Streaming-Dienste eine große Hoffnung für das deutsche Kino / picture alliance

Oscars für „Im Westen nichts Neues“ - Ohne Zweifel ein Triumph

Über das Elend des deutschen Films ist alles gesagt. Geändert hat sich nichts. Doch der Erfolg von „Im Westen nichts Neues“ macht Hoffnung. Denn amerikanische Streamingdienste geben deutschen Filmschaffenden endlich die Möglichkeiten, die sie hierzulande nicht haben.

Autoreninfo

Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist. Er veröffentlichte u.a. „Hypermoral. Die neue Lust an der Empörung“. Zuletzt erschien „Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit“ bei Claudius.

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Am Ende waren es also insgesamt vier Oscars. Das Tüpfelchen auf dem „i“, die Auszeichnung für den besten Film, ist „Im Westen nichts Neues“ und seinem Regisseur Berger zwar verwehrt geblieben, dafür aber wurden es Oscars für den besten internationalen Film, die beste Kamera, das beste Szenenbild und die großartige Filmmusik von Volker Bertelmann. Ohne Zweifel ein Triumph. Vier Oscars für einen deutschen Film – das gab es so noch nie.

Schwer erträgliche Komödien

Im gewissen Sinne passt die Oscarverleihung in eine gute alter Hollywoodtradition. Deutsche Filme und deutsche Schauspieler werden vor allem dann ausgezeichnet, wenn es um deutsche Themen geht. Man denke nur an Schlöndorffs Verfilmung von Günther Grass‘ Roman „Die Blechtrommel“ 1980 oder Florian von Donnersmarck „Das Leben der Anderen“ 2007. Auch Caroline Links 2003 ausgezeichnete Verfilmung des Bestsellers „Nirgendwo in Afrika“ von Stefanie Zweig kreist um ein sehr deutsches Thema – jüdische Migranten während des Zweiten Weltkriegs in Kenia. Auch die Nominierungen für Bernd Eichingers „Der Untergang“ 2005 und Wolfgang Petersens „Das Boot“ 1983 passen in dieses Schema. 

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Kai Hügle | Mo., 13. März 2023 - 14:09

„Doch wir wollen nicht mäkeln“, spricht der Kritikaster, bevor er sein Lamento über die deutsche Filmindustrie fortsetzt. Natürlich bekommt auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk sein Fett weg. Passt zwar nicht wirklich zum Thema, aber so hält man sich selbst und das Leserforum bei Laune.
Lustig, wenn man Worte essen muss, die dem Film wenig Erfolgschancen einräumten - mit einer Begründung, die an Absurdität schwer zu übertreffen sein dürfte. Nun hat der Film vier Oscars abgeräumt, was auch Herrn Will überrascht haben dürfte. Ihm verdanken wir nicht nur die Vorhersage, der Film werde leer ausgehen, aus den von Grau genannten Gründen, sondern auch Erkenntnisse über das „linke Hollywood“, das seiner „Gesinnungspflicht“ nachkommen müsse.
Mir persönlich ist es egal, aus welchem Land gut gemachte Filme kommen, aber natürlich kann man auch diese Kunstform patriotisch aufladen, wenn man unbedingt will.
Glückwunsch an die Gewinner und danke an alle Filmschaffenden.

total woke. Deshalb konnte er auch gewinnen. Das hat Herr Grau nicht mitbekommen. Nazis geht immer und wenn man welche in die Geschichte hineinschreiben muss. Genau nach ihrem Geschmack, Herr Hügle. Genau der Grund, aus dem ich es schade finde und sich mein Eindruck verfestigt, dass man die Oskars nicht mehr ernst nehmen muss.

Herr Bachmann, schließe mich ihren Kommentar an.

Da werden ich lieber Avatar 2 anschauen, wo ein tiefsinniger Kamerun in bewegter, tiefgründiger Art & Weise Fragen des spirituellen, menschlichen Leben in philosophischer Betrachtungsweise er auf die Leinwand projektierte. Hinzu so akribisch & vollendet, dass selbst Namen einen tiefen Sinn ergeben, wenn man sich damit befasst.

