Christian Lindner
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) / dpa

Christian Lindner schlägt Alarm - „Gefahr einer sehr ernstzunehmenden Wirtschaftskrise“

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) schwört Deutschland auf eine tiefe und langanhaltende Rezession ein. Tatsächlich steht spätestens seit dem Ukraine-Krieg das bundesrepublikanische Geschäftsmodell zur Disposition. Und jetzt zeigt sich in aller Brutalität: Wir haben keine Vorstellung davon, wie unsere künftige Rolle in einer sich dramatisch verändernden Welt aussehen soll.

Alexander Marguier

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Alexander Marguier ist Chefredakteur von Cicero.

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Deutschland im Juni 2022 kommt einem vor wie einer dieser Zeichentrickfilme, bei dem die Comicfigur über eine Klippe rennt und in der Luft noch mit den Beinen strampelt, ohne zu merken, dass sie keinen Boden mehr unter den Füßen hat. Bis zum unausweichlichen Absturz dauert es dann noch zwei oder drei Sekunden. Dieses retardierende Moment ist aus der Perspektive des Zuschauers durchaus lustig, denn man weiß ja, was gleich passieren wird. Weniger erheiternd stellt sich die Situation dar, wenn es einen selbst betrifft. So, wie jetzt in der Bundesrepublik: Derzeit kommen sämtliche Faktoren zusammen, die für den brutalsten wirtschaftlichen Absturz seit ihres Bestehens sprechen. Spätestens mit dem russischen Einmarsch in die Ukraine und den daraus resultierenden Energieengpässen müsste klar sein: Wir hängen in der Luft.

Insofern ist es ein Verdienst des Bundesfinanzministers, die dramatische Lage endlich klar benannt zu haben. „Meine Sorge ist, dass wir in einigen Wochen und Monaten eine sehr besorgniserregende Situation haben könnten“, so Christian Lindner am Dienstagabend wörtlich im Heute Journal des ZDF. Und weiter: „Es besteht die Gefahr einer sehr ernstzunehmenden Wirtschaftskrise aufgrund der stark gestiegenen Energiepreise, aufgrund der Lieferketten-Probleme, aufgrund auch der Inflation.“ Drei bis vier, vielleicht sogar fünf Jahre der Knappheit seien nicht auszuschließen. Oberstes Ziel müsse es nun sein, die Inflation zu stoppen: „Nicht nur wegen der Wirtschaft, sondern weil viele Menschen auch Sorgen haben, ob sie das Leben bezahlen können.“

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Sabine Jung | Mi., 22. Juni 2022 - 14:37

vom Herrn Lindner. Wobei man ja bemerken sollte, er hat Mut es auszusprechen, welches schon begnadete Leute mit Fachwissen länger vorhergesehen haben. Allerdings die Berater unserer Bundesregierung rechneten nur mit einem einstelligen Einbruch im Wirtschaftswachstum, und das schaffen wir schon. Scheinbar doch nicht? Hat jemand mal nachgerechnet?
Meine Fragen wären aber, warum muss man so adhoc aus der ehemaligen bezahlbaren Energie Öl, Strom und Gas aussteigen? Warum das Ganze nicht über etwa 5 Jahre oder länger gesehen? Es wird eh nix früher, weder bei dem Ausbau der Windkraft, weder bei dem Flüssiggas, weder bei dem Solarausbau. Alles nur wegen dem Krieg, so wird es uns vermittelt, wer es glaubt.....Hauptsache die Kriegskasse ist noch gut gefüllt. Für die Migranten reicht es ja eh immer. Sollen doch unsere Rentner und Geringverdiener sehen, wie sie um die Runden kommen.
Wenn ich könnte wie ich wollte, ich würde Deutschland sofort den Rücken zudrehen.

Bei klarem Verstand fragt sich das jeder. Die Amtierenden folgen jedoch weiter ihrem ideologischen Wahn. Das ist so wie in einer Sekte. Ohnehin kommt mir Deutschland schon vor wie eine 80 Millionen starke Sekte. Der erste Guru ist weg, egal, die Jünger machen weiter, koste es was es wolle.
Geboren in Denkfabriken, nie gearbeitet, außer im Stuhlkreis oder festgeklebt auf dem deutschen Asphalt, gut alimentiert von Mama und Papa, später halt von unseren Steuergeldern, lebt es sich ganz ungeniert, vom regieren ganz zu schweigen. Wie die Maden im Speck.
Ein besonders unerquickliches Beispiel eines solchen unqualifizierten Emporkömmlings ist Herr Graichen. Geboren wurde er quasi in der Denkfabrik Agora Energy, deren einziges Ziel eigentlich die Deindustrialisierung ist. So steht das bei denen nicht auf dem Empfangsschild, ist aber so: keine Kohle, kein Öl, kein Gas, kein Atom..., nichts. Dann wurde er Chef im BWM. Im Mai hat er alle Stadtwerke aufgefordert das deutsche Gasnetz zu zerstören!!

