Annette Schavan beobachtet einen Rückzug ins Private / Laurence Chaperon

Annette Schavan liest... - Das politische Buch

In seinem neuen Buch „Abschied von der Öffentlichkeit“ zeigt Michael Hüther einen Verlust der Öffentlichkeit als Raum der Freiheit. Annette Schavan hat den Essay für uns gelesen.

Annette Schavan

Autoreninfo

Annette Schavan (68) war 25 Jahre in Politik und Diplomatie tätig, u.a. als Bundesministerin für Bildung und Forschung (2005–2013) sowie als Botschafterin Deutschlands beim Heiligen Stuhl (2014–2018). Ihr neuestes Buch trägt den Titel: „geistesgegenwärtig sein. Anspruch des Christentums“, Patmos Verlag, 2. Auflage 2021. Foto Laurence Chaperon

So erreichen Sie Annette Schavan:

Annette Schavan war 25 Jahre in Politik und Diplomatie tätig, unter anderem als Bundesministerin für Bildung und Forschung. Heute wirkt sie international und publizistisch in Stiftungen.

Hannah Arendt hat eindrucksvoll den öffentlichen Raum beschrieben – als eine Voraussetzung der Freiheit, als Ort des Handelns und Verhandelns, als Schule der Wahrnehmung anderer Menschen und ihrer Perspektiven und als Raum der Debatten über das, was alle angeht („Vita activa oder vom tätigen Leben“). Die Öffentlichkeit ist eine Errungenschaft für das Projekt der Moderne.

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Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 3. Mai 2023 - 11:09

irgendwie dachte ich früher, sie würde Kanzlerin der CDU.
War sie der CDU intellektuell zu anspruchsvoll?
Aber dann wäre sie vermutlich auch nicht gewählt worden?

Markus Michaelis | Mi., 3. Mai 2023 - 12:25

Ich sehe es auch so, dass die Öffentlichkeit sich gewandelt hat. Individualisierung kann sehr gut ein Grund dafür sein. Ich nehme es jedenfalls auch so wahr, dass weniger in Fragen, Alternativen, Entscheidungen zwischen Dingen gedacht wird, mehr in absolut richtigen Dingen, die nicht in Frage zu stellen sind.

Ich sehe aber auch andere Gründe: Europa, Globalisierung, offene Gesellschaft, Vielfalt, die schnelle Veränderung der Welt und unserer Gesellschaft, viele neuere Probleme (Klimawandel, Pandemie, Finanzsystem ...) führen zu Unsicherheiten, welche Werte und Sichtweisen gelten sollen, welche nicht.

Für den einzelnen Mensch ist es da nicht leicht seine Orientierung zu behalten, für die Gesellschaft als Ganzes im Moment noch schwieriger. Man flüchtet sich (vielleicht) in feste Glaubenssätze und Werte und bleibt in dem Rahmen, in dem diese gelten?

Gewisse Beschränkungen braucht es vielleicht - die europäische Orientierung würde ich erstmal als NICHT-global lesen?

Sabine Lehmann | Mi., 3. Mai 2023 - 19:02

Annette Schavan, eine deutsche Bilderbuchkarriere. Zeigt sie doch, dass im Merkel-Land wirklich Jeder alles werden konnte, auch mit Betrügereien und viel Vitamin-B seine Pfründe zu sichern bis man quasi heilig gesprochen wird und zwar vom Papst persönlich in Rom. Nun, zu Letzterem kam es nicht wirklich, aber wundern würde mich auch das nicht!
Dass der Cicero sich dafür hergibt, einer Person mit solch zweifelhaftem Ruf wie Frau Schavan eine Plattform zu bieten, ist mehr als irritierend, es ist ärgerlich. Welche Maßstäbe gelten hier denn? Oder dachte man sich, so viele Jahre ist's her, der deutsche Lemming hat von Hause aus ein Kurzzeitgedächtnis, Rom ist weit weg und Merkel auch, zumindest fast, man hat sich an Korruption und Betrügereien gewöhnt, weil es mittlerweile zum Gusto einer deutschen Regierung gehört es mit Regeln und Gesetzen nicht so genau zu nehmen?
Oder sollte sich Journalismus fragen, wie man/frau in den Heiligen Stuhl aufsteigt ganz ohne die Voraussetzung zu erfüllen??

Albert Josef Schultheis | Do., 4. Mai 2023 - 15:54

Ich hatte eigentlich dazu geschrieben, dass ich die Wahl der Frau Schavan als Rezensentin zum Thema "Verlust der Öffentlichkeit als Raum der Freiheit" für eine Fehlbesetzung halte. Die Dame hat erstens kaum die Qualifikation sich über dieses Thema stichhaltig zu äußern, außerdem und noch vielmehr war sie in den toxischen Merkeljahren aktiv als Merkels Vertraute und Beraterin involviert, als es darum ging, den Raum der Freiheit sowohl für das Parlament als auch für uns Bürger immer mehr zu beschneiden und den Korridor des Sagbaren gefährlich zu verengen.