Freizeit ist ja was Schönes, aber irgendjemand muss auch die Rechnungen bezahlen / dpa

Erhöhung des Bürgergeldes - Triumph der Freizeitgesellschaft

Das erst Anfang des Jahres eingeführte Bürgergeld wird jetzt um 60 Euro bzw. 12 Prozent erhöht. In Zeiten von Inflation, Wirtschaftskrise und Kaufkraftverlusten ist das ein Hohn auf diejenigen, die Sozialleistungen mit ihren Steuern finanzieren.

Thomas Mayer

Autoreninfo

Thomas Mayer ist Gründungsdirektor des Flossbach von Storch Research Institute mit Sitz in Köln. Zuvor war er Chefvolkswirt der Deutsche Bank Gruppe und Leiter von Deutsche Bank Research. Davor bekleidete er verschiedene Funktionen bei Goldman Sachs, Salomon Brothers und – bevor er in die Privatwirtschaft wechselte – beim Internationalen Währungsfonds in Washington und Institut für Weltwirtschaft in Kiel. Thomas Mayer promovierte an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und hält (seit 2003) die CFA Charter des CFA Institute. Seit 2015 ist er Honorarprofessor an der Universität Witten-Herdecke. Seine jüngsten Buchveröffentlichungen sind „Die Vermessung des Unbekannten“ (2021) und „Das Inflationsgespenst“ (2022).

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Als zum Jahreswechsel 2002/03 von der Regierung Gerhard Schröder die Arbeitsmarktpolitik mit den nach ihrem Ideengeber benannten „Hartz-Gesetzen“ reformiert wurde, betrug die Arbeitslosenrate in Deutschland über 8 Prozent. Mit Hartz I bis III sollte vor allem die Vermittlung von Arbeitslosen in neue Jobs durch die von Bundesanstalt in Bundesagentur für Arbeit umbenannte Behörde effektiver gemacht werden. Hartz IV legte die Arbeitslosenhilfe mit der Sozialhilfe zusammen und kürzte die Bezugsdauer. 

Nach der Verabschiedung der Gesetze stieg die Arbeitslosenrate zunächst bis auf über 10 Prozent im Jahr 2005, begann danach aber zu fallen. Zusammen mit den anderen Maßnahmen der „Agenda 2010“ der Schröder-Regierung belebten sich Wirtschaft und Arbeitsmarkt. Doch die „Hartz-Gesetze“ rissen Schröders Partei, der SPD, eine Wunde, die sich mit der Zeit immer mehr entzündete. Erst mit dem Ersatz von Hartz IV durch das „Bürgergeld“ zu Beginn dieses Jahres wurde die lange ersehnte Heilsalbe aufgetragen. Der Regelsatz für Alleinstehende stieg um 12 Prozent. Nun soll er im kommenden Jahr erneut um den gleichen Prozentsatz wachsen. Anfang 2024 wird das Bürgergeld um 25 Prozent über dem letzten Hartz-IV-Satz von Ende 2022 liegen. 

Leistungslosigkeit bringt die höchste Rendite

Heute sind die Arbeitskräfte knapp. Die Arbeitslosenrate liegt bei weniger als 3 Prozent. Da ist es kein Wunder, dass das Statistische Bundesamt trotz hoher Inflation für das zweite Quartal dieses Jahres den ersten Anstieg der Reallöhne gegenüber dem Vorjahr seit 2021 melden kann – wenn auch nur um bescheidene 0,1 Prozent. Doch hinter dieser Durchschnittszahl verbergen sich erhebliche Unterschiede: Je geringer die Qualifikation der Beschäftigten, desto höher der Lohnanstieg. So bekamen ungelernte Arbeiter (nominal) 13 Prozent mehr Geld. Mit abgeschlossener Lehre oder Berufsausbildung gab es 9 Prozent mehr, für Meister, Techniker oder Bachelor 8 Prozent und für Beschäftigte mit höheren Studienabschlüssen waren es 6 Prozent mehr. Insofern passt es ins Bild, dass diejenigen ganz ohne Beschäftigung 12 Prozent mehr dieses und noch einmal 12 Prozent mehr nächstes Jahr bekommen. 