Hans Jürgen Wienroth | Mi., 22. Juni 2022 - 14:48

Wir erleben gerade die „Transformation des Bullerbüs“. Nachdem wir jahrelang Produktion von dringend benötigten Gütern nach Asien und dort vornehmlich nach China forciert haben, dass jetzt rücksichtslos die Lieferketten kappt, kommt die grüne Politik auch noch auf die Idee, dem Kriegsherrn Putin mit vollständiger Zerstörung seiner Wirtschaft zu drohen. Erreicht werden soll das durch Boykott seiner preiswerten Energie. Die Verfügbarkeit, der Preis, die Lieferkapazitäten und ggf. notw. industrieller Umbauten (incl. Realisierbarkeit) zu berücksichtigen. Passt der Umbau zum grünen Konzept?
So ist das, wenn man einen Romanautor zum Wirtschaftsminister und eine gefühlte Völkerrechtlerin zur Außenministerin macht. Jetzt rächt sich auch, dass dem Kanzler das Durchsetzungsvermögen fehlt, ggf. wg. mangelnden Rückhalt in seiner Partei. TE hat gerade die Lebensläufe des Kabinetts durchforstet und festgestellt: Keiner hat Erfahrung im praktischen (Arbeits-)Leben, alle sind Parteikarrieristen.

haben die Parteikarrieristen, die uns durch diesen perfekten Sturm segeln sollen, diesen aber nicht. Dafür ist zu 95 % eine zu Ende studiert habende Physikerin verantwortlich samt ihrer Entourage aus Höflingen, die - als es Zeit dafür war- nicht Manns genug waren, ihre Karriere zu riskieren, indem sie ihren Hut in den Ring geworfen haben, wie sie es gegen Kohl gemacht hat. Nicht zu vergessen eine sich entkernen lassende Klatschhasen-CDU und eine Vierte Gewalt , die Merkel auch nach ihren krassesten "Altrnativlosigkeiten" (Atomaustieg, Migrationspolitik, Euro-"Rettung", Nordstream II noch nach 2014 etc) nie so "gestellt" hat, wie es ihre Aufgabe gewesen wäre. Wir haben gründlich Stoff zum Nachdenken- nicht nur über unseren künftigen Platz in einer Welt nach dem anstehenden Paradigmenwechsel sondern auch darüber, wie ein nach der Katastrophe des II.Weltkrieges so unverschämt gut davongekommenes Volk so schnell alles vergessen konnte, was das Fundament unseres Aufstiegs war.

Hans Jürgen Wienroth | Mi., 22. Juni 2022 - 19:04

Antwort auf von Maria Arenz

Vollkommen richtig, Frau Arenz, an den Vorbereitungen der Situation waren viele beteiligt. Ich kann mich nicht an eine große Opposition gegen russische Energie erinnern. Im Gegenteil, diese Politik wurde auf breiter Front gegen europäische und amerikanische Widerstände verteidigt. Es wurde unterstellt, die Amerikaner wollten nur ihr eigenes Gas verkaufen.
Ich spiele nur in meinem Text darauf an, dass ich, wenn ich von jemandem (in diesem Fall Putin und seiner Energie, die nicht sofort zu ersetzen war) abhängig bin, diesen nicht beschimpfe und drohe. Das fordert die Reduzierung der Gaslieferungen heraus. Ob wir das Öl, das wir jetzt aus Russland nicht abnehmen, ggf. doch bezahlen müssen (wie ich las) und zusätzlich viel teureres Öl als Ersatz vom Spotmarkt kaufen, kann ich nicht beurteilen. Auf jeden Fall hat allein der letzte Punkt einen großen Beitrag auf unsere Kraftstoffpreise.

michael büchner | Mi., 22. Juni 2022 - 19:58

Antwort auf von Maria Arenz

sprachlos & daher um so dankbarer für kommentare wie den ihren, der so treffend auch & gerade meine gedanken darlegt. man fühlt sich hier dann doch wenigstens so ein kleines bisschen "zu hause"... sie verstehen sicher, was ich meine.. & ich kann mich der replik des geschätzten mitforisten wienroth auch nur anschließen, aber einen gedanken von mir möchte ich dennoch hinzufügen: wieso hat eigentlich kein einziger der beteiligten von diesem kasperletheater da im berliner ensemble den schneid gehabt, mutti mal so richtig ins verhör zu nehmen?? dieses spiegel-würstchen hatte mutti sich wahrscheinlich sogar selber ausgesucht... ich hätte mir hier eine persönlichkeit gewünscht, die ihr ihre derzeit einzige, wesentliche & dringlichste aufgabe hätte erklären müssen, (weil sie das offensichtlich nicht von selbst begreift) nämlich nach moskau zu fliegen & ihren verbockten mist in ordnung zu bringen! & bei ablehnung - sorry, mit verlaub!- aufzustehen & ihr mal so richtig eine zu scheuern!

