Robert Habeck im Solarpark Klein Rheide / dpa, Marcus Brandt

Energiekrise - Ist Robert Habeck Deutschlands größter Klimasünder?

Robert Habeck strebt ehrgeizige Klimaziele an. Doch die Frage bleibt, ob seine Pläne tatsächlich den gewünschten Effekt erzielen werden: den CO-Ausstoß stark zu reduzieren. Ein Blick ins Ausland zeigt: Unideologische Energiepolitik ist viel kostengünstiger – und besser fürs Klima.

Autoreninfo

Dr. Hans Albrecht ist studierter Mediziner und Jurist sowie renommierter Finanzinvestor und Gründer von Carlyle Europe und Nordwind Capital. 

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Robert Habeck hat sich aufgemacht, „unser Klima zu retten“ und gleichsam fossiles Heizen in Deutschland zu verbieten. Laut Presseberichten beziffert er die Kosten dafür auf ca. 130 Mrd. Euro und nimmt an, dass Deutschland ab 2030 – bzw. jetzt nach dem „Heizungs-Hammer-Kompromiss“ wohl erst etwas später – dadurch jährliche Emissionen in Höhe von 10 Mio. Tonnen CO2 einsparen wird. 

Interessant ist hier zu bemerken, dass die FDP für den „Heizungshammer“ dagegen eher Kosten in Höhe von 600 Mrd. Euro erwartet. Die Rechenschieber in der Koalition scheinen offenbar nach unterschiedlichem System geeicht. So oder so sind dies gigantische Summen, deren prospektive Ausgabe dringend einer kritischen Überprüfung bedarf.

Höchste Skepsis ist geboten

Nun ist hinlänglich bekannt, dass Politiker gelegentlich dazu neigen, Dinge schön zu rechnen, wenn ihnen das ins eigene politische Kalkül und insbesondere zu ihren ideologischen Vorstellungen passt – „Berlin Brandenburg“, „Elphi“, die zweite Stammstrecke in München, Stuttgart 21, die „Eiskugel-Energiewende“ und viele andere Beispiele dienen als augenscheinliche Belege für diesen Habitus. 

So ist auch hinsichtlich der Reduktion der Klimabelastung um 10 Mio. Tonnen höchste Skepsis geboten, denn durch die Heizungsumstellung werden ja zunächst nicht CO2-Emissionen reduziert, sondern lediglich hierzulande Heizöl und Gas eingespart. Aus globaler Perspektive gilt diese Einsparung jedoch nur, wenn das bei uns weniger verbrauchte Öl und Gas dagegen auch nirgendwo anders auf der Welt verbrannt, das heißt unser Klima tatsächlich netto entlastet wird. Die Erdatmosphäre ist eben nicht teilbar, und wer das Klima nicht nur vordergründig und effekthascherisch, sondern effektiv schützen will, muss zwangsläufig eine holistische Perspektive einnehmen.

Mit Zitronen gehandelt

Der renommierte Ökonom Hans-Werner Sinn weist in der jüngsten Debatte zu Recht darauf hin, dass, wenn die Nachfrage in Deutschland sinkt, dies die Weltmarktpreise reduziert, was dann ärmeren Ländern ermöglicht, dieses Öl und Gas zu kaufen, um es dann eben an anderer Stelle zu verbrennen. Für den Fall, dass die reduzierten Preise nicht ausreichen, um die Einkommensbedürfnisse der erdölfördernden Länder zu befriedigen, werden diese voraussichtlich sogar die Fördermengen erhöhen, um bei reduzierten Preisen ihr Einkommen konstant zu halten. 

Das bedeutet jedoch für die Wirkung grüner Heizungspolitik, dass schlussendlich „mit Zitronen gehandelt“ und für sehr viel Geld nicht nur nichts für unser Klima erreicht, sondern dieses sogar zu Mehrbelastungen führen wird. Sinken bei unseren Mitbewerbern die Energiepreise, wird gleichsam ohne jede Not die Wettbewerbsposition Deutschlands mit Blick auf komparative Kosten nachhaltig geschädigt. Die Konsequenz ist Abwanderung von industrieller Produktion, im Zweifel in Regionen, deren Umweltauflagen deutlich unter unseren liegen. Die Praxis wird es schlussendlich zeigen, aber egal wie, steht schon heute fest: Der Heizungshammer wird die Menge des verbrannten Öls und Gases weltweit ganz sicher nicht reduzieren. 