 

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Nimmt man die mit zunehmender Leistungskraft fallenden Einkommenszuwächse und die mit zunehmendem Einkommen progressiv steigende Steuerlast zusammen, ist die Botschaft klar: Wer mehr in seine Bildung investiert und mehr leistet, ist der Dumme. Leistungslosigkeit bringt die höchste Rendite. Am Horizont erscheint die Freizeitgesellschaft, in der das Geld vom Staat überwiesen wird und der Strom aus der Steckdose kommt. Nächste Station: Viertagewoche und bedingungsloses Grundeinkommen. Was macht es da schon aus, dass eine aktuelle Umfrage der Deutschen Industrie und Handelskammer (DIHK) unter ihren Mitgliedsunternehmen einen Absturz der Beurteilung der staatlich verordneten „Energiewende“ auf geradezu unterirdische Werte vermeldet? Einer Freizeitgesellschaft kann es ja nur recht sein, wenn gut 43 Prozent größerer Unternehmen mit 500 und mehr Beschäftigten die Verlagerung ihrer Produktion ins Ausland erwägen. Dann sind die die Idylle störenden Fabrikschlote weg. 

„Wir sind ein reiches Land“, sagen die Politiker gerne

Am besten wäre es, wenn die Leistungsträger gleich mitgingen, denn sie erwartet noch mehr Keile. Wie der Freiburger Ökonom Bernd Raffelhüschen errechnet hat, hat der Staat insgesamt 17 Billionen Euro an sichtbaren und unsichtbaren Schulden angehäuft. Zwar versucht er, den sichtbaren Teil in „Sondervermögen“ zu verstecken, doch der Bundesrechnungshof macht den Spielverderber. In seinem jüngsten Bericht hat er 29 Sondertöpfe entdeckt. Der unsichtbare Teil, für den es nicht mal „Sondervermögen“ gibt, kommt aus den Versorgungsversprechen an seine Bürger. Der gesamte Schuldenberg ist fast siebenmal so groß wie das Bruttoinlandsprodukt und muss in Zukunft von den Leistungsträgern abgetragen werden, wenn der Staat seine Versprechen nicht brechen will. Dazu müssen laut Raffelhüschen die Krankenkassenbeiträge von derzeit 15 auf künftig 28 Prozent, die Rentenbeiträge von derzeit 18,5 Prozent auf 25 Prozent und die Beiträge für die Pflegeversicherung von 3,4 Prozent auf 7 Prozent angehoben werden. Rette sich, wer kann! 

„Wir sind ein reiches Land“, sagen die Politiker gerne und verteilen anderer Leute Geld mit vollen Händen. Die Empfänger klatschen Beifall und wollen mehr. Anscheinend merken sie nicht, dass sie gerade die Kuh schlachten, die sie doch melken wollen. 

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Hans Jürgen Wienroth | Mi., 30. August 2023 - 13:23

Alles richtig, was der Autor schreibt. Wier Hohn muss es den Eisenbahnern und denen im öffentlichen Dienst erscheinen, die sich gerade mit niedrigsten Lohnabschlüssen für 2 Jahre haben abspeisen lassen, weil der Staat nur leere Kassen aufweisen kann. Jetzt, nach Billigung des Abschlusses kommen die Apelmänner und erhöhen das Bürgergeld um 12 %, der Mindestlohn soll auch kräftig steigen (in der Pflege auch um mind. 12%, es sei denen für ihre harte Arbeit gegönnt!).
Auch bei der Bahn gilt wieder das alte Gewerkschaftslied: Alles gleich machen! Da wundern einen die Nischengewerkschaften für Piloten, Lokführer etc. nicht mehr. Der Sozialismus hat unser Land im Griff. Wenn es die Politik nicht richtet, dann kommen die Gerichte zum Zug. Die können wir nämlich nicht abwählen.
Wir sind schließlich ein Land, in dem die Moral höher hängt als Profit und Wohlstand. Wie sagte es Schwab: Ihr werdet alle arm sein, aber glücklich. Wird da Glück durch Freizeit verordnet?