Inana | Mi., 22. Juni 2022 - 15:01

Diese Dinge sind ja jedem klar, der halbwegs politisch informiert ist. In diesem Punkt muss man auch sogar Angela Merkel in Schutz nehmen - sie hat ja versucht, 2008 die amerikanische Erweiterungspolitik in den Osten zu stoppen und 2014 noch zu vermitteln. Das Problem haben wir eher gerade mit Grünen und FDP, die jetzt nur noch die westliche Freiheitsrhetorik sehen.
Richtig ist allerdings auch, dass sie jetzt kaum noch etwas tun können - allerdings wohl auch nicht würden. Wir haben auch ein Problem mit Politikern, die völlig vom eigenen Land abgekoppelt sind. Wir werden uns noch wundern, was sich hier entfaltet.

Manfred Bühring | Mi., 22. Juni 2022 - 15:27

"Jetzt geht es ans Eingemachte, es geht an die Substanz. Die meisten Bürgerinnen und Bürger scheinen das ganze Ausmaß der Misere nur noch nicht realisiert zu haben; das Leben geht erstmal weiter wie gewohnt."
Die Fehler lassen sich alle runterdeklinieren:
- Fehlkonstruktion des Euro;
- ungeregelte Aufnahme von Flüchtlingen und damit Sprengung unseres Sozial- und Rechtssystems;
- Verteufelung Putins und Russlands, obwohl dieser der EU und D im Speziellen die Hand gereicht hat (Rede im BT 9/2001);
- verkorkste Energiewende ohne Sinn und Verstand;
- lähmende Corona-Maßnahmen ohne Augenmaß und evidenzbasierte Evaluierung ...
... um nur die wichtigsten mile-stones des Niedergangs zu benennen.
Durch das Totalversagen der meisten Medien ist der Bürger in den Merkel-Jahren politisch sediert worden. Und da "der Bürger" nicht mündig ist, hat er alles geglaubt, was ihm vorgesetzt wurde. Ergebnis: siehe Lindners Ausruf des bevorstehenden ökonomischen, sozialen und kulturellen Niedergangs.

Ingo Frank | Mi., 22. Juni 2022 - 19:46

Antwort auf von Manfred Bühring

Ja, das sehe ich genau so! Diese Lifestyle Links Grünen, die die wesentliche Wählerschaft der Grünen, Roten und teils Gelben Ampelmänner waren kommen aus der oberen Hälfte der Mittelschicht und der Oberschicht. Meist vom Staat bezahlt. Wolke Städter, die sich schicke Altbauwohnungen leisten können und S+ U Bahn vor der Tür abfährt. Die können auf Grund ihrer Einkommensverhältnisse eben weiter leben wie bisher. O.k. Vielleicht der jährliche Urlaub,keine 4 Wochen mit Guid durch Südamerika, das ganze dann eben nur 3 1/2 Wochen. Und die, die es wirklich trifft, geht schon zum größten Teil resignierend gar nicht mehr wählen oder wählen Extrem, weil alle anderen Parteien eh nicht unterscheidbar sind und die das Gefühl haben, wir werden eh nur „beschissen“. So sehe ICH die Stimmung im Land!
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Maximilian Müller | Mi., 22. Juni 2022 - 15:27

..dieser Regierung ist für sich ein absolutes Desaster.

Gibt es denn tatsächlich jemanden, der überrascht wäre? Ich jedenfalls bin es nicht, allerhöchstens über das Tempo. Ein Jahr haben die Sozialisten gebraucht, mit 16-jähriger Vorarbeit Merkels muss man fairerweise sagen.

