Partei-Veteran Norbert Lammert zusammen mit dem neuen Parteivorsitzenden Friedrich Merz / dpa

Zum CDU-Parteitag in Hannover - „Wir dürfen nicht vor allem um uns selbst kreisen"

Der frühere Bundestagspräsident Norbert Lammert warnt die CDU davor, sich zu sehr mit sich selbst beschäftigen. Zwar brauche es nach der „krachenden Wahlniederlage" eine inhaltliche und organisatorische Neuorientierung. Doch mit Blick auf die Debatte um die Frauenquote auf dem am Freitag beginnenden Parteitag sagte er: „Satzungsfragen sind doch eher selten Anlass für Begeisterung."

Autoreninfo

Volker Resing leitet das Ressort Berliner Republik bei Cicero. Er ist Spezialist für Kirchenfragen und für die Unionsparteien. Von ihm erschien im Herder-Verlag „Die Kanzlermaschine – Wie die CDU funktioniert“.

So erreichen Sie Volker Resing:

Der CDU-Politiker Norbert Lammert ist seit 2018 Vorsitzender der parteinahen Konrad-Adenauer-Stiftung. Von 2005 bis 2017 war er Präsident des Deutschen Bundestages. Seit 1980 war er Abgeordneter. 

Sie sind seit über 50 Jahren Mitglied der CDU und fahren jetzt erneut als Delegierter zum Bundesparteitag. Fühlen sich Bundesparteitage in Oppositionszeiten anders an als in Regierungszeiten? 

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Karl-Heinz Weiß | Fr., 9. September 2022 - 11:14

Dem Interview kann ich nicht ein Argument entnehmen, die CDU zu wählen. Eine Partei, die über katholische und evangelische Arbeitskreis diskutiert, ist noch nicht in der Gegenwart angekommen. Der Anteil der von ihrer Kirche überzeugten Christen dürfte zwischenzeitlich im einstelligen Prozentbereich liegen. Der erste Schritt bei der CDU sollte darin bestehen, den in den eigenen Reihen extrem unchristlich geführten Wahlkampf aufzuarbeiten-Vorbilder sind in der Politik immer noch gefragt.

Ronald Lehmann | Fr., 9. September 2022 - 11:56

Antwort auf von Karl-Heinz Weiß

Ihren wunderschönen K. Herr Weiß möchte ich ergänzen, warum sie in der breiten Masse nicht wählbar ist.

1. Solange die CDU ihre alten Kämpfer wie Herr Maaßen, aber auch die AFD & ihre Wähler als RECHTE verteufelt & auf links-grüne tickende Rechthaber hören, für die als Abschreckung der Name Höcke tausendfach im Munde ist.

2.) Es sind immer noch die gleichen, die seit über 20 Jahren Hand ab die Demokratie & der Freiheitsrechte gelegt haben & es sind immer noch die GLEICHEN, die unsegliche Entscheidungen zur Struktur Europas & der Demontage der d. Wirtschafts-Säulen wie Energie, der Landwirtschaft, Automobilindustrie, chemische Indusrie & viele anderen Erfolgsmodellen,

wo ein ABWÄRTS-TREND durch die CDU & ihre Blockflöten eingeleitet worden ist.

Aber wie ich bereIts schon schrieb
MAN WILL NICHT,
da der PLAN ein anderer ist.

Zumal der Großteil des "Westens" einer Frau Merkel geistig gefällig sind. & absolut nichts hinterfragen & glauben, die jetzige Energie-Politik sei Habecks Weg!

Franz Jürgens | Fr., 9. September 2022 - 11:36

Lammert hätte auf die Frage, ob er Merkel auf dem Parteitag vermisse, besser nicht geantwortet, dass sie "natürlich hochwillkommen" gewesen wäre. Die CDU schafft es einfach nicht, mit der Totengräberin der CDU zu brechen. Ich hätte mir einen Satz gewünscht wie: " Frau Merkel hat Deutschland und der Partei zutiefst durch ihre Fehlentscheidungen geschadet, und die CDU hat den großen Fehler gemacht, sie dabei zu unterstützen. Das bedauern wir und werden nun alles tun, um diese Fehler zu korrigieren. Wir bitten die Bürger für dieses Versprechen um Vertrauen und Unterstützung. "

