Schnee bedeckt das Fell eines Schafes am 01.03.2016 auf einer Weide nahe Sieversdorf (Brandenburg).
Zu doof für die Jahreszeiten? Unsere Empörung über den Frühlingsanfang / picture alliance

Schnee zum Frühlingsanfang - „Immer ist es entweder zu warm, zu kalt oder zu nass“

Die Aufregung um Schnee und Kälte zum Frühlingsanfang geht dem Meteorologen Jörg Kachelmann auf die Nerven. Im Interview spricht er über doofe Journalisten, doofe Leser und nutzlose Wetter-Apps

Bastian Brauns

Autoreninfo

Bastian Brauns leitete das Wirtschaftsressort „Kapital“ bei Cicero von 2017 bis 2021. Zuvor war er Wirtschaftsredakteur bei Zeit Online und bei der Stiftung Warentest. Seine journalistische Ausbildung absolvierte er an der Henri-Nannen-Schule.

So erreichen Sie Bastian Brauns:

Sie klingen erkältet, Herr Kachelmann. Trotzdem haben Sie sich heute mehr über Leute geärgert, die sich über das schlechte Wetter ärgern, als über das schlechte Wetter an sich?
Ich ärgere mich ja gar nicht. Mir ist das völlig egal. Ich habe genug im Leben erlebt, was wichtiger war. Ich finde eben nur, dass man sich nicht wegen unwichtiger Details aufregen sollte, auch nicht, wenn es ums Wetter geht. Das sage ich aber aus einer völlig entspannten Position heraus.

Dafür haben sie sich heute auf Twitter aber viel beschwert, wenn sich Leute über den Schnee am Frühlingsanfang beklagt haben.
Ja, ich denke mir einfach: Get a real life, Sissies! Das ist alles völlig normal. Journalisten sollten wirklich mal ergründen, was in den vergangenen Jahrzehnten mit der deutschen Bevölkerung geschehen ist. Wetter ist so ein dominantes Thema geworden. Zugleich scheint das Wissen um so etwas wie Jahreszeiten und deren naturwissenschaftlicher Hintergrund völlig abhanden gekommen zu sein. Machen Sie doch mal eine Straßenumfrage mit der Frage: „Warum ist genau heute Frühlingsanfang?“ Ich befürchte Schlimmes. Wir haben einen Bildungsnotstand bei Naturwissenschaften und ich versuche, als kleine Nervensäge dagegen anzustinken.

Der Meteorologe Jörg Kachelmann
Der Meteorologe Jörg Kachelmann

Sind wir zu wehleidig?
Es gibt schon ein großes Gejammer. Immer ist es entweder zu warm oder zu kalt oder zu nass. Viele Online-Medien, besonders dumme Online-Medien, haben mit ihrem Wetter-Geschichten einen großen Erfolg. Dass harmlose Wetter-Themen als Aufreger wie „Schock-Prognose: Frühling? Nicht vor Ostern“ funktionieren, kann unterschiedlich interpretiert werden, wenn völlig normale Dinge als wilder Vorgang dargestellt werden. Entweder sind die Journalisten doof oder deren Leser oder alle zusammen.

Es gibt doch diese tollen Wetter-Apps. Wissen wir nicht viel mehr als früher?
Es gibt nichts Schlechteres als diese Wetter-Apps für eine Vorhersage. Die haben zum Niedergang des Rufs der Meteorologie geführt. Vor 10 bis 15 Jahren war die Meteorologie noch relativ gut beleumdet. Die Apps aber liegen leider so oft derart falsch, dass es mit dem guten Ruf wieder vorbei ist. Hinzu kommen all die Räubergeschichten in den Medien über Dinge, die gar nicht gehen oder völliger Blödsinn sind: Bald werden wir lesen, wie angeblich der Sommer wird. Natürlich ist die Vorhersage reinster Schwachsinn, aber das verschweigen die Medien und die Leute nehmen das ernst. Es ist die schlimme Kombination aus der flächendeckenden Bereitschaft zu Fake News im deutschen Online-Journalismus und einer Leserschaft, die mental und von ihrer Schulbildung meist in keiner Form in der Lage ist, diese Fake News zu erkennen. Als Katastrophe obendrauf ist Deutschland die Zentrale für Aberglauben – viele Leute glauben auch den allerletzten Quatsch, von Flüsschen als Wetterscheide über den Hundertjährigen Kalender bis zu Hagelfliegerei und alle sind natürlich total wetterfühlig. Die Wissenschaft ist eine kleine letzte Blume auf dem Mittelstreifen der Autobahn der Scharlatanerie.

