Stimmung im Land falsch eingeschätzt: Bayerns Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger hat die Kampagne der SZ überstanden / dpa

Medien und Macht - „Gewachsene Nähe zwischen Medienelite und politischer Elite“

Der Elitesoziologie Michael Hartmann erklärt, wieso der Medien-Mainstream als Kontrollinstanz politischer Entscheider ausfällt und wie die Diskrepanz zwischen der Lebenswelt von Journalisten und weiten Teilen der Bevölkerung die Demokratie gefährdet.

Autoreninfo

Ilgin Seren Evisen schreibt als freiberufliche Journalistin über die politischen Entwicklungen in der Türkei und im Nahen Osten sowie über tagesaktuelle Politik in Deutschland. 

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Michael Hartmann war bis 2014 Professor für Soziologie mit den Schwerpunkten Elitesoziologie, Industrie- und Betriebssoziologie sowie Organisationssoziologie an der Technischen Universität Darmstadt.

Herr Hartmann, die etablierten Medien stehen zunehmend in der Kritik. Von „Lügenpresse“ ist die Rede oder von „Verrätern“. Können Sie diese Vorwürfe nachvollziehen?

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Bernhard Marquardt | Di., 19. Dezember 2023 - 11:15

ist sicher keine wirklich gute Lösung.
Die Entscheidung über die Zukunft von ARD, ZDF und Deutschlandradio gehört unmittelbar in den die Hände der Verbraucher:
Wie bei den Privaten längst gang und gäbe, kann man die Nutzung der ÖRR mit einer Zahlung verbinden.
Das ginge nicht nur pauschal für ARD und ZDF, sondern höchst selektiv und unabhängig von der Zentrale.
Man kann also beispielsweise sehr wohl an Phoenix, 3Sat, ZDFneo oder BR interessiert sein und diese per Abonnement mit monatlicher Kündigungsfrist angemessen bezahlen ohne den anderen Schmonz von ARD, ZDF und Deutschlandradio oder deren Internet-Aktivitäten gezwungenermaßen finanzieren zu müssen.
Für einen Computer überhaupt kein Problem.
Jede „Anstalt“ müsste mit den erworbenen Geldern auskommen.
Das sollte die Erziehungs-Spreu vom Informations-Weizen trennen.
Die Regierung wird sich "ihre" zwangsfinanzierten Erziehungs-"Anstalten" allerdings kaum nehmen lassen. Sie hat ja dafür leider sogar das BVerfG im Rücken...

Gerhard Lenz | Di., 19. Dezember 2023 - 11:16

allen recht machen, weil sie nie die Sichtweise ALLER gleichzeitig annehmen können, und schon gar nicht dem Wutbürger, der sich sowieso ewig belogen fühlt.
Allerdings halte ich es für einen Trugschluss, zu glauben, Journalisten würden Probleme nur noch aus der Perspektive des grün-gefärbten Wohlstandsbürgers beleuchten.
Beispiel Aiwanger: Was hat die SZ zunächst getan? Sie hat übers Aiwangers Jugendsünden berichtet. Zu behaupten, man habe damit eine bestimmte Wirkung erzielen wollen (wohl um das Wahlverhalten zu beeinflussen) ist selbst schon eine parteiische Aussage. Auch wenn der Zeitpunkt des Artikels eine solche Beeinflussung suggerieren könnte, so muss man andererseits fragen, ob die Medien nicht die Pflicht haben, derartiges zu enthüllen.

Was die Privatisierung der Medien angeht, hat Herr Hartmann allerdings recht: Gleich, wo Private Medienmacht haben,, wuchern Extremismus und Populismus - siehe Fox-News, Berlusconi, franz., britische oder ungarische Medien usw.

"Auch wenn der Zeitpunkt des Artikels eine solche Beeinflussung suggerieren könnte, so muss man andererseits fragen, ob die Medien nicht die Pflicht haben, derartiges zu enthüllen."

