Wolfgang Schäuble / picture alliance

Nachruf von Roland Koch - Wolfgang Schäuble: Ein Lotse in schwierigster Zeit

Die deutsche Politik trägt den Stempel des Einflusses von Wolfgang Schäuble seit einem halben Jahrhundert. Das gilt auch für seine Partei, die CDU. Schäubles langjähriger Parteikollege Roland Koch denkt anlässlich seines Todes an ein Leben im Dienste der Verantwortung zurück.

Roland Koch

Autoreninfo

Roland Koch war von 1999 bis 2010 hessischer Ministerpräsident. Seit November 2020 ist er Vorsitzender der Ludwig-Erhard-Stiftung. Foto: Ludwig-Erhard-Stiftung

So erreichen Sie Roland Koch:

Es war im Jahr 1979, nach meiner ersten kurzen Rede auf einem CDU-Bundesparteitag, als Wolfgang Schäuble mich anrief und mir sagte, Helmut Kohl habe ihn gebeten, mich einmal nach Bonn einzuladen. Zu Gast beim Parlamentarischen Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, das war für einen gerade frisch gewählten Kreisvorsitzenden der CDU schon etwas Besonderes. Für mich persönlich war es der Beginn eines jahrzehntelangen Dialogs zwischen uns, viele Jahre dann auch als Amtsträger, immer aber zwischen zwei Menschen, die sich gegenseitig vertrauten, eine gemeinsame grundlegende Idee von den Zukunftshoffnungen für Deutschland und Europa zu haben.

Wolfgang Schäuble hätte seinen Dienst am deutschen Volk beinahe mit dem Leben bezahlt. Er blieb immer von dem schrecklichen Attentat gezeichnet, auch wenn es seine Leistungsfähigkeit nur sehr selten beeinträchtigt hat. Niemand musste mit ihm über Fanatismus reden, sein Wort hatte die Balance zwischen Eindeutigkeit und Bestimmtheit auf der einen und Empathie und Kompromisswillen auf der anderen Seite. Es gab bis zuletzt keinen Politiker einer demokratischen Partei, der nicht mit ihm reden wollte. Den einen galten die Gespräche als unwiederholbare intellektuelle Anregung und Herausforderung, den anderen als Beweis der eigenen Fähigkeit zum Diskurs. 

Seine großen Erfolge, seien es der Einigungsvertrag nach dem Fall der Mauer, seine entscheidende Rede zur Bestimmung Berlins als Bundeshauptstadt oder seine mit der „schwarzen Null“ zum deutschen Markenzeichen gewordene solide Haushaltspolitik, immer war es seine zu Kompromissen führende Geradlinigkeit, die sein Werk zum Erfolg machte.

Vollendeter Techniker der Macht

Schäuble war ein vollendeter Techniker der Macht. Er kannte alle Wege, alle Personen und alle Kniffe. Ihn zu unterschätzen, war immer ein Fehler. Zugleich war er risikofreudig und damit verletzlich. Seine Ungeduld war nicht der beste Ratgeber. Aber es gibt niemanden, der ihn als Opportunisten bezeichnen würde. Er unterschied sich immer von der großen Zahl von Politikern, die Meinungsumfragen als Gebrauchsanweisungen benutzen. Für ihn waren sie Bestandsaufnahmen, er maß die Distanz zu seinen Zielen und entwarf Strategien, gab Interviews und hielt Reden, um diese Distanz zugunsten seiner Überzeugungen zu verringern. Sein letztes Interview an Weihnachten mit dem Hinweis, dass unser Wohlstand uns entgegen dem Zeitgeist mehr und längere Erwerbsarbeit abverlangen wird, ist Beleg und Vermächtnis zugleich.