Und Kamerun zeigt punktgenau den wunden Punkt in unseren Welten-System - MACHT, GELD & RESSOURCEN ?,

die alles menschliche vergessen lassen & der Finsternis Raum lassen

dieses mal wieder so „Recht“ hatten. Wobei: mit was eigentlich... Sie haben es sich mal wieder erspart, irgendeine Aussage zu treffen und können nach wie vor nicht zw Meinung und Vorhersage unterscheiden.
Wer Nachtreten und Wadenbeißen zu seiner Leidenschaft gemacht hat, sprich immer nur hinterher mit irgendwelchen „Quellen“ und alten „ Zitaten“ um die Ecke kommt und Spaß daran zu finden scheint, dies anderen dann vor die Füße zu knallen, dem sei dies zu gönnen. Diese Mentalität ist eine urdeutsche.

Ich darf Sie an Ihre Haltung zu d Corona-Maßnahmen, etc erinnern.
Sogar Lauterbach rudert zurück. Vieles kommt immer mehr ans Tageslicht.
Sie fanden Wasserwerfer gg Demonstranten (es ging um Grundrechte) ok, da ja „rechtmäßig“ Gut, Sie hatten ja Recht, es war „rechtmäßig“, „In Ordnung“ quasi. Sekundärtugenden, wie Lafontaine es einst schön beschrieb.
So wie zu anderen Zeiten andere Dinge halt auch.
Nur so mal am Rande. Ich kann auch “nachtreten“

Vielen Corona-Verharmlosern kann man diese Fähigkeit nicht unbedingt gutschreiben. Sie verwechseln mal wieder, werter Herr Will, die Tatsache, Fehler einzugestehen, mit dem Anspruch, wer Unsinn behauptet ("Corona nicht mehr als ein Schnüpfchen") habe plötzlich recht. Niemand wird in seinem Gequatsche "besser", nur weil die "Gegenseite" Fehler einräumt.

Das hat mit dem Thema nichts zu tun, aber bei Ihnen sind auf zahlreichen Nebenschauplätzen ständig Scharmützel in Gang, auf denen Sie, nicht immer mit passender Wortwahl, die Ihnen verhasste "Obrigkeit" bekämpfen. Wer selbst seinen Kiefer ständig in fremden Unterschenkeln versenkt, sollte sich den Vorwurf der "Wadenbeisserei" schenken.

Im Übrigen fand, so wie ich mich erinnere, kein Mensch "Wasserwerfer" gegen Demonstranten gut. So, wie es nicht "gut" war, als ein Querdenker in Idar-Oberstein einen jungen Mann erschoss, wegen der Aufforderung eine Maske zu tragen.
Dazu fiel Ihnen nichts ein. Der Täter war ja auch kein Muslim oder so.

Was Sie immer wieder dazu veranlasst, Vorhersagen abzugeben, die jeder Grundlage entbehren, wissen nur Sie.
Was Corona angeht, das hat natürlich noch weniger mit dem Thema hier zu tun als die von Grau kritisierten öffentlich-rechtlichen Medien, aber wenn Sie glauben, hier „nachtreten“ zu können oder zu müssen, dann sollten Sie mir schon konkret eine Aussage vorlegen, die ich revidieren oder bedauern soll. Mir würde da auf Anhieb nichts einfallen.
Zur Erinnerung: Lügen (z. B. über die Doktorarbeit von Drosten) habe nicht ich (sondern Herr Konrad) in die Welt gesetzt. Ich habe auch keine Interviews gegeben, die dann von einem Gericht kassiert werden mussten. Das war Herr Wiesendanger im Cicero. Angeblich wird noch immer „juristisch geprüft“, ob der Artikel wieder online gehen kann…

https://www.cicero.de/kultur/coronavirus-labor-christian-drosten-roland…

Urban Will | Mi., 15. März 2023 - 06:37

Antwort auf von Kai Hügle

selektives Gedächtnis besitzen und ein Meister des Ausweichens und Täuschens sind, ist mehr als offensichtlich, daher bringt es wenig, mit ihnen zu diskutieren. Das mit Corona war ein Bsp dahingehend, dass auch Sie sich irren und daher ist es egal, ob dies etw mit dem Thema Film zu tun hat, kapieren Sie das nicht? Das mit d Wasserwerfern war im Zshang mit einer Diskussion zw uns. Sie fanden sie ok, da „rechtmäßig“. Ich führe wie gesagt keine Aufzeichnungen, habe aber ein recht gutes Gedächtnis. Und wenn Sie mir jetzt noch behaupten, in Sachen Corona nicht in großen Teilen die Meinung Lauterbachs, etc geteilt zu haben, lache ich Sie aus.