Der SPD - Lehrer war nichts anderes als ein Denunziant. Es wird aktuell völlig zurecht gegen ihn ermittelt. Medien sollen sagen was ist und sich nicht an Rufmordkampagnen gegen unliebsame Politiker beteiligen.

Solange es politisch in den Kram passt, Herr Windisch?

Oder wollen Sie, im Gegensatz zu dem Schurken Aiwanger selbst, plötzlich behaupten, es habe gar kein Flugblatt gegeben?

Woraufhin er sich sogar für Dinge entschuldigt, an die er sich nicht erinnert?

Meine Güte, wenn ich solche Kommentare lese wundert es mich nicht, dass Deutsche in Gewohnheiten zurückfallen, die man eigentlich für überwunden hielt, und eine Partei wie die AfD wählen.

Ach, wie rührend, wenn ein älterer biodeutscher Herr namens "MAN" tatsächlich glaubt, seine eigenen, solide eingerosteten Gewohnheiten würden die selbstverständliche moralische Basis für jeden ächten deutschen MAN bilden!

Andere deutsche Damen & Herren (auch namens MAN) wundern sich jedoch trotzdem ebenfalls, "dass Deutsche in Gewohnheiten zurückfallen, die MAN eigentlich für überwunden hielt", nämlich indem sie noch immer eine Ampelpartei, also eine der momentanen Regierungsparteien wählen.

Ja, Weihnachten bleibt wahrlich ein Fest der Wunder!

Wie kann man übrigens "MAN" gendern? Egal wie man es probiert, es will einfach nicht über meine biodeutsche Zunge.

Nix für ungut.

die in der (so genannten) Demokratie zur Information nicht mehr nach. Sie sollen parteilos informieren.
Aber was unterscheidet denn die Medien, die ihrer Informationspflicht nur bedingt nachkommen, jedoch statt dessen sich verpflichtet fühlen „Haltung“ zu zeigen. Die Oma die alte Umweltsau, der geistig unterbelichtete der AFD wählt, der der sagt es geht nicht gut aus Öl, Kohle, Gas, & Atomkraft fast gleichzeitig auszusteigen nutzt dem Kliema wenig, aber Deindustralisiert.
Siehe das Verhältnis U- Krieg : Inflation in Talk Shows!
Lesen Sie doch mal einige Seiten im „Neuen Deutschland“ dem Zentralorgan der SED aus den 80 igern, am besten die Losungen zum 1. Mai und vergleichen die mit der realen Wirklichkeit mit der DDR Diktatur. Ja satt sind wir geworden, auch ohne Südfrüchte, Edelfleisch wie Lende, Schinken mit Broiler & Soljanka Kohl & Apfel …. Nein, es geht nicht darum, es allen Recht zu machen. Es geht um Lug & Trug und bewußten Haltungsjurnalismus, leider wie zu DDR- Zeit
M f G

Lenz, zum 1000x. Kommentare zu lesen reicht nicht aus, man muss Sie auch verstehen. Ihre Verständnislosigkeit ist doch Ihr Problem. Dadurch haben Sie keine Argumente um auf Kommentare eingehen. Um was zu schreiben zu können, haben sie sich ein Feindbild geschaffen. Damit werfen Sie gelogene, aus der Luft gegriffene populistische Behauptungen in den Raum, die, weil gelogen nicht mit Argumenten untermauert werden können.
Nochmal mein Weihnachtsgeschenk für Sie: Fragen sie mich! Ich erklärte es Ihnen so, dass auch Sie es verstehen.

" ... Die Lehrer, die Rekrutenschinder
Sie brechen schon das Kreuz der Kinder
Sie pressen unter allen Fahnen
Die idealen Untertanen
Gehorsam - fleißig - geistig matt
Die hab ich satt!
Gehorsam- fleissig- geistig matt
Die hab ich satt!
Der Dichter mit der feuchten Hand
Dichten zugrunde das Vaterland
Das Ungereimte reimen sie
Die Wahrheitssucher leimen sie
Dies Pack ist käuflich und aalglatt
Die hab ich satt!
Dies Pack ist käuflich und aalglatt
Die hab ich satt!"