 

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Wolfgang Schäuble hatte Visionen, und er war nicht bereit, sie als Träume zur Seite zu schieben. Das galt für das Lebensglück der Freiheit. Und es galt für Europa. Mit dem Schäuble/Lamers-Papier im Jahr 1994 und der Forderung nach unterschiedlichen Geschwindigkeiten im Integrationsprozess Europas setzte er zwei Wegmarken. Zum einen hat dieser Kontinent ohne bessere Integration keine Chance im globalen Wettbewerb, und zum anderen kann und darf man auch unter dem großen Dach Europas nicht auf den Letzten warten. Die zögerliche Haltung Deutschlands gegenüber den Initiativen Macrons, der es auch in heutiger Zeit riskierte, einen proeuropäischen Wahlkampf zu führen, hat ihn bis zuletzt besorgt gemacht. Der Vertrag von Aachen und das Deutsch-Französische Parlamentsabkommen von 2019 waren eine Brücke von der Vision zu Realität, ganz nach seinem Geschmack.

Verlässliche Wegmarke über Jahrzehnte

Die deutsche Politik trägt den Stempel des Einflusses von Wolfgang Schäuble für fast ein halbes Jahrhundert. Das gilt auch für seine Partei, die CDU. Auch wenn sein Vorsitz kurz war und unter keinem günstigen Stern stand, geprägt hat er sie wie kaum ein anderer. Dass das letzte Gespräch der Konkurrenten um die Kanzlerkandidatur 2021 mitten in der Nacht in seinem Büro stattfand, ist ein bemerkenswerter Beleg für seine Rolle und Bedeutung. 

Vielleicht hätte er in der zweiten Hälfte der 90er Jahre Kanzler werden können. Kohl sah in ihm den Freund und zugleich den Politiker, der nicht nur Freunde um sich versammelt hatte. Das Zerwürfnis der beiden kongenialen Nachkriegspolitiker war für Schäuble eine Last, für Deutschland möglicherweise eine verpasste Chance. Lotse in schwierigster Zeit, verlässliche Wegmarke über Jahrzehnte, das war es auf jeden Fall.

In seinem Buch „Und der Zukunft zugewandt“ (1994) schrieb Wolfgang Schäuble über den Beruf des Politikers: „Politik kann keine modelltheoretischen Entscheidungen treffen und durchsetzen, muss sich vielmehr immer neuen Bedingungen stellen. Sisyphos muss weiter den Stein den Berg heraufrollen. Mitunter wird der Fels zurückrollen (...) Entscheidend aber ist, dass Sisyphos nicht gleichsam unter den Stein gerät, sondern der Aktive bleibt, der sich immer wieder aufs Neue zur Tat durchringt.“ Er wäre zufrieden, wenn wir ihn so in Erinnerung behalten.

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Ingofrank | Mi., 27. Dezember 2023 - 13:50

Ein „Alter“ und ein „Junger“ in der Geschichte der CDU….
Aber, bei all seinen Verdiensten die Schäuble für die CDU und die BRD sowie dien Anschluss der DDR an den Westen hat, einen „Kardinalfehler“ hat er als damals „Alter“ gemeinsam mit den „Jungen“ (Wilden) : wie Koch,Wulff, Oettinger u.a.) gemacht, er und alle anderen „aufstrebenden CDU Funktionäre“ , haben die Pastorentochter Angela Merkel unterschätzt. Alle, von Schäuble bis zum letzten Ortsgruppen- Chef der CDU, haben die „Dame“ als „kurzzeitigen“ Betiebsunfall für die Union gesehen. Das daraus 16 Jahre „Modernisierte CDU“ erwachsen, in dem die Axt an die konservativen Wurzeln gelegt wurde, hat niemand geglaubt. Auch Schäuble nicht, von den Anderen ganz zu schweigen. Keiner von der Altherren- und der Neuen- Riege hatte die „Eier“ Merkel Einhalt zu gebieten. Das Ergebnis ist hinlänglich bekannt…. Ein Schrotthaufen den wir unseren Kindern hinterlassen, auch mit Schäubles Hilfe……
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

...ob Koch oder Schavan.
Aber auch Schäuble hatte, nennen wir es, seine dunklen Seiten.
Und wie Sie es treffend bemerken, werter Herr Frank, hatte er und viele aus der CDU keine Eier die Pfarrerstochter einzugehen.
Die Altherrenriege und die jungen Wilden hätten es gekonnt.
Aber vermutlich hatte die Pfarrerstochter aus Stasi Zeiten Wissen womit sich einige der Herren einhegen ließen.
Wie auch immer, Schäuble hat eine gehörige Mitschuld an den Zuständen hier in D. Spätesten 2015 hätte er Nein sagen können.
Unschöne Bilder hin oder her.
Und diese Lobhuddeleien im Nachhinein gehören ja nicht nur zum politischen Geschäft.
Ich sehe solche Typen aber neutral und kritisch.
Und seiner Verantwortung ist Schäuble für den Bürger nicht gerecht geworden. Höchstens für sich und seine Karriere.
Solche unkritischen Nachrufe brauche ich nicht.

