Jan Redmann
Jan Redmann / Foto: Thomas Meyer

Jan Redmann im Porträt - Schlachteplatte ist abgehakt

Jan Redmann will Ministerpräsident in Brandenburg werden. Die neue Geschlossenheit seiner CDU ist dafür der erste Schritt in Richtung Erfolg. Für eine Große Koalition mit der SPD darf die AfD aber nicht zu stark werden.

Autoreninfo

Benjamin Lassiwe ist freier Journalist in Potsdam.

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Er ist der Herausforderer: Wenn in Brandenburg am 22. September ein neuer Landtag gewählt wird, könnte erstmals in der mehr als 30-jährigen Geschichte des Landes ein Kandidat der CDU in die Potsdamer Staatskanzlei einziehen. Jan Redmann, Rechtsanwalt aus Wittstock, ist seit 2019 Fraktionsvorsitzender der Brandenburger CDU. Damals hatte die Partei mit 15,6 Prozent ihr schlechtestes Landtagswahlergebnis überhaupt erzielt. Doch weil Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) die rechnerisch mögliche rot-rot-grüne Koalition ablehnte, gelang der Partei die erste Regierungsbeteiligung seit 2014.

Unter Redmanns Führung, der 2023 auch den Landesvorsitz von Innenminister Michael Stübgen übernahm und im Dezember Spitzenkandidat wurde, stabilisierte sich die CDU. Umfragen sehen sie bei etwa 20 Prozent. Doch was noch viel wichtiger ist: Der jahrzehntelange Streit in der Partei gehört der Vergangenheit an. Konservative Parteimitglieder, die den Wahlkampf von Redmanns Vorgänger Ingo Senftleben elegant sabotierten, stehen nun voll hinter Redmann. Der einst von einer Tageszeitung erdachte Spottbegriff der „Brandenburger Schlachteplatte“ trifft auf die CDU des Landes nicht mehr zu.

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Urban Will | Fr., 9. Februar 2024 - 08:00

Ein Bubi mit dem Charisma eines Sparkassen – Filialleiters möchte also MP werden. Ist ja sein gutes Recht.
Der Spruch, sinngemäß: „Wer AfD wählt, trägt dazu bei, dass die Grünen wieder regieren“ entlarvt ihn aber eben nicht als „Konservativen“, sondern als Bückling. Lächerlich. Als gäbe es da eine „Verpflichtung“
Dieser Spruch bedeutet nichts anderes als: „Ihr Wähler könnt mich mal, ich will regieren, um jeden Preis.“
„Konservativ“ ist, wie bei Fritzel, wie im neuen „Grundsatzprogramm“ dieses Haufens von Täuschern, reines Lippenbekenntnis, um die Wahlschafe nicht zu verlieren. Es werden ihm genügend glauben, so wie dem Fritzel.
Und am Ende Rote und Grüne auf der Regierungsbank haben. Und rote und grüne Politik bekommen. Wie dann auch 2025 im Bund. Aber selbst schuld.

Es sei diesen Hobby – Demokraten d CDU gesagt: in einer Demokratie hat das Wählervotum oberste Priorität! Nicht euer übles Geklüngel.
Und die Partei mit den meisten Stimmen hat den Regierungsauftrag.

Norbert Heyer | Fr., 9. Februar 2024 - 08:59

Alles was der CDU-Kandidat Redmann für Brandenburg verspricht - Beschränkung Migration, bessere Gesundheitsvorsorge und Bildung - hat die CDU in Berlin auch versprochen. Bekommen haben die Berliner grüne Politik vom Feinsten. Die Politiker aller Parteien haben überhaupt keine Probleme damit, ihre Wahlversprechen nach dem Wahlsieg komplett zu drehen. Bei der AfD liegen noch keine Erfahrungswerte vor, wird diese Partei doch von den „Demokraten mit Haltung“ total kaltgestellt. Mittlerweile macht es mir große Schwierigkeiten, die Worte Demokratie, Meinungsvielfalt und -freiheit in den Mund zu nehmen. Wer demokratischen Parteien von allen ihnen zustehenden Ämtern ausschließt, sie in politischen Diskussionen so gut wie garnicht vorkommen und im Jargon längst überwunden geglaubter Zeiten diffamiert, ist kein Demokrat. Die AfD kann man nur dann niedrighalten, wenn man Intelligente Politik für die Bürger macht. Aber gerade daran fehlt es den Politikern am meisten, die Überheblichkeit dominiert

Gerhard Lenz | Fr., 9. Februar 2024 - 09:39

sie wohl hält? Was, wenn Herr Redemanns Partei tatsächlich stärkste demokratische Partei im Land werden sollte - es aber, was sehr wahrscheinlich ist - alleine oder mit den folgsamen Mehrheitsbeschaffern von FDP und SPD nicht reicht? Wenn das Regieren nur mit Hilfe von Grünen und vielleicht sogar Linken möglich sein sollte?
Was, wenn es wieder Umfaller in der Union gibt, die keine Skrupel haben, mit der wahrscheinlich stärksten Partei im Land, der rechtsextremen AfD zusammenzuarbeiten, trotz Wannsee 2.0, Deportationsfantasien und sonstiger zahlreicher Schweinereien? Was, wenn irgendwelche Deals auf den Tisch gebracht werden, wonach die AfD eine Unions-Minderheitsregierung zu stützen bereit wäre, ohne eigene Beteiligung? Wie sähe es dann mit der Geschlossenheit aus?