Können diese Augen lügen?

Bei der Sequestrierung von CO2 z.B. durch Wälder hingegen verhält sich dies anders. Ebenso, wenn entsprechende Technologien den Energieverbrauch und/oder den CO2-Ausstoß von Produktionsprozessen reduzieren. Was sequestriert ist, bleibt zumindest so lange sequestriert, bis das Holz der Bäume nicht verbrannt wird oder verfault, und kann nicht durch Entscheidungen irgendwo anders auf der Welt wieder freigesetzt werden. Ein unschätzbarer Vorteil für das Weltklima. Gleiches gilt für geeignete neue Technologien, die den CO2-Ausstoß reduzieren.

Aber geben wir dem Mann, dessen Augen ja bekanntlich nicht lügen können, Robert Habeck, dennoch einen Vertrauensvorschuss und nehmen an, dass seine Zahlen richtig sind. Ist dies dann wahrhaft der richtige Weg, um unser Klima zu retten? 10 Mio. Tonnen CO2 weniger pro Jahr klingt zunächst viel, und dennoch stellt sich die Frage, ob man für die gleichen 130 Milliarden Aufwand auf andere Weise das Klima nicht weit effektiver entlasten könnte? Die Antwort heißt: ja. Und zwar hieb- und stichfest an einem konkreten Beispiel aus der Praxis belegbar. 

Exakt mess- und belegbar

Vor einigen Jahren haben deutsche Investoren mit „Tamata Hauha“ ein Unternehmen in Neuseeland gegründet, welches ökonomisch nicht mehr anderweitig Nutzbares und im Besitz der Maori befindlichen Land erwirbt, um es aufzuforsten. Konkret stellen die Maori leihweise ihr Land zur Verfügung, und Tamata Hauha finanziert die Aufforstung, um so durch „carbon sequestration“ „NZU‘s“ zu erzeugen – neuseeländische Emissionszertifikate –, die dann im Rahmen des Neuseeländischen Environmental Trading Systems, „ETS“, verkauft werden.  

Es ist somit exakt mess- und belegbar, was es kostet, das Klima um eine Tonne CO2 zu entlasten, denn die Kosten kennt Tamata Hauha auf den Cent genau: Das Einzige, was niemals lügt, ist bekanntlich die Kasse. Der Effekt, der damit erzielt wird – die „carbon sequestration“ – wird einer peinlich genauen Überprüfung unterzogen und von der Regierung von Neuseeland konsistent zertifiziert. Neuseeland ist im Übrigen – seit es diesen Index gibt – das am wenigsten korrupte Land der Welt. Die Zahlen von Tamata Hauha sind also – anders als in der Regel Kostenprojektionen aus dem Hause Habeck – sehr präzise, ideologiefrei und über jeden Zweifel erhaben: Die Tonne CO2 wird für genau 5,19 Kiwi-Dollar, also für weniger als 3 Euro sequestriert.

 

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Auf die heimische Situation hin angewendet, ergibt sich folgende Rechnung: Robert Habeck will ab 2030 (bzw. nun etwas später) jedes Jahr 10 Mio. Tonnen CO2 einsparen. Eine Klimaentlastung in gleicher Höhe kann folglich in Neuseeland für 30 Mio. Euro p.a. erreicht werden. Über 100 Jahre wären das also 3 Mrd. Euro. 

Die Ampel möchte für das identische Ziel jedoch 130 Mrd. Steuergelder ausgeben, also 127 Milliarden (!) zu viel, für die man im Umkehrschluss mit alternativen Methoden zum „Heiz-Hammer-Gesetz“ das Klima um über 40 Milliarden Tonnen mehr entlasten könnte. Für den Fall, dass die Zahlen Habecks nicht der Realität entsprechen, sondern z.B. die FDP mit den von ihr projizierten 600 Mrd. EUR näher bei der Wahrheit liegt, hätte man mit den Maßnahmen unser Weltklima sogar um sage und schreibe 180 Milliarden (!) Tonnen entlastet. Diese einfache Mathematik sollte auch ehemaligen Philosophiestudenten eingängig sein. Honi soit qui mal y pense!