Sabine Jung | Mi., 30. August 2023 - 13:24

wer nicht arbeitet wird belohnt. Ich habe gestern mal kurz gerechnet, eine 4-köpfige Familie, also Eltern mit Bürgergeld und 2 Teenager würden dann monatlich 2068 EUR überwiesen bekommen. Dazu käme noch 2x Kindergeld und diverse Zuschüsse vom Staat. Also warum bitte sollte man noch arbeiten gehen? Klar kann man damit nicht in die Karibik fliegen, aber zum normalen Leben könnte es reichen. Es gibt sehr viele, die gehen normal auf Arbeit und haben am Ende des Monates nicht mehr übrig!
Und nun zu der prozentalen Steigerung der unteren Lohngruppen, klar wird der Mindestlohn angehoben, jeder Ungelernte bekommt jetzt 12 EUR die Stunde. Wenn ein Kfz-Mechaniker vorher 18 EUR bekam, kann man dann ihm auch diese prozentuale Steigerung des Lohnes zukommen lassen? Ich glaube nicht, deshalb fällt es bei den Gebildeten öfters geringer aus wie bei den Ungelernten, weil diese Löhne erst einmal erarbeitet werden müssen. Bei den Staatsdienern kommt Lohn einfach so auf's Konto.

Oliver Strebel | Mi., 30. August 2023 - 13:51

Diesen Begriff hörte ich Anfang der 1970er von jemandem, der später Personalvorstand eines großen DAX-Konzernes wurde. Es war also klar absehbar: mit dem deutschen Export geht es bergab, weil die Deutschen faul geworden sind. Die Realität war dann eine andere.

Bei den Empfängern von Bürgergeld finde ich die Erhöhung um 60 EUR nicht üppig, denn die stehen mit dem Rücken zur Wand.

Recht muss ich Herrn Mayer allerdings bezüglich der Staatsverschuldung geben. Darüber könnte er hier gerne mehr in der Zukunft schreiben. Denn seine Artikel hier sind für mich fast immer ein Gewinn.

Bernhard Marquardt | Mi., 30. August 2023 - 13:54

Durch die vorhersehbare Deindustrialisierung wird sich die geschilderte, bereits jetzt katastrophale Lage der Sozialsysteme rapide verschlechtern.
Die immense Staatsverschuldung (einschl. der i.d.R. unerwähnten derzeit ca. 870 Milliarden gesetzlich garantierten Pensionsansprüche) lässt keinen Spielraum für „Rettungsschirme“ in diesen Dimensionen.
Deutschland ist schlichtweg Pleite.
Wen das Zusammenspiel von Rente, Gesundheitswesen, Pflege und Staatspleite interessiert, sollte sich den Film „Aufstand der Alten“ (DVD) ansehen, den das ZDF 2007 als Dreiteiler gesendet hat. Gruselig.
Mit Hubertus Heil weigert sich ein weiterer in einer langen Reihe eigentlich zuständiger Minister seit Blüm wissentlich, eine zukunftsfähige Reform der ihm zugeordneten Sozialsysteme vorzulegen.
Soll der nächste die heiße Kartoffel übernehmen.
Das nenne ich mal Verantwortungsgefühl!

Ingofrank | Mi., 30. August 2023 - 14:04

zur Rentenerhöhung von noch nicht einmal der Hälfte!
So wird der, der gearbeitet hat, wieder einmal im „besten aller Deutschland‘s“ in den Hintern gekniffen und bestraft. Arbeit lohnt sich nicht & Leistung oder Leistungsträger sind nicht gewollt & willkommen. Deshalb kommen immer mehr aus aller Herren Länder, die die Sozialsysteme Fluten auf Kosten der Solidargemeinschaft.
Stärkt weiter die „Faulen & Nichtstuer“ und steuert das Land weiter in den Abgrund. Bloß, wer soll dann die „sozialen Wohltaten“ noch erarbeiten wenn das Land endgültig am Boden liegt? Unsere „Fachkräfte“, die bisher auf der faulen Haut lagen? Deren Familienangehörige die freizügig den Nachzug ermöglicht bekamen? Von denen, die von der 4 Tage Arbeitswoche mit vollem Lohnausgleich träumen? Von dem riesig aufgeblähten Behörden in Regierung, Landes & im kommunalen Bereich? Aus den politischen Vorhofvereinen? Von den installierten Antidiskreminierungsstellen oder von freigesetzten AK des ÖRR? WOHER also?
M f G a d E R

