Liberaler Schicksalsmoment: Verhandlungspause 2017 mit Angela Merkel und Christian Linder. Kurze Zeit später scheitert Jamaika. /dpa

Das Leiden der Liberalen an der Ampel - Die Merkelisierung der FDP

Die FDP weiß nicht vor, noch zurück. In Umfragen steht sie zwischen existenzbedrohenden drei und fünf Prozent. Dabei scheint sie im Ampel-Bündnis genau in die Falle zu tappen, der sie seit dem Merkel-Trauma von 2013 entkommen will.

Autoreninfo

Volker Resing leitet das Ressort Berliner Republik bei Cicero. Er ist Spezialist für Kirchenfragen und für die Unionsparteien. Von ihm erschien im Herder-Verlag „Die Kanzlermaschine – Wie die CDU funktioniert“.

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Es gibt die kolportierte Sentenz von Angela Merkel, wonach die FDP strukturell und generell nicht regierungstauglich sei, weil sie ständig in Existenzangst lebe. Diese Lebensform knapp an der Grenze zur Fünfprozent-Hürde führe immer wieder zu Panik und Irrationalität, die man im Regierungsalltag nicht gebrauchen könne, so – der Legende nach – die vergiftete Analyse der Ex-Kanzlerin. 

Tatsächlich leiden die Liberalen gerade am meisten an der Krise der Ampel-Regierung. Während die Grünen, obwohl sie öffentlich an erster Stelle gescholten werden, in Umfragen und zuletzt in Berlin kaum Einbußen hinnehmen mussten, schwächelt die FDP und sinkt unter das Niveau an lebenspendender Dosis Wählergunst. Das führt zu Unruhe in den eigenen Reihen und damit zur Profilierungsnotwendigkeit.

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Christoph Kuhlmann | Di., 13. Februar 2024 - 15:52

Die Kosten, die eine Regierung Wirtschafft und Bürgern aufbürdet zu Steuern und Abgaben zu addieren und dann die finanziell attraktivste Alternative zu wählen. Wenn es keine gibt, darf keine Koalition vereinbart werden, sonst findet sich der Verein in der außerparlamentarischen Opposition wieder.

Stefan Jarzombek | Di., 13. Februar 2024 - 15:56

Herr Lindner sollte sich bewußt sein, daß im Fall eines Ampelkollaps auch für ihn Schicht im Schacht ist.
Nur durch rigorose FDP Politik, wie sie in Zeiten eines Genscher oder Otto Graf Lambsdorff stattgefunden hat, ist es vielleicht noch möglich dem Teufel von der Schüppe zu springen.
Bisher hat Lindner in 90% der Fragen zur Ampelpolitik, die zumeist von den Grünen dominiert wurden, zugestimmt. Obwohl er wußte dass genau dieses Verhalten den Untergang seiner Partei bedeuten kann, hat er, den alle als letztes Bollwerk gegen linke Politik sahen, die Gunst seiner Wähler verspielt. Der berühmte "Misthaufen" der Geschichte ist letztlich der Lohn dafür, wenn opportunes Verhalten für jeden sichtbar wird und die Hoffnungen und Wünsche der liberalen Bürger mit Füßen getreten werden.

Christa Wallau | Di., 13. Februar 2024 - 16:27

Oh, je, der Weg dorthin zurück wird lang und bitter für die FDP!
Viel zu lange ist sie mitmarschiert auf dem Weg einer Angela Merkel und eines Olaf Scholz.
Mit ihren heutigen Protagonisten ist das wohl kaum mehr zu schaffen, weil ihnen nur noch Menschen Glauben schenken könnten, welche die bisherige Entwicklung nicht bewußt miterlebt haben.
Da müßten schon neue Köpfe her, in denen die Ideen von Freiheit, Selbstbestimmung und -verantwortung wieder die wichtigste Rolle spielte. Allerdings sind solche Leute immer schwerer in Deutschland zu finden, weil viele
kluge, unabhängige und unternehmungsfreudige junge Menschen bereits in andere Staaten abgewandert sind.