Günter Johannsen | Fr., 9. September 2022 - 11:40

Ich werde zur nächsten Bundestagswahl (die hoffentlich bald stattfindet!) eine ehrlich konservativ-demokratische Partei wählen. Wenn ich die CSU (in Bayern) wählen soll, müsste sich CDU und CSU erstmal von der unsäglichen Politik der früheren FDJ-Sekretärin endgültig verabschieden und das auch offen und ehrlich verkünden! Meiner Überzeugung nach hat die Nämliche In 16 Jahren nach-links-modernisieren die Partei und unser Land bis zur Unkenntlichkeit heruntergewirtschaftet. Man kann fragen warum? Mit Fleiß? Für mich selbst keine Frage: mit voller Absicht. Ihre Sozialisation in der untergegangenen DDR - kommunistisches Elternhaus/Studium teilweise in der UDSSR - lässt für mich daran keinen Zweifel.
Dazu muss DCU/CSU klare Stellung beziehen und sich davon distanzieren!
Christlich und konservativ ist: „Löscht den Geist nicht aus. Verachtet prophetisches Reden nicht. Prüft alles und behaltet das Gute!“
(1. Tess. 5, 19-21)

Sie müssten(!) die CSU in Bayern wählen als Bollwerk gegen die Grünen, werter Herr Johannsen. Die Grünen tragen die Verantwortung dafür, daß die Gesell-schaft zerfleddert, sich in Parallelgesellschaften auflöst, Deutschland auf den Kopf stellt. Die destruktive Wirkung dieser Sekte liegt darin, daß sie ihre politischen Entscheidungen nicht der Sache bzw. Realität treffen, sondern aufgrund ihrer zerstörerischen Ideologie.

Diese Partei hat in Bayern nichts verloren. Einen Merkelismus gab es hier bei uns nicht. M. war in Bayern nur sehr bedingt willkommen. Nach meinem Empfinden eine persona non grata.

Ergo brauchen wir die CDU mit Merz und hoffentlich einer geringen Quotenfrau-enquote. Allerdings wäre Alice Weidel ein Gewinn. Bei allen Animositäten gegen die Union, ein weiter so mit der Ampel wäre ein blutrot in den Abgrund in die offenen Arme Merkels. Es ist an der Zeit, daß die shitgrünen Medien zum Um-
denken, zum Denken beginnen. Oder wie sehen Sie das lieber Herr Johannsen?

Bernd Windisch | Fr., 9. September 2022 - 11:54

Die CDU vermittelt unter Friedrich Merz lediglich den Eindruck, dass Sie die Idiotien der Ampel handwerklich besser umsetzen könnte, was bei den dilettierenden Ampelprotagonisten ja auch nicht weiter schwierig ist.

Eigene Ideen für eine gelingende Energiewende, Asyl- und Einwanderungspolitik, Standortsicherung und vor allem aktueller Krisenbewältigung werden nicht einmal thematisiert. Stattdessen hoch aktuelle Themen wie Quote und christliches Weltbild.

Inhaltlich hat Dr. Alice Weidel von der Schwefelpartei am Mittwoch in der Generaldebatte des Bundestages den selbstverliebten Gockeln Merz und Scholz die Show gestohlen und mal eben gezeigt, wo der Hammer hängt!

Wer als politische Partei jetzt kein Programm hat, findet auch keines mehr. Wer deswegen in der Opposition ist, wird es lange bleiben, wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben und wird in den Sauerländer Alleen hin und her unruhig wandern, wenn die Blätter treiben. (Frei nach Rilke)

Tomas Poth | Fr., 9. September 2022 - 12:46

Anbiederung an den Zeitgeist und noch merkelverstrahlt. Mein Fazit aus diesem Beitrag.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 9. September 2022 - 13:13

Kein Wort darüber, eine eigene Fehleranalyse durchzuführen und die Merkel Ära kritisch zu durchleuchten und vor allem die Entkernung der CDU in dieser Zeit im Kontext des Versagens der Partei insgesamt zu diskutieren. Staat dessen wollt ihr Kritikern einen Maulkorb anlegen. Nein, ihr mögt Euch für die größte Oppositionspartei halten, ihr seid es aber nicht. Das ist derzeit nur die AFD. Ihr seid bemüht woke "Opposition" zu spielen, es Euch mit keinem zu verderben und letztlich diese Chaoten Regierung mit Eurer eigenen Unfähigkeit der Selbstreflektion zu unterstützen. Ihr grenzt die aus, die Euch die Themen genommen haben, die ihr freiwillig aufgegeben habt in dem ihr eine links-grünen Kanzlerin gefolgt seid, die mit vielen, vielen einsamen und alternativlosen Entscheidungen, Wegbereiterin des Zerfalls Deutschland ist. Ihr Werk beenden die GRÜNEN konsequent und ihr habt nichts anderes zu tun, als Euch mit Euch selbst zu beschäftigen. Merz wird Euer letzter Sargnagel sein. RIP.