Das MfS hatte es zum zweiten mal geschafft, eine OibE ins Kanzleramt zu hieven. Diesmal ganz an die Spitze. Nach dem "Guillaume-Unfall" seinerzeit, für den Brandt zurückgetreten war, obwohl er nichts dafür konnte, hätte man es erkennen können! Aber bis heute kann man diesen großen historischen Fehler nicht offen eingestehen. Auch das ist ein historische Fehler, den man schwerlich ausbügeln kann. Aber ehrlich währt am längsten: wenn die CDU es dennoch heute tun würde, könnte sie die alte Stärke mit Merz zurückgewinnen!
Bitte tut es um der deutschen Bevölkerung willen!
Es braucht Neuwahlen JETZT! - und dann eine starke konservative Regierung, die sich nicht von linken Möchtegern-Politikern reinreden lassen muss. da muss man wohl oder Übel über den eigenen Schatten springen und mit der AFD koalieren. Die allerdings muss sich jetzt von ihren Rechtsaußen-Fanatiker verabschieden!

nur einem Flügel auf der linken Seite kann nicht fliegen. Welche "Rechtsaußen Fanatiker" meinen Sie? Seit der Existenz der AfD das wirklich immer gleiche Geschwätz von Leuten, die gerne etwas geändert haben wollen, aber bitte doch gleichzeitig nichts ändern wollen. Ich kann Ihnen versichern, Herr Johannsen, schlechter als dieses Konglomerat aus einem indifferenten Allparteienkompott kann es eine AfD nicht machen, Höcke hin, Höcke her (ich weiß, Sie haben ihn nicht explizit genannt, müssen Sie auch nicht). Die regierenden linksaußen sind wohl kein Thema bei Ihnen? Aus meiner Sicht haben Sie keinen Grund oder womöglich eine Berechtigung, sich zu beschweren. Sie, Herr Johannsen, sind der Stoff, aus dem der Zustand dieses Landes gewoben ist. Mit Ihnen als Wähler wird es auch keine Änderungen (zum Besseren!!) geben. Ein Höcke als Bk wäre mir allemal lieber als ein Scholz oder die vorherige Abrißbirne Dummlands und der eu.

Günter Johannsen | Do., 28. Dezember 2023 - 11:56

Antwort auf von Armin Latell

Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: ich habe lange Zeit die AfD geschätzt und unterstützt ... auch finanziell. Weil: sie Mut zur Wahrheit hatte (bei bestimmten Themen - z.B. überbordende unkontrollierte Flüchtlingspolitik). Nun, wo sich CDU/CSU anschickt, wieder ihre ursprünglichen Ziele aufzugreifen und auch Merkel kritischer zu sehen, doch die AfD auf einen KGB-Mann und Stalinisten Putin setzt, wähle ich (in Bayern) CSU!
Ich offen darauf, dass CDU/CSU ohne die FDJ-Sekretärin bald auf die Brandmauer verzichten kann, dafür muss die AfD sich aber auch entwickeln und die Rechtsaußen-Kameraden (vorwiegend in Thüringen und Sachsen) entfernen und in die in die NPD schicken. Für eine demokratisch-konservative
Regierung wäre dann als erstes die Aufarbeitung der Merkel-Geschichte und der Revanchisten in der SED/LINKEN dran, denn die meisten Stasi-Täter (die noch leben), laufen ungestraft herum und spielen schon wieder Maulwurf mithilfe bestimmter Stiftungen. Das muss jetzt ein Ende haben!