Romuald Veselic | Mi., 22. Juni 2022 - 15:37

"Sollte uns das nicht gelingen, drohen nicht nur drei bis fünf Jahre der „Knappheit“. Sondern ein Niedergang historischen Ausmaßes," nehme ich persönlich, als sogar untertrieben.
Merkelismus, als klinisch-medizinisches Syndrom, ist die schlimmste polit-wirtschaftliche Form der feindlicher Übernahme, ohne dass die Übernommenen das richtig wahrnehmen. Das nennt man existentielle Langzeit-Selbstvergiftung o. Suizid auf Raten.
Europa muss "absaufen", um auszunüchtern aus dem manischen Delirium "Alles wird gut, wenn wir gut sind/werden".
Ich glaube, ab da, hört man auf, über LGBT, Gendern & Klimarettung zu schwafeln. Mit knurrendem Magen macht Hüpfen kein Spaß.
Die ganze D-Politik erinnert mich an die Idioten, die den Hungernden, als Lebensmittel Ersatz, die Kochbüchern verteilen, mit Schwerpunkt Magerkost und veganer Fraß. Und dabei vergessen wird, dass viele der Hungernden, sogar des Lesens nicht mächtig sind.
Wird irgendwann der Ausdruck "Du Merkel!" als Schimpfwort angesehen? ? ?�

Wolfgang Tröbner | Mi., 22. Juni 2022 - 15:38

ist vor allem das Werk unfähiger Politiker, die nur ideologiegetrieben, aber ohne Sachverstand ein Land regieren wollen. Das ist das eigentlich Schlimme. Diese Politiker interessieren sich meist kaum für das Land und seine Menschen, sondern nur um ihre eigene Agenda. Sagte nicht einst der Wirtschaftsminister Habeck sinngemäß, dass er mit Deutschland nichts anfangen könne? Habeck, Scholz etc. setzen nur das fort, was die vormalige Bundeskanzlerin emsig und sehr erfolgreich betrieben hat: Die Zerstörung ihres Heimatlandes.

Alexander Brand | Mi., 22. Juni 2022 - 15:44

sind die Linksgrünen die aktuell an der Macht sind der denkbar schlechteste Haufen, um eine Wirtschaftskrise zu verhindern respektive zu meistern. Im Gegenteil, die Pläne von R/G und die Impulse die sie geben führen weiter in den Abschwung.

Milliarden für eine nebulöse Klimarettung, Milliarden in die Asozialsystem, Abwanderung der Industrie wegen zu hoher und sinnloser Auflagen, Umwandlung der Landwirtschaft von bezahlbarer Masse zu „Öko“, Massenzuwanderung in die Sozialsysteme etc.! Dazu noch der bevorstehende Wiederaufbau der Ukraine, den wir sicher gerne zahlen.

Alles auf dem Rücken der eh schon gebeutelten Mittelschicht, denn auch die Linksextremen gehen an die Reichen nicht ran.

Unser Wohlstand basiert auf Technologie und Wissen, beides ist bei Linksgrün verpönt, somit wird auch der Wohlstand unter ihnen abnehmen!

Wenn der Lindner es ernst meint, dann sollte er diese für Deutschland fatale Koalition platzen lassen, aber so ernst meint er es dann sicher auch wieder nicht!

ingo Frank | Mi., 22. Juni 2022 - 15:59

würde ich aus meiner Perspektive sagen.
Die Energiekriese sehe ich als hausgemacht an, weil der Ausstieg aus fossilen Energieträgern OHNE wirkliche energetische Alternative pol. gewollt ist unter Beifall der Wirtschaft u.d. Links Grünen Wählerschaft. Der U Krieg hat diesen Prozess lediglich befeuert.
Die Inflation ist ebenfalls unter Duldung der katastrophalen Geldpolitik der EZB erwartbar gewesen. Das Schuldenmachen wurde zu Staatsräson von denen nicht nur die schwachen sondern auch die wirtschaftlich gesunden Staaten der EU zum Schuldenmachen animiert wurden o h n e eigentlich vereinbarte Sanktionen befürchten zu müssen. Und irgend wann platzt dann die Blase. Und das steht kurz bevor.
Und die Globalisierung steht im ähnlichen Kontext. Es wurde schlicht weg im Taumel der Überheblichkeit Produkte und Dienstleistungen die für einen Staat und seinem Gemeinwesen unabdingbar sind aber wenig Profit versprechen ausgelagert in andere Länder der Erde w. Schutzkleidung Medikamente u.ä.

Herr Frank, dürfen wir nicht vergessen, daß nach dem ersten Präsidenten Trichet Deutschland eigentlich schon zweimal "dran" war, den Nachfolger zu stellen- Ulrich Weber beim ersten Wechsel und Jens Weidmann beim letzten. Beide Male hat Merkel- die Frau , die vom Ende her denkt- das durch ihren passiven Widerstand verhindert. Wohl weil ihr diese Herren zu "sperrig" und zu sehr dem Zweck der EZB -Sicherung des Geldwerts- verpflichtet erschienen, um die von ihr bevorzugte Methode des Durchwurschtelns nach dem Motto "nach mir die Sintflut" beibehalten zu können.

ich aber marginal anders. Die Globalisierung wurde auf Geheiß gieriger und verantwortungsloser Manager nach amerikanischem Vorbild (non-owner managers) betrieben. Sie sahen in der Verlagerung der Produktion eine einfache Möglichkeit den kurzfristigen Gewinn der Firmen und somit ihre Einnahmen zu maximieren. Nachhaltigkeit ist für diese Kaste maximal ein Werbeslogan ohne Inhalt.