Aber Wetter ist schon wichtig, oder?
Für Landwirte, ja. Sonst nicht, aber da geht es eben wie oben schon wieder los mit dem falschen Gefühl, dass das Wetter total wichtig sei. Hat in den USA jemand Kopfweh, hat er Kopfweh. Hat er es einen Monat lang, macht er sich Sorgen. Hat jemand in Deutschland Kopfweh, muss es in der Zentrale für externalisierte Verantwortung („Irgendjemand muss schuld sein“) einen Verantwortlichen geben. So ist hierzulande ein Wettbewerb entstanden, wer ein noch sensiblerer Mensch ist. Es gibt deswegen eine weltweit einzigartige Industrie des angeblichen Fühlens. Menschen, die problemlos mehrfach im Winter beim Wechsel nach Draußen und Drinnen 30 Grad und mehr in kurzer Zeit klaglos überwinden, glauben im Ernst, sie würden einen Temperaturwechsel von 10 Grad über eine Woche verteilt spüren – der auch noch draußen stattfindet, wo sich die meisten Leute eher kurz aufhalten im Winter.

Das Wetter kann ich also nicht beschimpfen, wenn es mir schlecht geht?
Auch ganz toll ist der Aberglaube, die Leute würden Wetterwechsel empfinden und darunter leiden – dieselben Menschen erleben zwar in Aufzügen und in Hochhäusern und bei der Fahrt von zuhause zum Arbeitsplatz jeden Tag Hochts und Tiefs in schneller Folge, aber ich ahne auch da, dass deutsche Schulen heute keine Mitteilung fürs Leben mehr geben wollen auf die Frage: „Wieviel Höhendifferenz braucht man, damit der Luftdruck um einen hPa steigt oder sinkt?“ Es sind gerade acht Meter. Wer ein paar Treppen steigt, erlebt also schon einen schrecklichen Wetterwechsel – der natürlich im Gegensatz zu dem, der sich über eine Woche unmerklich verteilt, nicht zu Beschwerden führt.

Warum ist es dazu gekommen, wer profitiert davon?
Für Ärzte ist diese Massenhysterie um nicht existierenden Hokuspokus eine super Sache. Sie wissen (wie Menschen anderswo weltweit), dass man einfach so grundlos Kopfweh haben kann. Nur bei uns fühlen sich überraschungsarm lebende Menschen etwas bedeutender, wenn sie im Gespräch im Treppenhaus bedeutsam raunen können: „Ich spüre schon den Wetterwechsel.“ Früher haben Ärzte ihren Patienten ehrlich sagen müssen: „Nun, Sie haben Kopfweh, weiß ich doch nicht warum.“ Heute kommt der Patient schon mit einer fertigen Theorie und jeder Arzt, der bei Trost ist, wird den Teufel tun zu widersprechen.

Früher war Wetter doch auch nicht egal.
Es gab mehr Menschen in der Landwirtschaft, heute ist die Hauptbetroffenheit für Wetter beim Cabrio. Meteorologen zucken leicht mit dem Auge bei der existentiellen Frage: „Kann ich morgen offen fahren?“ 

Viele sprechen jetzt vom Märzwinter.
Ja, das kann man so machen. Wenn es im April schneit, wird es Aprilwinter sein. Und wenn es im November mal tierisch warm wird, wird man womöglich Novembersommer oder eben –  historisch belegt – Martinisommer sagen. Das hat keinen wissenschaftlichen Hintergrund, aber ist mir alles lieber als die „Russenpeitsche“ der Klick-Flagellanten.

Nicht mal die Landwirte haben Grund zur Panik?
Was soll denn kaputt gehen? Es ist ja noch gar nichts auf dem Boden drauf. Es ist alles vollkommen entspannt. Außer die furchtbar erschütterten Bürger, die in ihrer Anspruchshaltung neuerdings erwarten, dass jetzt Mitte März gefälligst 20 Grad zu herrschen haben. Das wäre vom Durchschnitt aber mindestens genauso weit entfernt, wie das, was wir jetzt gerade haben. Der Unterschied ist nur, 20 Grad im März würden alle Leute nicht weiter erwähnenswert finden. Man sollte aber schon wissen, in welcher Klimazone wir uns in etwa befinden. Für die Landwirtschaft ist es besser als Wärme jetzt und Kälte später.