Christa Wallau | Mi., 30. August 2023 - 14:07

schon lange nicht mehr!
Überall werden Faulheit, Dreistigkeit u. sogar Kriminalität honoriert. Wer noch für ein geringes bis mittleres Einkommen arbeitet, Sozialabgaben/Steuern zahlt u. sich an Gesetze hält, der m u ß sich bei uns vorkommen wie ein Trottel.
Vom Reichtum Lebende (Immobilienbesitzer/Aktionäre/Erben), genießen natürlich weiterhin ein relativ sorgenfreies Leben. Auch höhere Beamte etc. , die sich ihren lebenslangen Posten ergattert haben u. dafür möglichst wenig leisten (Richter dürfen sich z. B. selbst beurlauben!) - haben bisher noch ein gutes Leben in Deutschland.
Jeder Parksünder wird zügig bestraft, während man dem Remo-Clan für Juwelenraub Sonderbedingungen einräumt.
Am besten geht es den "Geflüchteten" bei uns:
Ob kriminell oder nicht - sie genießen Vollversorgung!
Die Frage ist: W a n n bzw. w i e implodiert dieses auf Pump errichtete Schlaraffenland für alle Schmarotzer?
Ich fürchte, auch beim großen Knall sind die Ehrlichen u. Fleißigen wieder die Dummen!

Heidemarie Heim | Mi., 30. August 2023 - 14:13

Wie immer nüchtern betrachtet und durch Zahlen unterlegt geehrter Herr Chefvolkswirt Mayer;)! Unter einem anderen Artikel, der noch der Freischaltung harrt, habe ich versucht auf die weniger nüchterne Reaktion bezüglich dieses neuerlichen Beschlusses aufmerksam zu machen. Und zwar am Beispiel meiner Freundin, einer Kleinrentnerin, die 4 Wochen nach ihrer Übersiedlung und ohne Anerkennung ihrer in Kasachstan erworbenen Rentenansprüche ohne wenn und aber oder Arbeitslosigkeit ihren Dienst in der Altenpflege aufnahm, ihre Gesundheit (Rheuma) über lange Zeit bis unmittelbar vor Renteneintritt endgültig ruinierte, um nun damit konfrontiert ist, das die aus ihrem familiären Umkreis stammenden Bürgergeldempfänger, die jetzt schon inklusive bezahlter Miete/Nebenkosten, usw. mehr haben als sie, nochmals besser gestellt werden. Dazu kommt, weil ihr Mann, der ebenfalls keine üppige Rente bekommt, daher seit Renteneintritt einen Nebenjob machen muss um den Lebensstandard zu sichern. Gerecht? MfG

hermann klein | Mi., 30. August 2023 - 14:20

Die Überschriften im Sportteil meiner Tageszeitung vom Montag, 28.08.23
„Leichtathleten verpassen Anschluss“, anschließend: „ nur noch Randfiguren bei US-Open“ nächste Seite: „Männer und Frauen enttäuschen bei Hockey-EM“.
Deutschland im Jahre 2023.
Nicht nur in der Staatsführung, gleichfalls im Sport-Bereich, Chaos ohne Ende. Eine beispiellose Kultur und Wertewandel ist heute fester Bestandteil in allen Bereichen unserer Gesellschaft.
In den Schulen wird bereits den Kindern beigebracht: Leistung (Sport), Streben, Arbeitseifer (Fleiß) zu entsagen.
Durch die allgemeine stille Leistung- Kultur -Moral- bzw. Bewusstsein Revolution haben die Grünen einen neuen Wertewandel eingeleitet. Das Hauptübel liegt im Verfall der neuen Führungsschicht.
Dank solcher selbstgefälligen, blauäugigen Schwachköpfe versinkt Deutschland immer mehr ins Chaos und International ins Abseits.
Deutschland hat sich längst abgeschafft!

Hinzu kommt, dass es keine deutsche Wertarbeit und keine Zuverlässigkeit mehr gibt bei den Arbeitskräften. Ist inzwischen angeblich zu teuer geworden.
Zu meiner Zeit hieß es noch: Mach’s gleich richtig.

lieber Herr Klein, nicht nur im Sportbereich schreiben Sie völlig richtig.
Auf t-online können Sie über die folgende menschenverachtendende
Geldgier des FC Bayern lesen:

"So nehmen die Bayern Geld von dem bitterarmen Land Ruganvda".
Mal schau´n, was die SZ darüber schreibt. Sie ist g i f t g r ü n und dem
FC Bayern hörig. Doch Moral ist Gift für die SZ.

