbunden mit etwaigen Ambitionen, Arbeitszeiten zu reduzieren, das geht mathematisch eigentlich nicht auf. Das kann nicht funktionieren. Und das sind ja nur zwei Beispiele.

Wir unterliegen im Zweifelsfall einer Wohlstandsillusion. Wenn wir deindustrialisieren, werden Arbeitskräfte freigesetzt. Aber da wir offene Stellen haben, werden die im besten aller Fälle aufgefangen. Das heißt, wir haben weiterhin eine relativ hohe Beschäftigung, senken aber den volkswirtschaftlichen Standard. Es geht einfach nach unten.

Ist das die Gefahr, dass wir in eine Wirtschaftskrise hineinschlittern, die der Einzelne im Alltag aber noch gar nicht so bemerkt, weil wir keine hohe Arbeitslosigkeit haben?

Die Leute merken es natürlich schon, wenn sie auf ihr Konto gucken. Da gibt es weite Teile der Bevölkerung, die massiv widersprechen würden, weil sie sehen, dass weniger Kaufkraft vorhanden ist. Politiker werben oft damit, dass ein hohes Maß an Beschäftigung da ist. Die Beschäftigungszahlen spiegeln vielleicht noch nicht die Dramatik wider. Aber es gibt immer mehr Berichte, dass sich beispielsweise ein immer größerer Teil der Bevölkerung keinen Urlaub mehr leisten kann. Daran merken Sie, dass der Wohlstand schrittweise abgesenkt wird.

Wir haben eine Inflation, die nicht komplett durch Gehaltssteigerungen aufgefangen werden kann. Wenn Sie ein Topgehalt haben, merken Sie das nicht. Wenn Sie 10.000 Euro im Monat zur Verfügung haben, dann ist es nicht ganz so relevant, ob es jetzt nur noch 9500 sind. Aber wenn Sie 1500 Euro haben und dann plötzlich nur noch 1400, dann merken Sie das, weil Sie mit den 1500 schon kaum klarkommen. Und genau das ist neben einer wachsenden Unzufriedenheit mit der derzeitigen Regierungsarbeit auch einer der Gründe, weshalb wir einen Anstieg der AfD haben.

Die Inflation, die man beim Einkaufen im Supermarkt bemerkt, in der Gastronomie und bei den Energiekosten?

Ja, unter anderem. Politiker sollen eigentlich Menschen Stabilität und Sicherheit für die Zukunft geben. Was sie momentan erfahren, ist aber Unsicherheit. Nehmen wir die Heizkosten. Eigentlich weiß keiner genau, wie es weitergeht, was verabschiedet oder vielleicht noch geändert wird. Viele Dinge sind einfach mit so vielen Fragezeichen verbunden, weil über vollkommen unausgegorenes Zeug gesprochen wird. Wenn Sie erst irgendetwas vorschlagen, dann feststellen, dass es überhaupt nicht durchdacht ist, und anschließend revidieren, erwecken Sie doch zwangsläufig den Eindruck, dass Sie gar nicht wissen, was Sie tun.

Wenn Sie ein Unternehmen so führen würden, würden Sie am Aktienmarkt komplett abgestraft werden. Insofern darf man sich auch nicht wundern, wenn die Menschen sagen: Wir wissen auch nicht, was besser ist. Wir wissen nur, dass das, was da ist, nicht ideal ist.

Sie reden jetzt von diesem Heizungsgesetz, das die Wärmepumpe mit der Brechstange durchsetzen sollte und bei dem immer noch nicht klar ist, auf was es hinausläuft.

Ja, denn das war am offensichtlichsten in den letzten Monaten. Aber genauso gut können wir das Rentenproblem nehmen. Wir wissen, was auf uns zukommt, und haben keine Antwort. Wenn Sie heute schon wissen, dass die Anzahl der Rentner steigt und die Anzahl der Beitragszahler nicht mitwächst, dann haben Sie eine Lücke. Das, was eingezahlt wird, reicht nicht, um die Rentner langfristig zu finanzieren. Also müssen Sie aus dem Staatshaushalt etwas entnehmen.

Der Staatshaushalt speist sich aber aus Steuern und Abgaben. Das bedeutet, Sie müssten die arbeitende Bevölkerung und die Unternehmen höher besteuern. Wir sind aber schon ein Hochsteuerland. Wenn Sie in einem Hochsteuerland auf die Idee kommen, noch mehr die Steuern zu erhöhen und noch mehr Regulatorik und Bürokratie einzuführen, dann killen Sie Ihre Wirtschaft. Die Leistungselite geht. Und das ist ein schleichender Prozess. Die stehen ja nicht morgen in Berlin vor der Tür und sagen: Wir gehen. Sondern die machen es sukzessive. Sie investieren einfach nicht mehr in Deutschland. Die lassen ihre Produktionsstätten erst mal weiterlaufen, aber alle neuen Investitionen und Gründungen gehen in andere Länder.

