Lothar Wieler und Karl Lauterbach
Immer im Team Vorsicht: Lothar Wieler und Karl Lauterbach in der Pressekonferenz zum Thema Affenpocken / dpa

Karl Lauterbach und die Affenpocken - Entzieh dem Affen Zucker! 

Dass notorische Panikmacher wie Karl Lauterbach das Auftreten einiger Fälle von Affenpocken begierig aufgreifen, war zu erwarten. Das eigentliche Problem ist die mediale Berichterstattung, die der deutschen Bevölkerung in ihrer stets latenten Angstbereitschaft mal wieder entgegenkommt.

Ralf Hanselle / Antje Berghäuser

Autoreninfo

Ralf Hanselle ist stellvertretender Chefredakteur von Cicero. Im Verlag zu Klampen erschien von ihm zuletzt das Buch „Homo digitalis. Obdachlose im Cyberspace“.

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Dieser Text ist ein Problemfall. Vermutlich würde es ihn gar nicht geben, wäre der Mensch nicht auch und vor allem ein angstbegabtes Wesen. Die Angst, so hat der dänische Existenzphilosoph Sören Kierkegaard einmal gesagt, ist die Begierde nach dem, wovor man sich fürchtet. Und so betrachtet scheint der moderne Mensch ein schier unendlich begieriges Wesen zu sein. Er fürchtet sich nämlich nahezu vor allem und jedem: vor dem Zahnarzt und der Dunkelheit, vor Corona, aber auch vor der Corona-Impfung. Manche fürchten sich vor dem Atomschlag, andere wiederum vor einer Welt, in der dieser Schlag aufgrund der Abwesenheit von atomaren Waffen am Ende vielleicht gar nicht mehr möglich wäre. Mithin: Grund zur Angst gibt es mehr als genug. Eigentlich eine beruhigende Feststellung. Denn nur wer in Angst war, findet auch Ruhe. 

Aber wie gesagt: Dieser Text ist ein Problemfall. Er funktioniert nämlich nur aufgrund Ihrer Angstlust. Er spielt mit den Gespenstern in Ihrem Keller und mit der Furcht vor dem Fall ins Bodenlose. Oft reicht da schon ein einziges Wort, und der sichere Grund fängt an zu wackeln: „Inflation“ zum Beispiel wäre ein solches. „Klimawandel“ ein anderes. Und seit ein paar Tagen: „Affenpocken“. Man stelle sich das doch auch nur einmal vor: Der ganze Körper überzogen mit Pusteln, die nur noch der ausgewiesene Mediziner genauer zu spezifizieren weiß: Macula, Papula, Vesikula und natürlich Pustula. Da bekommt der alte Affe Angst nicht nur Zucker, ihn plagen regelrechte Juckattacken. Aber genug des flapsigen Untertons. Immerhin soll man bei Kindern unter 16 Jahren, die mit der virulenten zentralafrikanischen Variante des in Fachkreisen auch Othopoxvirus simiae genannten Erregers infiziert sind, bei früheren Ausbrüchen eine Fallsterblichkeit von bis zu elf Prozent beobachtet haben. So zumindest sagt es das zuständige Robert-Koch-Institut. Nur die westafrikanische Variante soll hingegen mit einer deutlich geringeren Fallsterblichkeit einhergehen. 

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M. Bernstein | Mi., 25. Mai 2022 - 11:54

Das Problem ist, dass die Menschen komplett verunsichert sind. Dass nur symptomatisch Erkrankte das Virus übertragen bedeutet aber eben nicht, dass es keine Übertragung von Mensch zu Mensch gibt, wenn insbesondere zu Beginn der Erkrankung, die Symptome nicht erkennbar sind.
Außerdem haben die Menschen Angst vor neuen Lockdowns und Impfpflichten, bei unklarem Schutz und unklaren Risiken. Realistischer Weise muss man auch hier eingestehen, dass man nicht weiss. Wie kann es sein, dass die Krankheit aus Afrika nach Europa kommt, wenn die Erkrankten sofort erkennbar sind? Wie hoch ist die Ansteckungsrate im familiären Umfeld? Hier könnten dann auch Kinder betroffen sein. Warum wächst die Zahl der Erkrankten, wenn es doch so einfach ist das Virus einzudämmen? Wird hier wieder sinnlos rumgeimpft und für die Erkrankten nichts getan? Auf alle Fälle sollten Kinder und Schwangere diesmal die besonders zu schützende Gruppe sein.