Günter Johannsen | Do., 28. Dezember 2023 - 12:02

Antwort auf von Armin Latell

"Die regierenden linksaußen sind wohl kein Thema bei Ihnen?"
Da haben Sie wohl entweder nicht aufgepasst, oder bisher selektiv gelesen: meine
Kommentare hier bezogen sich bisher fast ausschließlich auf die linke rot-grüne Einheitsfront, die fast alle Medien Medien dominiert und sogar eine Stasi-Stiftung vom Steuergeld finanziert, die "Sprachhygiene" (Betreutes Denken) betreibt wie zu DDR-Zeiten!

Karl-Heinz Weiß | Mi., 27. Dezember 2023 - 15:10

"Wir müssen uns Sysiphos als einen glücklichen Menschen vorstellen“ (Albert Camus). RIP

Schlauer, R. | Mi., 27. Dezember 2023 - 15:49

Einer der gefährlichsten Nachkriegspolitiker. Korrupt, Arrogant, Verlogen, Strippenzieher. Alle negativen Attribute, die man Politikern so zuordnen kann. Keiner hat diesem Land vor Merkel so viel geschadet. Und die Merkel hat gut von ihm gelernt. Ergänzt mit Ihren Kenntnissen aus ihrer DDR-Vergangenheit (z. B. Stasi, Sozialismus, Kommunismus, Ausspionieren u.s.w) hat Sie das Land weitgehend zugrunde gerichtet. Und die linksgrün versifften und kompetenzfreien Nichtnutze in der Regierung erledigen gerade den Rest.

sind die übelsten Arroganties der LinkseXtremisten!
Schuld an Merkels "in den Sattel heben" war nicht Kohl oder Schäuble, sondern die Stasi selber! Die CDU-Leute wie Kohl und Schäuble naiv und mit Blindheit beschlagen. Aber der Mörder bleib t immer der Mörder, nicht die, welche ihn in seiner "schlimmen Kindheit" dazu gemacht hatten, denn "von einem gewissen Alter an ist jeder für sein Gesicht selbst verantwortlich!!!

Norbert Heyer | Mi., 27. Dezember 2023 - 16:29

Bei Schäuble denke ich immer an den öffentlichen Vorfall, als er einen hochrangigen Mitarbeiter wegen eines Fehlers öffentlich wie einen dummen Jungen abkanzelte. So darf man Menschen in der Öffentlichkeit nicht runterputzen. Immer dann, wenn er dachte, das angestrebte Kanzleramt wäre in sichtbarer Nähe, wurde es nichts mit diesen hochfliegenden Plänen. Erst zerbrach die Freundschaft mit Kohl, dann wurde ihm „das Mädchen“ vor die Nase gesetzt. Er wahr ein Politiker, der in seinen jeweiligen Ressorts gute Arbeit geleistet hat. Zum ganz großen Sprung hat es dann doch nicht gereicht. Daher rührt wohl auch seine in Interviews schroffe Art, wie er deutlich zeigte, was er von seinem Gegenüber hielt. Ein Parteiarbeiter wie Wehner, mit dem ihm der Umstand verband, dass nicht die vermeintlich Besten das angestrebte Ziel erreichen. Die bedingungslose Unterstützung von Merkel, die angepasste Ergebenheit ist unserem Land nicht gut bekommen und schmälern seine zweifelsfreien
Verduenste doch sehr.

Andrej Kharadi | Mi., 27. Dezember 2023 - 18:11

... muss man ihn noch lange nicht mit unzutreffenden Lobhudeleien überziehen.
Herr S. mag seine Verdienste während des Einigungsprozesses zwischen BRD und DDR erworben haben.
Doch Integrität, Standhaftigkeit und Verantwortungsbewusstsein für das Land sehen anders aus. Den Bundestag und die Öffentlichkeit hatte Herr S. im Zusammenhang mit der CDU-Spendenaffäre belogen. Immerhin trat er daraufhin zurück - immerhin! Als Frau Merkel in ihrer Eigenschaft als Bundeskanzlerin anfing, auf wichtigen Feldern deutscher Innen- und Aussenpolitik eine Fehlleistung nach der anderen hinzulegen, hätte Herr S. zeigen können, dass er willens und fähig war, über seine persönlichen Interessen hinaus Verantwortung für Deutschland zu übernehmen. Doch weder beim abrupten Atomausstieg, noch bei der Euro-Rettung, noch bei der ungesetzlichen Flüchtlingspolitik war mehr als ein lauer Kommentar dagegen von Herrn S. zu vernehmen. Nein, von dieser Figur wird nur wenig Positives in der Geschichte zurück bleiben.

