Saralisa Volm
Saralisa Volm schreibt über die Filmbranche, die Frauen von einer Schwangerschaft abrät / Julia Steinigeweg

Saralisa Volm - Psychologische Tiefenbohrungen

Die Regisseurin und Schauspielerin Saralisa Volm spürt Abgründen nach, eigenen wie fremden. Nun hat sie ein Buch über den gnadenlosen Blick auf Frauenkörper geschrieben.

Autoreninfo

Ulrike Moser ist Historikerin und leitet das Ressort Salon bei Cicero.

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Man muss diese Bilder erst einmal zur Deckung bringen. Diese umwerfend schöne Frau mit den markanten Zügen, dem geschwungenen Mund und dem intensiven Blick, der manchmal in ein leichtes Schielen abgleitet. Die lacht, herzlich, witzig und schlagfertig ist. Und die Frau, die jahrelang Krieg gegen ihren Körper geführt hat. Die, als sie sieben war, ihre mageren Oberschenkel zu fett fand. Die über Jahre alles in sich hineingefressen hat, Chips, Pommes, Schokoladeneis, um es dann wieder herauszuwürgen und Erleichterung von sich selbst zu finden. Um endlich dem Bild zu entsprechen, wie eine Frau angeblich aussehen soll: elfengleich und unbeschwert.

Es ist ein sonniger Tag in Berlin-Kreuzberg. Am Landwehrkanal blühen die Kastanien. Hier am Ufer befindet sich in einem Ladenlokal Saralisa Volms Produktionsfirma Poison. Volm ist Kunsthistorikerin, sie hat Ausstellungen kuratiert. Sie ist Schauspielerin, war mehrere Filme lang wichtigste Darstellerin des vor knapp einem Jahr verstorbenen Film-Anarchisten Klaus Lemke, der sie entdeckt hatte. Saralisa Volm ist Regisseurin und Produzentin. Gerade bereitet sie ein Fernsehstück vor und will in diesem Jahr noch einen Kinofilm drehen, ihren zweiten nach „Schweigend steht der Wald“, einem düster-abgründigen Thriller über das kollektive Verdrängen der Vergangenheit. 

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Ingo Frank | So., 18. Juni 2023 - 20:50

Meinung vollkommen am Thema vorbei. An der größten Ungerechtigkeit die Frauen erdulden müssen, ist nach wie vor mehr oder minder außerhalb öffentlicher Wahrnehmung. Trotz aller Debatten, gleiche Lohn für gleiche Arbeit würde ich mir ehr wünschen, als alle Gender-
Sternchen Frauenquoten und anderen „gut gemeinten Unsinn“ zusammen.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Dr. Michael Bauer | So., 18. Juni 2023 - 23:27

Wo ist die Substanz bzw. die Essenz? Die Autorin kratzt offensichtlich lediglich an der Oberfläche oder gibt es gar nicht mehr?

Karl-Heinz Weiß | Mo., 19. Juni 2023 - 13:58

Antwort auf von Dr. Michael Bauer

@Herr Bauer, Heidi Klum zimmert eifrig am offenbar "ewigen" weiblichen Selbstbildnis. Vielleicht sollte sich die Autorin vor "Intellektuellen Tiefenbohrungen" dieses Thema annehmen.

Peter William | Di., 20. Juni 2023 - 12:40

Bei Sportlern ist auch Ende 30 Schluss und Umorientierung angesagt. Da haben es Schauspielerinnen und Schauspieler eindeutig besser. Ich kann diese ganzen Artikel des Opferfeminismus nicht mehr lesen. Ihr leidet am Meisten und ganz allein, den Männern wird alles in die Wiege gelegt? Statistiken zu Suiziden, Alkoholismus und Obdachlosigkeit malen da ein ganz anderes Bild. Euer Selbstmitleid ist einfach nur noch langweilig.