Christa Wallau | Di., 13. Februar 2024 - 16:28

Oh, je, der Weg dorthin zurück wird lang und bitter für die FDP!
Viel zu lange ist sie mitmarschiert auf dem Weg einer Angela Merkel und eines Olaf Scholz.
Mit ihren heutigen Protagonisten ist das wohl kaum mehr zu schaffen, weil ihnen nur noch Menschen Glauben schenken könnten, welche die bisherige Entwicklung nicht bewußt miterlebt haben.
Da müßten schon neue Köpfe her, in denen die Ideen von Freiheit, Selbstbestimmung und -verantwortung wieder die wichtigste Rolle spielte. Allerdings sind solche Leute immer schwerer in Deutschland zu finden, weil viele
kluge, unabhängige und unternehmungsfreudige junge Menschen bereits in andere Staaten abgewandert sind.

S. Kaiser | Di., 13. Februar 2024 - 16:34

Ach was. Mit Wokeness vergiftete Liberalität! So, so, man wollte also die 'bürgerliche Zwangsjacke' abstreifen und lässt sich nun am grünen Nasenring durch die Manege führen. Progressiv, durchaus. Progressiv idiotisch. 'Liberales Wählerklientel' ist nicht per se progressiv, nicht per se konservativ, sondern liberal im Sinne von rational. Und da Rationalität nun eher im nüchternen Konservativen verankert ist, als im träumerischen Progressiven, sind Koalitionen mit Konservativen von Natur aus harmonischer. Man muss bei der Analyse miteinrechnen, dass Merkel nicht konservativ war, sondern dass ihre schwarz-rote Koalition defacto eine grünlich-rote Politik unterm schwarzen Deckmantel betrieben hat. Wenn die FDP nun spätestens zur Halbzeit aus der ungeliebten Ampel ausgebrochen wäre, vielleicht, vielleicht wäre da noch was zu holen gewesen. Aber mit jedem Tag, den sie darin verbleibt, zerbröselt sie weiter. Der sichere 'Selbstmord aus Angst vor dem Tod'? Aber sowas von. Take that, FDP!

Klaus Funke | Di., 13. Februar 2024 - 17:04

Entweder die FDP will als Partei weiter existieren oder sie will in die außerparlamentarische Opposition. Da müssen sie sich entscheiden. Wenn sie als Partei weiter existieren wollen, müssen sie aus der Ampel aussteigen und zwar je eher, desto besser. Etwas anderes sehe ich nicht. Die kommenden Landtagswahlen und die Europawahl werden die FDP zum Handeln zwingen. Aus den 3 ostdeutschen Parlamenten jedenfalls fliegen sie raus. Das scheint klar.

Markus Michaelis | Di., 13. Februar 2024 - 17:32

Schade, aber für mich zu verkraften. Besorgniserregender ist die Merkelisierung der Gesellschaft, die immer noch anhält. Man träumt von universellen Werten und alternativlosen Leitplanken, innerhalb derer sich alles bewegen muss. Man sieht alles fest eingebettet in vergangene Größe Europas und des Westens und als die große Aufgabe jetzt, die Welt mitzunehmen. Die Welt verändert sich aber, Leitplanken und Werte sind höchst unklar und Europa und Deutschland sind nicht mehr in einer Situation wie noch zu Merkels Antritt. Vor all dem steht man hilflos und sieht den Aufspaltungen zu. So orientierungslos wie die FDP (oder andere Pareien) ist die Gesellschaft - das macht mir einige mehr Sorgen.

Karl-Heinz Weiß | Di., 13. Februar 2024 - 18:16

2009 stand die FDP bei knapp 15% und 2017 sowie 2021 bei stabil über 10%. Wählerpotential ist also durchaus vorhanden. Wenn die SPD bei der nächsten Bundestagswahl auf ihr realistisches Potential von 15% zurückfällt, besteht für die FDP durchaus eine Chance als Korrektiv der Union. Einzig einer solchen Konstellation verdankt Olaf Scholz seine Kanzlerschaft.