Haben wir bezüglich des Wetters ein zu gutes Kurzzeit-, aber ein zu schlechtes Langzeitgedächtnis?
Selektive Wahrnehmung ist sicher nichts Neues, so merkt man sich eher das Gute und Schöne – Schlittenfahren zu Weihnachten, auch wenn's zehn Jahre davor und danach keinen Schnee gab oder analog für Wärme zu Ostern. Das Problem ist, dass draußen auch im Moment ganz normales Wetter stattfindet, halt etwas unter dem Durchschnitt. Das war früher kein Thema, heute sind Onlinemedien voll und es trifft das Bedürfnis reizunterfluteter Schneeflöckchen-Menschen, etwas Besonderes sein zu wollen. Da spüren sich die Menschen, deren Tage sich nicht zu sehr unterscheiden, wenn sie auf Instagram erzählen können: Die Luft, die ich auf einer Minute zwischen Parkplatz und Penthouse erlebt habe, das war aber REKORD! Wahnsinn. Ich hab mir nicht mal eine Jacke übergezogen. Morgen muss ich womöglich Scheiben kratzen. Halt alle die existentiellen Gefahren, die heute auf unsere jungen Menschen lauern und von denen diese – wir lesen das ja immer auch entsprechend – „überrascht“ werden und den berühmten „Unfällen auf glatter Straße“ zum Opfer fallen. Es stand eben nicht auf der App, was das bedeutet, wenn Schnee auf der Strasse ist.

Vermischen wir auch zu häufig das Thema Klimawandel mit aktuellen Wetter-Realitäten?
Ja, diese Wetterlage ist auch da eine große Chance für alles, was anstrengt. Die einen fragen beim Schnee im März: Das also soll bitte jetzt der Klimawandel sein? Dass Klimawandel nicht bedeutet, dass es automatisch überall immer warm ist, ignorieren sie absichtlich. Die andere Seite nervt nicht weniger: Früher war jede warme Wetterlage Klimawandel, inzwischen ist es alles. Im Kampf der Ignoranz wird immer weiter aufgerüstet. Wir machen die besten Vorhersagen im Netz und denken aber gleichzeitig, dass es fast allen Leuten eigentlich egal sein müsste, wie das Wetter morgen ist.

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Mathias Trostdorf | Di., 20. März 2018 - 19:39

Komisch.
Wetterfröschlnnen wie Jörg Kachelmann leben doch davon, daß Leute so rege Anteil am Wetter nehmen?
Ausserdem hat das Wetter doch auch eine soziale Komponente. Jeden Tag kommen tausende und abertausende Menschen übers Wetter ins Gespräch.

Christa Wallau | Di., 20. März 2018 - 19:56

In meinen 74 Lebensjahren habe ich schon das
unterschiedlichste Wetter zu Ostern erlebt,
getreu dem Motto: Der April macht, was er will.
Es gab durchaus auch Schnee, öfter Regen, trübes und heiteres Wetter bei mittleren Temperaturen, aber auch einige Male strahlenden Sonnenschein mit blauem Himmel, mal bei niedrigen Temperaturen (Nachtfrost) und mal bei Temperaturen über 20 Grad.
Die ganze Palette. Und das ist vollkommen normal in unseren Breiten.
Also richte ich mich danach und stelle mich auf das jeweilige Wetter ein: Mal konnten unsere Kinder die Ostereier draußen suchen, dann wieder mußten wir sie drinnen verstecken. Das Finden der Nestchen machte so oder so Spaß.
Es gibt Wichtigeres als das Wetter:
Die Laune, die man sich selber macht und die Freude, die man anderen bereitet.

Joachim Wittenbecher | Di., 20. März 2018 - 20:45

Aufschlussreiches Interview durch Herrn Brauns; die letzte Frage ist die wesentliche: Vermischung des aktuellen Wetters, das als unpassend empfunden wird, mit dem Klimawandel. Beispiel 1 - Sommer, mehrere Tage über 35 Grad Celsius - sofortige Diskussion über die Erderwärmung in Fachkreisen, Politik und Medien. Beispiel 2 - Sommer, kühl und verregnet - keine entsprechende Diskussion. Man den gewinnt den Eindruck, dass sich die Fachleute Ihrer Sache - Klimawandel durch Erderwärmung - nicht so ganz sicher sind.