Bekommen Sie von den Unternehmern, die Sie beraten, diese Entwicklung mit, also dass es schon so ist?

Ich kenne unglaublich viele Unternehmen und Unternehmer, die darüber nachdenken, Standorte zu verlagern oder Standorte im Ausland weiter auszubauen. Das ist ganz normal. Dazu ist jeder Unternehmer, wenn er sich um den Schutz seines eigenen Unternehmen kümmert, im Grunde genommen verpflichtet.

Ist das die energieintensive Industrie? Oder welche Branchen sind das?

Es sind alle Branchen. Auch im Dienstleistungssektor habe ich immer wieder Kunden, die eine Stelle in München oder in Düsseldorf nicht mehr besetzen, dafür aber in anderen Ländern. Das geht mit Remote-Arbeit heute im selben Team. Das sind keine großen Standortverlagerungen, sondern es geht schleichend. Auch in meinem eigenen Unternehmen überlege ich immer wieder, ob ich in anderen Ländern Standorte aufbauen soll, weil ich dort mit weniger Regulatorik und Bürokratie topqualifizierte Leute finde.

Haben Sie den Eindruck, dass die Warnungen aus der Wirtschaft die Politik überhaupt noch erreichen? Oder dringen die da gar nicht mehr durch?

Ich habe Zweifel. Intellektuell verstehen viele Politiker das mit Sicherheit. Aber ein Politiker will alle vier Jahre wiedergewählt werden. Und wenn Sie alle vier Jahre wiedergewählt werden wollen, versuchen sie, Dinge zu machen, die nach Möglichkeit ihre Wählerschaft nicht negativ tangieren. Aber die Frage ist: Traut man sich wirklich, die Schnitte vorzunehmen und die radikalen Veränderungen? Oder erhöhen wir halt immer weiter die Steuern oder alternativ die Staatsverschuldung? Alternativ könnte man natürlich einfach auch Verschwendung von Steuergeldern abbauen, Bürokratie reduzieren, Unternehmer einfach machen lassen. Ich habe die Sorge, dass wir Unternehmen, aber auch weite Teile der Bevölkerung, die zu den sogenannten Gutverdienern oder Besserverdienern gehören, gnadenlos überfordern. Und der Rest der Bevölkerung kann sowieso immer schlechter mithalten.

Innerhalb der Bundesregierung scheint die FDP die einzige Partei zu sein, die diese Idee vertritt. Also dass man der Wirtschaft und den Bürgern finanziellen Spielraum lassen muss. Sie kämpft aber zuweilen auf verlorenem Posten. Was wäre Ihr Rat an die FDP? Sollte sie die Koalition verlassen?

Das ist ein schwieriges Thema. Ich finde es gut, dass die FDP in den letzten Monaten mehr Profil gefunden hat – das war ja zeitweilig abhandengekommen – und im Sinne eines positiven Mahners agiert. Die spannende Frage ist aber, was die Alternativen wären und ob wir die Zuversicht hätten, dass eine wahrscheinlich CDU/CSU-geführte Regierung wirklich in der Lage wäre, drängende Probleme anzugehen. Manchmal kann einer Partei die Opposition ja ganz gut tun. Und manchmal ist eine Neuwahl auf den ersten Blick zwar naheliegend, hilft aber gar nichts.

Ich würde mir eher wünschen, dass sich die jetzige Regierung zusammenrottet, mal geschlossen auftritt, nicht dauernd dieses kindische Gestreite. Und dass die es schaffen, die Themen anzugehen. Das wäre die bessere Variante zu: Wir gehen jetzt in den Wahlkampf und haben dann irgendwann Ende des Jahres eine Regierung. Die muss sich dann wieder neu sortieren. Und dann haben wir wieder ein Jahr verloren.

Nur ist die Frage, wie viel Zeit Deutschland noch bleibt, wenn man die Alarmsignale ernst nimmt. So lange zu warten, bis das Land wirklich heruntergewirtschaftet ist, und es erst dann zu einem Politikwechsel kommt, das kann auch gefährlich sein.