Wolf Biermnn

"muss man andererseits fragen, ob die Medien nicht die Pflicht haben, derartiges zu enthüllen."

"Ach Gottchen"! Die guten Medien! Die sollten noch viele viele andere Dinge emthüllen und tun es nicht! Warum? Faeser verhätscheln und Aiwanger verbrennen wollen!
Bedauerlichicherweise kenne ich einige persönlich!
"Lügenpresse" halte ich auch für suboptimal. "Arrogante narzistische Schnösel" trifft die Sache zu einem großen Prozentsatz besser!

.....es sollte lediglich nach journalistischen Prinzipien TV/Funk gemacht werden.
Eine Meinung bildet sich der Zuseher/Zuhöre schon selbst, werter Herr Lenz.

Zwangsbezahlte Erziehungsmedien brauchen wir nicht wir haben Eltern, Kindergarten und die Grundschule. Auch der Alltag hat seine Bewusstseinsbildung.

Ich bin wütend und entsetzt über die Gutgläubigkeit und Naivität der Menschen, die „glauben“, was schwarz auf weiß geschrieben steht! Dabei muss man nur auch Deutschlands jüngste Vergangenheit schauen (SED-Regime in der DDR), um zu erkennen, dass ein "Betreutes Denken" die Menschen zu lenken versucht … Jede/r Diktator/in nimmt zuerst die Medien "in Obhut“, um seine Mach nachhaltig zu manifestieren! Die gleichgeschalteten Öffentlich-Rechtlichen Medien (schauen wir in die Besetzung der sogenannten Rundfunkräte!) sind die neuen Volkspädagogen - in der DDR hieß es "Volksbildung"!
Was heißt Lügenpresse? Weglassen und Verschweigen oder aus dem Zusammenhang reißen, ist ohne Frage auch Lüge!

Ich habe Deininger rumeiernd, stellvertretend für das Rechercheteam, neben Aiwanger bei Lanz gesehen.
Die Damen und Herren hatten einfach kein Gespür für die damalige Zeit. Lehrer, 68er, mit Flausen im Kopf auf's Land abgeordnet. Theorie stößt auf ländliche Realität.
Der Inhalt des Flugblätter gibt m.E. keine Gesinnung wieder, sondern ist reine Provokation.
Der Lehrer trug die Demütigung jahrzehntelang mit sich herum und hatte eine Kopie der Schändlichkeit aufgehoben. Es schmerzte so, weil die Schulleitung auch anders reagierte als er wollte.
Die SZ bot ihm die Plattform, Recherche war wohl nicht ganz neutral.
Der Lehrer verdient mildernde Umstände.
Wie Hubert über die "Jugendsünde seines Bruders" denkt?

Na klar, antworten die staatlichen Pressesprecher und die von ihnen "eingebetteten" Journalisten, die im Flieger nach Dubai mitfliegen dürfen, egal in welchem Land der saubequeme Regierungsjet gestartet ist.
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Übrigens: Wieso soll die Aussage, die Mehrzahl der "Journalisten würden Probleme nur noch aus der Perspektive des grün-gefärbten Wohlstandsbürgers beleuchten", wieso soll das ein Trugschluss sein, wenn dies jeder jeden Tag beobachten kann?

Kann es sein, dass Sie die Wahrheit einfach nicht wahrhaben wollen, lieber Herr Lenz?
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Die mangelhafte Moral der Parteifunktionäre UND die mangelhafte Moral der Journalisten sind die größte Gefahr für die Demokratie. Die giftig-apolegetische Agitation gegen unterschiedliche Sündenböcke soll davon ablenken.

<<Auch wenn der Zeitpunkt des Artikels eine solche Beeinflussung suggerieren könnte, so muss man andererseits fragen, ob die Medien nicht die Pflicht haben, derartiges zu enthüllen>>
Pflicht der Medien ist zu informieren nicht zu manipulieren.
Diese Pflicht zur Enthüllung nach über 30 Jahren nachzukommen?
Lenz, wieder ein Eigentor. Problem nicht erkannt! Liegt am Nichtverstehen.