Die Demokratie in Deutschland hängt, wie 1933, mal wieder von der Standhaftigkeit der Konservativen ab.

Davon abgesehen ist Woidke im Land wesentlicher beliebter, als der CDU-Chef.

"Was, wenn es wieder Umfaller in der Union gibt, die keine Skrupel haben, mit der wahrscheinlich stärksten Partei im Land, der rechtsextremen AfD zusammenzuarbeiten, trotz Wannsee 2.0, Deportationsfantasien und sonstiger zahlreicher Schweinereien?"

Ich hatte Sie schon vermisst. Refraktär bis ins Mark! Wie wäre es an Stelle von Leserzuschriften Flugblätter zu verteilen?

so langsam glaube ich auch, dass Sie ein Bot sind.
Denn es k a n n doch nicht sein, dass ein lebendiger denkender Mensch trotz Gegenbeweisen zu den Themen
"rechtsextreme AfD, trotz 2.0, Deportationsfantasien und sonstiger zahlreicher Schweinereien" aber auch Chemnitzer Hetzjagd immer noch und immer wieder das gleiche behaupte und sich niemals auf die Socken macht, um nachzuprüfen, ob seine Behauptungen überhaupt der Wahrheit entsprechen.

Gerhard Lenz | Fr., 9. Februar 2024 - 14:59

Antwort auf von Brigitte Miller

Erzählen Sie mir doch kurz, wie Sie sich -persönlich, nehme ich an - "auf die Socken gemacht haben", um nachzuprüfen, was wahr ist, und was nicht? Waren Sie etwa anschliessend am Ort des Geschehen?

Und welche Gegenbeweise meinen Sie? Etwa die Leugnungen der Verdächtigen, oder die simple Meinung eines bestimmten Cicero-Redakteurs, der gleichfalls, so wie Sie, das Recht auf Irrtum hat?

Na da bin ich mal gespannt...

Ach ja, das Wort Deportation fiel ja nicht dezidiert, höchstens sinngemäss. Na das ist ja ein fundamentaler Beweis für die Unschuld der versammelten Schurken.

Man kann sich ständig wundern, was für Kommentare hier verfasst werden...

Django Reinhardt | Fr., 9. Februar 2024 - 15:51

Antwort auf von Brigitte Miller

Fr. Miller, dat is'n mehr oder weniger toter Fisch, der mit der Strömung treibt, Rumpelstilzchens letztes Zucken, gerade noch rotgrün schillernd.

Ingofrank | Fr., 9. Februar 2024 - 09:49

wählt Grün“ nicht mehr hören!
Die CDU sollte nicht solche Parolen von sich geben, sondern die Frage nach dem „WARUM ist die AfD so stark“ an sich selbst und den Rest der etablierten Parteien stellen!
Eine 20% Partei wie die CDU auf Platz 2 oder 3 bei Umfragen, sollte sie vor der SPD liegen,
den Mut zu einer Minderheitsregierung haben! Das ist doch die Variante so viel CDU wie möglich durchzusetzen und dem Wähler wird’s egal sein
(Wie in Thüringen bei der Senkung der Grunderwebssteuer) wer die CDU unterstützt …..
Da können dann die SPD & Grünen sich überlegen und Krokodilstränen vergießen…. die CDU hat dann IMMER die Wahl, wie sie IHRE Politik letztendlich umsetzt.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Bernd Windisch | Fr., 9. Februar 2024 - 09:49

" Er wolle einen Gegenentwurf zur Ampel in Berlin darstellen. Eine schärfere Migrationspolitik,"

Bedeutet Schärfe, dass die Bezahlkarte für Asylbewerber 2 Wochen eher eingeführt wird?!? Söder lässt grüßen.

"Zur Erklärung: Grenzkontrollen finden direkt auf der Grenze statt. Sie müssen bei der EU angemeldet werden. Dabei kann die Bundespolizei Personen zurückweisen, die nicht die nötigen Einreisedokumente haben. Wer ein Asylgesuch stellt, darf trotzdem einreisen. Bei der Schleierfahndung werden in einem Bereich von 30 Kilometern hinter der Grenze stichprobenartig Kontrollen durchgeführt. Zurückweisungen sind kaum möglich."

Also nicht mehr brandenburgische Schlachtplatte, sondern Brandenburger Placebo.