Mit Sicherheit gefährlich. Aber die Entwicklung war schon zu Zeiten Merkels so. Die wird jetzt vielleicht noch stärker wahrgenommen, weil manche Dinge einfach eindeutig werden und die Ukraine-/Energiekrise einiges beschleunigt hat. Aber letztendlich ist das Thema überhaupt nicht neu. Unsere Bürokratie ist nie weniger geworden, die Belastung für Unternehmen auch nicht. Die Demografie ist nichts Neues. Das hat man vor 30 Jahren aufgrund der Bevölkerungspyramide ausrechnen können.

Insofern ist Deutschland schon länger im Abwärtstrend. Und wir haben auch ehrlich gesagt nicht mehr viel Zeit. Ich glaube, wenn es diese Regierung nicht auf die Reihe kriegt, muss die nächste umso radikaler werden, bei den Maßnahmen, die sie umsetzt. Und irgendwann haben wir sonst eben den Standort runtergewirtschaftet, und dann dauert es ganz schön lange, bis wir ihn wieder aufgebaut haben. Also insofern ja, ich würde Ihnen recht geben bei der These. Die Zeit läuft langsam ab, und die Abwärtsspirale beschleunigt sich.

Das Gespräch führte Daniel Gräber. 
 

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Werner Peters | Mi., 26. Juli 2023 - 10:11

"Aber die Entwicklung war schon zu Zeiten Merkels so." Der vorletzte Absatz sagt was ist. Bis die Germanen aufwachen muss es leider erst ganz ganz schlecht werden. Vorher passiert nichts. Man lese Strauß' berühmte Sonthofen-Rede nach!

Karl-Heinz Weiß | Mi., 26. Juli 2023 - 11:01

Alle Folgen der "alternativlosen" Politik seit 2011 werden hier nüchtern und kompetent zusammengefasst. Und das Ergebnis ist politisches Personal, deren wichtigstes Thema der Umgang mit AfD-Mandatsträgern in Gemeinderäten ist. Der angeblich so kompetente Ex-BlackRock-Manager sorgt nach seinen zwei vergeigten Bewerbungsreden für das nächste Desaster. Man kann nur hoffen, dass sein früherer Arbeitgeber und weltgrößter Vermögensverwalter kompetenter agiert.

Gerhard Lenz | Mi., 26. Juli 2023 - 11:18

tritt zum Verriß der Ampel an. Damit die Ausgangssituation klar wird.

Dass es der Wirtschaft schlecht geht, hören wir seit Jahren. Der Mindestlohn gab ihr (angeblich) bereits den Todesstoß, aber irgendwie hat sie sich dann doch noch berappelt. Und wenn man Unternehmensergebnisse und DAX-Kurse beobachtete, nicht mal schlecht.

Die Klage über ach so schlechte Rahmenbedingungen sind ein übliches Marketinginstrument der Wirtschaftseliten. Aber Herr Herrlein spricht wichtige Punkte an, nennt jedoch keine wirklich hilfeichen Lösungen - denn die würden ihm nicht unbedingt gefallen.
Investitionen in die Infrastruktur kosten Geld, und das sollte der Staat doch besser nutzen, um Unternehmen zu entlasten. Man kann zwar ALLES fordern, aber nicht alles haben. Angesichts der sichtbaren Klimakatastrophe und des russischen Überfalls auf die Ukraine ist das Klagen über die Energiepreise witzlos. Und der Zuzug Qualifizierter? Sollen die Herren doch FDP & CDU mal ordentlich Dampf machen.

...erst kümmern sich unsere famosen Multikultipolitiker um die illegal Eingereisten, damit die und deren inländischen Sympathisanten (also auch Sie) nichts zu klagen haben. Und wenn dann noch Platz, naja....mal sehen.

Alle Indizes in Europa zeigen für alle Staaten in Europa nach oben. Nur mit Deutschland geht es steil abwärts, der Regierung, den grünen, der taz und Fr. Herrmann und hr. Lenz sei Dank.
Noch nie hatte Deutschland eine derart unfähige Regierung, die an den Problemen der Menschen dich offenbar vorbeiregiert.
Viel zu hohe Energiekosten, eine weitgehend unfähige, kafkaeske Bürokratie, eine vollkommen vernachlässigte Infrastruktur, technologische rückständigkeit, Fortschrittsfeindlichkeit - das Ergebnis der Politik. Dazu der unkontrollierte Zuzug meist ungelernter und ungebildeter junger Männer, die schon in ihrem Heimatland nicht gebraucht werden.
Früher nannte man das übrigens Sommer, nicht " sichtbare klimakatastrophe". Meinen Sie, mit solchen Übertreibungen überzeugen zu können? Zumal man mit 17 Grad an der Nordsee nichts von einer klimakatastrophe merkt.
Und warum wurden in Deutschland die Kapazitäten von Strom stetig verringert. Und warum ist Strom in Skandinavien preiswert