2. Dummheit und Geiz der Verbraucher: Qualität hat ihren Preis und sie kommt selten aus China. Dem Verbraucher hat man aber beigebracht, daß er auch viel für wenig bekommt, sodaß er nur noch nach dem Preis geht, Herkunft egal!

3. Korruptheit und Dummheit der Politik: die Großindustrie kauft sich die Politik die sie braucht.

Ergebnis: wir können uns nicht mehr mit elementaren Dingen selbst versorgen, wir sind von Diktaturen wie China abhängig, unser Wissen verschwindet nach und nach! Insgesamt wird uns das sehr bald sehr teuer zu stehen kommen, denn China dreht gerade den Spieß um. Es ist pay-day für uns!

Richard Schneider | Mi., 22. Juni 2022 - 16:10

... ein richtiger "Marguier" mit einem Donnerschlag am Ende. Wenn auch ohne feine Zweideutigkeit, sondern passend mit der eingangs erwähnten Brutalität.

Gerhard Fiedler | Mi., 22. Juni 2022 - 16:48

Das muss man schon 3-mal lesen. Wer hat denn die bornierten Klimaträume dem Volke aufgeschwatzt, der Kohle- und Kernkraft den Todesstoß versetzt, den Verbrennermotor vor die Wand gefahren, das Aus für NS2 gefordert? Und wer ruft am lautesten nach Sanktionen gegenüber Russland und Waffenlieferungen für die Ukraine? Mit dem Benennen von künftigen Schreckensjahren durch die FDP ist es nicht getan, lieber Herr Marguier. Dieses Verdienst kommt eher den Kommentatoren hier im Cicero zu, nicht Ihrer FDP. Dafür wurden sie als Putin-Versteher verleumdet. Nein, für eine fremde Ukraine hätten die kommenden Schreckensjahre nicht in Kauf genommen werden dürfen. Deutschlands Freiheit wird nicht in der Ukraine verteidigt, sondern im eigenen Land zu Grabe getragen. Und denkt man an die EU, die uns den Frieden in Europa sichern sollte, so fühlt man sich von ihr belogen und mit der EZB enteignet. Ja, es werden schwere Zeiten kommen, aber auch gesellschaftlicher Art.

Norbert Heyer | Mi., 22. Juni 2022 - 16:52

Der Niedergang von „historischem Ausmaß“ ist -leider- mit einer guten Führungsmannschaft schon fast unmöglich, mit den jetzt tätigen Akteuren völlig unmöglich. Wer sich derartig von einem Energielieferanten abhängig macht, verstößt eklatant gegen die alte Kaufmannsregel: Verlasse Dich nie auf einen einzigen Lieferanten. Die Fehlerketten geht doch schon weiter: Wärmepumpen und E-Autos bei unsicherer Stromlage, AKW-Komplettabschaltung Ende des Jahres, ab 2035 nur noch E-Autos. Das ist sozialistische Planwirtschaft in Reinkultur. Habeck, der mit „Deutschland eh nichts anfangen“ kann, will sichere Atomkraft abschalten, er schätzt Ideologie wichtiger als das Leben der anvertrauten Menschen. Was soll man von so einem Politiker halten, der sich so verhält wie ein Spieler am Roulette-Tisch, der auf den großen Gewinn hofft und meistens alles verliert? Putin wird uns sicher bei der anstehen Revision von NS 1 komplett den Saft abdrehen und dann bin ich gespannt, wie die Grünen darauf reagieren.

gabriele bondzio | Mi., 22. Juni 2022 - 17:32

es geht an die Substanz."...ich will jetzt nicht frohlocken, dass im Kommentarbereich dieser Satz schon eine gewisse Zeit lang geäußert und belächelt wurde.

Also gehe ich ans einmachen, denken was kann ich selbst noch tun.
Einiges hängt ganz gezielt an der Energie ihrer Verfügbarkeit und ihren Preis.

Lindner...naja, Herr Marguier, einer musste es ja mal ansprechen.
Ich erkläre ihn daraus nicht zum Helden.

Ganz so blöd sind die Bürger nun auch nicht. Zumindest was die ersten Auswirkungen betrifft.
Teuerung und Knappheit.

Wäre doch eine primma Idee, wen im aufgeblähten Bundestag, der Gürtel auch enger geschnallt wird!