Ernst-Günther Konrad | Mi., 25. Mai 2022 - 12:01

Erst sagt er zu BILD, es sei eine mildere Form der Affenpocken und dann aber Quarantäne. So kennen wir unseren Klabauterbach. Nach allen Seiten offen. Da stellt sich die Frage: Ist die Angst vor einen Affenpocken-Epidemie berechtigt? Antwort: Ja, für alle, die sich bereits bei Corona zum Affen gemacht haben. Deshalb der Angsttipp. Schön brav Maske aufziehen, auf Abstand gehen, ab in die Käfighaltung, Maul halten, testen lassen. Impfungen reinziehen, Tagesschau gucken, alles glauben und nichts hinterfragen. Dann schafft ihr Ängstlichen das schon. Ach übrigens. Hat Drosten bereits einen PCR-Test entwickelt, der die Pocken nachweist? Ich dachte es gilt, das lt. WHO die Pocken seit 1980 als ausgerottet gelten? Jetzt plötzlich gibt es sie wieder? Hat man uns nicht erzählt, dass die gesetzlich bis 1976 geltende Zwangspockenimpfung ein Leben lang anhält und schützt? Ich hätte einen Vorschlag für Klabauterbachs Expertenstab. Einfach mal paar Affen ins Team holen, da ist er nicht mehr einsam.

Jochen Rollwagen | Mi., 25. Mai 2022 - 12:53

Daß die sich immer noch die Mühe machen, irgendwas zu erfinden.

Ein simples "Geht wieder los" würde in D-Land für Lockdown, Maske ind Impfung reichen. Vielleicht auch für mehr.

Andererseits müssen die den Tag ja auch irgendwie rumbringen.

Thomas Poth | Mi., 25. Mai 2022 - 13:05

Bei Affen denke ich zunächst mal an Dschungel. Also Grüner Urwald, grünes Dickicht von Affenhorden bewohnt.
Damit sind wir bei Farbe grün angelangt, es scheint irgendwie mit dem Grün´ zu tun zu haben. Man spricht von Risikogruppen, welche sind es denn? Ist da eine Verbindung zu Grün´ zu sehen, oder alle die sich zum Affen machen lassen?
Müßten evtl. diese alle in vorbeugende Quarantäne, um eine Grün´Pandemie zu verhindern? ;-))
Fragen über Fragen.

Ingo frank | Do., 26. Mai 2022 - 18:38

Antwort auf von Thomas Poth

alle samt in die Quarantäne.
IC BIN DAFÜR !
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Gerhard Lenz | Mi., 25. Mai 2022 - 13:30

Vielleicht war Herr Lauterbach etwas voreilig. Die Heulbojen von der Covidiotentruppe sind ja schon zur Stelle.
Aber gut, auf die muss man nicht hören. Haben natürlich nicht mitbekommen, dass 6,28 Mio. Menschen (Stand heute) an oder mit Covid weltweit gestorben sind.
Haben die Q(Leer)denker natürlich nicht gewusst, kein Wunder , wenn man sich von den alternativen Hetz-Medien einreden lässt, Covid wäre ungefährlich, oder nur ein Mittel zum Zweck, oder irgendein anderer Quark.

Selbstverständlich muss der Herr Gesundheitsminister auch bei den Affenpocken wachsam sein. Und wenn es nötig ist, muss es natürlich entsprechende Vorsichtsmaßnahmen geben. Aber danach sieht es nicht aus.