Stefan Zotnik | Mi., 21. März 2018 - 06:44

Was für ein Interview!

Vielen Dank an Herrn Kachelmann und den Cicero!
You made my morning!

Ich habe vor Lachen fast meinen Morgenkaffee ausgeprustet.

Herr Kachelmann, wie Recht Sie haben. Die Aussagen haben einen wahren und eigentlich gar nicht so lustigen Kern.
Denn in den deutschen Bildungseinrichtungen ist heut nichtmehr Bildung Thema Nr.1 (das wird natürlich niemand in Verantwortung offiziell bestätigen), sondern, wie es geschafft werden kann, im arithmetischen Mittel 38% Zuwandererkinder
(Diese aktuelle, nicht zulünftige Zahl hat die hier unverdächtige Friedrich-Ebert-Stiftung letzte Woche veröffentlicht)irgendwie in den Schulalltag zu integrieren, ohne dass die Gesellschaft implodiert.
Und gleich danach kommen feministische Themen wie die Genderei.

Wo sollte da noch meteorologisches Grundwissen Platz haben?

Jörg Schiepanski | Mi., 21. März 2018 - 07:36

Es ist ja noch gar nichts auf dem Boden drauf.

Nichts, außer dem Raps und dem Winterweizen, die, jedenfalls bei uns in der Region, den Großteil der Anbauflächen ausmachen. Und zumindest der Raps hat unter dem Kahlfrost Anfang des Monats drastisch gelitten. Das Wetter jetzt macht es nicht besser.

Die Rosen, die den Weg zum Reitplatz säumen, sehen auch nicht besonders aus. Und beim Kirschlorbeer im Hof mag ich gar nicht hinschauen.

Es war eben nicht nur kalt, sondern auch äußerst trocken.

Aber man kann halt nicht alles wissen, nicht wahr Herr Kachelmann?

Immerhin weiß ich jetzt, das Ihre Augen zucken wenn ich mich frage, ob ich morgen offen fahren kann. Ich fürchte bloß, ich werde mich es dennoch auch in Zukunft fragen. Ich habe halt Freude daran.

Daraus Posch | Mi., 21. März 2018 - 08:17

Früher war die Wettervorhersage strukturiert, schematisch mit immer dem gleichen Vokabular.

Ohne Show. Azoren-Hochs und Island-Tiefs, die Folgen dürften jedem verständlich gewesen sein, insbesondere der Vorhersage-Charakter wegen der sichtbaren oder hörbaren Unwägbarkeiten.

Ich sehne mich nach diesen Vorhersagen zurück und dem Morsezeichen und der Windrose am Ende der Tagesschau.

Ich brauche keine Meinung eines Moderators wie ich das Wetter zu empfinden habe und die Jacke hole ich selbständig und ziehe sie auch selbständig wieder aus und ob ich an See gehen oder Eis essen soll, dazu brauche ich keine Ratschläge.

Aber war es nicht gerade dieser Herr Kachelmann, der die Vorhersage versaut hat?

Ines Schulteh | Mi., 21. März 2018 - 08:55

Gut gebrüllt, Löwe!

Peter Lieser | Mi., 21. März 2018 - 09:54

Von Oktober bis Ostern ist Winter das schreibt schon der Gesetzgeber unmißverständlich vor , siehe Winterreifenpflicht und Zeitumstellung ! Die Neuausrichtung der Kleiderordnung von O-O steht im neuen Koaltionsvertrag und wird wahrscheinlich in den nächsten 3 1/2 Jahren auch von der EU umgesetzt. Und daran halte ich mich und bin immer gut damit gefahren und gelaufen.
Der Kachelmann ist für mich übrigens der ortansäßige Fließenleger , sonst kenne ich keinen.

Heinrich Niklaus | Mi., 21. März 2018 - 10:08

Also ich glaube ganz ganz fest daran, dass diese Wetterkapriolen auf den menschengemachten Klimawandel zurückzuführen sind. Das hat auch der Pastor meiner Kirchengemeinde bestätigt.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Medien mich in den letzten Jahren zu diesem Thema falsch informiert haben. Warum sollten die das tun? Wir sollten mehr auf unseren Glauben vertrauen.

Die Beschwichtigungen von Herrn Kachelmann sind unglaubwürdig. Wieso sollte ein einzelner Fachmann mehr davon verstehen, als die Medien, die sich schon lange damit befassen?