Manfred Bühring | Mi., 30. August 2023 - 14:27

Die taz frohlockt: "Die Bundesjugendspiele, diese Event gewordene Demütigung aller, deren Körper nicht für Leichtathletik, Geräteturnen und Schwimmen geboren wurden, sollen – nein, nicht abgeschafft, sondern ab dem kommenden Jahr etwas anders werden." Etwas anders heisst im Klartext, nur noch Teilnehmer:innen, ganz gendergerecht.
Die Ergebnisse solcher "Schneeflöckchenpädagogik" werden uns allzu deutlich serviert: Versagen der Sporteliten im internationalen Vergleich; Mittelmaß is beautiful. Versagen in Schule, Beruf und Studium. Homeoffice aus Thailand und Influencer:in sind woke, Häuser bauen oder Metall bearbeiten ist bähh. Armes Deutschland!

Ich bin mir sicher gelesen zu haben, das es keine Sieger mehr geben soll um den Verlieren nicht den Mut zu nehmen ……Alles klar im Plemm Plemm Land GERMNY
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Gerhard Lenz | Mi., 30. August 2023 - 15:59

Diejenien, die ihre "Lebensleistung" ständig wie einen zum Fetisch erhobenen Bauchladen vor sich hertragen und offensichtlich dabei sind, vor Neid zu platzen, dürfen sich ruhig aufregen. Und schon gibt es die abenteuerlichsten Rechnungen: Arbeiten lohnt sich nicht mehr, Faulenzen wird belohnt! Lächerlich.

Das Bürgergeld erfüllt eine wichtige soziale Funktion.

An der Reaktion der AfD-affinen Foristen lässt sich erahnen, wie wohl AfD-Sozialpolitik aussehen würde.

Hilfen gäbe es, wenn überhaupt, wohl nur für jene, die die richtige "Gesinnung" nebst Stammbaum nachweisen könnten.

Und weil das hier ein AfD-dominiertes Forum ist, darf bei der Vertretung der Partei hier natürlich der obligatorische Hinweis auf Clans nicht fehlen... Und natürlich steht Deutschland auch heute, so wie gestern, vorgestern und die Tage davor vor dem Untergang..

Hans Page | Mi., 30. August 2023 - 18:25

Antwort auf von Gerhard Lenz

Tut mir leid aber das ist Polemik in Reinform und keine sachliche Argumentation.

Es steht hoffentlich außer Frage dass diese Sozialleistungen auch finanziert werden müssen, von den Steuern und Sozialbeiträgen derjenigen die arbeiten. Wenn nun Arbeitseinkommen nicht erheblich höher sind als Sozialleistungen für Nichtarbeitende dann stellt sich schon die Frage warum man sich noch anstrengen soll.

Natürlich soll niemand im Elend leben aber warum sollen diejenigen die hart arbeiten diejenigen finanzieren die nicht arbeiten und sich dabei nicht erheblich besser stellen? Zusätzlich wird das Solidaritätsprinzip ad absurdum geführt da anscheinend viele der Bürgergeldempfänger niemals in die Sozialsysteme eingezahlt haben und wohl auch niemals einzahlen werden.

Ein System dessen Prinzip Transferleistungen von Steuerzahlern zu strukturell Nichtarbeitenden ist wird langfristig nicht finanzierbar sein und ist zudem höchst ungerecht.

Wo ist der Anreiz zu arbeiten?

Christa Wallau | Mi., 30. August 2023 - 18:52

Antwort auf von Gerhard Lenz

Nur die Abbruchkante rückt immer näher...

Pamina | Mi., 30. August 2023 - 19:25

Antwort auf von Gerhard Lenz

sollte es für Menschen in Not geben. Vorübergehend, bis sie sich wieder selbst helfen können. Bürgergeld als Lebensmodell gehört abgeschafft. Wer jung und gesund ist, kann arbeiten. Nach einer Überbrückungszeit von 2 Jahren sollten die Zahlungen für diese Gruppe eingestellt werden. Den Unmut eines jeden arbeitenden und steuerzahlenden Menschen über unsere Sozialpolitik kann ich verstehen.

