KI in der Kirche - Gott ist ein Chatbot

Auf dem 38. Evangelischen Kirchentag hat eine Künstliche Intelligenz erstmals einen Gottesdienst gefeiert. Damit beweist die EKD abermals, dass sie keine Antworten auf die Herausforderungen der Gegenwart hat. Zum Gotterbarmen, wie unser Autor meint.

Ralf Hanselle / Antje Berghäuser

Autoreninfo

Ralf Hanselle ist stellvertretender Chefredakteur von Cicero. Im Verlag zu Klampen erschien von ihm zuletzt das Buch „Homo digitalis. Obdachlose im Cyberspace“.

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Diese Nachricht müsste die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, eigentlich freuen: Es gibt sie noch, die tagtäglichen Begegnungen mit Gott. Sie ereignen sich vielleicht nicht unbedingt auf dem Nürnberger Hauptmarkt, wo am vergangenen Mittwoch der 38. Evangelische Kirchentag eröffnet wurde; auch nicht auf dem Zeppelinfeld, das sich für die fünf Tage des spirituellen Spektakels in einen großen Zeltplatz verwandelte. Dafür aber zum Beispiel in Barcelona, inmitten einer kleinen Kirche in der Nähe der Polytechnischen Universität.

Wer sich nämlich in deren Inneres hineinwagt, der wird nach wenigen Schritten von einer Art Wunder überwältigt. Kurz hinter der Apsis, dort wo das gut gekühlte Gotteshaus einzig noch von hohen, neo-romanischen Rundbögen getragen zu sein scheint, liegt eines der letzten Heiligtümer unserer Zeit: Durchscheinend ist es wie der göttliche Geist und schier allwissend wie der Allmächtige selbst.

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Enka Hein | Sa., 10. Juni 2023 - 19:30

....ist der Ort nicht irgendwie vorbelastet. Da hatten mal die Blauen...ÖRR und MSM hätten Schnappatmung. Aber vielleicht will man sich geistig inspirieren lassen um mit der Klimasekte Die Grünen weitere Verbote auszurufen.
Aber wenn für Annette Kur(z)sch(l)uss ChatGPT eine Lösung gegen den Mitgliederschwund sein soll, so sollte Sie ihre Schaltkreise messen lassen.
Vielleicht kann Sie mit Hilfe von KI ja neue Mitglieder generieren.
Dann braucht man die Alten nicht mehr.
Und wenn die künstlichen Mitglieder (oder heißt das Mitgliedernde?) dann noch Kirchensteuer zahlen ist alles gut.
Habeck war doch auch da. Als Wirtschaftsexperte weiß der bestimmt wie man aus dem Nichts Geld zaubert.
So sei es.

ein ehemaliger Propagandaminister würde jauchzen "die Pfaffen" sind wieder bereit Waffen zu segnen und zumindest verbal sind viele wieder bereit zum (Ost) Feldzug (noch müssen sie nicht ihre eigenen Söhne und Töchter und Enkel an die Front schicken aber die Experten arbeiten daran) . Nun und Habeck hat erkannt wenn auch kein Geld für notwendige Dinge da ist, für Waffen ist man gerne bereit ein paar Euros locker zu machen das Geschäft brummt. Und es scheint mit KI hat man ein neues Instrument um die Volksverdummung weiter zu forcieren. Fazit es passt alles.

Henri Lassalle | Sa., 10. Juni 2023 - 20:00

Der Kirche ist nicht mehr zu helfen. Wozu auch, sie ist obsolet, ein Relikt aus früherer Zeit, als die Menschen noch im Determinusglauben verhaftet waren, Hoffnung, psychischen Halt und Trost durch ein überirdischen Systems brauchten. Die Leute machen sich heutzutage ihre Religion selbst, und das ist gut so, "jeder soll nach seiner Facon selig werden" (Friedrich II von Preussen). Aber die Kirchen gehören zur historischen Vergangenheit, sie können sich noch in armen, weniger entwickelten Ländern oder Regionen behaupten .