Deshalb bin ich auch dafür, dass das Bundesumweltamt die Abgas-Messstellen nicht am Straßenrand, sondern mitten auf der Straße in Ampelbereichen aufstellt, sozusagen als Abgas-Messinsel.

Vielleicht bekommen wir dann ja im nächsten Jahr die Temperaturen, die wir uns wünschen.

Siegfried Haas | Mi., 21. März 2018 - 11:04

Kachelmann bringt vieles auf den Punkt, leider sind solch klare und fundierte Beiträge kaum noch anzutreffen.
Ich hätte noch zu bemerken: Aus medialer Faulheit oder Verdummung wird eine vom Menschen verursachte Erderwärmung als "Klimawandel" bezeichnet, wo sich doch ein solcher über Jahrhunderte oder -tausende vollzieht, immer gegeben hat und auch weiter sein wird.

Theodor Schmidt | Mi., 21. März 2018 - 11:08

Danke Herr Kachelmann!
Gerade die Ignoranz in den Medien ist es, die eine Verbreitung von Unwissen verschuldet. So war in einer Sendung "Wissen vor acht" in der ARD (WDR?) zu hören: "Wie wir Hobbyphysiker wissen, ist feuchte Luft SCHWERER als trockene Luft!" (Absolut falsch; genau umgekehrt.) Vermutlich glauben jetzt Hunderttausende, dass das so ist. Vom Avogadroschesn Gesetz hatte der Autor (Wissenschaftsdilettant?)vermutlich noch nichts gehört.
Apropos Martinisommer: auch im Dezember um Weihnachten herum haben wir häufig einen Wärmeeinbruch. Der Ausdruck "Wintertauwetter" ist ebenso historisch gelegt.
Nebenbei: Kälte ist gar nicht so schlimm. Da kann man sich einfach dicker kleiden. Bei Hitze ist ab einem bestimmten Niveau nichts weiter abzulegen.
Gruß von einem, der gleich bei -3° für eine ca. 30 km lange Tour aufs Fahrrad steigen wird.
Theodor Schmidt

Paul Neumann | Mi., 21. März 2018 - 11:37

Auch in einem Interview über das Wetter geht es Herrn Kachelmann ausschließlich darum, sein Dauergejammer über die Medien fortzuführen.

Wenn das Wetter nur für die wenigen Landwirte von Bedeutung ist, dann können wir den Berufsstand der Meteorologen ja auch abschaffen. Mir fallen da allerdings noch ganz spontan die Luftfahrt und die Seefahrt ein.

"Mir fallen da allerdings noch ganz spontan die Luftfahrt und die Seefahrt ein."

Hups Herr Neumann.
Und mir fiel auf , der Herr Kachelmann jammerte an der Stelle weder auf Dauer noch in den Medien.
Kachelmann schilderte den fast schon hysterischen Umgang der meisten Deutschen mit dem Wetter und liegt damit voll im Ziel.
Auf die Relevanz von Wetter für z.B. Luft und Seefaht, wie auch die Landwirtschaft, ging er, soweit ich lesen konnte, mit keinem Wort ein.
Sicher kommt nun bald ein Tip von Ihnen an mich, wie ich Kachelmann zu lesen hätte. Dank vorab Herr Neumann. ;-)

Eberhard Rademeier | Mi., 21. März 2018 - 15:19

es gibt nicht nur doofe Online-Journalisten, das ÖRR-Gegenstück (meist Radio) nennt sich "Moderatoren". Kaum pendelt sich das Thermometer im Juli – in dem ja erfahrungsgemäß der Sommer ausbrechen sollte – mehr als drei Tage nacheinander auf Werte von um die 30 Grad ein, erleben wir ein journalistisches Highlight. Wenn Sie ausreichend Moderatoren-geschädigt sind, ahnen Sie, was uns erwartet: Eine repräsentative Umfrage in einer beliebigen Fußgängerzone, wie man denn mit dieser Hitzewelle fertig würde. Im Dezember oder Januar werden wir dann informiert, dass Temperaturen um die Null Grad als katastrophale Kältewelle zu betrachten sind und mit Umfragen bepflastert, wie sich die Hörer gegen diese "Bibberkälte" schützen. Und es gibt genügend doofe Hörer, die diesen Quatsch hinnehmen und nicht den Sender wechseln.

