Martin Schulz spricht vor dem Beginn der Sondierungsgespräche zu Pressevertretern
Eine vordemokratisch anmutende Noblesse hat die SPD gekapert / picture alliance

SPD - Wer hat sich verraten?

Die Sondierungsgespräche zwischen Union und SPD haben begonnen. Doch die Sozialdemokraten können sich darüber nicht so recht freuen. Die Partei ringt in einer durch und durch sozialdemokratisch geprägten Republik um ihre Identität. Dabei wäre der Weg zurück in die Erfolgsspur so einfach

Autoreninfo

Frank A. Meyer ist Journalist und Kolumnist des Magazins Cicero. Er arbeitet seit vielen Jahren für den Ringier-Verlag und lebt in Berlin.

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Anrührender hat der Spiegel wohl kaum je über eine Partei geschrieben: „Egal wohin man blickt, in der SPD herrscht in diesen Tagen eine Mischung aus Verzweiflung und Ratlosigkeit. Alle Optionen sind mies, das Wahlergebnis hat die Partei traumatisiert, die Führung ist zerstritten. Eigentlich müsste die gesamte SPD mal in die Kur.“ 

Fürwahr, es ist wie verhext: Da weiß die älteste Partei Deutschlands nicht mehr, wo ihr der Kopf steht und in welche Richtung es weitergehen soll – dabei ist rund um sie herum alles sozialdemokratisch. 

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Klaus Damert | Di., 9. Januar 2018 - 17:51

"Gerade zeigt sich die Bedrängung von Heimat ganz konkret angesichts einer Einwanderungswelle, zu der bisher keine Bürgerin, kein Bürger auch nur ein Wort mitzureden hatte." Genau damit ist alles gesagt - man könnte nur noch heulen über solche Unvernunft und Arroganz von Schulz & Co.

claudie cotet | Mi., 10. Januar 2018 - 13:49

Antwort auf von Klaus Damert

ich schlage vor:
"schulzen"
als unwort des jahres

... zu der bisher keine Bürgerin, kein Bürger auch nur ein Wort mitzureden hatte."
Wie kamen Sie nur darauf Herr Damert?

Denn auch Sie erinnern doch noch, zumindest aber geh ich davon aus, die Wähler/innen somit die Bürger/innen hatten spätestens im Herbst 2017 ein ziemlich entscheidendes Wort mitzureden. Und wie entschied sich die Mehrheit der Bürger/innen?
Antwort: Sie entschieden sich mehrheitlich für ein Tolerieren, mindestens aber ein Hinnehmen der "Einwanderungswelle", indem sie sich exakt die Parteien wählten die die Einwanderungswelle in 2015 bejubelten, z.T. veranlassten und in Folge dessen erklärten, bzw. von der Kanzlerin erklären ließen, "wir schaffen das!".

Alexander Mazurek | Di., 9. Januar 2018 - 18:02

... was die Herrschaften verhandeln, sie sind nicht mehr wählbar, weder die UnSozialen, noch die UnChristlichen. Von den grünen Enkeln der braunen Opas ganz abgesehen. Je später die nächste Wahl, umso weniger Stimmen werden sie bekommen. Und das ist gut so. "We, the people", fürchtet Euch nicht, "wir sind das Volk". Beide "Volksparteien" haben ihre Wähler systematisch und nachhaltig betrogen - und bedauern es, so ganz die 68-er, nicht, "da stehen sie und können nicht anders" ...