Signifikanter Zusatznutzen

Häufig wird in der Diskussion nun entgegnet, das möge ja sein, aber für so viel Sequestration sei Neuseeland viel zu klein. Das stimmt. Aber es gibt noch sehr viele andere Länder auf dieser Erde, in denen man Ähnliches umsetzen könnte, und zwar bisweilen weitaus günstiger als im relativ hochpreisigen Neuseeland. Darüber hinaus gibt es in unseren Gewässern sequestrierende (und permanent in Sediment speichernde) Algen, See-Gras und ganz sicher noch viele andere noch nicht breit bekannte Methoden. 

Viele dieser methodischen Ansätze liefern im übrigen signifikanten Zusatznutzen, wie sich ebenso anschaulich am Beispiel Tamata Hauha zeigen lässt: Hier werden zum Beispiel eine erhebliche Anzahl von Arbeitsplätzen für die indigenen Maori geschaffen und wertvolle einheimische Baumarten aufgeforstet. Die Biodiversität wird gestärkt. Zusätzlich wird Wohnraum für indigene Fauna geschaffen, und die Flüsse vor weiterer Silt-Erosionsbelastung bewahrt. Durch das Teilen der Profite mit den Maori über den Fluss der Erlöse in eine Bildungsstiftung, trägt das Projekt auch noch zur Verbesserung der sozialen Chancengleichheit bei. Und das alles für exakt 5,19 Kiwi-Dollar die Tonne CO2.

Mit größtem Kosten-Nutzen-Effekt

Hinter diesem kleinen Praxisbeispiel verbirgt sich die tiefere und gleichsam radikal einleuchtende Erkenntnis, dass wir - so erstaunlich das klingen mag - eigentlich ab sofort keinen Cent mehr dafür ausgeben dürfen, um in Deutschland noch irgendwie „sauberer“ zu werden. Denn das „Gesetz des abnehmenden Grenznutzens“ wirkt auch hier machtvoll, und die hiesige grüne Umweltpolitik versündigt sich mit der Negierung dieser einfachen Erkenntnis folglich gegen die globale Menschheit. 

Dieses Gesetz, besser bekannt auch als die 80/20 Regel oder die Suche nach den „low hanging fruits“, das heißt, die Fokussierung auf jene Maßnahmen, die am einfachsten und mit größtem Kosten-Nutzen-Effekt zu realisieren sind, weist den richtigen Weg in eine effektive und pragmatisch-unideologische Politik, die wahr- und glaubhaft „grün“ wäre. 

Deutschland ist bekanntlich schon eine ganze Weile „mit gutem Beispiel vorangegangen“ und hat zahlreiche Technologien zum „Ernten der tiefhängenden Früchte“ entwickelt. So konnten die Emissionen pro 1000 Dollar erzeugtem Bruttosozialprodukt drastisch reduziert werden. Leider ist uns bislang nur kaum ein anderer Staat dabei gefolgt, und bei der neuerlichen Abschaffung des fossilen Heizens folgt uns konkret sogar absolut niemand. Die Strahlkraft selbsternannten Gutmenschentums scheint endlich, und es sei gestattet zu fragen, ob wir mit unserer aktuellen Politik auf der globalen politischen Umlaufbahn nicht eher „Geisterfahrer“ denn Trendsetter sind. 

Das Wirtschaftswunder wird ausbleiben

Mit mittlerweile nur noch 0,146 Kg CO2-Ausstoß pro 1000 Dollar erzeugtem Bruttosozialprodukt ist Deutschland heute bereits eines der am saubersten produzierenden Länder der Welt – übertroffen nur noch von Ländern wie Frankreich, deren Statistik aber vor allem vom massiven Gebrauch des Atomstroms profitiert. Daher ist jedes weitere „Aufräumen“ hierzulande nicht nur extrem teuer, sondern man könnte für das gleiche Geld in fast allen Ländern dieser Erde signifikant mehr „low hanging fruits“ mit viel weniger Aufwand „ernten“ und dadurch viel mehr „bang for the buck“ für unser Klima bewirken. Wer dies unterlässt, schadet dem Klima und versündigt sich an der jungen Generation. Wo Grün drauf steht, ist eben kein Grün drin – und das wird uns alle teuer zu stehen kommen.

