Außenministerin Annalena Baerbock ist stolz über das erste Patent ihres Lebens / dpa

Realsatire - Greenfacing mit Annalena Baerbock

Annalena Baerbock lässt sich ihre mentalen Ausrutscher mittlerweile sogar patentieren: Einen Satire-Account auf Twitter ließ sie vorübergehend sperren. Richtig so, findet Ralf Hanselle. Zu leicht kann man sonst die Realität mit der Satire verwechseln.

Ralf Hanselle / Antje Berghäuser

Autoreninfo

Ralf Hanselle ist stellvertretender Chefredakteur von Cicero. Im Verlag zu Klampen erschien von ihm zuletzt das Buch „Homo digitalis. Obdachlose im Cyberspace“.

So erreichen Sie Ralf Hanselle:

Halb Deutschland sitzt mal wieder auf dem Sofa und nimmt übel. So zumindest stellt man sich das derzeit am Werderschen Markt in Berlin vor. Dort nämlich, genauer gesagt im zweiten Stock hinter der glatten Fassade mit der Hausnummer 1, hat man sich jene beliebte Frage aus dem Archivkeller zur Wiedervorlage bringen lassen, der man sich bereits am 27. September 1919 im Berliner Tagblatt ausführlich gewidmet hatte: Was darf die Realität? 

So, oder zumindest so ähnlich, hatte damals ein gewisser Ignaz Wrobel aka Kurt Tucholsky über das oft skurrile Zusammenspiel von Witz und Wirklichkeit geschrieben. Sein damaliges Fazit: Die Realität darf alles! Denn die Realität beißt, lacht, pfeift und trommelt die große, bunte Landsknechtstrommel. Man nagle den Kolumnisten jetzt bitte nicht auf den exakten Wortlaut von Tucholsky fest. Aber so in etwa hat es damals wohl tatsächlich geheißen. Und weil die Realität eben alles darf, darf sie auch das, was Schriftsteller, Journalisten oder andere triviale Spaßmacher für gewöhnlich nicht dürfen: Mitten rein nach Kalau zum Beispiel – ohne Umweg und ohne auch nur einmal am Stadttor klopfen zu müssen! 

Cicero Plus weiterlesen

  • Monatsabo
    0,00 €
    Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQs
    Alle Artikel und das E-Paper lesen
    • 4 Wochen gratis
    • danach 9,80 €
    • E-Paper, App
    • alle Plus-Inhalte
    • mtl. kündbar

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

gehtdichnixan | Do., 7. September 2023 - 13:35

Cicero steht also für Zensur von Satire, Humor und Comedy. Vielen Dank für den Einblick in Ihre total-autoritäre Einstellung Hr. Hanselle. Einfach nur abartig. Und schon landet der Cicero auch auf der Blockliste und Abo ist gekündigt. :-) Ein Magazin für politische Bildung deren stellvertrendender Chefredakteur gegen politische Bildung ist, Satire, gehört auch dazu.
Ein einfach nur widerlicher Satz.

Christa Wallau | Do., 7. September 2023 - 13:52

sondern sie schlägt mittlerweile jegliche Satire.
Da zieht sich logischerweise so mancher Kabarettist aus der Öffentlichkeit zurück.
Volker Pispers hat sich schon lange deshalb von der Bühne verabschiedet, und gerade eben hat Serdar Somuncu seine Arbeit als Unterhalter aufgegeben.

Nur noch linientreue, für jede üble Attacke auf Andersdenkende geeignete Schmutzfinken wie Böhmermann sehen da noch Sinn in ihrem Tun und werden öffentlich-rechlich fürstlich dafür bezahlt.

Rainer Mrochen | Do., 7. September 2023 - 14:06

Bin mir nicht sicher ob dieser Text Realsatire ist
oder irgendwie doch die Wirklichkeit beschreibt? Hm? Egal.
Das Schlimme ist, jedenfalls für mich, daß diese Politschauspielerei kein Theaterstück ist, sondern die Wirklichkeit abbildet deren negative Konsequenzen nur in eine Richtung laufen.
Diesen Leuten scheint eine Wahlperiode auszureichen um sich danach in die Wirtschaft oder selbstalimentierte NGO`s zu verabschieden, selbstverständlich mit dem entsprechenden Salär.
Langfristig, gestalterisch zum Wohle der "Gemeinschaft" scheint obsolet geworden zu sein. Was für ein mieses Schmierentheater.
Andererseits: Gestalten erfordert Transzendenz.
Wenn Leute wie diese darüber nicht verfügen und dennoch dieses Minimalwissen erkennen,
ich frage mich selbst gerade wie, handeln sie konsequent, zum Nachteil der Gesellschaft.
Wir erleben einen eisernen Kanzler oder doch besser einen eiskalten, der mittlerweile, weil linksorientiert, die 360° Wende perfektioniert.
Mittleid erheischend der Arme.

Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 7. September 2023 - 14:22

sind ärgerlich, weil im Amte und zwar keinem geringen.
Ansonsten muss ich gestehen, dass ich auch an selbigen leide.
Nennt man sie nicht Flüchtigkeitsfehler?
Frau Baerbock wird sich hoffentlich weiterentwickeln, obwohl ich mich frage, ob es sich um so etwas wie eine "Schwäche" handelt, ähnlich der Legasthenie oder sagen wir "Weitsichtigkeit, Schnelligkeit".
Nur weil ich auch dazu neige, ist das natürlich noch nicht signifikant, aber man kann doch mal überlegen und schauen?
Frau Baerbock hat Sport gemacht, hat 2 Kinder, macht Politik.
Hat vermutlich eine schnelle Auffassungsgabe und es geht ihr einfach nicht schnell genug?
Sie ist gedanklich ihrem Sprechen immer weit voraus?
Ich frage nur, weil ich es schade fände, wenn Frau Baerbock politisch nicht ernst genommen werden "würde oder könnte".
Ich stimme politisch nicht immer mit ihr überein und befürchte ausserdem, dass vieles sehr viel länger bedacht werden muss, als wir Zeit haben.
Politik ist aber Verantwortung, unsere und für Andere.

Christoph Kuhlmann | Do., 7. September 2023 - 15:11

Wir brauchen noch viel mehr Hausfrauen ohne besondere Kompetenz in Regierungsämtern. Bei den Rundfunkgebühren erwartet an einen Gegenwert. Außerdem muss dringend die Frauenquote ins Lot gebracht werden. (Ich hoffe, jetzt wird nicht der Cicero gesperrt.)

und bei Frau Baerbock trifft das ja vlt. gar nicht zu, aber sagen Sie, könnte es sich um ein Hausfrauen/-männer/Eltern"problem" handeln, dieses Multitasking und extreme Weit/Umsichten?
Jedoch hatte ich das schon immer:)
Ausserdem lassen sich Flüchtigkeitsfehler schneller abstellen, als eine leichte "Beschränktheit" und "Bedächtigkeit" in der Auffassung von Situationen? Ich bin mir nicht sicher.
Politik ist aber Gott sei Dank keine Sache der eigenen Berufung.
Die Leute müssen sich beweisen und gewählt werden.
Das kostet viel Kraft und deshalb ist es gut, wenn Frau Baerbock der "Stress" zuhause weitgehend abgenommen würde.
Fehlt jetzt nur noch das Abstellen der Hastigkeit, der Ungenauigkeit oder der zu geringen Wertschätzung bestimmter Sachverhalte?
Das kann man aber sicher trainieren, Genauigkeit, Konzentration und Angemessenheit.
Ich kann sie halt gut leiden, so von Weitem.
Will mich ihr aber nicht aufdrängen...

...da können sich wohl 2 Flachdenker...sorry *innen gut leiden. Vielleicht wohnen die ja auch 200.000 km voneinander entfernt. Man muss sich nur permanent 360 Grad im Kreise drehen... dann bekommt man das hin.

Keppelen Juliana | Do., 7. September 2023 - 15:59

bewirkt aber sie hat einen großen Unterhaltungswert. Sie vertritt unseren Bildungs(not)stand sozusagen nach aussen und erzielt je nach dem Erstaunen oder Lachanfälle, ernst nehmen braucht man sie nicht.

"Ernst nehmen" Juliana Keppelen sollten sie Wählerinnen und Wähler schon.
Immerhin macht diese Frau "Realpolitik" mit den entsprechenden Konsequenzen für die, die sie vertritt und das ist nun mal leider, demokratischen Prinzipien entsprechend, daß ganze Volk.
Politleute derartiger Provenienz neigen bei Kritik, sei sie auch noch so berechtigt, eher zu Trotzverhalten. Damit ist selbstverständlich nichts entschuldigt, dennoch ist, bei schwacher Lernkurve, mit weiteren, substantiellen Ausfällen zu rechnen. Genau hierin liegt das Problem. Es ist das Verhalten trotziger Kinder. Ich denke Frau Baerbock ist hier belehrungsresistent.
Das hat für mich etwas mit mangelnder Erziehung, sowie Ausbildung und nicht
zuletzt als unausgereifter Charakter zu tun.
Sie ist keine eigenständig agierende Person, weil sie nicht in der Lage ist eigenständig Gedanken zu entwickeln. Ständig geführt, unausgereift, manipulierbar, ohne Substanz. Sie ist halt ein Kind ihrer Zeit und ihrer Umgebung. Hm? Bedauerlich.

Jürgen Rachow | Do., 7. September 2023 - 20:29

...die Erklärung des Kriegszustands Deutschlands mit Russland. Quasi im Vorbeigehen. Typisch infantile Außenpolitik.

Hanno Woitek | Fr., 8. September 2023 - 10:51

als mentale Ausrutscher zu formulieren ist schon skurril.