Heidemarie Heim | Di., 9. Januar 2018 - 19:20

Dazu Ekel Alfred Zitat: Der SOZI ist nicht grundsätzlich dumm er hat nur sehr viel Pech beim nachdenken.( Alfred Tetzlaff) Wer wie ich noch in den Genuss solch gesellschaftspolitisch relevanter "Klartextanalyse" teilhaftig wurde, dazu noch mit Stücken des unvergleichlichen Loriots, verhungert sozusagen gegenwärtig am langen Arm des momentan aufgeführten ÖR-Polit/-Medienspektakels. Die Genossen haben sich wie alle Etablierten, besonders die,die es aus der Provinz in die Hauptstadt oder gar in`s Ausland geschafft haben, ganz einfach zu weit entfernt von der Basis. Und schlimmer noch, entfremdet. Da helfen auch keine Kurzabstecher in den Wahlkreis oder salbungsvolle, Nähe simulierende Schilderungen über Gespräche mit dem Bürger. Eigentlich nur noch deprimierend Herr Meyer, das diese Leute, die sich anschicken uns regieren zu wollen, scheinbar nicht zu solch simplen Gedankengängen fähig sein sollen? Oder ist das eine neue Variante von "Blinde Kuh"? MfG

Achim Scharelmann | Mi., 10. Januar 2018 - 06:59

Nein, muß sie nicht, sie sollten sich völlig neu formieren und sich auflösen, meinetwegen bei den Linken oder in neuer Gestalt, wie es Oskar Lafontaine gefordert hat. Die Sozis sind fertig, denn sie haben ihre Klientel in übelster Art und Weise verraten und das kommt davon, wenn man mit der Macht nicht fertig wird und in Cäsarenwahn verfällt und schon der äußere Eindruck von dieser Partei unterscheidet sich nicht mehr von den Kapitalisten, die ja eigentlich ihre erklärten Gegner sein müßten und dennoch verhalten sie sich so, daß der berühmte Spruch, Wasser predigen und Wein saufen, haargenau auf sie zutrifft. Das merken ihre Wähler und deswegen auch schon seit langem die Spaltung zwischen SPD, Linken und Teilen der Grünen und wenn sie so weitermachen, ist die ehemalige große Volkspartei nur noch ein Schatten seiner selbst. Im übrigen wird die CDU/CSU ähnliches erfahren, denn auch hier wurde durch die Vorsitzende alles entkernt, was diese Partei sinnentleert und deshalb überflüssig wird

Dr. Lothar Sukstorf | Mi., 10. Januar 2018 - 11:52

Lindner hat recht, Merkel kauf sich von UNSEREN Steuergeldern ihre Koalitionspartner ein. 2015/16 hat sie mal locker/flockig mehr als 50 Mrd. für Flüchtlinge 'rausgeschmissen'. Diese Frau ist derartig dreist und hat Prinzipienlosigkeit zu einer anrüchigen Tugend erhoben. In jedem anderen Bereich, wo dergleichen geschehen würde, käme das Strafgesetzbuch zum Tragen. Unglaublich! Und WIR? Wir lassen all das über uns ergehen. Unglaublich!

Josef Garnweitner | Mi., 10. Januar 2018 - 14:40

Antwort auf von Dr. Lothar Sukstorf

ein bißchen, Herr Dr. Sukstorf. Wenn Sie mal Prof. Raffelhüschen lesen und was der ausrechnet, dann waren die 5o Mrd. grade mal das Begrüssungsgeld. Und die SPD bereitet, davon ausgehend, daß sie wieder an die Regierung kommt, bereits den ungebremsten Familiennachzug vor, wie heute zu lesen war.

Na dann, Freunde, es kann nicht schlimmer werden? Es wird noch schlimmer!

Rolf Pohl | Mi., 10. Januar 2018 - 16:26

Antwort auf von Dr. Lothar Sukstorf

... Und WIR? Wir lassen all das über uns ergehen. Unglaublich!"

Aber nein Herr Sukstorf,
nichts daran ist "Unglaublich".

Denn erneut, dass wiederum nur rund zwei Jahre nach den illegalen aber von der Bundesregierung dennoch zur legal erklärten Grenzüberschreitungen in 2015, also im Herbst 2017 zur Bundestagswahl, erwählen sich Wähler und Wählerinnen mehrheitlich exakt die Parteien wieder, die das staatlich beförderte Desaster aus dem Herbst 2015 zu verantworten hatten.

Wer also zeigte damit mehrheitlich, dass Inkompetenz incl. Rechtsbruch verdienen, gleich noch einmal belohnt zu werden?
Also bitte, nicht nur auf die da oben zeigen.