Sabine Jung | Mi., 30. August 2023 - 20:45

Antwort auf von Gerhard Lenz

am besten nicht mehr antworten hier im Forum, das wäre mein Rat für Sie, nicht dass Sie sich noch aufregen über die schlimmen "rechten" Menschen hier.
Im Übrigen 3x das Wort AfD in Ihrem Beitrag, hochachtungsvoll, Ihr Geld scheint ja sicher zu sein!

Ingofrank | Mi., 30. August 2023 - 21:03

Antwort auf von Gerhard Lenz

bin z.B. stolz auf meine Lebensleistung, weil ich einen nahtlosen Übergang von VEB zum privat geleiteten mittelständischen Baubetrieb in NRW in meinem Beruf als Dipl. Bauingenieur geschafft habe und, das Studium & die Ausbildung in der DDR wohl der im Westen in nichts nachstand. Und für mich war es nicht einfach, die Woche über von meiner Frau & meinen 3 Kindern getrennt zu sein. Am Wochenende, ging die Arbeit an unserem Haus und unserem großen 7300 qm Grundstück weiter bis Montag um 4.30 der Wecker klingelte.
Mir/ unserer Familie hat niemand den Kühlschrank gefüllt oder unsere Hausrate, zwar halbiert aber mit einem 4 fachen Zinssatz, bezahlt.
Dazu neues Dach, Fenster Haustüren Terasse usw, usw. alles auf einen relativ hohes energetisches Niveau gebracht & in diesem Jahr noch die alten Innentreppen gegen gestemmte Holztreppen erneuert und das ohne jeglichen Kredit. Und Mutter mit Demenz ihrem Haus & Grundst. versorgen wir auch noch. Noch ne Frage? Wer arbeiten will der schafft‘s !

Andreas Braun | Do., 31. August 2023 - 04:43

Antwort auf von Gerhard Lenz

Bezüglich Ihrer Fixierung auf die AfD sollten Sie vielleicht doch einen Arzt befragen, ob das alles noch gesund ist. Aber zur Sache: Frau Paus hat nun Zahlen genannt. 636 Euro Grundsicherung fürs Kind. Natürlich nur für die, die nichts arbeiten. Wer viel arbeitet, bekommt nicht einmal mehr das Existenzminimum des Kindes steuerfrei gestellt. Toll! Und dann machen wir mal die Beispielrechnung für 4 Köpfe:
2×636+2×530 sind schon 2300.
Dazu ca. 1000 für die warme Wohnung. 3300 netto für nichts arbeiten.
Kostenlose KV und Kleckerbeträge wie GEZ-Befreiung schenke ich Ihnen.
Wie hoch müßte nun der Mindestlohn sein, damit man mit Arbeit auf solche Beträge kommt? Vielleicht unter Berücksichtigung der gewünschten Abschaffung des ach so ungerechten Ehegattensplittings, der ebenfalls gewünschten Einführung der 4-Tage-Woche und der Streichung der Steuerfreistellung des Existenzminimums für Kinder arbeitender Eltern.
Ich kann nur sagen: wow!
Viel Spaß beim Nachrechnen.

Gerhard Lenz | Do., 31. August 2023 - 08:54

Antwort auf von Andreas Braun

heranziehe, dann mag das diskutabel sein. Also muss die Lösung sein, zu niedrige Löhne auf ein anständiges Niveau anzuheben, und nicht das Bürgergeld zu senken.
Aber das verkraftet ja die deutsche Wirtschaft nicht. Dass so manches Unternehmen sich neuer Umsatzrekorde rühmt, betont wohl nur, wie schlecht es ihnen geht.

Es ist übrigens mal wieder tpyisch, wie (hier) reagiert wird: Will der Staat Auswüchse am oberen Ende der Einkomensskala oder bei anderen Einnahmen "regulieren", schreit der Chor der Entrüsteten : "Neid, Neid!" Sozialismus!

Andererseits möchte man den Bedürftigen die Stütze streichen - sind doch alles nur Faulenzer! Man selbst musste doch sooo schwer arbeiten...