Heidrun Schuppan | Mi., 26. Juli 2023 - 11:19

Verantwortlichen über D wahrnehmen, ist überwiegend Negatives: Hohe bis höchste Energiepreise, Infrastruktur (die früher ein großes Plus für D war) verkommt, Unsicherheiten bis Schwanken, was neue Verordnungen und Gesetze betrifft. Man sucht sich Alternativen. Wenn dann noch direkte Angebote aus entsprechenden Ländern kommen, beschleunigt das die Entscheidungen möglicherweise. Dafür reisen immer mehr (neuerdings Menschen aus Kuba, dem Land, in dem Deutsche Urlaub machen) Menschen ein, von denen die Mehrheit hier bleiben darf, bei lebenslanger Versorgung zuzüglich ärztlicher Versorgung von Familienmitgliedern in den Heimatländern (Türkei, Balkanstaaten), finanziert von den gesetzlich Krankenversicherten hier in D. Und bleibt bald nur noch das letzte Hemd.

Ein hervorragendes Beispiel für die Argumentation, die aus den Reihen der AfD kommt.

Immer mehr Menschen reisen (natürlich illegal) ein, werden hier lebenslang bestens verköstigt usw.

Fragt noch jemand, warum es keine inhaltlische Auseinandersetzung mir der AfD geben kann? Man kann um Sachargumente streiten. Aber nicht um populistische Polemik.

Und warum verlagern Unternehmen bereits seit Jahrzehnten ihre Produktionsstätten ins Ausland? Weil sie dort für Unternehmen günstigere Bedingungen finden. Zum Beispiel niedrige Löhne, und kaum Umweltschutzauflagen.

Bezug zum eigentlichen Thema? Null. Dafür bekannter AfD-Populismus.

Thomas Lindauer | Mi., 26. Juli 2023 - 12:36

"Die spannende Frage ist aber, was die Alternativen wären und ob wir die Zuversicht hätten, dass eine wahrscheinlich CDU/CSU-geführte Regierung wirklich in der Lage wäre, drängende Probleme anzugehen."
Es würde genügen, wenn Probleme nicht erst geschaffen werden:
Die Energiewende ist utopisch und bar jeder Vernunft!
Die Grünen (SPD,FDP,CDU) wollen teure Energie. Das Grundübel für unsere Wirtschaft.
Die Grünen (SPD,FDP,CDU) wollen eine Bullerbu-Landwirtschaft. Das treibt die Lebensmittelpreise.
Die Grünen (SPD, FDP,CDU) wollen die Mobilitätswende. Das treibt nicht nur die Preise. Ohne bezahlbare individuelle Mobilität ist der Wirtschaftsstandort gefährdet.

"Ich würde mir eher wünschen, dass sich die jetzige Regierung zusammenrottet, mal geschlossen auftritt, nicht dauernd dieses kindische Gestreite. Und dass die es schaffen, die Themen anzugehen."
Puh, da hat am Schluss jemand Kalte Füße bekommen.

Sabine Lehmann | Mi., 26. Juli 2023 - 16:31

Deutschland ist schon wieder Weltmeister geworden. Unsere Erfolgsstrategie ist einfach unschlagbar. Effizient und beeindruckend beweisen wir der Welt, wie man es am besten NICHT macht. Denn wenn eines gewiss ist, dann die German-Garantie auf den letzten Platz. In allen wesentlichen Bereichen, einer zivilisierten Industrienation unwürdig, haben es die letzten beiden Regierenden geschafft Deutschland zu ruinieren.
Selbst unser Kanzler-Darsteller kam nicht umhin, grinsend zu konstatieren Deutschland habe Fahrt aufgenommen und das Tempo erhöht. Recht er hat, so ist es schneller vorbei mit uns. Lieber ein Ende mit Schrecken…..na ja Sie wissen schon. Die deutsche Presse steht staunend daneben, hält Maulaffen feil und echauffiert sich lieber energisch über Ampelmännchen, Transen, Männer im Frauenkostüm und die unlösbare Frage, ob das Wetter, äh sorry, das Klima noch zu retten ist.
Immerhin haben wir noch Unterhaltungswert, über uns lacht die ganze Welt, und Humor ist ja bekanntlich wichtig!

Ich nicht Nein... | Mi., 26. Juli 2023 - 17:36

leider und zu meinem unbehagen bedarf es weit mehr als 1.000 zeichen um auf die aussage: "Das es der Wirtschaft schlecht geht, hören wir seit Jahren. Der Mindestlohn gab ihr (angeblich) bereits den Todesstoß, aber irgendwie hat sie sich dann doch noch berappelt. Und wenn man Unternehmensergebnisse und DAX-Kurse beobachtete, nicht mal schlecht." mit reinem gewissen zu beantworten, statt es irgendwem plump vor den kopp zu rotzen -entschuldigen sie.

schade...