Ernst-Günther Konrad | Mi., 22. Juni 2022 - 17:32

Bin durchaus bei Ihnen Herr Marguier, teile aber Ihre Aussage nicht, dass die Ampel keine Schuld trägt. Richtig ist, sie hat das Desaster übernommen und verschlimmbessert es noch. Dennoch waren die Ampel-Parteien alle vorher auch im BT vertreten. Die SPD war mit in der Regierung und die Grünen haben Merkel inhaltlich gelenkt und die FDP hat mitgemacht und war selten wirkliche Opposition. Einige von uns schrieben schon vor Jahren, dass der Tag kommen wird, an dem Deutschland abschmiert. Und dieser Tag ist nicht mehr fern. Die Zersetzung hat bereits begonnen. Was Lindner scheinbar mutig ausspricht ist und war absehbar, nur hielten sich einige gern das linke Auge zu und schielten mit dem rechten Auge auch weiterhin nach Macht und Posten. Die Wähler haben sich einlullen lassen und sind noch immer nicht aufgewacht. Das wird eben eine harte Landung werden. Die Warner wurden ja gerne verteufelt, als Nazis oder Querdenker bezeichnet. Auch Journalisten werden frieren und hungern. Gut so.

Sehe ich ebenso Hr. Konrad. Die SPD war 12 Jahre in der Merkelregierung, die FDP 4 Jahre und die Grünen haben den Merkelmist beklatscht und forciert.
Die Altparteien waren und sind alle an dem Debakel beteiligt, ohne Ausnahme!
Darüber hinaus trifft die mediale Mainstreamblase ebenso die Mitschuld, denn sie ist und war ebenso Unterstützer die zu der derzeitigen Situation führt.
Deutschland braucht eine komplette Neuaufstellung, ähnlich wie nach 45 und 90.

Armin Latell | Mi., 22. Juni 2022 - 17:48

"Neuerfinden" nicht gelingen, dann droht...Die Grünen haben Buntland doch neu erfunden, der (noch) deutsche Wähler hat es geglaubt, weil die 4. Macht im Staat ihre wichtige Aufgabe verweigert, selbst Politik machen zu müssen geglaubt hat. Meine Erwartung: der Niedergang kommt, grausam, mit Macht und: mehr als verdient.

Christa Wallau | Do., 23. Juni 2022 - 12:54

Antwort auf von Armin Latell

was viele Kommentatoren hier beim CICERO seit vielen Jahren voraussagen, nämlich die QUITTUNG für miserable Politik: Inflation sowie wirtschaftlicheno und gesellschaftlichen Niedergang Deutschlands - Armut u. Unruhen
Die Mehrheit unserer Mitbürger WOLLTE es offenbar so!!
Sonst hätten sie - spätestens seit 2013 - anders wählen können u. müssen.
Ich weiß allerdings heute schon, dass diese Leute sich nicht selbst u. ihre Dummheit, den Falschen vertraut zu haben, die Verantwortung geben werden, sondern dem Klimawandel, Corona u. der Affenpest, den „Rächten“ (AfD), Putin und dem Ukraine-Krieg usw.
Immer lassen sich Sündenböcke finden! Bloß die in den letzten 20 Jahren politisch Verantwortlichen sind natürlich an gar nichts schuld!
Wenn die Konsequenzen nicht so schlimm wären (und zwar auch für die Durchschnittsbürger, welche das Unheil kommen sahen u. es verhindern wollten), könnte man sich halb tot lachen.
Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht!
Und jetzt bricht er halt...

AfD-Werbung im Cicero-Forum setzt scheinbar niemals aus. Eigentlich müsste die Online-Redaktion so langsam Gebühren dafür verlangen, wenn ein Diskussionsforum so offenkundig zur Werbung für die eigene Sache missbraucht wird. Die Dame ist bekannterweise lautstark bekennendes AfD-Mitglied.

Seit 2013 hätte der deutsche Wähler anders wählen müssen! Wieso 2013?
Da wurde die AfD gegründet, für die die Foristin hier pausenlos Werbung macht.

Am letzten Wochenende haben die Rechtsextremisten dabei gerade erst ihre Politikunfähigkeit demonstriert. Schlimmer geht's kaum noch.

Anstatt hämisch über berechtigte Kritik an den "Rächten" (lustig, lustig...) zu spotten, könnte uns die werte Foristin vielleicht besser mal darüber aufklären, was es mit den geheimen Absprachen des Herrn Hoecke mit dem Parteivorstand so auf sich hatte.

Und wie die AfD alleine die EU auflösen will.

So geht Politik, da sieht man Kompetenz....Unglaublich.

Sowas braucht Deutschland.

Garantiert (nicht)!