Ingo Frank | Sa., 10. Juni 2023 - 20:59

Ich frage mich, was aus dieser evangelischen Kirche geworden ist. Ich bin getauft & konfirmiert und war bis zu Wende auch noch Kirchenmitglied…. Zumindest „zahlendes“ Nach der Einführung des Soli bin ich ausgetreten da ich die Beiträge als unverschämt ansah und ich immer ein Befürworter von Trennung des Staates von der Kirche und umgekehrt war. Ich sehe die Kirche so, dass sie sich endlich bei ihren politischen Ambitionen und dem hinterherhecheln des links grünen Zeitgeistes zurücknimmt. Tut sie aber nicht …. Im Gegenteil. Und dabei ist es kein Wunder das viele die ihre Kirche „bewahren“ wollen, & mit dieser „modernisierten“ Kirche nichts mehr anzufangen können, austreten. Kirche hat mir Glauben zu tun, und diesen ersetzt kein
Komputerprogramm ! Was geht in den Köpfen dieser Kirchenoberen vor?
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Christoph Kuhlmann | Sa., 10. Juni 2023 - 23:27

Mit der Geburt beginnt das Sterben. Alter Spruch der Gothic Szene. Die Angst vor dem Tod lässt sich mit religiöser Spekulation nur unzulänglich verdrängen.

Wolfgang Borchardt | So., 11. Juni 2023 - 09:02

.... an dieser Kirche lässt sich mit solchen Projekten nicht aufhalten. "Ein feste Burg ist unser Gott" meinte ML. Das mag weiter gelten, aber die Kirche als Institution und selbsternannter Spiegel Gottes löst sich dennoch auf. Und der Spiegel zerbricht wie die Gemeinschaft ihrer Mitglieder, von denen viele die kirchliche Andienung an die grüne Macht nicht gutheißen. Aber war Oppurtunismus nicht schon immer kirchliche Tugend? Begonnen hat das mit Kaisern und Königen, für die die Gründung von Bistümern, Kirchen und Klöstern Machtbasis war?

Helmut Bachmann | So., 11. Juni 2023 - 09:32

Die Kirche ist bereits am Boden, viele Predigten gar unterirdisch. Geistliche, die sich nur noch so nennen, eher grüne Politiker in Robe sind, werden immer mehr. Vielleicht findet ChatGPT noch eher zu den interessanteren Fragen zurück, wenn er die gesamte geistige Literatur durchforstet. Ich hab mich über das Thema mit ihm besser unterhalten, als man es mit dem heutigen Standardpfarrer könnte. Und trotzdem kommt er bei weitem nicht an einen intelligenten, weisen Menschen heran.

Ronald Lehmann | So., 11. Juni 2023 - 10:22

Sich einfach Gedanken machen & wo Ort & Zeit keine Rolle spielen, weil man in ein Meer der eigenen Gedanken & die Gottes eintaucht

& dies alles im Rahmen der Gebotes Gottes & der Beachtung/(Spiel)-Regeln der Todsünden,

damit ein JEDER dieser Welt etwas besser - MEHR liebevoller macht & lebt, denn mit einen Lächeln im Gesicht blühen die schönsten Seiten des Lebens & es wird ein Zustand der unendlichen Glückseligkeit erreicht, nachdem der Mensch strebt, aber oft das falsche im Rücksack hat & dazu noch einen nicht erfüllenden Weg einschlägt.

Kirchen-Tempel für die innere Besinnung sind nicht mehr zeitgemäß.

Fmp. wäre Musik & Orgel für eine innere Einkehr für einen jeden selbst in sich ein erfüllender Weg als wie heutzutage, wo Kirchen-Tempel eher einen Museum oder dem Bundestag ähneln & wo Christen heutzutage eher Staats-Ideologie bekommen als den heiligen Geist zu empfangen