@Lenz: das zu den Wasserwerfern. Und Ihre Lügen u Unterstellungen bzgl meiner Haltung zu Corona, die Sie hier andeuten, können Sie sich sparen. Es ist Ihre Seite, die sich schämen muss angesichts dessen, was man alles gesagt u gefordert hat.

@ beide: lernen Sie endlich mal d Unterschied zw Meinung und Vorhersagen und, ja, Wadenbeißen.

Wie ich mir dachte: keine konkrete Aussage, auf die ich reagieren könnte.
Den Einsatz von Wasserwerfern halte ich für gerechtfertigt, wenn Demonstranten massiv Auflagen verletzen und/oder gewalttätig werden. Das gilt aber grundsätzlich, nicht nur bei Corona-Leugnern bzw.- skeptikern, und da die Gewaltbereitschaft dieses Spektrums in diesem Magazin eigentlich nie wirklich thematisiert wurde, wüsste ich jetzt nicht, wann und in welcher Form ich mich dazu in einer Weise geäußert haben sollte, die mir irgendwie unangenehm sein müsste.
Aber ich habe noch 460 Zeichen. Vielleicht sagen Sie noch was zum Thema und erhellen mich über das „linke Hollywood“ und seine „Gesinnungspflicht“.

Jürgen Rachow | Mo., 13. März 2023 - 17:19

Deutsche "Filmkunst" samt den Schauspieler spielenden deutschen Schauspielern sind mir inzwischen so zuwider, daß ich es nicht über mich bringen werde, diesen Film anzusehen.

Peter Luders | Mo., 13. März 2023 - 18:40

Der Film ist ein aufwendiger, aktionsreicher und dramatischer Kriegsfilm, warum nicht...
Deshalb, warum nicht auch ein paar Oscars...
Was mich allerdings erheblich stört, ist, dass der Film den Titel eines international bekannten und ausgezeichnet Romans trägt, von dem er aber deutlich abweicht! Hätte dieser Film, der von den Namen der Protagonisten und dem Thema "1. Weltkrieg" sowie der aktuellen Ukrainekrise mal abgesehen, "XY" geheißen, er wäre unter ferner liefen gelaufen.... Excellentes Marketing von Netflix... Ich bin mir sogar sicher der Grossteil der Juristen, Kritikern und Kommentatoren haben das Buch weder jemals in der hand gehabt, noch gelesen... Mit fremden Federn geschmückt...

Wolfgang Tröbner | Mo., 13. März 2023 - 18:40

ist, bis auf Ausnahmen, sehr öde und von einer erschreckenden cineastischen Provinzialität geprägt. Da haben Sie, Herr Grau, vollkommen recht. Umso erfreulicher nun der internationale Triumph von "Im Westen nichts Neues". Mich persönlich freut das ungemein, zumal der Film ohne das deutsche Film-Finanzierungssystem, "in dem auch die öffentlich-rechtlichen Sender eine ungute Rolle spielen, " zustande gekommen ist. Ist in diesem merkwürdigen Finanzierungssystem auch der Grund dafür zu suchen, dass keine der üblichen Talk-Quasselrunden des ÖRR es für nötig erachtet hat, den Regisseur des Films im Vorfeld der Oscar-Verleihung mal einzuladen? Um mit ihm über das Anliegen des Films zu sprechen? Eigentlich ein unglaublicher Vorgang - da wird ein deutscher Film mit 9 Oscar-Nominierungen bedacht (was an sich schon eine Sensation ist) und der ÖRR hält es nicht für nötig, mit den Machern des Films zu sprechen. Woran mag das wohl liegen? Passt ein Antikriegs-Film nicht mehr in die heutige Zeit?