Mit dem nächsten Wirtschaftswunder, welches uns angeblich durch den weltweiten Verkauf von neuen, noch saubereren, in Deutschland entwickelten Technologien beschert werden soll, wird es ebenso nichts werden. Denn die Technologien, die wir nunmehr mit großem Aufwand und Subventionskulisse entwickeln, dienen primär dazu, bei uns selbst noch sauberer zu produzieren. 

Es sind folglich Technologien, um die „am höchsten hängenden Früchte“ zu ernten, will heißen, auch die letzten 20 Prozent Sauberkeitsspitze herauszuholen, für die der Aufwand nach der „80/20 Regel“ mathematisch aber viermal so hoch ist, wie für die ersten 80 Prozent. Für viele potenzielle Abnehmer weltweit fehlt dazu im Übrigen schlicht die marktliche Attraktivität, und wir werden, unserer Zeit voraus, am Bedarf der Weltmärkte vorbei produzieren. Als Folge drohen wirtschaftlicher Abstieg und Verlust heimischer Steuerkraft, ohne dem eigentlichen Klimaziel auch nur ansatzweise effektiv entgegenzukommen. Eine solche Politik, die die Mechanismen der Marktwirtschaft aus falsch verstandenem Gutmenschentum schlicht außer Acht lässt, ist zwangsläufig zum Scheitern verurteilt.

O tempora, o mores!

Um unseren Planeten zu entlasten, sollten wir uns vielmehr mit aller Kraft auf die „low hanging fruits“ konzentrieren und diese, wo immer es sie auf der Welt gibt, so bald als möglich abernten. Ökonomisch bedeutet dies für 20 Prozent des deutschen Aufwandes unser Klima maximal zu entlasten. Mit der Hydraulikleiter in die Baumspitze fahren, um auch noch die letzte dort noch hängende Frucht zu pflücken, macht schlicht in einer globalen Dimension keinen Sinn. Wenn wir dies nicht erkennen, wird Deutschland, von grüner Industriepolitik gelenkt, sich „am Markt vorbei“ entwickeln, und das neue deutsche „Wirtschaftswunder“ wird ausbleiben. Die Verschuldung hingegen wird steigen und zwar ins schier Unermessliche. O tempora, o mores!

 

Lamia Messari-Becker im Gespräch mit Daniel Gräber
Cicero Podcast Wirtschaft: „Die Energiewende hat den falschen Fokus gesetzt“

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Christoph Kuhlmann | Mi., 16. August 2023 - 18:21

Eine Partei wie die Grünen hat einerseits eine sehr geringe Wirtschaftskompetenz und andererseits extrem große Blind Spots. Wenn so eine Partei, voll der Ideologie gegen die Kräfte des Weltmarktes auf nationaler Ebene gegen an bürokratisiert und moralisiert, ist das Ergebnis abzusehen. Das Wirtschaftssystem bündelt alle Informationen im Preis. Ob sie nun moralisch vertretbar sind oder nicht. Da nützt auch ein Lieferkettengesetz nur sehr bedingt. Denn es steigert die Kosten. In diesem Fall allerdings direkt für den Konsumenten. Es ist etwa so, als wenn man mit Hieroglyphen gegen die globalen Wirtschaftsnetzwerke an regieren will, die innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde eine neue Preisinformation über den Globus jagen. Sie ersticken uns mit Bürokratie und Kosten.

Menzel Matthias | Mi., 16. August 2023 - 18:32

Danke für diesen Beitrag!
Aber die Ideologie in diesem unseren Land kann mit Logik nichts anfangen und der Wähler ist in seiner Faulheit oder Dummheit ist nicht zu stoppen. Dieses Problem konnten wir schon mal ähnlich im „demokratischen Sozialismus“ erleben. Ich frage mich immer, wie es hier enden wird? So wird es wohl in anderen Ländern blühende Gesellschaften geben.

