„Explosiv“-Moderator Maurice Gajda hat Frauke Petry rassistische und homophobe Aussagen vorgeworfen, doch die waren wahrscheinlich frei erfunden / dpa

RTL-Skandal um falschen Petry-Tweet - Ein Moderator sieht rosa

Der RTL-Moderator Maurice Gajda fälschte eine Twitternachricht der Ex-AfD-Politikerin Frauke Petry. Die wehrte sich gerichtlich. Nun hat der Sender Konsequenzen gezogen.

Daniel Gräber

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Daniel Gräber leitet das Ressort Kapital bei Cicero.

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Jetzt hat auch RTL seinen Medienskandal. In der Sendung „Explosiv Weekend“ lief dort am 5. August ein Beitrag über den deutsch-vietnamesischen Sänger Trong Hieu, der beim diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) auf Platz vier im deutschen Vorentscheid landete. „Explosiv“-Moderator Maurice Gajda trat in dem Beitrag als Reporter auf, traf den Sänger und dessen Freunde.

Vor der Kamera las Gadja ihnen eine abfällige Äußerung der ehemaligen AfD-Chefin Frauke Petry vor, die – nach allem, was bisher bekannt ist – offenbar frei erfunden war. Petry ließ das nicht auf sich sitzen. Nun musste RTL gravierende Fehler einräumen und hat den Moderator vor die Tür gesetzt.

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Kai Hügle | Sa., 19. August 2023 - 10:13

Auch Boulevardjournalisten bei Boulevardmagazinen bei Privatsendern können nicht einfach irgendwelche Tweets erfinden und sie anderen andichten. Was diesen Fall besonders macht, ist die Tatsache, dass es wahrlich mehr als genug eindeutig belegte Zitate von aktuellen und ehemaligen AfD-Politikern gibt, die zeigen, wes Geistes Kind sie sind. Warum man sich da etwas aus den Fingern saugt, verstehe ich nicht.
Gut jedenfalls, dass Petry diese Geschichte juristisch verfolgt hat und das alles nicht ohne Konsequenzen geblieben ist.
Auch Drosten hat sich ja erfolgreich gegen Falschbehauptungen gewehrt. Der Cicero weiß davon ein Lied zu singen.

https://www.cicero.de/kultur/coronavirus-labor-christian-drosten-roland…

Ich würde den Verantwortlichen nicht „Geltungssucht“ unterstellen, frage mich aber schon, warum seit fast eineinhalb behauptet wird, etwas juristisch zu prüfen, was bereits in zweiter oder dritter Instanz entschieden wurde.

Wolfgang Tröbner | Sa., 19. August 2023 - 13:37

Antwort auf von Kai Hügle

Gute Frage, Herr Hügle. Die kann man aber nicht nur dem RTL-Mann Gajda stellen, sondern auch dem Spiegel-Mann Relotius oder dem Zeit-Mann Wolff. Alle diese sogen. "Journalisten" stammen aus dem linken woken Milieu und wurden allesamt der Lüge überführt. Komisch, dass das mit den Lügen weder RTL noch der Zeit noch dem Spiegel selbst aufgefallen ist. Zufall?

Sabine Lehmann | Sa., 19. August 2023 - 22:02

Antwort auf von Kai Hügle

Der Vokativ schon. "Cicere" ist allerdings eine Kichererbse. Passt schon;-)

Stefan W. | Sa., 19. August 2023 - 16:03

Antwort auf von Kai Hügle

Achja, Drosten. Was ist eigentlich aus dem Ursprung des Corona-Virus geworden? Man hört ja gar nichts mehr. Komisch ...