Albert Schultheis | Di., 14. März 2023 - 09:44

Der ukrainische Kriegstrommler und Ausheber Selenskyj wollte auf dem Oscar-Forum trommeln, aber die woken Veranstalter des neuen Hollywood lehnten den weißen jungen Mann brüsk ab: "In der Ukraine stürben Weisse. Aber man habe andere Kriege ignoriert, in denen Nicht-Weisse gestorben seien." - Das ist offener Rassismus gegen Weiße! Eigentlich müsste diese Begründung der Ablehnung einen Sturm der Entrüstung auslösen - aber nicht so in der Welt der Regenbogenfahnen und des woken Rassismus. Den Film nach Erich Maria Remarques Roman - man hätte ihn allein aus Protest gegen diesen Rassismus zurückziehen müssen, denn auch im 1. Weltkrieg schlugen ja wohl hauptsächlich Weiße auf Weiße ein. Offenbar haben weder die Filmemacher noch die Veranstalter diesen eklatanten Widerspruch überhaupt bemerkt. Woke Deppen halt! Zudem kommt Remarque zur Unzeit, wo gerade emsig an dem Upgrade des Ukrainekrieges zum 3. Weltkrieg gearbeitet wird. Was sagt unsere Zombie-Oma, die Kriegstreibersau der FDP dazu?

Gerhard Lenz | Di., 14. März 2023 - 12:08

So ein Schmarrn. Aber Ihr Ausdruck "Kriegstreiber" erinnert ja unmißverständlich daran, dass Sie nur die übliche Täter-Opfer-Umkehr umtreibt.

Grund (für die Ausladung Selenskys) ist offenbar, dass frühere Konflikte auch keine entsprechende Aufmerksamkeit erhalten haben - und man das nicht ausgerechnet für einen Konflikt zwischen weißen Europäern ändern will.
- so die Süddeutsche

Darin sehen Sie natürlich sofort das, was Putin dienlich ist und den Ukrainern schadet.

Dass Ihnen ein streng-antimilitaristischer Film nicht gefällt, ist nicht so überraschend, wenn man an Ihre vorherigen Kommentare denkt.

"Die Alliierten (des WWII) sind noch immer unsere Feinde.
Und irgendwann wird (mit den ganzen rot-grün-woken Demokraten) abgerechnet.

Ein durch und durch "pazifistischer" Standpunkt, der in seiner "Friedessehnsucht" ja auch auf die sofortige Kapitulation der Ukraine oder den baldigen "Endsieg" Putins hofft.

was ich eigentlich hätte sagen wollen.
Von "Kriegstreiber" hab ich gar nix gesagt, ich habe mich lediglich gefragt, was wohl unsere "Kriegstreibersau", unsere Oma aus dem Hühnerstall, dazu meint. Aber die ist wohl im Aachener Deppen-Carneval etwas abgesoffen. Kannjama passiern.
Ich vermute, Sie meinen mit "übliche Täter-Opfer-Umkehr" so eine 360-Grad-Pirouette, wie sie sie gerade unser Außen:Milchmädchen vorgeführt hat. Leider gebricht es mir zu solcher geistigen Beweglichkeit an charakterlicher Fluidität.
Gut, dass Ihren Kollegen von den Süddeutschen Blockwarten die passende Erklärung eingefallen ist, bzw das passende Framing.
Ja, und von "Putin" habe eigentlich auch nicht geredet und bitte bitte, lieber Laber-Lenz, werfen Sie mich nicht in eine Tonne mit Haubitzen-Toni und den Grünlichen Zottelhelden, die gestern noch "Soldaten sind Mörder!" gebrüllt haben. Ich war Soldat und kann ein G3 von einer Mohrrübe unterscheiden. Übrigens habe ich meinen Remarque gelesen! Brauch kein Netflix!

Naumanna | Di., 14. März 2023 - 18:15

Oh, mein Kommentar von heute morgen zu dem ausgezeichneten Artikel von Alexander Grau erscheint nicht. Warum nicht?