Liebe Brandenburger, lasst Euch nicht auf den Arm nehmen.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 9. Februar 2024 - 09:55

Ich kenne sie nicht Herr Redmann, lese jetzt erstmals bewusst ihr Namen. Das sie programmatisch eigentlich, wie die UNION überhaupt mehr und mehr auf die SAFD eingehen, wenngleich sie natürlich versuchen den Eindruck zu erwecken, sie würden das alles viel besser machen "weniger radikal oder gar extremistisch" ist doch nur ein Täuschungsmanöver. Mit einer erneuten SPD-Regierung würdet ihr genauso zahnlos weitermachen, wie bisher. Sie vergessen nämlich völlig, dass viele politische Vorhaben, die so lautstark anpreisen bundespolitische Themen sind, die sie gar nicht im Land entscheiden. Und das AFD wählen bedeutet, die Grünen kämen dann doch wieder in die Regierung ist eine Mogelpackung. Wer entscheidet denn, wer in eine Koalition kommt? U.a. ihre Partei und ihr braucht deshalb nur eine Brandmauer zu den GRÜNEN ziehen und dieselbe zur AFD einreißen. Aber vielleicht werden ja die Karten ganz neu mit der WerteUnion gemischt? Vielleicht bildet die AFD mit der WerteUnion die Regierung?

H. Stellbrink | Fr., 9. Februar 2024 - 10:09

"Wer die AfD wählt, trägt dazu bei, dass am Ende die Grünen zwingend wieder an einer Regierung beteiligt sind.“ Zumindest bundesweit gilt das Gegenteil. Die Bürger haben die Nase voll von dieser Parteienarithmetik. Sie wollen eine Politikänderung und wollen sich an der Union für ihre Verweigerungshaltung diesbezüglich rächen. Sie sehen einfach keine Alternative zum zerstörerischen Mainstream.
Politiker, die für die AfD ständig die ahistorischen Nazi-Vergleiche bemühen, haben keine Schlüsse aus der Geschichte gezogen und tragen zur Trumpisierung Deutschlands bei.
Am Ende geht es nur noch um wechselseitige Obstruktion und politisches Foulspiel zu Ungunsten des Landes.
Die Probleme sind zu groß, als dass wir uns leisten könnten, so miteinander umzugehen.

Peter William | Fr., 9. Februar 2024 - 10:12

Was meint ihr? Sollte in einem der ostdeutschen Ländern die AfD einfach mal auf 51 Prozent gebracht werden als Strafe dafür das die CDU wieder Mauern in Deutschland gebaut hat. Ich meine, Sozialisten müssen sich halt von einer freien Gesellschaft abgrenzen. Kein Wunder das die CDU immer noch an ihrer Linie festhält.

Gerhad Lenz | Fr., 9. Februar 2024 - 11:30

Antwort auf von Peter William

Mehr fällt mir dazu nicht ein.
Ich lese gerne Cicero, auch wenn es mancher nicht glaubt. Das Magazin ist viel mehr, als das, was Online erscheint. Gut, auch im Magazin ist der politische Teil zunehmend schwerer verdaulich, besonders seitdem der eine oder andere "Neue-Rechte-Versteher" aufgetaucht ist. Aber auf den folgenden Seiten wird es nur besser. Bei aller Kritik, ein wenig Lob darf ja auch sein.
Auch das Forum hier hat durchaus seinen Unterhaltungswert. Lässt man mal die bösartigen, rüpelhaften Ausbrüche der bestens bekannten Wutschreiber beiseite, gibt es auch oft Skurriles und Kurioses. So dieser Beitrag: Lasst uns doch mal eben die AfD auf 51% bringen! Nichts einfacher als das! In drei Tagen ist Rosenmontag. Passt doch.
Sicher: Da glaubt einer, der in einer Blase lebt, das Volk stünde geeint hinter den Rechtsextremisten.
Dabei darf man annehmen: Die alleinige Mehrheit bekommt die AfD wohl nur, wenn sie auch die Stimmen alleine auszählt. Oder alle Nicht-AfD-Fans deportiert hat.

Dorothee Sehrt-Irrek | Fr., 9. Februar 2024 - 11:01

aber das geht auch mit der CDU als Juniorpartner der SPD.

Sie versuchen zu differenzieren. Versuchen Sie doch einmal Dinge ohne die SPD Brille zu sehen. Vielleicht ist der Blick ohne irgendeine Parteibindung anders ?

Uwe H. | Fr., 9. Februar 2024 - 13:27

CDU + SPD = Große Koalition!
Soll das ein Witz sein?
Treffender wäre wohl
Not + Elend = Arrogante Unfähigkeit!
Und übergossen wird das ganze dann noch mit grünem Schleim, oder?

Herr, hast du noch eine Sintflut übrig?

A.W.Mann | Fr., 9. Februar 2024 - 16:41

Brandenburg kann interessant werden, bis auf das vergrünte Potsdam und das errötete Cottbus eine spannende Basis. Die CDU wird da nichts reißen und Woidtke, der sehr Unauffällige, zahlreiche Mandate verlieren. Was die BSW dort liefern kann ?
Die Linke und FDP ist draußen. Die WU ein offenes Blatt ? Vorraussichtlich reicht es für eine 3 oder mit BSW 4 Parteienkoalition gegen die AFD. Redmann mit viel Glück bei 15 Prozent, eins ist sicher, dieser Mann ist nächstes Jahr nur noch Geschichte. Diese CDU braucht keiner und wird verdient schnell untergehen, zumindest im Osten. Das hat sie sich auch redlich verdient