Gerhard Lenz | Di., 13. Februar 2024 - 19:35

Wozu brauchte man in der Vergangenheit die FDP, wenn nicht als Mehrheitsbeschaffer? In der Regel für die Union - wo man sich wirtschaftspolitisch herzlich einig war. In den Ländern auch schon mal mit der SPD. Was beweisen sollte, dass die FDP eben eine eigenständige Partei sei und nicht der Wurmfortsatz der Union. Irgendwann gab es mal den ziemlich dilettantischen Versuch einer "nationalliberalen" Bande, aus der FDP eine deutsche FPÖ zu machen. Und für manchen, eher wenig informierten Zeitgenossen ist die Partei irgendwie "mittig" - links der Union, rechts der SPD. Und steht - das ist das Dilemma - wofür?
Die FDP ist durchaus auch eine radikale Partei, wenn es um Wirtschaftspolitik geht: marktradikal eben. Dazu ein wenig "Bürgerrechtspolitik", so lange die nicht mit der "Marktideologie" kollidiert. Das war es auch schon.
Stark wird die Partei immer nur in der Opposition. Wenn der Wähler nach einer Alternative sucht, die er in der FDP sehen will, die diese aber gar nicht sein kann.

Heinz Christian Fleischer | Di., 13. Februar 2024 - 19:52

Merkel war mit ihren Fehlentscheidungen nicht nur der Anfang vom Ende der FDP. Wie konnte ein halbwegs gebildetes Volk dieser strunzdoofen Person, mit der Artikulation einer Grundschülerin, bedingungslos folgen.

Henri Lassalle | Di., 13. Februar 2024 - 19:59

Krise: SPD und FDP. Die SPD ist Opfer ihrer eigenen Widersprüche und ihres rigiden, grauen, nicht mehr realitätsangepassten Parteiapparates. Die FPD war in neuerer Zeit noch nie eine wichtige Partei; sie versuchte, mit Märchen von Steuersenkungen die Wähler zu "kaufen", aber ansonsten war und blieb sie lediglich eine Anlaufstelle für diverse Lobbys und Interessengruppen.
FDP wie SPD sind quasi schon Vergangenheit, ebenso wie die Linkspartei, Überbleibsel eines anderen, vergangenen Deutschland. Da ist es kein Wunder, wenn neue Parteien wie die AfD Panik verursacht.

Volker Huber | Di., 13. Februar 2024 - 20:33

legt nahe, dass es mit der FDP zu Ende gehen könnte. Das ist aus meiner Sicht durchaus bedauerlich, da sie eigentlich im bürgerlichen Lager die anspruchsvollere Partei im Vergleich mit dem überaus flexiblen Kanzlerwahlverein CDU/CSU ist. Allerdings wurde die FDP schon immer im Wesentlichen als Funktionspartei betrachtet und gewählt, um bestimmten Mehrheiten zum Erfolg zu verhelfen. Das funktionierte Jahrzehnte, als nur drei Fraktionen im Bundestag saßen. Stichwort war: das Zünglein an der Waage. Diese Zeiten sind mit der beobachtbaren Aufsplitterung des Parteiensystems wohl endgültig vorbei - und damit in den Augen der überlebensnotwendigen Wechselwähler auch die Existenzberechtigung dieser Partei.

Ingofrank | Di., 13. Februar 2024 - 20:36

Glückwünschen an Kämmerich die er als erster FDP Ministerpräsident Thüringens erhielt, und Tags drauf auf Weisung Merkels und auch von Lindner zum Rücktritt aufgefordert wurde, war mein „Wunschtraum“, dass diese Umfaller- Partei irgendwann und irgendwie von der politischen Bildfläche verschwindet.
Das diese Partei des „Wahnsinns fette Beute“. In einer links Grünen Koalition wurde, und daraus resultierend eine LT- Wahl nach der anderen vergeigt hat, & in Sachsen derzeit sogar völlig aus der LT Wahlprognose gefallen ist, habe ich den Niedergang der FDP doch nicht soooo schnell erwartet.
Und das Argument, die FDP hat in der „Ampel schlimmeres verhindert“ lasse ich nicht gelten. Hätte die FDP statt schlecht regiert, gar nicht regiert, wäre uns Bürgern „noch mehr“
erspart geblieben. Die Lindner Boy Group hat’s verdient abgewählt zu werden. Dann mal tschüss!
Ihr wolltet die außerparlamentarische
Opposition, ihr werdet sie bekommen.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Dr. Armin Schmid | Di., 13. Februar 2024 - 20:40