Dennoch muss man sich nicht altklug breitmachen und so tun, als wüsste man bereits alles. Wer wusste schon, dass das Coronavirus eine weltweite, gefährliche Pandemie auslösen würde?

Und, wie man liest, ist das bei manchem immer noch nicht angekommen.

Wie man liest ist bei manchen immer noch nicht angekommen dass sich
bei Corona mit ideologischer Wucht an einem Gegner abgekämpft wurde, der in Wirklichkeit nicht bedrohlich für uns war.

Nun sind die Ressourcen erschöpft, die Reserven aufgebraucht, die Wirtschaft schwächelt und die Versorgungslage neigt sich weltweit in Richtung „kritisch“. Was, wenn statt der Affenpocken gerade jetzt mal eine wirklich bedrohliche Pandemie ausbräche?
Was hätten wir dem wohl momentan entgegenzusetzen?
Nicht mehr viel, fürchte ich.
Denn wir haben alle Kraft und Aufmerksamkeit für das vergleichsweise!! harmlose Coronavirus verschwendet.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1104173/umfrage/todesfae…-
aufgrund-des-coronavirus-in-deutschland-nach-geschlecht/

Lieber Herr Lenz, einfach mal entspannt recherchieren, wieviel Menschen z.B. pro Jahr weltweit bzw. in Deutschland an Sepsis sterben. Dann vorurteilslos mit den Zahlen anderer Todesursachen vergleichen. Vielleicht lernen Sie noch was dazu !

Sabine Lobenstein | Mi., 25. Mai 2022 - 13:44

Mir scheint die Menschen haben verlernt, dass das Leben eine ständige Gefahr ist und es völlig normal ist damit zu leben. Garantien auf ein langes Leben gibt es nicht. Ob Krebs, Unfall, Herzinfarkt oder Virus ...Wir werden alle irgendwann sterben. Manche
Früher manche später. Der abstruse Wunsch gerade Viren kontrollieren zu wollen, ist irgendwie verrückt, wenn man sieht wie die Leute immer dicker und fauler werden und mit dem Handy vorm Gesicht am Strassenverkehr teilnehmen. Einfach gesünder essen, mehr Bewegung und bewusstes teilnehmen am Verkehr könnte ein vielfaches an Leben "retten". Aber das ist wohl anstrengender als von Anderen die Rettung zu erwarten. Einfach eine überwiegend kranke und dekadente Gesellschaft, die die wahren Gefahren der Desinformation/Manipulation und die daraus folgende wirtschaftliche Zerstörung Deutschlands gar nicht wahrnehmen kann. Die Dekadenz war der Untergang aller grossen Reiche. Geschichte wiederholt sich.

geht wohl kaum. Da wird wild über den Kamm geschert.

Dabei ist es durchaus was anderes, ob ich jeden Tag Torten in mich hineinstopfe und mich literweise mit gutem deutschen Bier (oder Schnaps) abfülle, wie ein Wilder über die Autobahn rase, Bewegung den Anderen überlasse oder sonst irgendwie fahrlässig meine Gesundheit zum Teufel wünsche - und andererseits mir ein Virus einfange, dass ein anderer Zeitgenosse unbedacht in der Gegend verteilt.
Das ist kein "durchschnittliches", ganz "natürliches" Risiko, das ist eine Gefährdung durch andere, die vermeidbar ist. Und deswegen ist der Staat gefordert.

Was das jetzt mit angeblicher Desinformation durch ungeliebte Medien - die immer die "falsche" Meinung vertreten - zu tun hat, oder irgendeinem Handy vor der Nase, erschließt sich mir nicht. Und schon gar nicht, was Schutz vor Covid mit Dekadenz zu tun hat.

Oder ist das wieder etwa ein versteckter Hinweis auf den "verweichlichten, dekadenten" Westen, so wie ihn Vladimir Adolf Putin sieht?

Maria Fischer | Mi., 25. Mai 2022 - 16:03

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