Rainer Mrochen | Mi., 16. August 2023 - 19:07

Bei uns sagt man ein "Hochsager."
Also allgemein sprachlich ein Dummschwätzer.
Mehr Energie will ich, für dessen Zustandsbeschreibung, nicht aufwenden.
Ich finde kein Netz zur Speicherung.
Vielleicht muss ich auf andere Kontinente, in 100000 tausend Kilometer Entfernung, ausweichen um fündig zu werden.
Der Kobold in mir (oder doch das Kobalt?), keine Ahnung, sagt mir, mit Thomas Henry:"Wenn ein bisschen Wissen gefährlich ist, wo ist dann eine Person, die soviel davon hat, daß sie ausser Gefahr ist?"
Ich sehe keine in der Ampel ! Wir sind in Gefahr!
Wo soll ich bloss mit meiner Energie hin?
Ich wollte sie an dieser Stelle gar nicht verschwenden. Schon komisch.
Alles neu lernen für einen neuen Zeitgeist? Never ever.
"Das Einzige, daß noch schwieriger ist, als ein geordneter Leben zu führen: es nicht Anderen aufzuzwingen. Marcel Proust."
Manchmal fällt mir auch nichts anderes ein, als zu zitieren.
Bin nur ein alter, weis(s)er Mann. Wo soll ich nur mit meiner Energie hin? Sagen sie es mir.

Hans Jürgen Wienroth | Mi., 16. August 2023 - 19:50

Alles, was hier zur Heizung geschrieben steht, gilt nur, wenn mit den sog. Erneuerbaren Energien geheizt wird. Nur scheint im Winter die Sonne selten und auch nur wenige Stunden. Also muss zusätzlich Strom erzeugt werden. Kommt der aus Kohle, Öl oder Gas, dann treten hier die Emissionen, die eingespart werden sollen, wieder auf. In der Berechnung der Einsparungen wird der Jahresdurchschnitt genommen, es müsste jedoch mit 100% der fehlenden Energie gerechnet werden. Dann wird aus der Einsparung leicht ein Anstieg.
Hinzu kommt die Frage, ob die angeblich klimaneutralen Energien wirklich so gut sind. Holger Douglas beschrieb bei TE von 120° warmer Luft über Solarfeldern. Auch bei der Verbrennung von fossiler Energie entsteht heißes Abgas, aber wo ist die Berechnung pro kWh? Wo ist die Berücksichtigung der alle 20 Jahre zu erneuernden Anlagen (Produktion und Abfall)?
Mit dem Argument, die Zukunft unserer Kinder zu retten, verheizen wir diese ggf. gerade, zum Wohle reicher Lobbyisten.

Henri Lassalle | Mi., 16. August 2023 - 20:08

mit Vertretern der Grünen-Partei immer gegen eine fanatische Klima-Politik gewandt, mit dem Hinweis, eher die grüne Klima-Politik in China oder in den USA zu predigen, Deutschland sei in dieser Beziehung "ein kleiner Fisch". Ich persönlich glaube nicht an die Wirksamkeit der Klimaziele; es könnte sein, dass der Prozess bereits unumkehrbar ist.
Viele Menschen glauben nicht an diktierte Klimaziele. Schon der ehemalige Kanzler Schmidt glaubte das nicht, wie er in einer Rede ausführte(ich habe mir das genau notiert): Er wies darauf hin, dass es in der Erdgeschichte sehr warme Perioden gab. Zeuge dafür fand er sogar im Boden seines Hamburger Gartens. Er führte wörtlich aus:" Ich erwähne dies nur, um vor einer Klimahysterie zu warnen, als ob der Weltuntergang unmittelbar bevorstünde......"als ob es in unserer Macht läge, klimatische Veränderungen zu verhindern. Was wir allerdings tun müssen, ist, uns darauf vorzubereiten".