Ernst-Günther Konrad | Sa., 19. August 2023 - 10:19

Nach Relotius nun ein schwuler Journalist, der in den asozialen Medien wieder mal homophobe Tendenzen verspüren will und die sicherlich vorhandenen Vorurteile mit einer solchen Fälschung relativiert. Wem kann man noch was glauben? Es sind ja nicht nur erfundene Geschichten, es sind vor allem auch die politisch einseitig berichtenden Journalisten, die längst die Lüge, die Über- oder Untertreibung, das Verzerren und Umdeuten von Informationen mit eigener Meinung vermischen und manch einer glaubt gar, er könne so seine "eigene" Politik machen oder erklimmt die Karriereleiter schneller. Und freie Medien, Kritiker selbst aus dem eigenen Beritt werden von ihren Kollegen diffamiert und beschimpft. Sie fehlen Scholl-Latour, Friedrichs u.v.a. Inzwischen machen sie untereinander Jagd in den asozialen Medien und fälschen gar Tweets. Ich freue mich darüber, das Frauke Petry sich durchsetzen konnte. Das ist vielen nicht möglich. Da fehlt das Geld, die Zeit und die Nerven und die "Berühmtheit".

... Demokratie.

Welchem Journalisten kann man aber heute noch glauben?

Wie in vielen anderen Bereichen entfernen wir uns in den öffentlichen Medien ungeheuer schnell von den demokratischen Idealen. Sie verkommen zu hohlen Phrasen, die nur noch dazu dienen, dem politischen Gegner um die Ohren gehauen zu werden.

Ja, im ÖRR sind die Persönlichkeiten zur Ausnahme geworden, die wissen was sie tun und sagen, und die wissen, dass sie nicht für sich, sondern für das Volk und für die ganze Gesellschaft arbeiten. Solche Journalisten wissen, dass es auf die Trennung von sachlicher Information und eigener Meinung ankommt. Und sie sind bereit, an sich selbst die gleichen Maßstäbe anzulegen wie an andere Menschen.
Die vielen armseligen Gestalten und Möchtegern-Promis im ÖRR, die uns im Fernsehen entgegentreten, sind im übrigen einfach nur langweilig und ärgerlich, egal, ob sie rot, grün, blau, schwarz oder rosa gestylt sind. Vertrauenswürdig ist kaum einer.

Die Cathy | Sa., 19. August 2023 - 10:44

.. seiner Konzernzentrale hat das RTL- und Bertelsmann-Mietmaul zugelangt, allerdings zu heftig.

Dorothee Sehrt-Irrek | Sa., 19. August 2023 - 10:57

wenn Frau Petry "normal" gegen "rosa" gestellt hätte.
Ein ebensolches Unding wäre es m.E., wenn der Moderator sich den Sänger Troy Hieu herausgegriffen hätte, weil man es mit "Asiaten" eben machen kann oder weil die solche Farben auch tragen? Ich sage tragen können.
Rosa steht nicht Jedem*?
Was für ein Farbenzauber, was für eine menschliche ff. Schönheit.
Frau Petry, tauchen Sie mal ein in die Welt des asiatischen Films, schon um ihrer Kinder Willen.
Heutzutage kann man nicht mehr hinter Mauern leben.
Vielleicht wollte das eigentlich auch Kanzlerin Merkel sagen, allein die Sprache könnte nicht ihr ureigenstes Ding sein?
Wenn Sie, Frau Petry rechtlich durchkommen gegen eine evtl. plumpe Fälschung, dann hoffe ich von Ihnen auf Wiedergutmachung Richtung "Farben-Welt".
Gehen Sie bitte auf den nächsten Christopher Street Day, besuchen Sie vietnamesische, japanische, koreanische.. Gemeinden in der Bundesrepublik.
Für meinen Ex-Mann kochten einmal aus "Schüler-Dank" vietnamesische Flüchtlinge

Man kann auch jedes Wort auf die Goldwaage legen. Wenn man will. Die Äußerung ist umgangssprachlich und eben nicht so zu verstehen, dass "rosa" nicht "normal" ist. Gemeint war, dass die Allgemeinheit diese ganz und gar, in meinen Augen unappetitliche, groteske und talentfreie Truppe nicht als Vertretung für Deutschland zum ESC geschickt hätte. Die Farbe, auch keine anderes als rosa, hätte da noch irgendwas gerissen. Der letzte Platz spricht eh Bände. Aber wo soll Deutschland auch sonst landen außer auf dem letzen Platz. Wie immer, da kommen wir auch nicht auf´s Ungewohnte.

Hans-Hasso Stamer | Sa., 19. August 2023 - 11:47

Ja, die gab es einmal. Lang ist es her. Heute gilt bei den Mainstreammedien:

"Wer die "richtige" Haltung hat, darf alles, wer sie nicht hat, darf nichts."