Ich habe mir als einfaches FDP-Mitglied bei unseren Parteioberen den Mund fusselig geredet und die Finger wund gemailt, um sie im letzten Herbst zu selbstbewusstem Auftritt in der Ampel zu bewegen. Das Heizgesetz, und nicht nur dieses, hätten dazu reichlich Anlass geboten. Kubicki höchstselbst hatte noch einen Tag vor der GEG-Abstimmung dem Gesetz eine Vielzahl von Mängeln und keine Eilbedürfigkeit der Verabschiedung attestiert, um postwendend umzufallen. Lediglich 5 Enthaltungen aus der FDP unterstreichen den Mangel an Einsicht oder Mut. Das Wahlergebnis in Bayern fiel dementsprechend aus. Hätte die FDP nach der Mitgliederbefragung (die nur durch die Stimmen der FDP-Nomenklatura knapp über die 50%-Marke kam) noch die Konsequenz in einem knallharten Vernunftkurs gegen Rot-Grün IN oder Ausstieg AUS der Ampel gezogen, es wäre von einem Teil der Wähler anerkannt worden. Zu spät, auf Bund- und Länderebene ist die FDP tot (Zombies mögen überleben, wo es keine 5%-Hürde gibt).

Hans Schäfer | Mi., 14. Februar 2024 - 13:44

Antwort auf von Dr. Armin Schmid

Kubicki, der gestandene Jurist hat mich enttäuscht. Wie kann man einer Frau, wie die ....., mit einen IQ von max 50, oder mit Klingbeil und Esken, die IQ nicht besser gestellt sind, überhaupt verhandeln. So viel Schmerzensgeld kann man nicht bekommen, dass das kompensiert werden kann

Bernd Windisch | Di., 13. Februar 2024 - 22:32

Schöne Analyse. Unter Umständen liegen die Dinge aber sehr viel einfacher. Verlässt die FDP die Ampel verlieren 4 FDP Minister ihre Pfründe. Jetzt rächt sich, dass der Bundesfinanzminister in Personalunion FDP Vorsitzender ist.

Die Merkelisierung der FDP besteht darin, das Lindner und Merkel ihre Parteien im Grunde sch...egal sind. Noch zwei Jahre den Minister geben ist finanziell und karrieretechnisch in jedem Fall einer gelben APO vorzuziehen.

Tiberius | Mi., 14. Februar 2024 - 06:38

"Will die FDP sich selbst retten, muss sie doch wieder zurück in die Zukunft und wieder anti-linker und fröhlich-bürgerlicher werden." Das ist auch das gleiche Dilemma wie das der CDU: Wer soll denn bitteschön einer Partei bei einer Rückkehr zu "anti-linker Politik" trauen, wenn genau diese Politik zuvor verraten wurde? Nein, es reicht nicht, die Rhetorik zu drehen, es muss eine massive Selbsteinsicht kommen, inklusive einer politischen Entschuldigung bei der Kernklientel und eines Personalwechsels innerhalb der Partei. Kader, die gegen die eigene Parteiausrichtung verstoßen haben, gehören an den Katzentisch verbannt oder besser gleich zu den Grünen verabschiedet. Im Falle der FDP sind das Leute wie Buschmann.

Urban Will | Mi., 14. Februar 2024 - 07:37

Beitrag zeigt es umso mehr:
Die FDP wird nicht mehr gebraucht.
Das klare Gegenmodell zum links – grün – Sozialismus, findet man nur noch in der „Weidel – AfD“. Klar gibt es bei den Blauen Holzköpfe, die mit Freiheit nicht viel anfangen können und – ähnlich wie fast die gesamten Grünen – in der Politik gelandet sind, weil sie sonst nirgends untergekommen wären. Aber die zählen nicht.

Aber wenn man Weidel zuhört, dann findet man dort genau das, was heute ein Westerwelle oder Lambsdorff sagen würden.

Die FDP hängt im leeren Raum. Für echte Freiheit fehlt ihr der Mut. Und der Koalitionspartner. Denn sie sind zu schwach. Weder Links – Grün noch die Schwarzen, ebenfalls in großen Teilen links-grün unterwegs, können mit dem noch etwas anfangen, was die FDP einst ausmachte.
Man kann ihr nur raten, sich mit der AfD zusammenzuschließen.

"Klar gibt es bei den "Blauen" Holzköpfe, die mit Freiheit nicht viel anfangen können....

Meinen Sie Kahr und Hoecke und Chrupalla und Brandner und. und . und...

Sie glauben wirklich, die zählen nicht?

Aber immerhin, eine "Anfangserkenntnis".

Deswegen: Schönen Tag noch!