Urban Will | Mi., 22. Juni 2022 - 18:06

Dilettanten an die Regierung wählt. D ist sicherlich nicht alleine schuld an den weltweiten wirtschaftlichen Entwicklungen, trägt aber als – noch - „führende“ EU – Nation zumindest dahingehend stark dazu bei, dass es – anstatt sein Gewicht für den Frieden einzusetzen – laut die Kriegstrommel rührt.
Man ließt hier eine Kurzbeschreibung dessen, was man als komplett gescheiterte Strategie bezeichnen kann, einem Rohstoff- und Energieriesen, der aus bisher noch nicht mal ansatzweise diskutierten oder erörterten Gründen einen Krieg begonnen hat, mit Sanktionen und Waffenlieferungsgeschwafel entgegen zu treten.
Ich musste wirklich lachen, als der Autor FDP und Grüne aus der Schusslinie nahm. Gerade aus den Reihen dieser beiden – sie regieren nun mal gerade – kommt d lauteste Kriegsgeschrei.
Aber eines stimmt: D wird seit Jahrzehnten von Nichtskönnern, Ideologen und Träumern regiert.
Das Narrenschiff läuft auf Volldampf, d Eisberg naht, Michel schläft. So „musste“ es doch irgendwann kommen.

Volker Huber | Mi., 22. Juni 2022 - 19:33

werden hierzulande chronisch verwechselt - auch das eine Folge der Ära Merkel, in der der politische Kompass bei weiten Teilen der Bevölkerung verloren ging. Es sind keineswegs nur unfähige Politiker für den Scherbenhaufen verantwortlich, den wir zu gewärtigen haben. Es ist der Souverän selber, der sich wohlig in Konformismus und Opportunismus eingerichtet hat. "Die Experten haben das ausgerechnet", war in Bezug auf die Energiewende das einfältige Urteil vieler, die sich in unserer fortschrittlichen Universitätstadt sonst gerne mit ihrem kritischen Bewusstsein brüsten.

Gerhard Fiedler | Mi., 22. Juni 2022 - 20:07

Schreckensjahre anzukündigen ist zu wenig, geehrter Herr Lindner. Handeln ist nun gefragt, und zwar Ihr ganz persönliches. Sie sitzen doch in der Regierung. Wenn Sie sich nicht an Deutschland versündigen wollen, so fordern sie die sofortige Einstellung deutscher Sanktionen gegenüber Russland und Waffenlieferungen an die Ukraine! Drehen Sie den NS2-Hahn auf! Haben Sie den Mut dazu und lassen Sie sich notfalls dafür "steinigen". Setzen Sie dabei alles auf eine Karte, und wenn es sein muss, auch Ihr persönliches Schicksal! Deutschland wird es Ihnen lohnen. Nur so könnte Russland sich genötigt sehen, einen anderen Kurs einzuschlagen. Nur so könnte die schwerste Krise Deutschlands gemeistert werden. Wagen Sie es! Ich wäre dabei auf Ihrer Seite.

Gerhard Lenz | Mi., 22. Juni 2022 - 20:50

Selbstverständlich hat die Ampel keine Schuld an der Situation. Die Ursachen für die weltweiten wirtschaftlichen Probleme sind in Russland und China zu finden: Russen benutzen Rohstoffe als Druckmittel im Konflikt mit der Ukraine, Chinesen pfeifen auf die Weisheit deutscher Querdenker und riegeln ganze Regionen ab.
Es ist ja nicht nur Deutschland, das leidet: Die Inflation in den USA erreicht ein Ausmaß, wie man es seit Jahrzehnten nicht gesehen hat.
Gleichwohl schöpft der rechte Rand - siehe Kommentare der bekannten Foristen - neue Hoffnung. Was mit Corona mißlang - den Verantwortlichen Versagen vorzuwerfen - soll nun die Wirtschaftskrise besorgen. Was nur zeigt, dass man Rechtsaußen mit Seriosität nichts am Hut hat.
Aber auch die FDP ist vor populistischen Anflügen nicht gefeit: Nach mehreren vergeigten Wahlen entdeckt man die Zuneigung zur Atomkraft, positioniert sich als Verteidiger energiefressender, klimaverpestender Benzinkutschen.
Was sicher auch manchem AfD-Wähler gefällt.