Dr. Michael Bauer | Mi., 16. August 2023 - 20:22

Entschuldigung - Sie denken logisch, argumentieren faktenbasiert - und Sie können rechnen. Und dann erwarten Sie von Ideologen Einsicht und signifikante Korrekturen? Das ist unser Dilemma. Es hilft nur Abwählen. Und das wäre das Opfer der FDP!

Karl-Heinz Weiß | Mi., 16. August 2023 - 20:36

Herr Dr. Albrecht, mit Argumenten kommen Sie Habeck & Co. nicht bei. Aktuelles Beispiel ist der deutsche Alleingang beim Atomausstieg. Viel bedenklicher ist, dass der FDP-Frontmann Lindner den Heizhammer zunächst mit einer Protokollnotiz durchgewirkt hat. Und eine promovierte Physikerin mit CDU-Parteibuch hat 16 Jahre lang technische und ökonomische Grundlagen einer Volkswirtschaft schlichtweg ignoriert. Am deutschen Wesen soll parteiübergreifend die Welt genesen: dumm nur, dass jenseits der deutschen Grenzen die gesamte Welt nur den Kopf schüttelt.

StefanKe | Mi., 16. August 2023 - 21:37

Ziemlich irre ist es auch, dass viele Grüne gern behaupten, in Deutschland würden die fossilen Energieträger immer noch subventioniert. Das sind zwar allesamt Milchmädchenrechnungen, aber auf der anderen Seite muss die grüne Habeck-Regierung in den nächsten Jahren bis zu 50 Gaskraftwerke massiv subventionieren, damit diese überhaupt gebaut werden. Der Ärger mit der EU darüber dürfte noch länger andauern. Der Ärger der verschaukelten Wähler beginnt dann erst.

hermann klein | Mi., 16. August 2023 - 21:48

Robert Habeck wird nicht nur als Deutschlands größten Klimasünder, sondern durch die Verteufelung und Vernichtung der einst unübertroffenen, sichersten Kernkraftwerke zusammen mit seinen Ökosozialisten, als DER Wirtschaftsvernichter in den Geschichtsbücher Einzug halten.
In der Energiepolitik - stündlich Panik, Hitzetod – zu erzeugen, in Wirklichkeit durch den Ausstieg aus der CO²-freien Kernenergie den Klimawandel zu befördern, das ist an Perversheit nicht mehr zu überbieten.
Kernenergie ist die umweltfreundlichste, dazu noch preisgünstigste Stromerzeugung weltweit und damit volkswirtschaftlich und einer sauberen Umwelt zuliebe, unverzichtbar.
Aus der Kernkraft auszusteigen, wie unser Ökosozialisten vollzogen, ist eine einzige Katastrophe.
Um den Klimaschutz zu erfüllen und zum Wohle der Menschheit bauen alle wichtigen Industriestaaten weiterhin Atomkraftwerke.

hermann klein | Mi., 16. August 2023 - 21:50

Nur in Deutschland werden sie dank unseren grünen/linken Umweltromantiker und Gutmenschen verteufelt. Sie bezeichnen sich als den grünen Zeitgeist folgend als Umweltschützer; in Wirklichkeit sind Habeck und Genossen die wahrhaften Umweltkiller- Klimasünder....

Tomas Poth | Mi., 16. August 2023 - 22:00

Die hier beschriebene Methode ließe sich auf viele Regionen, gerade auch in den ärmeren Zonen dieser Welt anwenden und dort als Einkünfte verteilen.

Genauso würde ein weltweites Abkommen über die Verbrauchsreduzierung (Obergrenzen) bei Fahrzeugen direkt wirken.

Undogmatisches und ideologiefreies Denken und pragmatisches Umsetzen würde also viel helfen.

Gleichzeitig würde die gesteigerte Verschwendung von Ressourcen durch den all-electric Umbau unterbunden!

Peter Sommerhalder | Mi., 16. August 2023 - 22:44

reden alle davon wie gefährlich, wie zerstörerisch dieses CO2 doch ist und trotzdem wird alles erdenkliche getan um dieses so zerstörerische CO2 in die Höhe zu treiben...

Ganz allgemein wäre es zu begrüssen:
„Deutschland. Aber normal.“

Es wäre so schön. Für Deutschland und auch für ganz Europa....