Urban Will | Mi., 14. Februar 2024 - 18:23

Antwort auf von Gerhard Lenz

nicht durchgehalten mit Ihrer Ankündigung, mich zu ignorieren.

Im übrigen meine ich keinen von diesen hier Genannten.
Es war mehr so allgemein gehalten, was außer Ihnen auch wohl jeder verstanden zu haben scheint.

Und wenn es der Souverän so möchte, waren unter den Genannten einer oder gar zwei zukünftige Ministerpräsidenten, da kann der Lenz Gift und Galle spucken, soviel er möchte.
Dass Ihr demokratisches Grundverständnis da endet, wo Ihnen verhasste Parteien oder Politiker an die Macht gewählt werden, ist bekannt.
Aber auch der Lenz wird irgendwann mal verstehen, dass Demokratie halt kein Wunschkonzert ist.

Aber es freut mich trotzdem, dass ich Ihnen ein wenig „Freude“ bereiten konnte. Haben Sie ja nicht so oft hier.

Leider habe ich derzeit nur wenig Zeit, hier aktiv zu sein.
Aber ab und zu schaue ich rein und erfreue mich Ihrer Beiträge.
So auch auf die Antwort auf diesen.

Ernst-Günther Konrad | Mi., 14. Februar 2024 - 09:55

Es mag ja sein, das Lindner das alles vorher wusste oder eben im Laufe seiner Mitregierungszeit erkannt hat. Die Frage ist doch, warum er überhaupt mitregiert oder nicht schon längst den Stecker gezogen hat. Ja, es mag sein das sich Spuren des Merkelandenkens bei der Liberalen verewigt haben. Aber ich sehe das vor allem pragmatisch. Man wollte endlich mitregieren, Posten ergattern un d hatte die Hoffnung, man könne an der ein oder anderen Stelle schon ein bisschen "liberal" erscheinen, doch dieser Schein hat getrügt. Mit Corona habt ihr aktiv begonnen, die Bürgerrechte zu schleifen, teil auszuhebeln und in der Folge tut so besonders Eurer Buschmann als tatkräftiger "Rechtsverdreher" hervor. Eure Zeit ist abgelaufen. Ihr habt nicht mehr das recht, Euch liberal zu nennen. Ihr seid machtgeil, besoffen von der Macht und erlebt jetzt den Kater nach zwei Jahren im Suff. Und nur weil ihr jetzt Magnesium gegen die körperlichen Folgen Eures Missbrauchs einnehmt werdet ihr nicht mehr wählbar.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 14. Februar 2024 - 11:21

derselben, "Politische Theorie" ein Steckenpferd von mir.
Das ist lange her, auffallen tut mir nur, dass m.E. Bill Clinton wenig mit liberalem Denken zu tun haben könnte, noch weniger Frau Merkel.
Welche Rolle auch immer sie in der DDR spielte, das Liberale könnte eher stiefmütterlich dazugehört haben.
Ich halte Frau Merkel für massiv überbewertet und bin froh, dass wir weggekommen sind von m.E. politischen Verkürzungen wie, in etwa, "jetzt ist es mal so", "ein freundliches Gesicht zeigen" und "rundem Tisch" mit Greta Thunberg und Frau Neubauer.
In der SPD wäre evtl. Martin Schulz eine Art "Merkeldenker" gewesen, nicht aber Olaf Scholz, nicht Habeck/Baerbock bei den Grünen, nicht Frau Wagenknecht bei den Linken und nicht Lindner, weil Denker*innen.
Das Problem ist hoffentlich nicht mehr Frau Merkel ff., sondern ein "Lack of Theory".
Was ist genuines liberales Denken unter den heutigen Bedingungen?
So gesehen ist die FDP mit Scholz und Habeck nicht in ganz unpassender Gesellschaft.
Nu