Markus Michaelis | Di., 19. Dezember 2023 - 11:56

Bis zu einem Grad prägen immer Eliten die Politik, die sich mehr einsetzen, damit oft auch wohlhabender sind. Das kann lange gut funktionieren, die Eliten können mit ihrem Einsatz Dinge gut zusammenhalten - auch wenn sie nur eine Schicht repräsentieren.

Ich sehe es auch so, dass die Eliten nicht lügen, dominant ist auch nicht, dass sie nur ihren eigenen Vorteil durchsetzen wollen und dafür alles erzählen würden. Dominant ist, dass sie betonfest gewisse Überzeugungen haben (die sich innerhalb ihrer Schicht bestätigen), die aber zu wenig zu einer sich ändernden Welt und Gesellschaft passen.

Etwa bei der Migration lebt man in dem Bild, dass das Problem ewiggestrig Rechte seien, die nicht zur neuen offenen Welt passen. Ja, aber das größere Problem ist wahrscheinlich, dass "die Eliten" noch daran festhalten, dass sie den Mittelpunkt darstellen, auf den sich die Welt zubewegt und man dazu anderen die Hand reicht. Es fehlt Offenheit die sich ändernden Weltverhältnisse wahrzunehmen.

Der Konflikt um die Migration hat viele Facetten. Einmal wird er als Kampfmittel gegen 🇩🇪 eingesetzt. Auch von den Linken Deutschen selbst, zum andern ist es ein Konflikt zwischen den sogenannten Somewheres und den Anywheres.

Die Eliten gehört ausnahmslos zu den Anywheres, die schon aufgrund ihres Geldes in jedem Land der Welt leben könnten, die sich keinem Land und keiner Kultur wirklich verbunden fühlen, sondern in einer internationalen Blase von gebildeten und toleranten Spezialisten leben. ihnen sind die Nationalstaaten ein Dorn im Auge, die EU bietet einen Ausweg aus der scheinbaren Misere, und deshalb sind sie EU-freundlich und antipatriotisch. Ihre Heimat ist dort, wo ihr Laptop steht.

Auf der anderen Seite die Somewheres, die zu der Heimat, in die sie leben, einen starken Bezug haben, patriotisch und bodenständig sind und nichts mehr wünschen als ein eigenes, starkes Land.

Dieser Konflikt ist nicht lösbar. In 🇩🇪 vertritt nur die AfD mehrheitlich die Somewheres

Edwin Gaza | Di., 19. Dezember 2023 - 13:02

Ich knüpfe an "Mehrzahl der Journalisten ....
Warum gelingt es heutigen Journalisten nicht mehr beide Seiten zu betrachten.
Z.B. die SZ war von Beginn an leicht links. Auch wenn man die Tendenz im Artikel spürte, es wurde auch die andere Seite gestreift, etwas Ausgewogenheit.
Auf der Kommentarseite fand man oft Gegenmeinung, nach heutiger Sicht: blaubraun hinter der Brandmauer.
Nach Jahrzehnten Abo, habe ich gekündigt.
SZ wurde mir zu einseitig, Farbe bekennend, belehrend, so und nicht anders ist das zu sehen.
So ist das heute, von ein paar Exoten abgesehen, in allen "Leitmedien".
Warum heißen die wohl so? Betreutes Denken?
Ist das noch Journalismus oder kann das weg?

Bernd Windisch | Di., 19. Dezember 2023 - 13:03

Eine sehr gute Analyse des Ist - Zustandes unserer Medien.

Bis auf die angeblich "unbewusste" Einflussnahme der Journalie trifft der Autor den Nagel auf den Kopf!

Nichts geschieht ohne Grund. Cui bono?