Nachrufer | Mi., 16. August 2023 - 23:32

Der Präsident des Bundesrechnungshofs (BRH) hatte in einem Interview Ende Juli schonungslos das Handeln der grün dominierten Klima-Koalition auf den Punkt gebracht: Der Staat wisse teilweise nicht, welche seiner Klimaschutz-Maßnahmen überhaupt funktionierten, es gebe z. B. große Probleme bei der Versorgungssicherheit, billiger sei die Energie auch nicht geworden, im Ausland sei die deutsche Energiewende kaum mehr nachvollziehbar; zitiert nach https://www.deutschlandfunk.de/scheller-regierung-verfehlt-ihre-plaene-…. Trotz dieser öffentlichen Entlarvung blieb es ruhig im Land. Müsste man die „Delegitimierung“ des Staates nicht auch hier prüfen?

Stefan Teschner | Mi., 16. August 2023 - 23:59

Dr. Hans Albrecht ist zwar "nur" Finanzinvestor und kein studierter Volkswirt - ist aber mit seiner Vita deutlich näher an der Ökonomie als der Bundeswirtschaftsminister (zur Erinnerung: Habeck studierte die Fächerkombi Germanistik, Philosophie und Philologie).
Nun wird die Frage, ob die von Deutschland eingesparten fossilen Rohstoffe in anderen Teilen der Welt verbraucht werden und diese Einsparung somit global wirkungslos bliebe, nicht von allen Volkswirteneinheitlich beantwortet.
Aber die von Herrn Dr. Albrecht angeführte "80/20 Regel" (das Gesetz vom abnehmenden Grenznutzen) ist schlicht Fakt und empirisch beweisbar.
Damit ließe sich der deutsche Irrweg in der "Klimapolitik" auch mathematisch einleuchtend belegen.
Allerdings hat sich Herr Dr. Albrecht mit den Maßeinheiten vertan. Der deutsche CO2-Ausstoß beträgt 0,146 kg je Dollar, nicht je 1000 Dollar. Das ändert aber an den Relationen gar nichts.

Heidrun Schuppan | Do., 17. August 2023 - 07:47

Kann man so nicht sagen. Was man aber mit Sicherheit sagen kann, ist, dass die Grünen eindeutig keine "Umweltpartei" sind – dass sie stattdessen eine durch und durch ideologische Partei sind, in der man oder über die man zum einen viel Geld verdienen kann, weil zahlreiche Organisationen im näheren Umfeld dieser Partei um Staat (Steuerzahler) finanziell gepampert werden, nicht nur durch Finanzierung von unzähligen Gutachten, und weil diese Partei inzwischen alle Alt-Grünen in mehr als gut dotierten Stellen untergebracht hat und der Nachwuchs dröppelt nach. Und seit Fischer jedes Chamäleon dort Karriere machen kann. AKW-Aus, Import von Steinkohle aus Kolumbien, Aus für einen großen Teil unserer Industrie, kein Gas aus Russland, dafür teures LNG aus Übersee – auch das hat mit Umweltschutz NULL zu tun, ist allein ideologisch gewollt. Und nach Amtszeit locken Spitzen-Jobs in den USA – oder man geht den Weg eines Hunter Biden und wählt die Ukraine.

Keppelen Juliana | Do., 17. August 2023 - 11:23

und für die Umwelt ist seine Politik ebenfalls nicht zuträglich ganz zu schweigen von der Nachhaltigkeit. Wen ein Wirtschaftsminister Ideologie vor Vernunft setzt dann ist er dem Amt nicht gewachsen.

Stefan W. | Fr., 18. August 2023 - 00:00

"Die Erdatmosphäre ist eben nicht teilbar." Bestens formuliert, danke!
Unsere öko-nationalistische Sicht widerspricht Physik und Ökonomie. Auch wenn die s.g. Energiewende gelänge: so wie wir es anstellen, wäre global nichts gewonnen, national aber alles riskiert, vielleicht sogar verloren.
Es ist teuer, sehr sehr teuer, sich eine Regierung ohne Sachverstand zu leisten.