Klaus Lederer / J. Marguier

Klaus Lederer im Gespräch mit Ralf Hanselle - Cicero Podcast Politik: „Meine Positionen sind in der Partei nicht mehrheitsfähig“

Linken-Politiker Klaus Lederer über Sahra Wagenknecht und eine Partei in der Sinnkrise.

Ralf Hanselle / Antje Berghäuser

Autoreninfo

Ralf Hanselle ist stellvertretender Chefredakteur von Cicero. Im Verlag zu Klampen erschien von ihm zuletzt das Buch „Homo digitalis. Obdachlose im Cyberspace“.

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Zumindest in Berlin muss man ihn nicht weiter vorstellen: Klaus Lederer (Die Linke) war von 2016 bis 2023 Senator für Kultur und Europa und zugleich Bürgermeister von Berlin. Mit dem Regierungswechsel vor einem Jahr verlor der streitbare Linke zwar seine Ämter, sitzt für seine Partei aber immer noch im Abgeordnetenhaus der Hauptstadt und sorgt dort immer wieder für wichtige Impulse und Debattenbeiträge.

Nun hat der promovierte Jurist eine Reflexion seines eigenen politischen Werdegangs sowie der Positionen seiner Partei vorgelegt. Unter dem Titel „Mit Links die Welt retten" stellt Lederer die Frage, was in Anbetracht der ökologischen Herausforderungen und der zunehmenden Spaltungen auch innerhalb des eigenen Lagers eigentlich noch links ist und wie man die Positionen von Marx für die Gegenwart nutzbar machen kann: „Alle spüren, so wie es gerade läuft, wird es auf Dauer nicht weitergehen. Da gibt es zwei Möglichkeiten: Die eine Möglichkeit ist, darauf zu beharren, dass man immer Recht hatte. Oder man nutzt die Gelegenheit für den politischen Kassensturz.“ Ralf Hanselle, stellvertretender Chefredakteur von Cicero, hat daher zusammen mit Lederer die Spardose auf links gedreht. Ein Cicero Podcast Politik über den Historischen Materialismus, das Kommunistische Manifest und natürlich über das eigentliche Gespenst, das derzeit in Europa umgeht: Sahra Wagenknecht.

Ralf Hanselle und Klaus Lederer
Ralf Hanselle (li.) und Klaus Lederer in der Cicero-Redaktion / J. Marguier

Das Gespräch wurde am 15. März 2024 aufgezeichnet.

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Tomas Poth | Fr., 22. März 2024 - 16:08

Ein bißchen Kritik am sozialistischen Linkstum.
Zwei Dinge hat er aber nicht verstanden oder will er nicht verstehen:

1. Sozialismus geht nicht demokratisch, das ist ein grundsätzlicher Widerspruch. Man kriegt nicht alle Menschen in aller Welt dieser Zeit und kommender Zeiten auf Linie gebürstet (freiwilliges überzeugen lassen)

2. Wir haben nur diesen einen Planeten, das ist richtig, aber er war nie, ist nicht und wird nie eine Welt werden.
Das ist eine linke Fluchtfantasie, eine träumerische Wunschvorstellung, um die Realität auszublenden, es ist die Möhre die dem Esel vors Maul gehalten wird.

Linkes und grünes Heils- und Sendungsbewußtsein führt am ende in eine irgendwie geartete Knechtschaft.
Für diese Erkenntnis ist er noch nicht reif, er weicht ihr aus.

Walter Bühler | Fr., 22. März 2024 - 17:52

... nicht ein. Als damaliges Westberliner SPD-MItglied mit privaten Verbindungen in die DDR möchte ich daran erinnern, dass nicht die SED und der 15jährige Lederer die Wende herbeigeführt hat, auch wenn bis 1989 ein paar (ältere) kluge SED-Genossen eingesehen haben, dass sich die DDR grundsätzlich ändern musste:

Die Wende wurde gegen die SED und nicht von der SED durchgesetzt. Wer den "revolutionären" Bolschewismus und seine frühen Führer Lenin oder Trotzki, die vor Stalin lebten, danach immer noch als sozialistische Vorbilder akzeptieren kann, hat in Wahrheit wenig begriffen, allem Internationalismus-Gedöns zum Trotz.

Lederer hat seit dem Alter von 15 Jahren ununterbrochen als Parteifunktionär gearbeitet. Er pflegt die glatte Schlagwort-Sprache aus dem linken soziologisch-politologischen Milieu und verdankt seine politische Karriere gewiss auch den queeren Seilschaften, die mit Wowereit in der Berliner Politik mächtig geworden sind.

Ein typischer rot-rot-grüner Politiker eben.