Martin Beckmann | Di., 19. Dezember 2023 - 13:04

Daueradventskalender bis es eine Corona-Aufarbeitung gibt! 19.12.2023

Zur Erinnerung an: Wolfgang Niedecken

„Kommt drauf an, ob sich in den nächsten Monaten genug Leute impfen lassen. Sonst sage ich voraus, dass wir ab Mitte Oktober wieder Probleme bekommen. Ich lasse bei diesem Thema auch nicht locker. Ich finde auch, es wird höchste Zeit, dass die Impfpflicht kommt. Es ist asozial, sich nicht impfen zu lassen.“
Rhein-Neckar-Zeitung 13.3.2022

Kommentar: Wir werden Ihnen dass nie verzeihen oder vergessen!

S. Kaiser | Di., 19. Dezember 2023 - 13:46

Eine gute Analyse des Ist-Zustandes. Nichtsdestotrotz muss man sich fragen, warum ist es soweit gekommen. Warum, trotz aller Bemühungen, gibt es nicht mehr, sondern weniger Durchmischung der verschiedenen Klassen und Berufssegmente. Das ist leider ein Übel, weil aus diesem dauerhaften Getrennt-sein sich kein Verständnis und Empathie für das andere Lager ausbilden kann. Jeder bleibt in seiner "Gesinnungsblase" und schaut auf die anderen herab. Problematisch ist dabei v.a., dass sich "die Macht" somit nur auf der einen Seite anreichert, und die andere Seite sich "ohnmächtig" fühlt. Das ist keine gesunde gesellschaftliche Entwicklung. Der vorletzten Antwort muss man klar widersprechen. 1. Abgesehen von USA, existieren in den europäischen Nachbarländer sehr wohl öffentliche UND private Medien. 2. gibt es zB gerade in Frankreich ein breites Spektrum an Meinungen&Medien, auch wenn auch dort die linke Position den ÖR dominiert. Das Problem hierzulande liegt an der dtsch. Konsensmentalität.

Enka Hein | Di., 19. Dezember 2023 - 13:48

....wir haben ein politisches Prekariat und ein journalistisches Einseitigkeit, mit Ausnahmen.
Das was zur Zeit gerade bei linksgrün rumläuft hätte auf dem ersten Arbeitsmarkt keine Chance. Kevin und Saskia sind ein gutes Beispiel. Oder Schnatterlinchen, KGE und Ricarda. Wer da von Elite spricht hat die Messlatte aber 3m tief vergraben. Das Peter Prinzip findet man im linksgrünen Bereich aller Orten.
Und wenn man gegen "rechtspopulistische" Medien agiert, sollte man unsere 95% incl. ÖRR linkspopulistisch manipulierende Medien gleichfalls erwähnen. Herr Hartmann findet sich gleichfalls in einer Blase.
Und eine Frau Mohn ist ja nun eher dem linken Mainstream zuzuordnen.
Zu dieser Einseitigkeit hilft nur ein konservativer Journalismus und das abschalten der ÖRR. Maximal auf bezahlbasis.
Dann würden sich die hohen Gehälter von selbst erledigen. Und die Versorgungsposten für die eigene Blase gleichfalls.

Karl-Heinz Weiß | Di., 19. Dezember 2023 - 14:10

Donald Trump hatte bei seiner Wahl die Eliten-Blase erfolgreich zum Hauptthema seiner Kampagne gemacht. Kaum einen seiner Anhänger stört es, dass er für Leute außerhalb seiner Blase (also für sie) nur Verachtung übrig hat. Warum diese Masche seit Urzeiten wirksam ist, wäre einer vertieften Untersuchung wert. Denn im November 2024 ist eine Wiederholung dieses Phänomens zu erwarten.

Günter Johannsen | Di., 19. Dezember 2023 - 15:16

Im Medienstaatsvertrag steht:
„Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sind bei der Erfüllung ihres Auftrags der verfassungsmäßigen Ordnung und in besonderem Maße der Einhaltung journalistischer Standards, insbesondere zur Gewährleistung einer unabhängigen, sachlichen, wahrheitsgemäßen und umfassenden Information und Berichterstattung wie auch zur Achtung von Persönlichkeitsrechten verpflichtet. Ferner sollen sie die einem öffentlich-rechtlichen Profil entsprechenden Grundsätze der Objektivität und Unparteilichkeit achten und in ihren Angeboten eine möglichst breite Themen- und Meinungsvielfalt ausgewogen darstellen.“
Wenn bei Messer-Morden oder Vergewaltigungen mit Todesfolge verschwiegen wird, dass es einer der vorwiegend männlichen Schutzsuchenden aus Afghanistan war, wo bleibt dann die ehrliche und "ausgewogene" Berichterstattung? Will man die unsägliche Flüchtlingspolitik der Ampel nicht in Misskredit bringen? Wo ist das sachlich und unabhängig???