Armin Latell | Mi., 27. Dezember 2023 - 18:53

Die Abschottung ist doch das, was uns kaputt machen würde, was uns in Inzucht degenerieren ließe. Für uns sind Muslime in Deutschland eine Bereicherung unserer Offenheit und unserer Vielfalt. Schauen Sie sich doch mal die dritte Generation der Türken an, gerade auch die Frauen!-- forderte Corona-Einschränkungen bald nur noch für Ungeimpfte. Mit der Aufhebung von Corona-Auflagen nur für Geimpfte sollten Impf-Unwillige zur Immunisierung bewegt werden. -- Auch unter einem BT Präsidenten Schäuble gab es keinen Stellvertreter für die AfD, die Geschäftsordnung wurde unter seiener Präsidentschaft oft genug geändert, um einen Einfluss der AfD zu verhindern oder auch nur, um sie nicht in die Öffentlichkeit gelangen zu lassen. --Er hat Merkel machen lassen was sie wollte; die hat die cdu entscheidend geprägt, von konservativ zu links-grün. 100.000 DM im Koffer, von dem er vergessen hat, wo er ihn abgestellt hat. Damals schon polit. Teilamnesie. Mein Resumee: Er war nur! ein Parteifunktionär.

Günter Johannsen | Do., 28. Dezember 2023 - 12:51

Antwort auf von Armin Latell

"Für uns sind Muslime in Deutschland eine Bereicherung unserer Offenheit und unserer Vielfalt."
War das zynisch, oder eine ehrliche Meinung? Das war einer der folgenschweren Irrtümer, zugegeben. Auch und schlimmer noch: Merkel nicht zu enttarnen bzw. anzuzweifeln! Die Folgen dieses Irrtums müssen wir JETZT er-tragen!

Kai Hügle | Mi., 27. Dezember 2023 - 21:26

Wenn man sich die Beiträge unter diesem Nachruf ansieht, kann man nur mit dem Kopf schütteln. Pietät, Respekt und Anstand: Fehlanzeige. Ein weiteres Armutszeugnis für diesen Kommentarbereich und die Leute, die ihn managen.

Meine aufrichtige Anteilnahme den Angehörigen und Freunden von Wolfgang Schäuble.

Ich bezweifle, dass Sie zu solch einer Leistung "aufrichtig" und "Anteilnahme" in der Lage sind. Eine Anteilnahme, die nicht aufrichtig ist, ist eben auch keine. Auch in dieser, Ihrer Einlassung, schäumt der rotgrüne Hass hervor. "Aufrichtiger Anteilnahme" ist da noch nicht mal ein Lippenbekenntnis, sondern pure Lüge. Da ich kein soziales Konstrukt bin, maße ich mir an, nicht wie Sie in diese übliche Welle der Heuchelei mit einzustimmen. 90% solcher Äußerungen sind gelogen, de mortuis nil nisi bene. Natürlich gönne ich ihm als Mensch nicht einen solchen Tod, aber da gibt es Andere, die meine Anteilnahme verdient haben. S. war ein Mensch des öffentlichen Lebens und hat sich als solcher auch Feinde gemacht, erst Recht als Politiker. Er mag scharf- und feinsinnig gewesen sein, aber nur zu seinem eigenen Vorteil. M.E. ist er als zutiefst verbitterter Mensch gestorben, möglicherweise auch wegen des Attentats von 1990 auf ihn. Ich werde ihn in keiner guten Erinnerung behalten.