Das ist jetzt mal jemandem auf die Füße gefallen. Das ist erfreulich, liegt aber nur daran, dass RTL um seine Glaubwürdigkeit fürchtet. In unzähligen anderen Fällen läuft es aber nach wie vor wie oben.

Albert Schultheis | Sa., 19. August 2023 - 12:36

Mit Lügen von Presse und Medien werden jede Woche in Deutschland Existenzen zerstört, ruf-gemordet und Karrieren kaputtgemacht - ohne wirkliche Konsequenzen. RTL, Spiegel, ZEIT, ÖRR, ... Sie machen einfach so weiter als wär nix gewesen.
Rufmorde sind wie Halsabschneiden und Rudel-Vergewaltigungen zu Kavalliersdelikten verkommen. Hammertotschläger:Innen laufen frei herum und planen neue, menschenverachtende Straftaten - siehe Augsburg. Die Lügenpresse vertuscht all das, verharmlost nicht nur die Taten und ihre Täter, sondern stachelt sie auf und bietet ihnen politisch-moralische Deckung, so wie KBW-Steini Steinmeier. Dieser Staat hat mit einem Rechtsstaat nur noch die Gremien gemeinsam, die aber in Deutschland durch die Bank korrumpiert, mit Lakaien besetzt und gleichgeschaltet sind - bis auf wenige Ausnahmen - siehe Verwaltungsgericht Thüringen. Eigentlich müsste ein EUGH gegen die deutsche Luderjustiz vorgehen - tut er aber nicht, er ist nur ihr verlängerter Arm.

Christa Wallau | Sa., 19. August 2023 - 13:45

wurde nun aus dem Verkehr gezogen.
Das ist erfreulich, aber bedeutungslos.
Üble Nachrede und Verleumdung bzw. Verschweigen und Schönfärberei auf der anderen Seite gehen im deutschen Journalismus munter weiter.
Das Wort "Lügenpresse" ist zwar hart, trifft aber - zuspitzend - den Kern des Problems.

Jegliche Berichterstattung (im TV, Radio und den Hauptprintmedien) erfolgt unter der Prämisse: W e r hat etwas gesagt oder getan? und nicht mehr W a s (rein sachlich) ist irgenwo genau gesagt oder getan worden?

Jeder, der zu den "Guten" gehört, wird möglichst geschont, und jeder, der zu den "Bösen" (AfD,
alternative Medien, Kritiker an Corona-u. Klima-Maßnahmen usw. ) gezählt wird, dem dichtet man seitens der Journalisten gern noch etwas mehr an oder wiederholt seine angeblichen Schandtaten täglich.

Mangelnde Ausgewogenheit auf dem Informationssektor über lange Zeit führt letztlich zu demselben Ergebnis wie direktes Lügen, ist allerdings die viel geschicktere, raffiniertere Methode.

Heidemarie Heim | Sa., 19. August 2023 - 15:52

Was denn sonst, geehrter Herr Gräber? Explosiv war halt nicht mehr explosiv genug. Das grundsätzlich Sender und zeitgeistige Medien dazu neigen, nach eigenem Belieben inzwischen wirklich Jedermann/frau, der/die eine kritische Haltung an den Tag legt das sogenannte Wort im Mund umzudrehen, dabei alle denkbaren journalistischen Basics hintan stellt um beim Leser oder Zuschauer niedrigste Instinkte anzusprechen bzw. wie in diesem Fall gewünschte Reaktionen beim Gegenüber zu erzielen, genügen seit geraumer Zeit, besonders im Hinblick auf die Erfolge von rechts einfach nicht mehr. Da wird dann einfach ein Gang höher geschaltet und "gefaked", also gefälscht was das Zeug hält, mit der Hoffnung, dass sich das mit Fleiß ausgesuchte Opfer schon nicht gegen einen Sender oder Medienhaus wehrt. Deshalb finde ich die Reaktion von RTL dennoch lobenswert in deren Konsequenz, die man bei anderen Sendern und Medien vergeblich suchte und bis heute sucht bei Übergriffen a la Böhmermann & Co. MfG