wäre ersichtliche Fachkompetenz und deshalb ist Transparenz das Gebot der Stunde und öffentliches Eintreten für die oder die Entscheidung.
Politiker* können sich nicht hinstellen mit den Worten "Follow the Science", sie müssen wissenschaftsbasiert Politik praktikabel gestalten, der Wissenschaft Anstöße geben usw.
Es kommt nicht von ungefähr, dass Platon? gerne Philosophenkönige auf dem Thron gesehen hätte.
Politiker*, welche Sparten sie auch immer bearbeiten oder aus welchen sie auch immer kommen, sie müssen, auch wenn in ihrer Tätigkeit geschützt durch Immunität, VERANTWORTLICH gestalten.
Immunität kann aufgehoben werden.
Leider kann ich inhaltlich nicht viel beisteuern, weil ich zu den meisten Punkten wohl derzeitige Minderheitenmeinungen vertrete.
Ich baue also wirklich auf die Kompetenz der Mehrheitsmeinungen, so die Gewichtung denn so stimmt.
Der Denker, den die Ampel in der CDU ernstnehmen muss, ist m.E. Friedrich Merz.
ER SPRICHT, mit Frau Merkel hat das m.E. gar nichts zu tun.

dass ich als junger Mensch einmal die FDP wählte.
Es ging damals um den Erhalt des Koalitionspartners für die SPD, wenn ich nicht irre; also Erststimme SPD, Zweitstimme FDP.
Das erübrigte sich für mich mit dem Wechsel der FDP hin zur CDU.
Diesmal sehe ich die Bedeutung des Erhalts der FDP für unsere bundesrepublikanische Parteienlandschaft, für unsere verfasste parlamentarische Demokratie, kann meine Stimme aber nicht erübrigen, weil die SPD selbst tendenziell "gefährdet" scheint.
Da Möllemann und Westerwelle nicht mehr für die FDP streiten können, wird es nicht leicht für diese Partei, aber sie wird uns m.E. nur erhalten bleiben durch klare Erkennbarkeit für die Wähler* als FDP.
Ich glaube nicht, dass der Weg der einer Rückkehr zu einer "fröhlichen Bürgerlichkeit" wäre.
Es dürfte, wie bei allen anderen Parteien, nunmehr ein gesamtgesellschaftlicher, globaler Ansatz sein.
In die Richtung ging doch wohl Westerwelle?
Ich hoffe auf das Fortbestehen der Ampel, sonst gerne SPD/FDP/CDU.

Bernhard Marquardt | Mi., 14. Februar 2024 - 11:59

Bereits 2013 habe ich die Führungsriege der FDP dringend davor gewarnt, sich in die Fänge der Mantodea namens Angela Merkel zu begeben. Weil es bei den Gottesanbeterinnen so Sitte ist, das kleinere Männchen unmittelbar nach der Begattung zu verspeisen. Und so kam es dann ja prompt.
Und ebenfalls gewarnt vor dem Eintritt in die Ampelkoalition, weil absehbar war, dass sich die Rolle der FDP darauf beschränken würde, mit kurzen Fingerchen am fünften Rad des Ampelkarrens spielen zu dürfen.
Das war nicht schwer vorauszusehen.
„Lieber nicht regieren als schlecht regieren.“ wurde zu einer Lachnummer pervertiert.
Gier macht dumm.
Auch die, an den vollen Töpfen einer Regierung auch mitregieren zu dürfen.
Beide male hat sich die FDP-Führung unter Missachtung all ihrer Prinzipien das Grab einer einst liberalen Partei geschaufelt.
Und wie es aussieht, diesmal so richtig gründlich.
Mein Mitleid hält sich in Grenzen.

Armin Latell | Do., 15. Februar 2024 - 09:45

keine Einbußen bei den Wählern haben, ist logisch ganz einfach zu erklären: deren Wähler wollen das ja exakt so. Im Gegensatz wurde die fdp gewählt, um eine (Öko)diktatur, wie sie jetzt immer mehr Realität wird, zu verhindern. Genau da haben die „freien liberalen“ total versagt. Die „liberalen“ Leuchtraketen sind reine Nebelkerzen, um den neuen Totalitarismus etwas unsichtbarer zu machen. Welchen migrationspolitisch restriktiveren Kurs hätte Scholz denn seiner Partei verordnet? Wer nichts sagt, wer nicht führt, nur schlumpft, auf den wird logischerweise nicht gehört, zudem: die Partei wollte ihn ja gar nicht als Vorsitzenden. Die fdp ist in der gleichen Falle wie die union, da kann der Söder noch so tolle Reden beim „politischen Aschermittwoch“ halten. Beide waren einst bürgerlich, haben der Macht wegen ihre Werte und Wurzeln verraten. Das rächt sich verdienterweise jetzt. Leider zu spät!