Albert Schultheis | Mi., 27. Dezember 2023 - 21:37

"Die deutsche Politik trägt den Stempel des Einflusses von Wolfgang Schäuble für fast ein halbes Jahrhundert." - Bullschitt hoch 3 von einem Weggefährten, dem man genauso wenig über den Weg trauen sollte. Schäubles Politik trug immer nur den Stempel seines jeweiligen Herren! Er war der willige, zu allem bereite Lakai. Unter Kohl lieferte er ordentliche Finanzpläne ab, wusste aber auch wie man Geld verschwinden bzw aus dem Nichts auftauchen lassen konnte. Unter Merkel war er bereit für jegliche Schweinerei, für Rechtsbruch, Landesverrat, für die Öffnung aller Kassen und den Ausverkauf des Landes! Unter den RotGelbGrünen Khmer sah er immer nur die folgerichtige Fortführung des Merkel'schen Desasters. Seine Tochter - wie der Herr, so's G'scherr!
Wir werden ihm keine Träne nachweinen.

Thorwald Franke | Mi., 27. Dezember 2023 - 23:44

Ohne Schäuble (und Roland Koch) wäre Merkel nicht möglich gewesen. Wo ist die Einsicht? Wo das Schuldbekenntnis? Will man uns die Merkel-Jahre jetzt als Erfolg verkaufen?! Mehr ist dazu nicht zu sagen.

Brigitte Simon | Do., 28. Dezember 2023 - 11:13

Seinn , seine Klugheit, sein Pflichtbewußtsein war
seine ultimative Autorität. Er kannte jeden sau-
beren und jeden schmutzigen Trick der Politik.
Egal wie sehr ihn die Kräfte verließen, sein unbe-
quemer Verstand verließ ihn nie.
Er war sehr vieles was man in diesem Land werden kann. Innenminister, Finanzminister ... und Entdecker der "Schwarzen Null". Sein Wunsch, Bundeskanzler zu werden, ebenfalls
nicht. Kohls kommunistisches "Mädchen" lief
ihm den Rang ab. Wunderbarerweise verstan-
den sich Merkel und Schäuble, wobei ein Ver-
dacht aufkommt. Was wußten Beide , das nicht
bekannt werden durfte. Kohls Spendenaffaire
nutzte Merkel aus, dessen Nachfolgerin zu wer-
den. Aber auch der Wunsch von Schäuble, zur
Zeit Kohls Bundespräsident zu werden, erfüllte
sich nicht.
Dennoch unterstützte Schäuble ohne Wider-
spruch Merkel. Leider keine Revolte.
Merkels Atomausstieg hielt er für Wahnsinn.
Er machte mit. Merkels Flüchtlingspolitik
war für ihn brandgefährlich.Er revoltierte nicht.
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Brigitte Simon | Do., 28. Dezember 2023 - 11:40

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Seine CDU-Affinität machte ihn mit zum "Grün-
der" der Ampelregierung.

2021 verhinderte er fast im Alleingang - Merkel
enthielt sich - den Kanzlerkandidaten Markus
Markus Söder und stürtzte damit die Partei
in das Laschet-Debakel.Dazu sagte Schäuble:
Besser mit einem Rheinländer unterzugehen, als
mit einem Franken gewinnen. Das war dann sein
Parteiverständnis.

Zu diesem Zeitpunkt hatte Söder über 60 Prozent
Zustimmung der Bürger, Laschet ca. 20 Prozent.

Fazit: Alleinregierung der Unionsparteien!!!

So entstand die Ampel. Das ist sein Vermächtnis.

Klaus Funke | Do., 28. Dezember 2023 - 12:35

... sondern ein Tartüffe verlässt die Bühne. Schäuble ist - freilich es gilt: "nihil nisi bene de mortuis" - einer der lügnerischsten und verschlagendsten Politiker der Nachkriegszeit gewesen, und insofern war er Frau Merkels tüchtiger Lehrmeister. Das mag sein. Wir Ostdeutschen verdanken ihm den Einigungsvertrag, einen Vertrag der Unterwerfung. Für uns hat der Schwabe nie etwas übrig gehabt. Bis heute ist seine Rolle bei der Schwarze-Kassen-Affäre nicht aufgeklärt. Seine Reden waren immer voller Tücke, Zynismus und Doppeldeutigkeit. Möge er in Frieden ruhen. Gedenken werden wir seiner nicht.