Dorothee Sehrt-Irrek | So., 11. Juni 2023 - 10:35

wieder zur Schule, sozusagen über Youtube und gerne bei den Jüngeren, die es ja noch Jüngeren erklären wollen, so dass ich durchaus manchmal mithalten kann.
Da gibt es so einige, z.B. Rocket Beans, LPIndie, Zorn, AvenueX und auch Breaking Lab.
Der junge Mann erzählte letztens was zu ChatGPT.
Also Herr Hanselle, das klang nun wirklich nicht so, als würde er von Gott reden.
Vielleicht ist es sehr sinnvoll, ersteinmal zu verdeutlichen, was diese Technik kann und was nicht.
Von Technik zu Gott kommen wir doch wohl nach wie vor nur über den Menschen?
Breaking Lab hörte sich nicht so an, als könne diese Technik Texte auslegen?
Das müssen vorher Menschen gemacht haben und für den Bereich Theologie wären es dann besser Pfarrer* oder Priester* gewesen.
Technik macht mir gar nicht solche Sorgen, eher die Art und Weise, wie Menschen sie sehen.
Was für ein Kunststück, eine Maschine als Komprimat tausender Menschen hinzustellen, wenn das auch ein einziger Priester* schafft, es sei denn Optimierung?

Albert Schultheis | So., 11. Juni 2023 - 10:49

Tausendmal lieber auf ein Metallkonzert mit "Rammstein" und "Ich will kein Engel sein!" als auf einen evangelischen Kirchentag mit Mösen-Malern und "Pflugschare zu Schwertern"-Propheten wie Steini Steinmeier, Bedford-Strom, Käßmann, Kathrin, Renate und Mischpoke! Wie widerlich dieses verlogene, zum Schein heilige Gesoxe! Wer jetzt noch nicht von dieser perversen Klimasekte geflohen ist, der kann nur Nutznießer, Blutsauger und Begünstling dieser falschen Pfaffenbrut sein!

Christa Wallau | So., 11. Juni 2023 - 11:15

in seiner eigentlichen Bestimmung und Würde dürfte in Zukunft immer bedeutsamer werden.
Ich bin fest überzeugt davon, daß sie auch gelingen wird - allerdings nur in Nischen.
Und irgendwann - am Ende dieses Planeten - werden es diese Wenigen sein, die ins Reich dessen gelangen, der sie einst erschaffen und ihren die Freiheit geschenkt hat, sich für oder gegen ihn zu entscheiden.

Ernst-Günther Konrad | So., 11. Juni 2023 - 11:48

Gerade die ev. Kirche befindet sich im Selbstzerstörungsmodus. Vielleicht braucht es auch das, damit es einen Neuanfang geben kann.
Mal sehen, wann KI die ersten Funktionärsämter im Kirchenapparat einnehmen und in Talkshows plaudern.

W. Kacpura | So., 11. Juni 2023 - 16:18

Die KI hat für die Ev. Kirche ein Vorteil, auch wenn sich die meisten Mitglieder, mangels Spiritualität und bei Überfluss an Banalität, von ihr abwenden, wird man unbegrenzt die neuen digitalen Gläubigen generieren können. Der Wandel zur virtuellen Kirche hat schon begonnen.

Marianne Bernstein | So., 11. Juni 2023 - 23:47

Wagner.
.....
Ein Komödiant könnt’ einen Pfarrer lehren.

Faust.
Ja, wenn der Pfarrer ein Komödiant ist;
Wie das denn wohl zu Zeiten kommen mag.

Mehr muss man dazu nicht sagen.

Walter Bühler | Mo., 12. Juni 2023 - 13:17

Antwort auf von Marianne Bernstein

... waren was anderes als die modernen deutschen Comedians. Gute Pfarrer der alten Schule haben durchaus etwas gelernt bei den Komödianten, und haben oft zu einer volksnahen Sprache gefunden.

Heutige Pfarrer*innen, die ihren Predigttext ja meist nicht mehr in der Bibel, sondern in der "taz", im "Spiegel" oder in der "ZEIT" suchen, können jedoch von den Comedians*innen nicht mehr viel lernen, denn die suchen ihre Pointen und Texte ja auch nur noch in der "taz", im "Spiegel" oder in der "ZEIT".

Ein wenig trans-queer-sexuelle Sauce darüber gekippt, fertig sind sie beide.