Arne Bruhn | Mi., 21. März 2018 - 15:53

Es muss so um 1953 gewesen sein, da hatten wir (Raum Hamburg) rund 30 cm Schnee - und ich änderte ein altes Volkslied: Im Märzen der Bauer den Schneepflug anspannt, er setzt mit Streusalz den Acker in Stand" - In den 70ern gingen wir in der Lüneburger Heide zum Osterfeuer - und mussten dort warten: Der Gastwirt war nach Hause gefahren, das Bier gegen Glühwein auszutauschen! Und dort erzählte jemand dann (beim Glühwein) "Die Radiomacher erfahren, dass da in der Heide ein Schäfer leben soll, dessen Wettervorhersagen überwiegend besser waren als die im Radio/Fernsehen. Sofort wurde ein "Spion" zu ihm geschickt, ihn auszuhorchen, wie er das anstellte. Der lächelte und sagte: Das ist ganz einfach. Ich höre dem Wetterbericht an und sage dann das Gegenteil voraus!" - Und einen Spruch lernte ich dort auch; 'Wenn der Hahn kräht auf dem Mist - ändert sich das Wetter - oder es bleibt wie es ist.'
Aber Wetter-Apps sind gut - zumindest für den Verkäufer! Einen gelungenen Tag wünscht Arne Bruhn

Rolf Pohl | Mi., 21. März 2018 - 17:00

In Deutschland wird von Deutschen zu viel und zu oft jejammert und Hysterie verbreitet und das nicht nur beim Wetter.
Das war einst schon beim angeblichen Waldsterben so und die deutschen Wälder stehn immer noch.

Aktuell wird wieder mal extrem, hysterisch wegen der Dieselfahrzeuge reagiert. Ich möcht den oder die erleben der/die sich statt mit einem dieselgetriebenen Krankenfahrzeug lieber per Pferdekutsche zum OP oder ins KH transportieren ließe.
Wo gemessen und erkannt wurde ein Diesel sei nicht länger Umweltkonform hat ein Stichtag zu erfolgen ab dem ein Diesel nicht mehr zugelassen wird undvder Rest solange fahren darf bis er verschrottet oder im Museum landet. Hysterie und Enteignungsfantasien gegenüber gutgläubigen Dieselbesitzern die sich einst auf staatliche Betriebszulassungen wie auch solche von den Autoherstellern verließen, ist nur noch irre.

Wetter is wie`s is. Das hat der Mensch hinzunehmen und ggf. darauf zu reagieren PUNKT

Karin Zeitz | Mi., 21. März 2018 - 17:38

hat Herr Kachelmann ganz treffend beschrieben. Der Hype, der jetzt mit dem Wetter und seinen Erscheinungen getrieben wird ist auch der Tatsache geschuldete, dass derzeit Unsummen für die Bekämpfung des menschengemachten Klimawandels ausgegeben werden sollen. Die Medien haben die Aufgabe übernommen, die Notwendigkeit den Leuten plausibel zu machen. Dabei weiß m. E. niemand ganz genau, welchen Einfluss der Mensch auf den Klimawandel tatsächlich hat und wie hoch davon der Anteil Deutschlands ist.

Alexander Mazurek | Mi., 21. März 2018 - 23:37

… ein hunderte Meter dicker Gletscher. Sagt die Wissenschaft. Und dann schmolz dieser, ganz ohne Diesel, offensichtlich. Und nun erkennen wir die durch die Menschheit verursachte Erderwärmung dadurch, dass es zu Ostern friert. Sagt die "Wissenschaft". Acha. Cui bono?

Ulrich L. Zischewski | Do., 22. März 2018 - 08:48

Meiner Meinung nach fehlen Sie in der Riege der Wettermoderatoren
Wobei ich die anderen nicht schlecht reden will sondern Sie waren einfach besser in der Moderation

IUm Übrigen verlasse ich mich zuhause an der Grenze D CH immer auf die Meteo app die ist in der Aussage fast Stündlich korrekt d.h. im Kurzzeitbereich die langzetprognosen sind auch nicht schlecht wie Schweizer Produkte sowieso und wenn es anderes kommt lag es am Wetter das dann nicht so wollte
und es lassen sich auch eigne Prognosen ablesen z.B. wenn es übern Jura gewittert dann kommt dies sicher einen halben Tag späte nach Konstanz
Weiterhin ein gute sLeben und ich freue mich heute Mittag wieder wie in den letzten Tagen mit meinem Hund in den gefrorenen Schnee(resten) und im Sonnenschein sauf den Schweizer Seerücken spazieren zu gehen