Henri Lassalle | Mi., 26. Juli 2023 - 17:41

Die Menschen setzen immer wieder zu viel Hoffnung auf neue Politikerköpfe, so als seien Politiker Magier, die alles zum Guten wenden würden; zur Zeit erleben wir leider das Konträre. Das Volk delegiert also seine Macht, die ihm die Demokratie geben soll. Deutschland hat nach wie vor ein enormes Potenzial, aber das Volk läuft wiederholt ideologisch gefärbten Hoffnungsträgern hinterher, wie das bei den Grünen der Fall ist. Das Kernstück für Wohlstand ist aber nicht Grünen-Politik und Demagogik, sondern Industrie. Ein Land ohne Industrie ist machtlos. Das hat auch Frankreich gemerkt, als die Deindustrialisierung schon viel früher einsetzte, teils unter Druck unter anderem der Grünen-Ideologen, teils der Überzeugung entwachsen, China sei nun die Werkbank, Europa Finanzen und Dienstleistung - das stellte sich dann als tragischer Irrtum heraus; heute predigt man dort das Gegenteil.

Gerhard Fiedler | Mi., 26. Juli 2023 - 18:34

da hat am Schluss jemand kalte Füße bekommen mit "ich würde mir eher wünschen, dass sich die jetzige Regierung zusammenrottet, mal geschlossen auftritt, nicht dauernd dieses kindische Gestreite.“ Ist das Ihr Ernst, Herr Herrlein? Klartext zu reden, Sie nennen es Gestreite, ist seitens der FDP doch das Mindeste. Nur bringt es nichts. Allein richtig wäre es von der FDP, diese Koalition sofort zu verlassen und dem Irrsinn grüner Ideologie und der Zerstörung Deutschlands ein Ende zu setzen. So aber macht sie sich mitschuldig am Untergang des Landes. Auch wenn von der armseligen Merkel-CDU nicht mehr viel zu erwarten ist, allemal besser wäre dennoch eine Koalition von CDU/CSU SPD und FDP, wenn sich die CDU/CSU schon nicht traut, mit der AfD zu koalieren, um eine echte Wende herbeizuführen. Von wem hat sich denn die CDU/CSU jene „Brandmauer“ aufschwätzen lassen, von der sie nun nicht mehr runter kommt? Na, von ihren Gegnern, den Grünen, der SPD und den Linken, wie im Fall Maaßen.

Wolfram Fischer | Mi., 26. Juli 2023 - 21:59

Der Herr Herrlein sagt völlig richtige Dinge.
Ohne dem Herrn aber zu nahe treten oder am Kittel flicken zu wollen, kann ich nicht umhin festzustellen, daß seine Kernaussagen seit Jahren eher im Bereich "Binse" zu suchen als großartigen Erkenntnissen zuzuordnen sind!
Denn daß D auf ein Desaster zusteuert, kann nur linksgrünwoke ideologisch verbohrten Zeitgenossen verborgen geblieben sein.
Mit seiner und seinesgleichen Zunft der Spitzenmanager muss man aber hart in's Gericht gehen:
Wie sich diese Spitzen der Wirtschaft an den besagten linksgrünwoken Zeitgeist ranzgewanzt haben und nach wie vor ranwanzen, ist für einen klar denkenden Menschen schlicht unfassbar. Vorstandsposten für Neubauer? Frauenquoten. Gendersprache. Bunte Züge. An jedem realen Ausmaß der Problemlage geradezu lachhaft überbordende Antirassismus-, Antidiskriminierungs-, Transgender-Parolen.
Usw. Usw.
Das sind offenbar die wichtigsten Themen für die Wirtschaftselite des Standortes D! So wird das nichts mehr mit D!!!

Ferdinand Schulze | Do., 27. Juli 2023 - 08:43

Irgendwie kommt mir jetzt der Buchtitel "Beraten und verkauft" in den Sinn. Außer wenig konkreten Worthülsen liefert der Interviewte nicht viel ab. Das allgemeine Geschimpfe kennt man zur Genüge. Was ist die Bedeutung dieses Herrn, dem nicht mal ein Wikipedia-Artikel gewidmet ist? Was hat er in den letzten 16 Jahren getan, außer Teil des Berater-Unwesens zu sein? Diese Leute greifen überall ab und produzieren nichts als "hochqualifiziertes" Gerede.