Thomas Kuhn | Mi., 10. Januar 2018 - 14:31

wenn man Kubicki etc. ernst nehmen kann, war die Unmöglichkeit der Klimaziele ( A.Merkel dazu: "Wir schaffen das schon" ) ein Grund für den Abbruch der Jamaika Gespräche durch die FDP !
Nun erklärt dieselbe (!) Dame Frau Merkel das es doch nicht geht....

Jetzt wird doch dem Dümmsten klar, das die SPD als "willenloser Wunschpartner" von A.Merkel unverzichtbar ist und war.
Nur so kann Sie diese Klimaziele mit Hilfe der SPD beerdigen und bringt sich selbst aus der Schusslinie.
Leider ist dieses machttaktische hantiere um Ihren eigenen Job, das Einzige, was die Dame beherrscht.
Es bleibt zu hoffen, das uns eine weitere Kanzlerschaft und damit ein weiterer taktischer Stillstand für Deutschland erspart bleibt!

wolfgang spremberg | Mi., 10. Januar 2018 - 15:34

Oder um hässliche Bilder zu vermeiden ?
Dafür zahlen wir heute noch 40 bis 50 Milliarden pro Jahr. Für die ganze laufende Legislaturperiode haben die Sondierer eine vergleichbare Summe als "Geschenk" für die dankbaren Bürger / Steuerzahler
zur Verfügung.

Dr. Lothar Sukstorf | Mi., 10. Januar 2018 - 18:42

Welche Wähler-Mehrheit die jetzige Konstellation gewählt hat, besagt nur folgendes, daß es genügend 'Nichtreflektierer' innerhalb der Wählerschaft gibt, diese sind wohl kaum in den Kommentatoren beim Cicero zu finden. Insofern ist die Aufforderung, 'an die eigene Nase zu fassen', nicht sonderlich relevant. Aber ...das Prinzip, "ihr habt uns gewählt, nun müsst ihr auch damit klarkommen" ist ja exakt das Merkel-Prinzip, wonach sie ohnehin macht, was ihr in den Sinn kommt und ob sie konform mit den Medien ist. Jedenfalls, die meisten, die auf dem Cicero seit Jahren das Geschehen verfolgen und kommentieren haben mit Sicherheit nicht den September 2015 und die Folgen vergessen und noch v.a.m. dazu und dieses bekunden sie auch auf dieser Plattform, im Übrigen auch auf den Wahlzetteln 2017. Davon gehe ich aus. Die zuweilen auch genutzt wird, um kräftig Dampf abzulassen. Und? So what? Spricht doch nichts dagegen.

Michael Schaff | Do., 11. Januar 2018 - 06:02

Man könnte schon Politik für das Volk machen,
aber dann leider nicht so schön bei Pöstchen und Lobby-Versprechen absahnen.
Gilt für alle Etablierten.
Politik als Feigenblatt, Kasperle-Theater für die Lämmer.

Yvonne Walden | Fr., 12. Januar 2018 - 12:23

Wenn Frank A. Meyer von einer "durch und durch sozialdemokratisch geprägten Republik" spricht, stellt sich die Frage, wie ihr Gegenteil ausschauen könnte?
Es ist zutreffend, daß die Sozialdemokratie in Deutschland spätestens 1959 (Godesberger Programm) mit dem Kapital und deren politischen Protagonisten eine Art Burgfrieden geschlossen hat, um auch mit Großspenden aus der Wirtschaft bedacht zu werden.
Ganz elementare politische Forderungen der SPD sind jedoch noch längst nicht Realität.
Da gibt es also noch viel zu tun.
Ob eine neue Große Koalition aus CDU, CSU und SPD in dieser Hinsicht Fortschritte bringen wird, bleibt eher fraglich.
So lange eine Minderheit (Herrschende Klasse) den überwiegenden Anteil unseres Sozialprodukts als Gewinn auf ihren Konten verbucht und die Mehrheit brav ihre Arbeitsleistung zur Schaffung dieses Sozialprodukts erbringt, so lange läuft auch eine SPD wie der Hase dem raffinierten Igel meilenweit hinterher.