Gerhard Schwedes | Mi., 22. Juni 2022 - 21:02

Ich stimme dem Grundton der Kommentare zu. Ausnahme: die Ukraine. In diesem Punkt zu hören bekommen, dass man doch bitte schön Putin pfleglicher und die Ukraine distanzierter hätte behandeln sollen, enttäuscht mich, ja verletzt mich zutiefst angesichts der unsäglichen Verbrechen, die dem überfallenen Lande angetan werden. Nein, Putin ist und bleibt der größte Verbrecher nach Hitler und Stalin. Davor kann man den Kopf nicht in den Sand stecken u. die Hände in Unschuld waschen. Dass wir nun in der Falle sitzen, haben wir Merkel zu verdanken. Um aber aus der Falle herauszukommen, wäre es infam, die Ukraine links liegen zu lassen. Dass das Desaster so kommen musste, dazu brauchte es weder Corona noch den Krieg der Russen gegen die Ukraine. Diese beiden Ereignisse haben nur die Katastrophe früher eingeläutet. Schuld am Niedergang Deutschlands sind, wie von vielen richtig bemerkt, die schlafmützigen Medien, die wachsweichen Karrierepolitiker u. der links-grüne Geist der Neuachtundsechziger.

Sabine Lehmann | Mi., 22. Juni 2022 - 21:30

Da man nur ernten kann was man gesät hat, darf sich niemand wundern. Merkels Saat, ein Sammelsurium an desaströsen Fehlentscheidungen u. gänzlich ausgebliebenen Entscheidungen. Günstlinge, Helfershelfer hatte sie mehr als genug, ein Großteil davon ist Teil der Bundes- und Landesregierungen. Von daher tragen a l l e, die ihr nach dem Mund geredet haben, all diese widerlichen Wasserträger die Verantwortung für ein runter gewirtschaftetes Land.
Die Amtierenden sind heute nicht besser, sie machen es noch schlimmer. Als Erklärung für den Weg zu noch mehr Migration mit Leuten, die nur die Sozialhilfekasse und die Kriminalitätsstatistik bereichern, kommt für mich nur eine schwerwiegende pathologische mentale Einschränkung in Frage. Die Ampel will das aber so, statt endlich die Grenzen zu schließen.
Und Habeck? Ein Desaster. Hat er doch den Graichen losgeschickt u. den Energiebetreibern ausrichten lassen, sie sollen schon mal das Gasnetz in Germany ausbauen, kann weg! Wert: 300 Milliarden €!

Sabine Lehmann | Do., 23. Juni 2022 - 00:09

Antwort auf von Sabine Lehmann

Damit keine Missverständnisse entstehen:
Mit Gasnetz "ausbauen" ist nicht eine Erweiterung gemeint, sondern der Abbau und die Zerstörung des gesamtem Versorgungsnetzes an Gasleitungen. Ist ja irre, meint Obelix. Könnte aus einem schlechten Film stammen, ist in Deutschland aber bittere Realität.
Die Matrix, in der Herr Graichen zu Hause ist, möchte ich unter keinen Umständen jemals kennenlernen, es sei denn, ich würde noch umschulen auf klinische Psychiatrie. Sei´s drum, das deutsche Gasnetz im Wert von 300 Milliarden € versorgt ja auch nur 20 Millionen Haushalte und fast 2 Millionen Industriebetriebe. Die Damen und Herrn der Versorgungsbetriebe haben an diesem historischen Tag auch ziemlich blöd aus der Wäsche gekuckt, als der Herr Graichen seine "Visionen" vortrug. Der Unmut war zwar groß, aber dieser Geistesblitz schaffte es im medialen Deutschland nicht mal in unsere Gazetten. Warum?
Weil die deutsche Medienlandschaft politisch, moralisch und gesellschaftlich total verkommen ist!!

Dr.Andreas Oltmann | Mi., 22. Juni 2022 - 21:53

Ich wiederhole mich, wenn ich behaupte, die Energiekrise beruht nicht auf einem Mangel an Rohstoffen. Sondern ist Folge der Sanktionen, die von vielen Ländern, die weniger betroffen sind als wir, mit aller Macht durchgedrückt worden sind. Es ist mir noch nicht aufgefallen, dass in anderen Ländern Energiesparpläne aktiviert werden sollen, schon gar nicht in den USA.
Also hat Deutschland mal wieder ins Geheul des Wolfsrudels eingestimmt, ohne sich vorher die notwendige Zahl an Schafen zu sichern.
Dazu passt, wenn Scholz behauptet, DEI Experten hätten ihm gesagt, Kernernergie geht nicht, weil dies eine Vorbereitung von 15-18 Monaten brauche ( wahrscheinlich aus dem Umweltministerium). Einen Tag vorher hat die Energiewirtschaft mitgeteilt, wenn man sich beeile, könne man die Kraftwerke ab 2023 ohne Unterbrechung weiterlaufen lassen. Warum hat Scholz sich nicht gekümmert? Weil er lügt, wenn er den Mund aufmacht. Und immer andere Schuld sind.
Wir sind ja nicht gefragt worden…