Manfred Bühring | Di., 19. Dezember 2023 - 15:25

Die Kritik von Michael Hattmann scheint mir doch sehr weichgespült. Der Begriff „Haltungsjournalismus“ kennzeichnet sehr gut das Problem: die Journalisten machen sich mit einer aus ihrer Weltanschauung vermeintlich guten Sache gemein, verlieren also den notwendigen kritischen Abstand zu ihren Themen. Und das ist etwas fundamental anderes, als das Nicht-Wahrnehmen der Lebenswirklichkeit außerhalb der eigenen Blase. Es ist schlicht manipulativ und ignoriert fundamental den kontrollierenden Auftrag der Medien als 4. Gewalt. Das geht soweit, dass ein Relotius das Blaue vom Himmel lügen kann, um dem Narrativ des menschengemachten Weltuntergangs Nahrung geben kann. Und wir alle wissen, das ist kein Einzelfall. Lügenpresse ist vielleicht zu populistisch, aber manipulative Medien ist völlig korrekt.

Christoph Kuhlmann | Di., 19. Dezember 2023 - 17:14

Man kann sich längst auf YouTube und anderen Streamingdiensten sein eigenes Programm zusammenstellen. Die einzige Selektion ist die Relation von Kosten und Einschaltquote. Die Blasenbildung ist ja sowieso vorhanden. Warum sollen sich 90 % der Gesellschaft von der Sicht der oberen 10% Blase „beglücken“ lassen. Die ist doch in der Demokratie nur in Bezug auf ihre Macht über Propagandamittel relevant. Da wir gerade gelernt haben, dass auch der ÖRR sich weitgehend der Weltsicht dieser Blase angeschlossen hat, sehe ich da keinen wesentlichen Unterschied. Das Problem ist die Auswahl der Fragestellung. Das Bildungssystem ist weitgehend durch Zeitgeistthemen geprägt und stellt ausschließlich Fragen, deren Beantwortung absehbar diesem entspricht. Es geht bis zur Rechtschreibung. Die Medien haben also weitgehend nur einseitig indoktrinierte Personen zur Rekrutierung zur Verfügung und werden zusätzlich durch Parteien, Kirchen und andere Akteure manipuliert. So entsteht der Widerspruch zum Volk.

Thomas Hechinger | Di., 19. Dezember 2023 - 20:30

Es stimmt schlicht nicht, daß nicht gelogen wird. Lügen bedeutet, etwas anders darzustellen, als es ist. Es geht nicht um Beurteilungen von Sachlagen, die immer so oder ganz anders ausfallen können. Es geht um falsche Darstellungen der Tatsachen.
Ich will ein typisches Beispiel geben. Ich habe es konstruiert, aber hunderte Mal so oder ähnlich vorgefunden. Stellen wir uns einmal folgende Schlagzeile vor: „AfD-Parteitag in Karlsruhe – Rechtspopulisten beschließen Grundsatzprogramm“ mit der Unterschlagzeile „Krawalle am Rande der Versammlung – Polizei nimmt fünf Gewalttäter fest“. Für den unbedarften Leser entsteht der Eindruck, daß sich rechte Populisten da getroffen und mit der Polizei geprügelt hätten. Beim Lesen des Artikels findet man keine Hinweise, wer die Gewalttäter waren. Erst im vorletzten Satz erfährt man: es waren welche von der Antifa. So bringen sich die Journalisten juristisch auf die sichere Seite. Dennoch sollte bewußt der Eindruck erweckt werden: Es waren die Rechten.