Und weiter geht es dann mit dem flaschensammelnden Rentner, der bedauert wird, dem aber nicht geholfen werden sollte, denn, und jetzt wird es lustig: Einerseits ist er Opfer, weil Deutscher und nicht Migrant, andererseits ist er natürlich dann doch schuld an seiner Misere.

Immer wie es gerade passt....AfD halt.

Henri Lassalle | Mi., 30. August 2023 - 19:29

ein wenig differenzieren. Hartz4, aufgehübscht jetzt "Bürgergeld", dient(e) dazu, Investoren anzulocken, dazu mussten die Löhne und die Rechte der Arbeitnehmer relativiert werden; die Investoren wollten mehr "Netto vom Brutto". Die Arbeitslosigkeit sank dank der in cescendo anlaufenden Globalisierung, dem Export. Daneben gibt es auch demografische Effekte. Ausserdem: Es stimmt, dass der Steuerzahler für Transferleistungen herangezogen wird. Richtig ist aber auch, dass ein Leistungsempfänger alles für den Lebenunterhalt ausgibt, ein Teil geht via Steuern Mehrwertsteuer u.a.) an die Staatskasse zurück, der Rest fliesst in den Wirtschaftskreislauf. Anders gesagt: Die Bedürftigen leben nur noch, um andere zu bezahlen. Ich nehme an, dass von den Transfert-Empfängern niemand grosse Sprünge 0der Rücklagen ansparen kann.

Ernst-Günther Konrad | Mi., 30. August 2023 - 20:12

Rentner und Pensionäre, die arbeitende Bevölkerung, wir alle zahlen aber Steuern. Der Bürgergeldempfänger natürlich nicht. Ist ja Grundsicherung. Ich frage mich, wer diese Parteien eigentlich noch wählt, außer der links-grünen Ideologen, die in gesicherten Posten in Partei und Staatsdienst oder NGOS und Lobbygesellschaften mit links-grüner Färbung tätig sind. Naja, für Nachwuchs bei den GRÜNEN wird bereits gesorgt. Die BILD meldet heute, dass immer mehr Viertklässler keinen Anschluss bekommen. Alles kein Problem, Bürgergeld und Parteikarriere bei den GRÜNEN gilt als sichere Alternative zur Lebensführung. Und nein, auch wenn ich mich aufrege, ich werde nichts so böses schreiben, dass es der Netiquette widerspricht.

Gunther Freiherr von Künsberg | Mi., 30. August 2023 - 21:43

Wäre Deutschland eine GmbH oder AG wäre diese Regierung wegen strafbarer Insolvenz-Straftaten, insbesondere wegen Insolvenzverschleppung geschlossen im Knast. Die BRD ist schlicht und ergreifend überschuldet, d. h. die Einnahmen decken nicht mehr die Ausgaben. Nur gesetzeswidrige neue Schulden können die aus Eitelkeit sowie aus wahltaktischen Gründen immer höheren Ausgaben, insbesondere im Sozialbereich decken. Die sogenannte schwarze 0 wird durch Bilanztricks/Sondervermögen umgangen. Das hindert die Regierung dann aber nicht Unsummen in soziale Vorhaben zu stecken, die wegen ihrer finanziellen Ausstattung Arbeit im Niederlohnbereich nicht mehr lohnend macht, weil man ohne Arbeit dasselbe oder mehr an Einkommen erzielen kann, und das ganze zuzüglich Einkommen aus Schwarzarbeit. Es bedarf grundlegende Änderungen um Arbeit wieder lohnend zu machen. Er kann nicht bei diesen Sozialleistungen bleiben.
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Peter William | Mi., 30. August 2023 - 23:30

kann ich da nur sagen, gut so. Wer voll arbeiten will muss nicht nur buckeln sondern auch auf allen Vieren kriechen um nicht abgesägt zu werden. Arbeit lohnt sich halt nicht mehr, wozu die Renten und Pflege- als auch Behandlungskosten in dieser Gerontokratie erwirtschaften?

Stellt ein funktionierendes und generationengerechtes Rentenmodell auf die Füße und die Motivation wird steigen. Ohne Einschnitte bei den Behandlungen und Renten wird es aber wohl nicht gehen. Bald kommt auf jeden Einzahler ein Rentner, ja Dankeschön!