Georg Chiste | Fr., 9. September 2022 - 13:37

Ein wichtiger Punkt war die Frage nach der Zukunftsvorstellung. Woran orientiert man sich denn in der CDU? An Utopien der Grünen, die die Gesellschaft in wirtschaftliche Katasstrophen führen? Oder am Heraushalten von wichtigen Fragen während der Wahlkämpfe? Oder pfeift man auf die Meinung der Bevölkerung, die das auslöffeln soll, was die Politiker ihr eingebrockt haben? Oder muss die Bevölkerung eingeschüchtert und die Meinung der Bürger staatlich gesteuert werden? Oder werden die Entscheidungen über wichtige Fragen (z.B. Strom- und Gaspreise) ohnehin nach Brüssel verschoben?
Der CDU fehlt es einfach an Überzeugung, sie ist eine Täuschung im Business-Anzug.

Heidemarie Heim | Fr., 9. September 2022 - 14:31

Tut mir leid, aber mit der Person des Herr Prof. Dr. Lammert verbindet sich gedanklich bis heute die einschneidende Erfahrung der Ausgrenzung. Er hat für mich sozusagen mit der "Alterspräsident-Entscheidung" damals dafür den Grundstein gelegt, ja legitimiert, dass es eine wie und weswegen auch immer gewählte Partei weit über der 5%-Hürde als Konkurrenz zu bekämpfen gilt. Das "wahre Demokraten" und Mitglieder des hohen Hauses wie z.B. ein Herr J. Kahrs unter dem Beifall des übrigen Hauses, die, neben denen noch nicht mal jemand sitzen wollte, nach Lust und Laune beschimpfen und diskreditieren durfte. Wie moralisch gesittet und demokratisch gefestigt er selbstredend ist, u.a. auch was seine eigenen "Einnahmen", wohlweislich nicht aus der Schweiz;) betreffen oder in Koffern anderer Leistungsträger unseres Staates transportiert wurden, so mag sich ein Jeder ein Urteil über soviel Heuchelei und Doppelstandards bilden. Meinem damaliges Demokratieverständnis erlitt jedenfalls einen Abbruch.

ingo Frank | Fr., 9. September 2022 - 15:16

auf einem CDU Parteitag ist, und keiner von den Parteioberen inkl. des Vorsitzenden, den Mut aufbringt, eine Fehleranalyse mit den daraus erforderlichen Richtungskorrekturen durchzuführen, und sich konsequent gegen den grün roten Zeitgeist zu stellen, so lange wird sie nur eine der Vielen Partein sein, die sich in diesem trüben Teich tummeln. Das momentane Umfragehoch (sind 28% ein Anspruch der CDU?)ist doch nicht guter Oppositionsarbeit, neuer Ausrichtung &&& zu verdanken. Nein, in kleinster Weise, ich sehe die Ursache in der desaströsen unverantwortlichen Ampelregierung. Und, ich habe jahrelang die CDU gewählt ohne konfessionell gebunden zu sein. Und da die alten Kirchen durch eine neue grüne Sekte abgelöst wird, sollte man sich aufs wesentliche beschränken und keine Scheingefechte (u.a. Quoten) führen.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Manfred Bühring | Fr., 9. September 2022 - 16:05

Die Post-Merkel-CDU ist nur noch eine lächerliche Partei ohne Saft und Kraft, die zur Runderneuerung vollkommen unfähig ist. Das Merkel-Erbe, die einst blühende Republik in einen Sanierungsfall wie es ihre politische Heimat, die DDR war, verwandelt zu haben, hängt der CDU wie ein Bleigewicht am ausgeaugten Körper. Historisch betrachtet verdient es die CDU, zur Splitterpartei zu degenerieren. Aber die Wähler leiden alle unter dem Stockholm-Syndrom.